Die deutsche Asylpolitik - Pros, Kontras und Verbesserungsvorschläge

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Hallo zusammen,

momentan wird ein sehr großer Teil der Medienlandschaft auf Diskussionen über die Asylpolitik Deutschlands fokussiert, deshalb sollten meiner Meinung nach Diskussionen darüber (unabhängig von der PEGIDA) auch hier stattfinden.

Anfangen möchte ich mit einer Auflistung von Pros und Kontras der momentanen deutschen Asylpolitik:

Pros:
Gleichbehandlung aller Menschen unabhängig ihrer Rasse.

Umverteilung von Geld zwischen Reich und Arm - arme Menschen bekommen finanzielle Unterstützung.

Unterstützung von politisch und religiös verfolgten Menschen im Sinne der Unterstützung eines demokratischen Grundbildes der Welt, wo keiner seiner Meinung wegen verfolgt werden sollte.

Aufarbeitung der deutschen "Schuld" an anderen Menschen bzw. Aufarbeitung der Nazi-Geschichte.

Contras:
Andere EU-Länder (z.B. Italien) sehen sich nicht in der Pflicht, sich finanziell um Asylanten zu kümmern und schicken sie nach Deutschland weiter.

Enorm steigende Asylantenzahlen, weil trotz einer nur kleinen Prozentzahl (ca. 2%) angenommener Asylanträge die Abschiebeprozesse der abgelehnten Asylanten nicht durchgeführt werden (Einreise funktioniert, Ablehnung des Asylantrags funktioniert, Ausreise funktioniert nicht).

Steigende Asylantenanzahlen führen zu Zwangsverkäufen von Privateigentum zwecks deren Einquartierung an den Staat bzw. zur Zwangseinmietung von Asylanten in Hotels. Das wiederrum führt zu einer höheren Belastung der Finanzen des Staates, was angesichts der Verschuldung Deutschlands fragwürdig ist.

Konflikt zwischen den verschiedenen Religionen steigt, deswegen vor allem Kriminalität zwischen(!) Asylanten in deren Quartieren.

Unmögliche Unterscheidung zwischen "richtigen" Asylanten und getarnten Terroristen.

Lösungsansätze:
Trennung verschiedener Religionen/Ethnizitäten in verschiedene Asylunterkünfte zwecks Minimierung von Konflikten?

Asylbewilligungsprozess abschaffen, finanzielle Unterstützung aller eingereister Menschen unabhängig ihrer Herkunft und Vorgeschichte?

Überprüfung von Asylanträgen, deren Annahme und Ablehnung schon an der Landesgrenze?

Mehr Engagement in die Umsetzung von Ausweisungen bei abgelehnten Asylanträgen?


Habt ihr noch andere Lösungsansätze? Über eine konstruktive Diskussion würde ich mich freuen.

Gruss
Onna
 

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Es muss definitiv mehr Geld in die Asylpolitik gesteckt werden. Dadurch können bessere Unterkünfte gebaut werden; außerdem sollte den Flüchtlingen auch kleine Arbeit erlaubt werden (ist im Moment afaik nicht der Fall).

ABER, und hier stoße ich wahrscheinliche wieder den Gutmenschen vor den Kopf, muss unbedingt zwischen Wirtschaftsflüchtlingen und "richtigen" Flüchtlingen unterschieden werden. Nur weil es in Land A scheiße mit der Wirtschaft läuft, muss Land B diese noch lange nicht als Flüchtlinge aufnehmen.

[x] positiver Ausbau der Asylpolitik
[x] Durchsetzung des § 60 Abs. 7 AufenthG
[x] Abschiebung von Wirtschaftsflüchtlingen
 
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[x] Abschiebung von Wirtschaftsflüchtlingen

Und hier sind wir schon wieder bei einem Haken - wie stellt man schnell und unbürokratisch fest, ob es sich um einen Wirtschaftsflüchtling handelt oder nicht. Denn natürlich wird von einem Großteil behauptet, sie seien politisch oder religiös verfolgt.
 

deleted_24196

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Dass das leicht ist habe ich nie behauptet. Aber wenn man sich mal die aktuellen Zahlen zu den zehn zugangsstärksten Herkunftsländern anguckt, hat man Kosovo, Serbien, Albanien (zusammen ~31%) auf den Plätzen 2, 3 und 4 - und mal ernsthaft, wo gibt es in diesen Ländern politisch Verfolgte*?


