• Liebe User, bitte beachtet folgendes Thema: Was im Forum passiert, bleibt im Forum! Danke!
  • Hallo Gemeinde! Das Problem leidet zurzeit unter technischen Problemen. Wir sind da dran, aber das Zeitkontingent ist begrenzt. In der Zwischenzeit dürfte den meisten aufgefallen sein, dass das Erstellen von Posts funktioniert, auch wenn das Forum erstmal eine Fehlermeldung wirft. Um unseren Löschaufwand zu minimieren, bitten wir euch darum, nicht mehrmals auf 'Post Reply' zu klicken, da das zur Mehrfachposts führt. Grußworte.

Die Zukunft...

Mitglied seit
06.12.2000
Beiträge
5.486
Reaktionen
0
Oftmals, wenn hier Zukunftsszenarien diskutiert werden, wenn gefragt wird, wie und wo ihr euch in 10, 20, 30 Jahren seht, hört man die typischen Antworten und typischen Themen. Beruf, Familie, Freunde stehen im Vordergrund. Klar.

Was mir jedoch auffällt, ist, dass alle erwarten, dass die Welt dann die gleiche ist wie die Welt jetzt.

Liest man sich beispielsweise einen solchen Artikel durch
US-Geheimdienste malen düsteres Zukunftsszenario, merkt man, dass die Welt in 20 oder 30 Jahren anders aussehen könnte. Ich will jetzt _nicht_ über den Wahrheitsgehalt solcher Berichte diskutieren, da ich mir im Klaren darüber bin, dass Geheimdienste immer ein Interesse daran haben, die Welt so unsicher wie irgendmöglich scheinen zu lassen. Ich glaube aber trotzdem, dass sich keiner hier hinstellen wird und nicht zumindest die Möglichkeit einer solchen Entwicklung in Betracht zieht, in welchem Ausmaß auch immer. Unwahrscheinlich ist eine negative Entwicklung im deutschen wie auch im Welt-Maßstab meiner persönlichen Meinung nach auch nicht gerade.

In Südafrika, in größeren wie kleineren Städten der USA und auch in Deutschland gibt es meines Wissens nach schon quasi Enklaven, die abgeschottet von der Außenwelt mit hohen Zäunen, Kameraüberwachung und (privatem) Sicherheitspersonal unliebsame Eindringlinge von außen abhalten sollen. Zu Teilen ist das sicherlich überzogen, in einigen Teilen der Welt aber ganz und gar nicht. Durch die aufgehende Schere zwischen Arm und Reich werden gesellschaftliche Unterschiede und damit Konflikte immer dramatischer und können durchaus auch ins gewaltsame Abdriften. Ich will jetzt hier keine Horrorszenarien aka Dritter Weltkrieg, Hungersnöte großer Teile der Weltbevölkerung, die dann rebellieren o.ä. an die Wand malen, aber so „friedlich“ wie die Welt heute ist, wird sie eventuell in der Zeit, wenn wir älter sind, nicht mehr sein.

Jetzt kann man natürlich einfach sagen: whatever, interessiert mich nicht, ich lebe im Hier und Jetzt, was später passiert, kann ich eh nicht beeinflussen. Mag sein. Als ich mir damals über mein Studienfach Gedanken gemacht habe, meinte meine Oma, die Nazi- und SED-Regime am eigenen Leib miterlebt hat, dass es eventuell gar nicht so dumm ist, sich auch mal Gedanken darüber zu machen, inwiefern der spätere eigene Job von der Ideologie abhängig ist, die zu der Zeit herrscht, in der man arbeitet.
Richter, die Leute ins KZ stecken müssen, weil sie selbst sonst dahingehen oder zumindest den Job verlieren,
Lehrer, die den Sozialismus als das Seelenheil predigen müssen,
Journalisten, die schreiben müssen, was von oben auferlegt wird,
Wissenschaftler, die „wissenschaftlich beweisen“ müssen, dass andere Rassen Untermenschen sind,
die Diagnose von „psychischer Krankheit“ und Zuchthausverordnung Andersdenkender und
Aufstiegschancen nur dann, wenn man in der Partei ist, sind nur einige Beispiele.

Auch die Frage, ob man – wenn es hart auf hart kommt – nicht doch lieber ein bisschen mehr Geld hat, um auch einen Platz in einer umzäunten Wohngegend mit Sicherheitspersonal zu haben, stellt sich angesichts des häufig gepredigten „Geld ist unwichtig; mach, was dir Spaß macht!“ Was, wenn man das gar nicht mehr kann, eben weil man nicht genug Geld und damit ganz andere Sorgen hat?

Versteht mich nicht falsch – das ist sicherlich kein Thema, wegen dem ich nicht schlafen kann. Ich hoffe auch inständig, dass es nicht „so schlimm“ kommt. Außerdem ist mein Einfluss auf die Gesamtsituation eh vernachlässigbar. Aber einen Einfluss auf die eigene Position in einer solchen Welt hat man, denke ich, schon. Anyway – mich interessiert, was ihr dazu denkt bzw. ob ihr euch darüber schon einmal Gedanken gemacht habt. Und wenn ja – was dabei rausgekommen ist.
 
