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Hier hab ich aufgehört zu lesen wegen massiven bullshits.Steuern sind ein recht komplexes Thema.
Erstmal kann man kaum bestreiten, dass sie eine Form der Enteignung sind.
Kurz: Doch, das kann man. Ohne dass gesellschaft und rechtsstaat eigentum garantieren, gibt es so etwas wie eigentum gar nicht, und folglich auch keine enteignung.
Das ist ein wichtiger punkt. Wir brauchen mehr eigenständigkeit für gebietskörperschaften, insbesondere die möglichkeit eigene steuern zu erheben bzw. auf- oder abschläge auf bestehende steuern zu machen, die allein in die gemeindekasse wandern.Staatliche Institutionen sollten sich einfach durch die Bank weg mal mit dem Wort Effizienz beschäftigen. Ich glaub die meisten kennen das Wort gar nicht. Konkret heißt das, wenn ein Land bzw eine Komune gut haushaltet und deswegen mal ein Jahr weniger Geld braucht als ihm zusteht sollte man ihm nächstes Jahr nicht das Budget kürzen.
Im gegenzug muss es die möglichkeit der insolvenz für gebietskörperschaften geben.
Derzeit ist es doch so, dass selbst marode und schlecht geführte gemeinden immer kredite bekommen, weil klar ist, dass die kredite immer bedient werden und am ende notfalls der bund einspringt.
Wenn klar wäre, dass eine gemeinde pleite gehen kann, wären die zinsen höher und ab einer gewissen verschuldung würde es gar keine kredite mehr geben und die politiker wären endlich gezwungen, effizienter zu wirtschaften.
Prinzipiell bin ich auch weiterhin ein fan der vermögensteuer, obwohl mir die probleme einer einführung bewusst sind. Bisher wurde ich aber nicht davon überzeugt, dass sie deshalb unmöglich oder unsinnig ist.
Auf jeden fall bin ich für ne saftige erbschaftssteuer.
Steuern nicht mehr an den wohnsitz, sondern die staatsbürgerschaft zu knüpfen, klingt eigentlich auch nicht verkehrt.
Was die einkommensteuer angeht, wünschte ich, wir könnten zurück zu einem einfach und grobschlächtigen steuersystem kommen: hohe freibeträge und dafür alle abschreibungsmöglichkeiten streichen. Keine pendlerpauschale, keine werbungskosten, kein ehegatten-splitting usw. Jeder zahlt, was er zahlen muss.
Der gedanke, dass man per gesetz in diesem bereich für gerechtigkeit sorgen könnte, ist mir seit jeher fremd.
Die beiden artikel gefallen mir nicht: viel zu einseitig und ich habe nicht das gefühl, dass die autoren überhaupt wissen, wovon sie reden.
Ein beispiel aus dem spiegel-artikel:
Stell ich mir hier grad dumm und verstehe nicht, was der autor meint, oder ist das beispiel einfach blödsinnig?Fragwürdig auch, wie Sparbeträge für das Alter behandelt werden sollen. Die Grünen, die schon einmal einen entsprechenden Gesetzentwurf geschrieben hatten, wollten bis zu 380.000 Euro für "Altersvorsorgevermögen" freistellen. Doch wie will der Staat die Vorsorge fürs Alter definieren? Wenn nur Rentenversicherungen ausgenommen sind, Wertpapierdepots oder Immobilien aber nicht, wäre das eine schwer zu rechtfertigende Ungleichbehandlung einer bestimmten Sparform.
Und wie sollen Betriebspensionen bewertet werden? Für die müssen die Unternehmen Rückstellungen bilden, in der Höhe eines versicherungsmathematisch korrekten Werts. Wenn diese Beträge freigestellt blieben, wäre das eine nicht zu rechtfertigende Begünstigung gerade der extremen Top-Verdiener. Für Daimler-Chef Dieter Zetsche beispielsweise, für den der Konzern eine Rückstellung von 39,6 Millionen Euro angehäuft hat.
Was mich an diesem grünen klopapier-entwurf so stört, ist die scheinheiligkeit des ganzen: Jetzt sind wir in der opposition und sobald wir an die macht kommen, sorgen wir für mehr gerechtigkeit.
Haha, dass zb das praktische fehlen einer erbschaftssteuer oder das ehegatten-splitting eine himmelschreiende ungerechtigkeit ist, war auch schon klar, als rot-grün das letzte mal an der regierung war. Und was hat man dagegen getan?
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