*
 
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Und hier sind wir schon wieder bei einem Haken - wie stellt man schnell und unbürokratisch fest, ob es sich um einen Wirtschaftsflüchtling handelt oder nicht. Denn natürlich wird von einem Großteil behauptet, sie seien politisch oder religiös verfolgt.

ist easy,
Auswärtiges Amt oder eine andere Bundeseinrichtung bekommt den Auftrag für alle betroffenen Länder festzustellen, welche Personengruppen dort tatsächlich systematisch verfolgt werden. Dann gibts ne Liste, die sich der Sachbearbeiter nur noch angucken und abgleichen muss.
Alle die diesen Gruppen nicht zugehören, werden sofort wieder abgeschoben und alle die ihre Pässe vernichtet haben oder sonstwie ihre Identität verschleiern gleich mit.
Dann bleibt gleich nur noch ein kleiner Teil übrig, um den man sich dann vernünftig kümmern kann.
 
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-Kein Länderasylrecht mehr sondern ein Europäisches.
-Kosten werden von der EU getragen und somit kann sich kein Land mehr der Zahlung verweigern bzw es wird nach wirtschafftsstärke des Landes beteiligt.
-Grenzen weiter dicht halten
-Dafür Aussenstellen einrichten zb eine art Europäische Botschafft in der Anträge gestellt werden können und die auch mit Ausreichend Personal bestückt sind vernünftige Recherche zu betreiben.
-Illegale Einwanderer rigeros abschieben ggf. in neue Transit Gebiete falls Herkunft unklar ist und sie sich dann entscheiden können ob sie wie eingepferchtes Vieh leben wollen oder dahin zurückgehen wo sie herkommen natürlich jederzeit mit der Option einen Asylantrag stellen zu können.
-Gleichmäßige Verteilung der Asylanten im gesamten Europäischen Gebiet.
-Definitiv keine Trennung nach Ethnie oder Religion wenn so etwas zu Problemen bei Asylanten führt hat er nix in Europa zu suchen und ist vermutlich mit ein Teil des Problems warums in seinem Land so kacke läuft.
-Unbeschränktes Recht auf Arbeit und der Möglichkeit einer Umsiedlung wenn es den Zugang zu Arbeit erleichtert.
-Pflicht zur Erlernung einer Europäischen Sprache
 
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Alle Flüchtliche, bei denen der Antrag abgelehnt wird, erschießen statt abschieben.
Sobald sich das rumspricht werden die Wirtschaftsflüchtlinge ganz von allein aufhören zu kommen und die wirklich politisch verfolgen kann man dann ja auch aufnehmen.
:deliver:

Aber mal ernsthafter:
Dass wirklich politisch verfolge aufgenommen werden sollten ist hoffentlich klar. Dass wir aber keinesfalls Wirtschaftsflüchtlinge einfach so aufnehmen können ist leider aus rein praktischen Gesichtspunkten ebenso klar. Beide zu trennen ist leider oft nahezu unmöglich.
Unser Asylgesetz ist glaube ich gar nicht so schlecht, nur dauert einfach alles viel zu lange. Eine schnelle Entscheidung über den Antrag und eine schnelle Abschiebung wenn er nicht genehmigt wird ist nötig.

Dass Asylantragsteller nicht arbeiten dürfen ist allerdings echt dämlich. Wer arbeiten kann und will sollte das immer dürfen, ganz unabhängig von irgendwelchen Asylregeln.

Das Problem, warum wir nicht einfach jeden aufnehmen können, sind unsere sozialen Sicherungssysteme. Denn die können nur begrenzt viele Leute versorgen, eine Einwanderung in diese ist somit schädlich. Eine Einwanderung in steuerzahlende Jobs (bevorzugt über den Durchschnittsgehalt und mit einer gewissen Jobsicherheit) dagegen ist gut und dem sollten keine unnötigen Steine in den Weg gelegt werden.
 
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-Kein Länderasylrecht mehr sondern ein Europäisches.