Mitglied seit
20.11.2002
Beiträge
567
Reaktionen
0
Kenn ich, ab und an denk ich auch mal daran. Wir hatten bisher eine ueberdurchschnittlich lange "Friedenszeit" in Europa und jetzt mit der Wirtschaftskrise.. nun das erinnert mich auch etwas an 1924 und wir wissen wohl alle was wenige Jahre spaeter passiert ist. Die Gefahr fuer den naechsten Krieg is meiner Meinung nach zwar nicht direkt da, aber irgendwie schwebt sie etwas ueber uns.
Vielleicht sollt ich doch mal ueber Reservistenarbeit nachdenken, damit ich wenns soweit is nich als einfacher Obergefreiter unterwegs bin, sondern ein wenig weiter hinten.. ^^
 
Mitglied seit
31.03.2001
Beiträge
913
Reaktionen
0
man sollte sich bewusst sein, dass die westliche welt ihre hegemonialstellung sowohl wirtschaftlich als auch moralisch verspielt. gerade an deutschland sieht man wie gesättigt und müde diese gesellschaft ist. in der geschichte sieht man was mit saturierten gesellschaften passiert. aber erkennen und handeln sind zwei verschiedene dinge. der von dir angesprochene punkt der finanziellen unabhängigkeit ist sehr wichtig. so bleibt man flexibel und mobil.
 
Mitglied seit
09.12.2005
Beiträge
2.534
Reaktionen
0
Vorstellbar sind solche Sczenarien für mich schon. Ich glaube zwar nicht, dass es in nächster Zeit zu einem Krieg in einem Ausmaße wie dem 2.Weltkrieg kommen könnte aber dennoch ist der Terror da und auch somit nur eine Frage der Zeit wann hier Bomben hochgehen.

Ebenso, sehe ich auch die Schere zwischen arm und reich als großes Problem, ich würde wetten, dass wenn es so weiter geht Zustände wie in Frankreich(brennende Autos etc.) bzw. schlimmere Dinge kommen werden.

Die "Deutsche-Bronx" existiert ja auch schon in so manchen Großstädten und wundern würde es mich nicht, wenn es eben in 30 jahren in nahezu jeder Stadt so wäre. Gut möglich, dass man bald nicht mehr durch soziale Brennpunktbezirke gehen kann, ohne Angst haben zu müssen jederzeit abgeknallt oder überfallen zu werden.
 
Mitglied seit
06.12.2000
Beiträge
5.486
Reaktionen
0
Nein, es geht nicht darum, zu diskutieren, ob es so kommen wird (bzw. darum geht es nur peripher - wer meint, dass wir in 30 Jahren im Regenbogenland leben, weil jemand die "super-duper, alle haben was zu essen und können sich alles leisten"-Maschine gebaut hat, der braucht natürlich nicht darüber nachdenken). Dann wäre der Thread wahrlich besser im Comm aufgehoben. So ist es allerdings eher ein Lifestyle-Thread, da mich interessiert, ob ihr diese Befürchtungen habt bzw. euer Leben beeinflussen lasst und wenn ja, in welcher Weise. Oder auch: wie sieht euer Zukunftsszenario aus, wenn ihr diese Zukunftsentwicklungen auch berücksichtigt und nicht euer zukünftiges Leben auf die Zeit von heute projiziert.
 
Mitglied seit
15.08.2000
Beiträge
10.213
Reaktionen
975
Ich rechne auch damit, daß unsere Generation nicht so friedlich davonkommt wie die unserer Eltern. Auch wenn es keinen richtigen Krieg wie früher gibt, kann man sich ja genug andere szenarien vorstellen bei denen unsere Ordnung hier teilweise oder ganz zusammenbricht und man zusehen muss, wie man zurechtkommt. Das ist das für mich wahrscheinlichste Szenario: Zunehmende Machtlosigkeit des Staates und zunehmende Gewalt.

Man läßt sich von solchen noch utopisch anmutenden Szenarien sicher nicht den Alltag diktieren, schon alleine weil man ja nicht viel vorbereiten oder ändern kann.
Ich will möglichst viel selber können, körperlich fit sein und ne Wumme zu Hause liegen haben. Mehr fällt mir nicht ein, wie ich mich noch auf so etwas einstellen könnte.
 
Mitglied seit
12.08.2002
Beiträge
12.549
Reaktionen
0
ich denke ganz sicher wird die welt in 25+ jahren recht anders sein verglichen mit der heutigen; aber nicht durch kriege etc (die sind ja auch jetzt schon relativ "normal" und überraschen doch nicht; egal aus welchem grund) sondern durch dinge wie beispielsweise die finanzkrise, die globalisierung etc pp.

die großen gesellschaften / länder werden sich international von lebensstandard, gesetzen usw her angleichen, und zwar sicher eher in der mitte und nicht alle auf unserem aktuellen level; die tendenzen dazu sieht man ja bei uns heute schon. anstatt die ganzen freiheiten die wir uns in der vergangenheit erarbeitet haben auszubauen / zu schützen werden sie nach und nach eingeschränkt, eben eine angleichung an irgendein internationales mittel anstatt eine art vorreiter zu bleiben.

auch werden private beziehungen imho wieder wichtiger werden; sprich beispielsweise karriere, persönliches vorankommen etc durch kontakte anstatt ausschließlich durch leistung.

und, ganz wichtig, die überalterung unserer gesellschaft wird in der realität sicher gravierender sein/aussehen als das von den zahlen her klingt; mit entsprechenden folgen für familien, unternehmen etc pp. wenn man heute die künftige alterspyramide sieht denken wir nur an unser kippendes rentensystem, aber nicht daran wie eine gesellschaft ist in der vielleicht mal fast jeder 2. im rentenalter ist (sprich eher konservative wähler/käufer beispielsweise).

ich selbst denke aber ich werde mich da ganz gut integrieren können und sicherlich auch nicht arm in dieser gesellschaft in 25 jahren ankommen ~
 
Mitglied seit
20.09.2001
Beiträge
4.124
Reaktionen
0
Original geschrieben von aMrio


auch werden private beziehungen imho wieder wichtiger werden; sprich beispielsweise karriere, persönliches vorankommen etc durch kontakte anstatt ausschließlich durch leistung.

