- Mitglied seit
- 06.12.2000
- Beiträge
- 5.486
- Reaktionen
- 0
Oftmals, wenn hier Zukunftsszenarien diskutiert werden, wenn gefragt wird, wie und wo ihr euch in 10, 20, 30 Jahren seht, hört man die typischen Antworten und typischen Themen. Beruf, Familie, Freunde stehen im Vordergrund. Klar.
Was mir jedoch auffällt, ist, dass alle erwarten, dass die Welt dann die gleiche ist wie die Welt jetzt.
Liest man sich beispielsweise einen solchen Artikel durch
US-Geheimdienste malen düsteres Zukunftsszenario, merkt man, dass die Welt in 20 oder 30 Jahren anders aussehen könnte. Ich will jetzt _nicht_ über den Wahrheitsgehalt solcher Berichte diskutieren, da ich mir im Klaren darüber bin, dass Geheimdienste immer ein Interesse daran haben, die Welt so unsicher wie irgendmöglich scheinen zu lassen. Ich glaube aber trotzdem, dass sich keiner hier hinstellen wird und nicht zumindest die Möglichkeit einer solchen Entwicklung in Betracht zieht, in welchem Ausmaß auch immer. Unwahrscheinlich ist eine negative Entwicklung im deutschen wie auch im Welt-Maßstab meiner persönlichen Meinung nach auch nicht gerade.
In Südafrika, in größeren wie kleineren Städten der USA und auch in Deutschland gibt es meines Wissens nach schon quasi Enklaven, die abgeschottet von der Außenwelt mit hohen Zäunen, Kameraüberwachung und (privatem) Sicherheitspersonal unliebsame Eindringlinge von außen abhalten sollen. Zu Teilen ist das sicherlich überzogen, in einigen Teilen der Welt aber ganz und gar nicht. Durch die aufgehende Schere zwischen Arm und Reich werden gesellschaftliche Unterschiede und damit Konflikte immer dramatischer und können durchaus auch ins gewaltsame Abdriften. Ich will jetzt hier keine Horrorszenarien aka Dritter Weltkrieg, Hungersnöte großer Teile der Weltbevölkerung, die dann rebellieren o.ä. an die Wand malen, aber so „friedlich“ wie die Welt heute ist, wird sie eventuell in der Zeit, wenn wir älter sind, nicht mehr sein.
Jetzt kann man natürlich einfach sagen: whatever, interessiert mich nicht, ich lebe im Hier und Jetzt, was später passiert, kann ich eh nicht beeinflussen. Mag sein. Als ich mir damals über mein Studienfach Gedanken gemacht habe, meinte meine Oma, die Nazi- und SED-Regime am eigenen Leib miterlebt hat, dass es eventuell gar nicht so dumm ist, sich auch mal Gedanken darüber zu machen, inwiefern der spätere eigene Job von der Ideologie abhängig ist, die zu der Zeit herrscht, in der man arbeitet.
Richter, die Leute ins KZ stecken müssen, weil sie selbst sonst dahingehen oder zumindest den Job verlieren,
Lehrer, die den Sozialismus als das Seelenheil predigen müssen,
Journalisten, die schreiben müssen, was von oben auferlegt wird,
Wissenschaftler, die „wissenschaftlich beweisen“ müssen, dass andere Rassen Untermenschen sind,
die Diagnose von „psychischer Krankheit“ und Zuchthausverordnung Andersdenkender und
Aufstiegschancen nur dann, wenn man in der Partei ist, sind nur einige Beispiele.
Auch die Frage, ob man – wenn es hart auf hart kommt – nicht doch lieber ein bisschen mehr Geld hat, um auch einen Platz in einer umzäunten Wohngegend mit Sicherheitspersonal zu haben, stellt sich angesichts des häufig gepredigten „Geld ist unwichtig; mach, was dir Spaß macht!“ Was, wenn man das gar nicht mehr kann, eben weil man nicht genug Geld und damit ganz andere Sorgen hat?
Versteht mich nicht falsch – das ist sicherlich kein Thema, wegen dem ich nicht schlafen kann. Ich hoffe auch inständig, dass es nicht „so schlimm“ kommt. Außerdem ist mein Einfluss auf die Gesamtsituation eh vernachlässigbar. Aber einen Einfluss auf die eigene Position in einer solchen Welt hat man, denke ich, schon. Anyway – mich interessiert, was ihr dazu denkt bzw. ob ihr euch darüber schon einmal Gedanken gemacht habt. Und wenn ja – was dabei rausgekommen ist.