Ein EU-weites Asylrecht wäre natürlich optimal, allerdings bezweifle ich, dass andere EU-Länder außer Deutschland daran Interesse hätten und eine evtl. Abstimmung negativ verlaufen würde.
 

Scorn4

Servitor
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Du hast ein pro vergessen:
- anhaltender Zustorm billiger Arbeitskräfte, denen jede verdammte Scheissarbeit zu Dumpinglöhnen recht ist, solange sie bloß nicht wieder zurück müssen.
 
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Du hast ein pro vergessen:
- anhaltender Zustorm billiger Arbeitskräfte, denen jede verdammte Scheissarbeit zu Dumpinglöhnen recht ist, solange sie bloß nicht wieder zurück müssen.

Ob das ein Pro ist, weil es die Senkung der Löhne ermöglicht (es gibt ja Leute, die für Dumpingpreise arbeiten) und somit auch alle anderen gezwungen werden zu Dumpinglöhnen zu arbeiten?

Und man muss ja berücksichtigen dass Asylbewerber erstmal NICHT arbeiten dürfen.
 
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Ein EU-weites Asylrecht wäre natürlich optimal, allerdings bezweifle ich, dass andere EU-Länder außer Deutschland daran Interesse hätten und eine evtl. Abstimmung negativ verlaufen würde.

Also mit der aktuellen Regelung hat es sich Deutschland doch _sehr_ bequem gemacht. Asylsuchende müssen in den Ländern bleiben wo sie zuerst ankommen. Das ist halt niemals Deutschland. Die paar Asylsuchenden die hier ankommen - gegenüber Griechenland oder Italien ist das doch ein Witz. Also jetzt auch auf die Menschen pro Wirtschaftskraft gesehen trifft es Deutschland längst nicht so schlimm wie andere Menschen.
Eine Abstimmung in Europa würde also bestimmt durchgehen - aber deutsche Politiker werden das gar nicht zulassen.
 

parats'

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Gerade der erste Contra Punkt des TEs ist unsinnig. Es geht nicht darum, ob sich das Land in der Pflicht sieht oder nicht. Fakt ist, dass die südlichen EU Staaten das massivste Problem haben und wir in Deutschland aktuell relativ entspannt die Paragraphenkeule schwingen (s. wutvolta).

Europäisches Asylrecht wäre sicherlich das beste, allerdings sollte sich hier jeder vor Augen führen, dass egal was für einen Umverteilungsschlüssel wir anweden, es mehr Asylbewerber in Deutschland geben wird als jetzt. Ein Großteil der Menschen vesackt nämlich in den Südstaaten ohne weitere Chance auf Aufnahme etc..

Evtl. sollte man vorab daran arbeiten, dass Asylbewerber auch einer Tätigkeit nachgehen dürfen. Eine bessere Integration gibt es nicht.
 

Tisch

Frechdachs
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Beide zu trennen ist leider oft nahezu unmöglich.

Meinst Du es ist unmöglich einfach den "definierten" Wirtschaftsflüchtling von dem "definierten" politischen Flüchtling zu trennen oder meinst Du, dass die Verzahnung von Politik und Wirtschaft so eng ist das keine Trennung erfolgen kann, und somit auch der sogenannte Wirtschaftsflüchtling automatisch ein politischer Flüchtling ist?

Dass Asylantragsteller nicht arbeiten dürfen ist allerdings echt dämlich. Wer arbeiten kann und will sollte das immer dürfen, ganz unabhängig von irgendwelchen Asylregeln.


Aber dann nehmen die uns doch all unsere Arbeitsplätze weg :deliver:
 
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Lol @ "Aufarbeitung der deutschen Schuld" als Pro-Grund. Alle Leute, für die das ein wichtiger Beweggrund ist, tun mir leid.

So jetzt noch mal konstruktiv. Das Hauptproblem, was meiner Meinung nach gelöst werden muss, sind die Fehlanreize, die uns die Schlepperbanden und damit auch die regelmäßigen Toten im Mittelmeer einbringen. Das kommt primär daher, dass die Leute erstmal nach Europa reisen müssen, um ihren Antrag zu stellen (der dann eh abgelehnt wird). Also würde ich das umdrehen, man muss seinen Antrag im Herkunfstland bei dem deutschen Konsult stellen und bekommt bei Annahme ein Flugticket spendiert. Das ist natürlich blöd, wenn wirklich Not am Mann ist (ist es bei den meisten aber eh nicht), aber würden Schlepperbanden das Wasser abgraben.