...aber nicht daran wie eine gesellschaft ist in der vielleicht mal fast jeder 2. im rentenalter ist (sprich eher konservative wähler/käufer beispielsweise).


das mit Connections war doch bitte schon immer so,

hier in Österreich haben bei der letzten Wahl die Jungen mehrheitlich konservativ/rechts gewählt
von wegen die Alten wählen alle Konservativ
sind nicht gerade Pensionisten das klassiche Klientel der SPD, der SPÖ,.... ?
 
Mitglied seit
12.08.2002
Beiträge
12.549
Reaktionen
0
was hat denn konservativ mit rechts zu tun bitte? gerade rechts ist ja eben eher weniger konservativ, genauso wie links, grün und liberal.
 
Mitglied seit
20.09.2001
Beiträge
4.124
Reaktionen
0
deswegen schrieb ich ja konservativ Schrägstrich Rechts, ich meinte damit halt das die eher eine dieser 2 Richtungen wählen
 

Devotika

Guest
  • Wehrdienst verweigern
  • Einkommen maximieren
  • Fremdpsrachen lernen
 

The_Company

Guest
Original geschrieben von aMrio
auch werden private beziehungen imho wieder wichtiger werden; sprich beispielsweise karriere, persönliches vorankommen etc durch kontakte anstatt ausschließlich durch leistung.
WTF?
Da wo ich arbeite, kriegt man Jobs eigentlich nur durch persoenliche Kontakte, scheiss auf Leistung. ich glaube, das gilt heute so ziemlich fuer alle Jobs bis auf die 0815 Jobs von der Stange, oder?
 
Mitglied seit
12.08.2002
Beiträge
12.549
Reaktionen
0
die 0815 jobs sind aber nunmal die große masse. und da sicher bald die arbeitslosigkeit wieder fett steigt, die produktivität sich in den nächsten 25+ jahren sicher nochmals extrem steigert werden jobs immer rarer und eben überall diese beziehungsgeschichten immer wichtiger.

spannend ist in dem zusammenhang auch die frage wie eine gesellschaft aussieht wo eigentlich nur noch eine arbeitendenquote von 1/3 reicht um die produkt- und dienstleistungsbedürfnisse aller zu befriedigen. mit reinem kapitalismus kommt man da sicher nicht mehr sehr weit.
 

shaoling

Guest
Original geschrieben von aMrio
spannend ist in dem zusammenhang auch die frage wie eine gesellschaft aussieht wo eigentlich nur noch eine arbeitendenquote von 1/3 reicht um die produkt- und dienstleistungsbedürfnisse aller zu befriedigen.
Was ist denn das bitte für ne Aussage?

Als ob eine Gesellschaft, in der weniger Menschen arbeiten, produktiver wäre... :lol:


Btw, der Thread scheint sich nicht in die von BBW gewünschte Richtung zu entwickeln.


@Topic:
Solche Überlegungen spielen für mich nur aus akademischem Interesse eine Rolle. Einfluss auf mein konkretes Handeln haben sie so gut wie nicht.
Ich gehe wohl einfach davon aus, dass ich unter jedweden Umständen ein Leben nach meinen Vorstellungen werde führen können. Womöglich würde ich dann irgendwann dem Ort dafür wechseln müssen, was ich nich hoffe, aber das wird sich ja dann zeigen.

Ansonsten bin ich, was die Zukunft der Menschheit angeht, auch eher optimistisch eingestellt. Sie ist weder gewonnnen noch verloren, aber die realistische Chance, sie zu gewinnen, besteht in meinen Augen.
 

zZzZ123456

Guest
Original geschrieben von Mackiavelli
Ich rechne auch damit, daß unsere Generation nicht so friedlich davonkommt wie die unserer Eltern. Auch wenn es keinen richtigen Krieg wie früher gibt, kann man sich ja genug andere szenarien vorstellen bei denen unsere Ordnung hier teilweise oder ganz zusammenbricht und man zusehen muss, wie man zurechtkommt. Das ist das für mich wahrscheinlichste Szenario: Zunehmende Machtlosigkeit des Staates und zunehmende Gewalt.

Man läßt sich von solchen noch utopisch anmutenden Szenarien sicher nicht den Alltag diktieren, schon alleine weil man ja nicht viel vorbereiten oder ändern kann.
Ich will möglichst viel selber können, körperlich fit sein und ne Wumme zu Hause liegen haben. Mehr fällt mir nicht ein, wie ich mich noch auf so etwas einstellen könnte.

So seh ich das auch!
 
Mitglied seit
03.08.2002
Beiträge
4.375
Reaktionen
0
Ich habe eigentlich ein sehr positives Zukunftsbild, bin mir aber gewisser Gefahren bewusst.
Es gibt halt nicht den einen Trend, sondern mehrere parallele Entwicklungen - bei denen es im Endeffekt darauf ankommt, welche schneller sind als die anderen.


Mal auf einzelne Bereiche bezogen:


Globalisierung
Ist generell positiv, weil wertschöpfend und effizienzsteigernd für alle Beteiligten. Weiterhin alternativlos. Die direkten ökologischen Kosten sind auch vernachlässigbar bzw. sogar negativ, nur zwei Beispiele:
1. Landwirtschaft in subventionierten Gebieten wie der EU oder Japan oder Korea ist weit umweltschädlicher pro Ertrag (Düngereinsatz etc.) als bspw. in den USA oder Australien.
2. Einen Container Elektronik aus China nach Hamburg schaffen ist pro Artikel nur ein Bruchteil des Energieaufwands, den es kostet, wenn der Kunde von zuhause zum Mediamarkt fährt.