Was mir jedoch auffällt, ist, dass alle erwarten, dass die Welt dann die gleiche ist wie die Welt jetzt.
Liest man sich beispielsweise einen solchen Artikel durch
US-Geheimdienste malen düsteres Zukunftsszenario, merkt man, dass die Welt in 20 oder 30 Jahren anders aussehen könnte. Ich will jetzt _nicht_ über den Wahrheitsgehalt solcher Berichte diskutieren, da ich mir im Klaren darüber bin, dass Geheimdienste immer ein Interesse daran haben, die Welt so unsicher wie irgendmöglich scheinen zu lassen. Ich glaube aber trotzdem, dass sich keiner hier hinstellen wird und nicht zumindest die Möglichkeit einer solchen Entwicklung in Betracht zieht, in welchem Ausmaß auch immer. Unwahrscheinlich ist eine negative Entwicklung im deutschen wie auch im Welt-Maßstab meiner persönlichen Meinung nach auch nicht gerade.
In Südafrika, in größeren wie kleineren Städten der USA und auch in Deutschland gibt es meines Wissens nach schon quasi Enklaven, die abgeschottet von der Außenwelt mit hohen Zäunen, Kameraüberwachung und (privatem) Sicherheitspersonal unliebsame Eindringlinge von außen abhalten sollen. Zu Teilen ist das sicherlich überzogen, in einigen Teilen der Welt aber ganz und gar nicht. Durch die aufgehende Schere zwischen Arm und Reich werden gesellschaftliche Unterschiede und damit Konflikte immer dramatischer und können durchaus auch ins gewaltsame Abdriften. Ich will jetzt hier keine Horrorszenarien aka Dritter Weltkrieg, Hungersnöte großer Teile der Weltbevölkerung, die dann rebellieren o.ä. an die Wand malen, aber so „friedlich“ wie die Welt heute ist, wird sie eventuell in der Zeit, wenn wir älter sind, nicht mehr sein.
Jetzt kann man natürlich einfach sagen: whatever, interessiert mich nicht, ich lebe im Hier und Jetzt, was später passiert, kann ich eh nicht beeinflussen. Mag sein. Als ich mir damals über mein Studienfach Gedanken gemacht habe, meinte meine Oma, die Nazi- und SED-Regime am eigenen Leib miterlebt hat, dass es eventuell gar nicht so dumm ist, sich auch mal Gedanken darüber zu machen, inwiefern der spätere eigene Job von der Ideologie abhängig ist, die zu der Zeit herrscht, in der man arbeitet.
Richter, die Leute ins KZ stecken müssen, weil sie selbst sonst dahingehen oder zumindest den Job verlieren,
Lehrer, die den Sozialismus als das Seelenheil predigen müssen,
Journalisten, die schreiben müssen, was von oben auferlegt wird,
Wissenschaftler, die „wissenschaftlich beweisen“ müssen, dass andere Rassen Untermenschen sind,
die Diagnose von „psychischer Krankheit“ und Zuchthausverordnung Andersdenkender und
Aufstiegschancen nur dann, wenn man in der Partei ist, sind nur einige Beispiele.
Auch die Frage, ob man – wenn es hart auf hart kommt – nicht doch lieber ein bisschen mehr Geld hat, um auch einen Platz in einer umzäunten Wohngegend mit Sicherheitspersonal zu haben, stellt sich angesichts des häufig gepredigten „Geld ist unwichtig; mach, was dir Spaß macht!“ Was, wenn man das gar nicht mehr kann, eben weil man nicht genug Geld und damit ganz andere Sorgen hat?
Versteht mich nicht falsch – das ist sicherlich kein Thema, wegen dem ich nicht schlafen kann. Ich hoffe auch inständig, dass es nicht „so schlimm“ kommt. Außerdem ist mein Einfluss auf die Gesamtsituation eh vernachlässigbar. Aber einen Einfluss auf die eigene Position in einer solchen Welt hat man, denke ich, schon. Anyway – mich interessiert, was ihr dazu denkt bzw. ob ihr euch darüber schon einmal Gedanken gemacht habt. Und wenn ja – was dabei rausgekommen ist.