Analog wird dann jeder konsquent abgeschoben, der in Europa ohne Erlaubnis lebt, sonst gäb es ja doch wieder einen Anreiz für die illegale Einreise
 
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Ein EU-weites Asylrecht wäre natürlich optimal, allerdings bezweifle ich, dass andere EU-Länder außer Deutschland daran Interesse hätten und eine evtl. Abstimmung negativ verlaufen würde.

Da ist doch gerade Deutschland (zusammen mit den anderen nicht "Grenz-Staaten") dagegen?
Wär die Verteilung fair müssten wohl kaum Griechenland und Italien einen Grossteil der Last tragen.
 
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- EU entscheidet wo die Kacke weltweit am dampfen ist. Dort sollen die Menschen Möglichkeiten haben schnell und unkompliziert Asyl in Europa zu suchen

- zu den anderen Menschen die Illegal einreisen: Abschieben, abschieben, abschieben. Da kann Tante Hildegard mit ihren 7 Nobelpreisträger Kinder auf nem Schiff ankommen. Illegal eingereist = abschieben

- Verträge mit den Mittelmeerländer abschließen. Irgendwas muss politisch getan werden.

Australien machts vor
https://www.youtube.com/watch?v=BypuBsE_Eq8
 

Benrath

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Lol @ "Aufarbeitung der deutschen Schuld" als Pro-Grund. Alle Leute, für die das ein wichtiger Beweggrund ist, tun mir leid.

So jetzt noch mal konstruktiv. Das Hauptproblem, was meiner Meinung nach gelöst werden muss, sind die Fehlanreize, die uns die Schlepperbanden und damit auch die regelmäßigen Toten im Mittelmeer einbringen. Das kommt primär daher, dass die Leute erstmal nach Europa reisen müssen, um ihren Antrag zu stellen (der dann eh abgelehnt wird). Also würde ich das umdrehen, man muss seinen Antrag im Herkunfstland bei dem deutschen Konsult stellen und bekommt bei Annahme ein Flugticket spendiert. Das ist natürlich blöd, wenn wirklich Not am Mann ist (ist es bei den meisten aber eh nicht), aber würden Schlepperbanden das Wasser abgraben.

Analog wird dann jeder konsquent abgeschoben, der in Europa ohne Erlaubnis lebt, sonst gäb es ja doch wieder einen Anreiz für die illegale Einreise

Das klingt ja irgendwie nach nem tollen Vorschlag. Aber die wirklichen Asylträger gehen einmal aufs Amt und kommen dann eventuell nie wieder, weil sie wegegespert werde. DIe wirtschaftsflüchtlinge versuchen es wahrscheinlich trotzdem und sind dann erst mal nur noch illegal unterwegs.
 
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Das ist echt die dümmste Idee ever. Politisch Verfolgte sollen einfach in ihrem Land zum deutschen Konsulat, anschließend zum Flughafen und fliegen mit deutschem Ticket raus. Kann man sich bei wirklich politisch verfolgten (andere kriegen ja kein Ticket) ganz gut vorstellen. Die Regierung muss einfach nur zwei Leute mit Knarren vor dem Konsulat positionieren. GG. :rofl2:
 
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Hab eine noch bessere Idee. Die EU bildet eine Komission bei der man sich melden kann wenn man sich politisch verfolgt fühlt, die diskutieren das dann und bringen dann zeitnah eine öffentliche Liste aller Menschen raus die für verfolgt genug befunden worden sind und dann wird die dem betreffenden Land mit der Bitte überreicht diese Menschen doch ausreisen zu lassen.
Top Thinktank zur Asylpolitik hier, die Besten der Besten.
 
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Ist mir schon klar, dass das im Falle der politischen Verfolgung nicht optimal ist, aber ein andere Idee fällt mir nicht ein, der die Anreize der Schlepper aufhebt. Wenn ihr einen besseren Vorschlag habt, dann bitte.

Edit: Möglicherweise würde es auch helfen, wenn man den Antrag in jedem Land stellen könnte. Dann könnte man Snowden-Style erstmal in Land A fliehen und von dort aus sicher Asyl beantragen.
 