D.h. meine erste Überzeugung:
Globalisierung im Sinne von Freihandel, globaler Arbeitsteilung, Wissensaustausch ist monoton positiv.


Umweltentwicklung
Mal die Option ausgeklammert, ob es schon extreme irreversible Entwicklungen gibt, sondern nur auf "wird schlechter" vs "wird besser" gemünzt.
Gemeinhin ist es so, dass bis zu einem Pro-Kopf-Einkommen von ca. $5.000 pro Jahr die Umweltverschmutzung steigt, danach aber sinkt (Geld für umweltverträgliche, gesunde Dinge ist da, bspw. weniger Abgase, saubere Technik statt Holzofen etc.).
Der Konsum von Energie und Wasser steigt dann jedoch weiter, aber bei derzeitigem techn. Stand (wird tendentiell also noch besser) sinkt beides wieder ab unserem Wohlstandsniveau.
Das heisst: Länder wie China werden sich dank der Globalsierung bald umwelt-positiv verändern (auch wenn die letzten 20 Jahre natürlich negativ ware, die Alternative wäre aber gewesen: China bleibt arm). Dank Globalisierung erreicht China 2030 westlichen Lebensstandard, dann wird auch die Entwicklung bei Energiekonsum positiv.

Fazit hier: Entwicklung long-term positiv, d.h. wir müssen nur hoffen, dass wir durch die derzeitige schlechte Phase ohne irreperable Schäden durchkommen.
Dieser Bereich wird natürlich unterstützt von Globalisierung, Technologie und Frieden - d.h. die anderen Bereiche müssen okay laufen.


Technologie
Monoton positiv. Bessere Technologie ist schlicht besser. Dass natürlich varianzbedingt die Verbilligung bestimmter Technologien lokal negative Effekte hat (billige Autos, Atombomben) ist halt so.
D.h. hier kann man natürlich Pech haben - insgesamt aber ist es positiv.


Frieden
Meiner Meinung nach abhängig von Wohlstand, Vernunft und Informationsfreiheit.
Wohlstand kommt wiederum aus Globalisierung, Technologie und natürlich auch Vernunft.
Vernunft ist wiederum dank Informationsfreiheit auf dem Vormarsch - varianzbedingt gibt es natürlich religiöse Spastis, global gesehen gab es aber noch nie soviele pragmatische, nicht-fanatische Menschen (relativ zur Gesamtheit). Gerade der Westen, der technologisch und von der Informationsfreiheit gut dasteht, zeigt, dass der Trend monoton positiv ist. Die Menschen werden liberaler, vernünftiger, weniger fundamentalistisch.
Informationsfreiheit wächst dank Technologie.

D.h. ich gehe davon aus, dass in 20 Jahren der average Chinese genausowenig Bock auf Krieg hat wie heute die Deutschen. D.h. global bin ich hier optimistisch.

Negativszenarien sind varianzbedingt möglich, a la "Osama hat ne Atombombe" - aber ebenso müßig.


Korruption
Korruption ist die einzige "Urkraft", die negativ wirkt (Globalisierung & Technologie sind rein positiv).
Kleptokratien wirken gegen Wohlstand, Frieden, Informationsfreiheit, Vernunft, Umweltfreundlichkeit. Es ist quasi die böse Kraft.
Damit meine ich nichtmal "undemokratisch", sondern "nicht rechtsstaatlich". Die Mafia, der Mormonenführer, der Präsident von Kamerun: Alles korrupte Spastis.
Putin ist vielleicht einer, vielleicht aber nur autokratisch, aber eigentlich eher integer (long-term). Die chinesische Führung ist generell integer, aber als undemokratische Institution leider zu anfällig für Korruption.

Hier ist es Aufgabe der Globalisierung & der Technologie, den vernünftigen Menschen in korrupten Staaten Methoden & Druckmittel an die Hand zu geben.



Ergo:
Durch Varianz kann alles scheiße werden, generell halte ich aber die positiven Kräfte von Vernunft, Globalisierung & Technologie für stärker als Korruption & Ideologie (auf die bin ich nicht näher eingegangen, damit seien all die religiösen Spastis gemeint).

Technologie & Wohlstand helfen Vernunft, Vernunft schlägt Ideologie, Globalisierung & Vernunft schlägt Korruption.

Endziel: Langfristiger (d.h. nachhaltig ökologisch) Wohlstand für möglichst alle.

Was können wir dafür tun?
* Für Freihandel & Rechtsstaatlichkeit einstehen
* Vernünftig sein
* Fleissig sein (Wohlstand schaffen / Technologien schaffen)
 
Mitglied seit
03.08.2002
Beiträge
4.375
Reaktionen
0
Original geschrieben von aMrio
spannend ist in dem zusammenhang auch die frage wie eine gesellschaft aussieht wo eigentlich nur noch eine arbeitendenquote von 1/3 reicht um die produkt- und dienstleistungsbedürfnisse aller zu befriedigen. mit reinem kapitalismus kommt man da sicher nicht mehr sehr weit.

Doch klar kommt man da gerade mit Kapitalismus weit.

Kapitalismus beisst sich ja nicht mit staatlichen Grundleistungen.

Steigt der Wohlstand, die Produktivität & die Gesamtleistung, so gibt es eben immer höhere Grundleistungen.

Wer mehr will als die Grundleistungen (darin wird schließlich nie eine Weltreise oder - übertrieben ausgedrückt - 100 hübsche Frauen enthalten sein), muss etwas dafür tun.

Für dieses "mehr" als die Basisleistung setze ich dann meine Zeit, meinen Intellekt und meine Kraft ein.

Das "unfaire" daran wird halt evtl. sein, dass....
1. Nicht-intellektuelle Leistungen immer unwichtiger werden
2. Leistungen überall hin auf die Welt gesourct werden können

Dadurch hat dann der Deutsche einen geringern Vorteil als die letzten 60 Jahre gegenüber z.B. dem Chinesen. Und gerade der dumme Deutsche hat es schlechter.

Aber das ist doch verdammt nochmal fair!
Alle Menschen sind gleich, d.h. wenn es durch diese Umverteilung endlich so ist, dass nur Leistung & Befähigung entscheidet, und nicht Geburtsrecht, haben wir eine fairere Gesellschaft denn je.


Die Verlagerung von z.B. 2.000 Arbeitsplätzen aus Deutschland z.B. in die Ukraine ist eine moralisch hochwertige Tat, da der ukrainische Arbeitnehmer den Job viel nötiger hat, während der Deutsche immerhin von HartzIV aufgefangen wird.
 

shaoling

Guest
Ich stimme deinem positiven Zukfuntsbild im Großen und Ganzen zu, bin aber der Ansicht, dass du einige Aspekte außer Acht lässt und andere dafür falsch bewertest.
(Welche, werd ich später evtl. ausführen, hab grad nicht die Zeit.)
 
Mitglied seit
03.08.2002
Beiträge
4.375
Reaktionen
0
Da ich gerade im Büro bin, habe ich auch nicht so weit ausgeholt, wie es vielleicht nötig wäre ;)

Ist halt schwierig einen guten Zwischenweg zwischen dem einzelnen Satz: "Habe ein positives Zukunftsbild" und einer unrealistischen 100seitigen Komplettversion meiner Gedanken zu finden.
 
Mitglied seit
15.08.2000
Beiträge
10.213
Reaktionen
975
@ Xantos:
Sehr nett geschrieben, du hast aber ein paar Dinge vergessen:
Organisierte Kriminalität, Rohstoffknappheit, Erodierende Staaten (Pakistan wird der nächste Kracher und da liegen Atomwaffen rum, hf), religiöser Extremismus, extreme Wohlstandsgefälle, usw
Es bleiben auch in Zukunft noch genug Problemfelder, die aus der Erde kein Paradies werden lassen.
 
Mitglied seit
03.08.2002
Beiträge
4.375
Reaktionen
0
Original geschrieben von Mackiavelli
@ Xantos:
Sehr nett geschrieben, du hast aber ein paar Dinge vergessen:


Bestimmt, aber viele deiner Beispiele sind zumindest grob abgedeckt:

Organisierte Kriminalität
Ist für mich == Korruption / Kleptokratie.
Zwischen der Mafia und einem korrupten Regime gibt es für mich nur graduelle Unterschiede. Wird Ideologie durch Vernunft besiegt, gibt es weniger Ausflüchte für Korruption. Wächst Wohlstand und Information, gibt es immer weniger Leute, die Korruption tolerieren.
Schließlich ist es imho kein Zufall, dass Sicherheit, Wohlstand und geringe Korrpution stark korrellieren.

Rohstoffknappheit
Rohstoffknappheit wird durch Globalisierung (bessere Arbeitsteilung & Produktivität) & Technologie (neue, bessere Methoden) und den daraus resultierenden Wohlstand besiegt.

Will sagen: In Deutschland kann man sich zur Not leisten, ne Menge Wasser zu entsalzen & Erdwärme anzuzapfen. Sicherlich ineffizienter als nen Stausee & Kohlekraftwerke, aber zur Not wirds gehen.

Erodierende Staaten (Pakistan wird der nächste Kracher und da liegen Atomwaffen rum, hf), religiöser Extremismus
Thema Ideologie + Korruption. Natürlich ein Problem und Quelle potentiell Katastrophaler "Zufälle".
Long-term: Wohlstand & Vernunft helps!

extreme Wohlstandsgefälle
Im globalen Trend gibt es kein steigendes Wohlstandsgefälle imho.
Nimm allein die Teilmenge {Europa, China}. Nur weil in Deutschland der Gini-Koeffizient steigt, ist das ja nix wildes - in China haben in der gleichen Zeit hunderte Millionen Menschen den Sprung aus der absoluten Armut geschafft.

Aber ja: Akut ist das noch ein dramatisches Problem, und daraus erwachsen auch viele potentielle Unfälle (Nährboden für Ideologie & Korruption, die wiederum alles andere (v.a. Wohlstand und Vernunft) aufhalten). Long-term aber wieder - übertrieben ausgedrückt - "np".
 
Mitglied seit
12.07.2001
Beiträge
33.337
Reaktionen
195
Original geschrieben von sHaO-LiNg

@Topic:
Ich gehe wohl einfach davon aus, dass ich unter jedweden Umständen ein Leben nach meinen Vorstellungen werde führen können. Womöglich würde ich dann irgendwann dem Ort dafür wechseln müssen, was ich nich hoffe, aber das wird sich ja dann zeigen.

Ansonsten bin ich, was die Zukunft der Menschheit angeht, auch eher optimistisch eingestellt. Sie ist weder gewonnnen noch verloren, aber die realistische Chance, sie zu gewinnen, besteht in meinen Augen.
Dem würde ich soweit zustimmen. Aber bevor ich Köln verlasse, muss hier schon 28 Days Later sein und alle geilen Weiber tot und so. Außerdem sind wir eh reich, ole ole.
 

WUUUSH

Guest
Original geschrieben von ~XantoS~


Rohstoffknappheit wird durch Globalisierung (bessere Arbeitsteilung & Produktivität) & Technologie (neue, bessere Methoden) und den daraus resultierenden Wohlstand besiegt.