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Gelöschtes Mitglied 683020

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Schlepper kriegt man nur los, wenn man den Fluchtgrund im Ausgangsland entfernt, was wiederum nicht wirklich was mit Asylpolitik zu tun hat. Am ehesten würde so ein Bewerbungsverfahren über Umwege durch bereits geflohene an einer Sammelstelle (UN, EU, kA wo) was bringen, damit ihr ex-Land entsprechend eingestuft wird und potentielle Asylanten weniger Hindernisse haben. Wenn sie das nicht sowieso tun, als ob ich mich mit irgendwas auskenne, oder ob man sich noch so exponieren will, abhängig davon von wo man kommt und warum man da nicht mehr ist.

Mal eine reine Interessenfrage, was sind denn Wirtschaftsflüchtlinge genau? Imo sind die moralisch genauso aufzunehmen, wenn man davon ausgeht, dass sie sonst in ihrem ex-Land verhungern - also mich interessiert gerade die Abgrenzung per clawgscher Definition. Ansonsten hab ich doch "normale" Einwanderer, die einfach Arbeit suchen und es nicht klappt oder wie? Ich versuch das gerade auf die Reihe zu kriegen, warum man alles abbricht und wegzieht, wenn es 'nur' um niedrigen Lebensstandard geht im Gegensatz zu 'verhungere gerade weil ich aus Somalia komme und da ständig irgendwer die Felder abbrennt und Leichen in Brunnen wirft'.

edit zum edit von taklgal: Wenn du von Land A in Land B fliehst und Antrag für Land C stellst hilft das nix, wenn Land B das nicht anerkennt und dich nach A zurückschickt. Nix gewonnen.
 

Benrath

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Also in der Hinsicht verringert man die Asyldruck in dem man den Grund entfernt wie Gecko sagt oder man beschleunigt die Bearbeitung der Anträge brutal, dass es selbst dem letzten Emmigranten klar wird, dass er keine Chance hat und Europa nicht das Land von Milch und Honig ist.

Hab absolut keine Ahnugn wie es in der Realität läuft. Aber man wird wohl nicht herumkommen ne eindeutige Datenbank zu erstellen um zu wissen wer schon mal wann da war. Das muss dann wahrscheinlich sogar mit DNA Fingerabdruck sein (nicht dass sich die Leute die Fingerkuppen abschaben...). Und eine zentrale Entscheidungsstelle auf europäischer Ebene würde Sinn machen.
 
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Hauptproblem warum soviele Wirtschaftsflüchtlinge kommen ist das rumverzählt wird das hier wirklich Milch und Honig fließt. Und das tut es auch im direkten Vergleich zu vielen Kackländern auch. Hier können die ärmsten besser leben als 80% der Menscheit. Wenn man die Ressourcen (sagen wir mal Hartz4) vernünftig einteilt dann kann man sogar relativ gut leben. Wenn man nicht gerade jeden Tag ne Schachtel raucht
 
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- Verträge mit den Mittelmeerländer abschließen. Irgendwas muss politisch getan werden.

Gibt es doch sogar schon. Nennt sich Dublin III. Jeder Asylbewerber, der z.b. in Italien ein Visum bekommt und dann nach Deutschland fährt muss nach dem Dublin-Verfahren wieder nach Italien abgeschoben werden.
Oder wenn derjenigen bereits in einem EU-Land einen Asylantrag gestellt hat, in einem europäischen Land nachweisbar illegal gelebt hat für eine Zeit etc.
Leider erklärt das den Asylbewerbern keiner so wirklich, weder hier noch in den Ländern, in denen sie ursprünglich angekommen sind. Und dann versuchen sie wieder und wieder hierherzukommen - oder in andere besser gestellte EU-Länder (Dänemark, GB, Niederlande etc.) - und jedes Mal müssen sie nach nach knapp 6 Monaten wieder abgeschoben werden. Das ist die ungefähre Bearbeitungszeit für jeden Dublinfall.

Das Lustige ist: Würden die Asylbewerber ungefähr 5 Jahre am Stück in Italien, Ungarn oder wo sie angekommen sind einfach mal bleiben, dann würden sie und wir nicht dauernd das Abschiebeproblem haben. Jedes Mal wenn sie das Land wechseln setzen sie alles wieder auf 0 zurück.
 