Ich weiß nicht, von welcher Hypothese du ausgehst, aber versuch mal der wachsenden Weltbevölkerung durch Arbeitsteilung mehr Reis bzw. Nahrungsmittel zu geben. Versuch über dies hinaus den sich in Afrika ergebenen Wassermangel zu bekämpfen. - Leider ist das nicht mögich!

Bereits jetzt leiden die dritten Welt Länder wesentlich stärker unter dem Klimawandel, als wir das zu spüren bekommen. Es werden in der Zukunft erbitterte Kriege um Wasser geführt werden und keine Entsalzungsanlage der Welt kann das aufhalten. Die Globalisierung trägt dazu bei, dass die Schere zwischen Arm und Reich ( afrikanische Länder - Westen ) noch weiter auseinander geht. Wenn also einmal Afrika aufgrund des Klimawandels ins Chaos gestürzt werden sollte, wird die noch weiter gestiegene Ungerechtigkeit den Haß auf Länder schüren, denen es besser geht.

Fakt ist, dass wir in Zukunft mit den sich verknappenden Ressourcen und den aufstrebenen Wirtschaftsmächten einen großen Teil unseres Wohlstands einbüßen werden. An sich ist das nicht so schlimm, da wir über unseren Verhältnissen leben, jedoch frage ich mich, wie weit diese Entwicklung gehen wird.

Der Einfluß solcher Überlegungen ist auf mich jedoch verschwinded gering. Außerdem glaube ich nicht, dass viele Leute derart weitdenkend agieren werden, da der Ausgang irgendwelcher Entwicklungen mehr als unbestimmt ist.

Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass es Kriege geben wird, die uns direkt betreffen. Wenn das der Fall ist, gehe ich davon aus, dass dieser Krieg von einigem internationalen Gewicht sein wird und es vielleicht aufgrund der Auswirkungen des Krieges notwendig ist, sich entsprechend selbst verteidigen zu können, ähnlich wie Mackiavelli das bereits angesprochen hat. Ich glaube zwar nicht, dass ich gezogen werden würde ( leider T 5 ;) ), aber man kann ja nie wissen. Ne Fremdsprache neben Englisch wäre hübsch, habe keine Vorstellung, welche außereuropäische Sprache das sein sollte.
 

shaoling

Guest
Original geschrieben von ~XantoS~
Vernunft ist wiederum dank Informationsfreiheit auf dem Vormarsch - varianzbedingt gibt es natürlich religiöse Spastis, global gesehen gab es aber noch nie soviele pragmatische, nicht-fanatische Menschen (relativ zur Gesamtheit). Gerade der Westen, der technologisch und von der Informationsfreiheit gut dasteht, zeigt, dass der Trend monoton positiv ist. Die Menschen werden liberaler, vernünftiger, weniger fundamentalistisch.
Informationsfreiheit wächst dank Technologie.
Jein, der Trend besteht ganz unleugbar.

Aber er ist keineswegs so monoton. Nicht umsonst reden immer mehr Menschen von einer postdemokratischen Ära.
In vielen Staaten fühlen die Politiker durch die wachsende Freiheit, die Technologie und globaler Informationsfluss ermöglichen, eine gewisse Entmachtung des Staates - was natürlich zutreffend und begrüßenswert ist - und versuchen, dem mit neuen Beschränkungen entgegenzutreten.

Schau dir Meinungsumfragne zu diversen die Freiheit betreffenden Themen an.
Du findest da keine niedagewesene Euphorie für Liberalismus. Du magst diesen Eindruck haben, weil du mehr mit Leuten zu tun hast, die viel im Internet sind, ihre Persönlichkeitsrechte zu schätzen wissen und daher zu den direkt Betroffenen zählen.
Sobald es den Menschen aber nicht persönlich tangiert, nimmt sein Interesse an freiheitlichen Idealen rapide ab. Im Gegenteil, sobald er sich davon einen Vorteil verspricht, ist er gern bereit, autoritären Maßnahmen zuzustimmen.


Soviel zu diesem Aspekt.


Ein weiterer wichtiger Aspekt, der bisher nur von aMrio am Rande angesprochen wurde, ist der demographische Faktor, der von fundamentaler Wichtigkeit für die künftige Entwicklung ist.

Grundsätzlich gelten zwei Mechanismen:

1. Demographischer Druck erzeugt Instabilität und führt, insbesondere in Kombination mit schlechter ökonomischer Entwicklung, zu Revolution, Bürgerkrieg, Krieg und Massensterben.

2. Gesellschaften ohne demographisches Potential sind tendentiell stabil und befriedet.
Das schließt unsere natürlich mit ein, weswegen wir uns vor Krieg, der uns direkt betrifft, zunehmender Gewalt und Entmachtung des Staates nicht im geringsten zu fürchten haben.

Auch China ist aus diesem Grund schon fast harmlos.


Anders sieht es in anderen Teilen der Dritten Welt aus. In Afrika etwa wird das Sterben noch eine Weile weitergehen.
Und, so zynisch das klingen mag, für die Zukunft der Menschheit ist das gar nicht mal so schlecht.
Wir haben Glück, dass die meisten demographisch aufgerüsteten Staaten relativ unterentwickelt sind, weshalb sie trotz ihrer Manpower keine veritable Bedrohung darstellen.
Darum bekämpfen sie sich nur gegenseitig und verbrauchen auf diese Weise ihr demographisches Potentiel - Hunger und Aids tun ihren Teil dazu.

Ähnliches gilt für die Regionen, in denen der islamische Fundamentalismus Hochkonjunktur hat.
Der Terror wird weitergehen, solange der Nachschub an Terroristen besteht.