Gelöschtes Mitglied 160054

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Schlepper kriegt man nur los, wenn man den Fluchtgrund im Ausgangsland entfernt, was wiederum nicht wirklich was mit Asylpolitik zu tun hat

Die zu beseitigen ist teilweise aber schlicht nicht so einfach/unmöglich.
Sudan/Somali/andere failed states kann man erstmal gar nicht wieder aufbauen.

Utopie:
Man könnte ja Ausbildungszentren in Melilla (wie ich jedes mal Manila schreiben will) und co. aufbauen die Ausbildung (welcher Art auch immer, müsste man an den Bedarf in Europa anpassen) gegen Arbeitsverpflichtung in Europa anbieten.
Gleichzeitig müsste man entsprechend hart propagieren, dass dies die state of the art Einwanderungsmethode ist. Würde natürlich sehr viele Ressourcen fressen.

Pro:
Nützt Europa durch Zuwanderung von passend ausgebildetem Menschen, Reduzierung von illegaler Einwanderung/Bekämpfung von Schlepperbanden,
Vermittlung von einem realistischen Europabild möglich, wenn sie erstmal da sind. Vielleicht wollen manche dann gar nicht mehr herkommen.


Contra:
Braucht man die Arbeitskräfte überhaupt? Bin nicht up to date, aber in bei 50% Jugendarbeitslosigkeit etwa in Spanien ist es fraglich, ob es überhaupt genug Arbeit gäbe.

Potentiell ungerecht gegenüber Einheimischen die eine Ausbildung suchen.

Zunächst Kostenintensiv. Mag sich langfristig aber lohnen.



Mag jetzt komisch klingen, aber scheinbar hat ja eh niemand eine Lösung.
Manche Herkunftsländer lassen sich erstmal gar nicht "verbessern", daher kann man an dieser Stelle in meinen Augen nichts ändern. Und da die Leute sowieso versuchen herzukommen und dann (teilweise) entsprechenden Schlepperbanden in die Hände spielen die wiederum die EU zum handeln zwingen könnte man stattdessen einfach versuchen das ganze in geregeltere Bahnen zu führen. Potentiell könnten einige dann mit der Ausbildung auch zurück in ihr Land gehen und auf diese Art Entwicklungshilfe leisten.
 
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Und dann versuchen sie wieder und wieder hierherzukommen - oder in andere besser gestellte EU-Länder (Dänemark, GB, Niederlande etc.) - und jedes Mal müssen sie nach nach knapp 6 Monaten wieder abgeschoben werden. Das ist die ungefähre Bearbeitungszeit für jeden Dublinfall.

nach knapp 6 Monaten wieder abgeschoben

Das ist doch das grösste Problem, wie kann es sein das es durchschnittlich 6 Monate geht um zu erkennen das schon in einem anderen Land ein Asylgesuch gestellt wurde?

Artikel mit den Bearbeitungszeiten von Verschiedenen Asylfällen

Je nach Herkunftsland kann es durchschnittlich 17.2 Monate dauern, bis entschieden wird ob der Flüchtling bleiben kann oder nicht. 1.5 Jahre muss der Flüchtling warten bevor er weis ob er bleiben kann oder nicht.
In dieser Zeit kann er nicht arbeiten, kostet den, Staat Geld, nimmt Platz für neue Flüchtlinge in Anspruch und nach 1.5 Jahren kann er immer noch abgelehnt werden.

Diese wahnwitzigen Bearbeitungszeiten sind das grösste Problem des Asylwesen. Es darf nicht mehr als 2 Monate gehen bis der Asylsuchende weiss ob er bleiben kann oder nicht. Auch wenn es durch die Beschleunigung zu mehr Fehlurteilen kommen kann, bin ich der Meinung, dass dies im ganzen Allen Beteiligten unterm Strich Helfen würde.
 
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Sudan/Somali/andere failed states kann man erstmal gar nicht wieder aufbauen

Ich denke schon das man die aufbauen kann. Nur kein Schwanz will Zeit und Ressourcen investieren. Diese Kackländer sind einfach zu unwichtig
 
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Wenn man sich anschaut wie erfolgreich das im Irak läuft ists evtl. besser man versuchts gar nicht erst...
 
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Also in der Hinsicht verringert man die Asyldruck in dem man den Grund entfernt wie Gecko sagt oder man beschleunigt die Bearbeitung der Anträge brutal, dass es selbst dem letzten Emmigranten klar wird, dass er keine Chance hat und Europa nicht das Land von Milch und Honig ist.

Hab absolut keine Ahnugn wie es in der Realität läuft. Aber man wird wohl nicht herumkommen ne eindeutige Datenbank zu erstellen um zu wissen wer schon mal wann da war. Das muss dann wahrscheinlich sogar mit DNA Fingerabdruck sein (nicht dass sich die Leute die Fingerkuppen abschaben...). Und eine zentrale Entscheidungsstelle auf europäischer Ebene würde Sinn machen.

Exakt. Wenn ich nicht weis, ob ich überhaupt längerfristig bleiben darf, warum sollte ich dann zB überhaupt versuchen die Sprache zu lernen oder mich an die Kultur zu adaptieren? Macht ja keinerlei Sinn

Das ist btw auch ein Punkt: Irgendeine Sprache in der in Deutschland kommuniziert wird brauchen wir und zwar verpflichtend für jeden (ausser den harten Ausnahmefällen obv). Von mir aus kann man Deutsch auch abschaffen und nur noch Englisch sprechen (das wär mir sogar lieber, weil Englisch einfacher zu lernen und international deutlich relevanter ist), aber es kann mMn nicht sein, dass Energieversorger Rechnungen zB auf Türkisch ausstellen, weil Leute die dauerhaft hier bleiben und tlw seit Jahren hier wohnen kaum ein Wort Deutsch sprechend (und Englisch natürlich auch nicht). Das "In Deutschland wird Deutsch gesprochen"-Argument ist natürlich Unsinn, aber ohne irgend eine gemeinsame Sprache kann eine Gesellschaft nicht funktionieren


Nicht ohne eine stabile Regierung, und für die kann der Westen gar nicht sorgen, einfach weil er der Westen ist. Ich meine, selbst wenn der Westen einen theoretisch perfekten Plan hätte, die Tatsache, dass es sich um eine vom Westen aufgezwungene Regierung handelt würde das schon zum Scheitern verurteilen
 
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Andere EU-Länder (z.B. Italien) sehen sich nicht in der Pflicht, sich finanziell um Asylanten zu kümmern und schicken sie nach Deutschland weiter.

Na hier hat ja einer so richtig Ahnung ^^

soso Spanien, Italien, Griechenland "drücken" sich also vor der Verantwortung und der arme deutsche michel muss wieder die Zeche zahlen?
HoppHopp zur nächsten Montagsdemo


Volldioten wo man hinguckt...

Gegen dieses Forum ist ein Stammtisch im tiefsten Bayern noch fortschrittlich und aufgeklärt!
 

parats'

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Ich denke schon das man die aufbauen kann. Nur kein Schwanz will Zeit und Ressourcen investieren. Diese Kackländer sind einfach zu unwichtig

Das sind Projekte über 30 Jahre+, die dortige Gesellschaft ist so dermaßen verstört, dass an ein normalen Rechtsstaat nicht zu denken ist.

Das Problem muss aber jetzt bzw. binnen der kommenden 1-2 Jahre angegangen und gelöst werden. Langfristig hast Du recht, ein Aufbau wäre das sinnvollste um die Perspektiven zu verbessern.

Guck dir einfach mal Afghanistan an bzw. wo das Land heute steht - ziemlich ungeil nach mehr als einem Jahrzehnt
 

Gelöschtes Mitglied 683020

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Nicht ohne eine stabile Regierung,

War mir vorher schon klar :|

und für die kann der Westen gar nicht sorgen, einfach weil er der Westen ist. Ich meine, selbst wenn der Westen einen theoretisch perfekten Plan hätte, die Tatsache, dass es sich um eine vom Westen aufgezwungene Regierung handelt würde das schon zum Scheitern verurteilen

Ging nach dem zweiten Weltkrieg bei uns auch. Mal so als Denkanstoß. Ja, mir ist klar was du meinst. Und ja, es wird weder einfach so funktionieren, noch hat es was mit Asylpolitik zu tun, noch würde es in einem Land wie Somalia wie im Nachkriegsdeutschland gehen. Mir ging es primär um die Schlepper. Die kriegst du nicht los, weil Angebot und Nachfrage und so.
 