Aber das alles hört demnächst auf, vermutlich in den nächsten 10-20 Jahren.
Der Globalisierung können sich auch diese Regionen nicht auf Dauer entziehen und mit der ökonomischen Entwicklung kommt Wohlstand, der das Bevölkerungswachstum schließlich zügelt.
In Nordafrika sieht man die Auswirkungen teilweise schon sehr deutlich.


Entscheidend wäre, dass wir endlich anfangen, den Liberalismus ernst zu nehmen, unsere typischen Entwicklungshilfen einstellen und diesen Ländern und ihrer Bevölkerung dafür die Chance geben, sich aus eigener Kraft zu entwickeln.
Das würde wesentlich mehr helfen als Millionen Menschen vor dem Tod durch Hunger oder Aids zu bewahren, die unter den herrschenden Umständen ohnehin keine Chance haben.

Also weg mit Protektionismus, Agrarsubventonen, etc., hin zu wirklich freiem Handel.


Im Gegenzug müssen wir bei uns endlich mal klarschiff machen und ein leistungsfähiges System für Bildung, Erziehung und Integration bereitstellen.
Wenn wir das nämlich hätten, könnten wir uns das demographische Potential anderer Teile der Welt zunutze machen und wieder mehr Einwanderer aufnehmen.
Das geht freilich nur, wenn wir sie auch integrieren, also dafür sorgen können, dass sie und ihre Kinder hier eine faire Chance erhalten. Diese würden sie nutzen, weil sie noch nicht von Dekadenz und Besitzständen wissen.


Die Umwelt- und Rohstoffproblematik hängt natürlich unmittelbar mit diesen Mechanismen zusammen.
Wir haben zum jetzigen Stand der Technik schon zuviele Erdenbürger, um sie alle in Wohlstand leben zu lassen. Dafür reichen die vorhandenen Ressourcen nicht aus. Die Erde kann nur so und soviele Menschen ernähren, ohne dabei selbst zugrunde zu gehen. Diese Grenze haben wir derzeit wahrscheinlich überschritten.
Da bleibt uns nur übrig, sie durch technologischen Fortschritt irgendwie auszudehnen und darauf zu hoffen, dass die Weltbevölkerung innerhalb der nächsten Jahrzehnte stagniert.

Sobald dieser Zustand einmal erreicht ist, können dann auch global die Grenzen geöffnet werden, damit sich die Bevölkerung von alleine optimal verteilt.
Bis dahin ergeben staatliche Grenzen für Wanderungsbewegungen noch einen gewissen Sinn.



Ich will hier mal nicht weitermachen, obwohl es noch viel zu sagen gäbe.

Alles in allem gibt es sicherlich einige Risiken und es wird nicht alles so glatt ablaufen, wie es könnte, wenn man vernünftig wäre.

Aber irgendwie wirds schon funktionieren. Und dabei sind die wirklich großen Hoffnungen noch gar nicht berücksichtigt.
 
Mitglied seit
06.12.2000
Beiträge
5.486
Reaktionen
0
Original geschrieben von sHaO-LiNg
Btw, der Thread scheint sich nicht in die von BBW gewünschte Richtung zu entwickeln.
Wohl wahr - im Grunde genommen will ich hier ja nicht auf das Threadthema pochen, aber _eure individuell getroffenen Vorbereitungen_ auf eine sich möglicherweise verändernde Welt, wie auch immer diese aussehen könnten (Ideologie, Krieg, Schere Arm-Reich, hohe Kriminalität auch in Dtl usw), würden mich eigentlich mehr interessieren, als die Frage, ob es tatsächlich zu dieser schlechteren Welt kommen wird oder nicht.

Letzteres wurde schon desöfteren diskutiert und wäre dann wirklich im Comm besser aufgehoben. Es ist zwar nichts dagegen einzuwenden, wenn ihr sagt, dass es so nicht kommen wird, das soll aber - wie gesagt - eigentlich nicht das Diskussionsthema sein.

Naja...macht mal weiter ;)
 

shaoling

Guest
Hm, ich lösch meinen Beitrag jetzt mal nicht, werd mich dazu aber nicht weiter äußern.
Vielleicht sollte jemand den Thread teilen, wobei mir das Thema eh grad öd vorkommt, da schon so tausendfach durchgekaut...

Als Optimist hab ichs in Sachen persönlicher Vorbereitung halt einfach: Passt schon.^^

Man könnte mein Streben nach Bildung und Qualifikation vielleicht als Vorbereitung begreifen, wobei da natürlich völlig andere Motive im Vordergrund stehen.

Ich gehöre sogar zu den jungen Leuten, die noch hoffen, ihr Leben in Deutschland verbringen zu können - wenn sich keine gewichtigen persönlichen Gründe für einen Wechsel auftun, versteht sich.
 
Mitglied seit
03.08.2002
Beiträge
4.375
Reaktionen
0
Noch kurz @Shao:

Deinen ersten Punkt würde ich als normale Varianz bezeichnen. Aber im historischen Vergleich sind selbst die kleinen Tendenzen zu Autoritarismus in westlichen Demokratien Kinkerlitzchen. Aber das ist natürlich nur eine Interpretation/Meinung.

Zum Thema Demographie: Hier würde ich mich dir voll und ganz anschließen - das ist in der Tat wohl der wichtigste Punkt, den ich nicht eingebaut hatte!


@Topic:
Für mich als Individuum gilt natürlich eher als für eine Generation vor uns, dass ich selbst etwas dafür tun muss. Die Überlegenheit der westlichen Welt reicht nicht mehr, um jedem Depp ohne Arbeit ein Luxusleben zu verwirklichen (ging auch nie, wird aber tendentiell weniger).