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Hier ein aktueller Bericht aus dem bayrischen Fernsehen, der interessanterweise berichtet, dass von 1000 Asylbewerbern, die im Januar 2015 in Bayern eintrafen, kein einziger aufgrund von Verfolgung Asyl bekommen hat. Lediglich 2 kranken Bewerbern wurde aus humanitären Gründen Asyl gegeben.

http://livingscoop.com/v/3982/
 
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Was ist das denn wieder für ein seltsames Videoportal (unlimited free speech), es werden Videos empfohlen auf dem sich über Muslimas beim Spaghetti essen lustig gemacht wird...

woher kommen eigentlich in letzter Zeit soviel Nazis im demokratischen gemäßigtem Deckmäntelchen aus ihren Löchern an die Öffentlichkeit gekrochen? Facebook, Pegida, Montagsdemos. Achja stimmt sind ja gar keine Nazis sondern nur besorgte Wutbürger..... Und son bisschen Rassismus und Faschismus schadet bekanntlich nie.
Deutsche sind in Deutschland halt mehr wert, wird man ja wohl mal sagen dürfen.
 
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Ja und? Die Aussage steht im Raum das von 1000 Asylsuchenden keiner Anspruch darauf hatte im Januar (in Bayern)

Die meisten kommen hierher weil sie Wirtschaftsflüchtlinge sind. Keine verfolgten. Das ist nunmal Fakt.

Und natürlich muss man da was machen. Ist man dann gleich Nazi oder was? xD

WTF? :D
http://www.livingscoop.com/watch.php?v=Mzk2Nw==
Muslimas beim Spaghetti essen

E: Das ist doch 100% versteckte Kamera oder sowas
 
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für mich hat die ganze Entwicklung grade: Pegida, Reichsbürger, Rothschild-, Bilderberger-, Chemtrails- Verschwörung, Anti-USA, Putinfanbois usw. nen ziemlichen pre 1933 Geschmack.
Das alles wegen ner kleinen Wirtschaftskrise (=Zinssystem und Judenhass) und Prism (=Reichbürger rising, kein Friedesnvertrag, wir sind noch besetzt).

Die Deutschen sind einfach echt nen total paranoides Volk. Kein Wunder das Hitler damals so leichtes Spiel hatte.
Ne kleine Krise und mind. 50% der Deutschen entpuppen sich als undemokratische, paranoide, egoistische, rassistische, assoziale Wixer, die Angst haben das sie zu kurz kommen in der Welt, Angst, dass sie von einer fremden imaginären Macht beherrscht werden, Angst, dass man ihnen etwas wegnehmen will.

Als "wohlgemerkt" eins der reichsten Länder in der Welt. Wer da nicht Antideutsch wird, hat den Knall wohl nicht gehört.
 

Photon

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Leute, was zum Fick sind Wirtschaftsflüchtlinge außer ein Pegida-Kampfbegriff? [citation needed].

Fakt ist, dass die meisten Leute ihre Heimat nicht gerne verlassen.

Wusstet ihr, dass man wegen illegaler Einreise angeklagt wird, wenn man einreist, gleichzeitig man aber einen Asylantrag nicht außerhalb Deutschlands einreichen kann? Heißt, man fährt zur Polizei: "Hi, ich will Asyl, werde politisch verfolgt.""Okay, hier haste die Anzeige."
 

Photon

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Wikipedia :rofl2:

seriously

Mit einem Artikel bei dem steht er bedarf einer Überarbeitung. Willst du mich verarschen?

€: Um mal klarer zu sein: Gib mir echte Statistiken in denen steht: So und so viel % sind nur wegen Wirtschaft und nicht wegen Krieg und Verfolgung hier. Nicht was anderes.
Ich meine, es ist sicher nur Zufall, dass es extreme Flüchtlingszahlen nur in Zeiten von Krieg im näheren Umfeld der EU gibt (Kosovo, Syrien, Somalia).
 
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