Dadurch dass die Gesamtgerechtigkeit für die Menschheit nach oben zeigt, wächst natürlich die Competition in vormals protegierten Profiteuren der Weltordnung. Ergo bin ich freudig Teil der Leistungsgesellschaft.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
och ich denke eher, dass es immer und zu allen zeiten orte auf der welt gegeben hat, an denen das leben schön war, unabhängig von der aktuellen weltpolitik. der kiwibauer auf neuseeland hat vom zweiten weltkrieg wohl nicht sonderlich viel mitgekriegt ( obwohl ich nicht genau weiß ob die dort für allieirte einheiten auch eingezogen wurden, so wie die aussies )

aber ich bin mir sicher, dass wenn man nur international und opportunistisch genug denkt man sich immer gut aus der affaire ziehen kann.

ich glaube, das gilt heute so ziemlich fuer alle Jobs bis auf die 0815 Jobs von der Stange, oder?

nicht unbedingt. durch exzellenz kann man sich wohl auf den meisten gebieten durchsetzen. ein chef muss schon extrem verblödet sein wenn er lieber seine fachliche null von neffen einstellt als den besten arzt, inginieur, juristen whatever auf dem markt. wer glaubt er könne sich ohne leistung auf seinen "beziehungen" ausruhen, wird ganz böse aufs gesicht fallen. die kombination aus beidem macht es, jedenfalls ist es in der branche so in der ich später mal arbeiten möchte, und da ist es meiner erfahrung nach so, dass jeder, der sich durch exzellente leistung profilieren konnte auch ohne direkte umwege in toppositionen gekommen ist, weil der juristische arbeitsmarkt jedem mit einer bestimmten note relativ offen zu füßen liegt. beziehungen brauchen dann eher diejenigen, die diese noten nicht erreichen können.

global gesehen hab ich mir darüber aber schon gedanken gemacht. also was ich eigentlich machen sollte wenn deutschland komplett im arsch ist und man deutscher jurist ist. aber letzendlich ist jura auch mehr ein universalfach, welches einem abseits von speziellem fachwissen einige wichtige generelle fähigkeiten vermittelt, die man dazu nutzen kann auch in anderen bereichen zu arbeiten, vor allem wenn man das ganze mit wirtschaftlichen qualifikationen verknüpft.

abgesehen davon glaub ich nicht, dass in europa in den nächsten generationen ein größerer krieg bevorsteht. man darf nicht vergessen, dass die welt sich seit dem ausbruch des zweiten weltkriegs dramatisch verändert hat. europa ist nicht mehr der konfliktherd der es in den zwanziger jahren war. wenn es nochmal einen weltkrieg gibt, dann irgendwo im nahen osten/orient oder asien.
 
Mitglied seit
09.06.2004
Beiträge
1.280
Reaktionen
0
Ort
Duisburg
Ich hab mein Physikdiplom in der Tasche, zur Not baue ich für den lokalen Despoten Bomben mit ordentlich Wumms :8[:
 
Mitglied seit
15.08.2000
Beiträge
10.213
Reaktionen
975
Original geschrieben von HeatoR
( obwohl ich nicht genau weiß ob die dort für allieirte einheiten auch eingezogen wurden, so wie die aussies )

just 4 info, ja wurden sie und die waren gut.

Dann wünsche ich schonmal viel Spaß beim Staatsexamen mit 1,x und genug Geduld für die ganze Lernerei.
 

The_Company

Guest
Original geschrieben von HeatoR
durch exzellenz kann man sich wohl auf den meisten gebieten durchsetzen. ein chef muss schon extrem verblödet sein wenn er lieber seine fachliche null von neffen einstellt als den besten arzt, inginieur, juristen whatever auf dem markt. wer glaubt er könne sich ohne leistung auf seinen "beziehungen" ausruhen, wird ganz böse aufs gesicht fallen. die kombination aus beidem macht es, jedenfalls ist es in der branche so in der ich später mal arbeiten möchte, und da ist es meiner erfahrung nach so, dass jeder, der sich durch exzellente leistung profilieren konnte auch ohne direkte umwege in toppositionen gekommen ist, weil der juristische arbeitsmarkt jedem mit einer bestimmten note relativ offen zu füßen liegt. beziehungen brauchen dann eher diejenigen, die diese noten nicht erreichen können.
Dann wuerde ich sagen hast Du Glueck, dass Du Jurist bist. Einen vernuenftigen Informatiker Job bei Mozilla, Google, RedHat, Intel oder so bekommst Du nicht ohne Beziehungen, das kann ich Dir aus Erfahrung sagen. Die Leute mit den sehr guten Noten ohne Beziehungen landen auf den Einsteiger/Hiwijobs bei den Grossen wie Microsoft, Google oder IBM, aber nicht auf den interessanten. Und die guten Leute ohne Beziehungen schreiben Webanwendungen.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Dann wünsche ich schonmal viel Spaß beim Staatsexamen mit 1,x und genug Geduld für die ganze Lernerei.

erstmal informieren plz. bei juristen ist die magische grenze bei 9 punkten, dem vollbefriedigend oder auch "prädikat" genannt. und keine angst, ich bin recht zuversichtlich, dass sich meine noten im examen nicht dramatisch gegenüber denen in den großen scheinen verschlechtern werden :)

obs glück ist für juristen oder nicht ist keine leichte frage. die kehrseite davon, dass man unter den besten 10-15% ohne große connections relativ leicht in gute jobs kommt ist der, dass man als mittelmäßiger nirgendswo leicht reinkommt und auf beziehungen und zusatzqualis hoffen muss. ( und das betrifft ja die überwiegende mehrheit )
 
Oben