Deutschland auf dem Weg zur "Steuerdiktatur"?

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http://www.spiegel.de/wirtschaft/so...-von-der-gruenen-ungerecht-sind-a-894413.html

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2013-04/kretschmann-gruene-parteitag

Ausgelöst durch die Steuerpläne der Grünen, frage ich mich, wieviel Steuern eigentlich verträglich und erträglich sind für ein Land. Auch wenn die Grünen meinen die Steuern beziehen sich nur auf die Großverdiener, wird es im Endeffekt doch hauptsächlich den Mittelstand und folgend auch die Mittelschicht treffen. (Man siehe nur, dass das Ehegattensplitting abgeschafft werden soll und Einkommen ab 60000 € pro Jahr eine Mehrbelastung von 3500 € ca hätten.)

Ich finde generell in Deutschland gibt es zu viele unsinnige Steuern und Abgaben. GEZ und Flugverkehrssteuer sind einige Beispiele. Letztes Jahr hatte der Staat die größten Einnahmen in der Geschichte der BRD erzielt. Da mögen die Grünen zwar den sozialen Ausgleich propagieren, aber wenn man Teile der Bevölkerung enteignet (und nichts anderes ist eine Vermögensabgabe/Vermögenssteuer- Warum soll ich nochmal etwas versteuern, was im Normalfall schon durch die Einkommenssteuer versteuert wurde) ist das nichts anderes Heuchelei und Diebstahl.
Ich persönlich finde, man sollte den deutschen Staat schlanker gestalten. Ich ordne mich selbst eher dem Libertarismus zu und denke, dass ein Basissatz an proportionalen Steuern reicht. Es kann imho nicht sein, dass nahezu 50% des Einkommens in irgendeiner Form an den Staat fließt. Meiner Meinung hat der Staat im Sinne der Bürger zu handeln und nicht in seinem eigenen Sinne. Leider gibt es in Deutschland keine Partei, wie die amerikanischen Republikaner (auch wenn ihre Ideologie und religiösen Überzeugungen ganz klar rückständig sind), die für einen schlankeren Staat und mehr wirtschaftliche Freiheiten für die Bürger plädieren. Daher dreht sich die Steuerspirale immer weiter egal wer an der Macht ist. Merkel hat uns ja in ihrer ersten Kanzleramtsperiode auch erstmal ne Mehrwertsteuererhöhung geschenkt.
 
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Ehegattensplitting kann genauso gut auch unter einer Unionsregierung fallen...ist ja nicht so als hätte es da dieses Jahr nicht genügend Diskussionen drüber gegeben (zu Recht)
 
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Ehegattensplitting kann genauso gut auch unter einer Unionsregierung fallen...ist ja nicht so als hätte es da dieses Jahr nicht genügend Diskussionen drüber gegeben (zu Recht)

Ja wie gesagt, es gibt keine Partei, die wirklich den Bürger entlasten will. Stattdessen gibt in jeder Legislaturperiode Mehrbelastungen. Ich lehne diesen Prozess jedoch ab. Ich arbeite für mich und nicht für eine übergeordnete Makroinstitution, die mir die Hälfte wegnimmt.
 
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Ich arbeite für mich und nicht für eine übergeordnete Makroinstitution, die mir die Hälfte wegnimmt.
Als ob jemand bei den ganzen Schlüpflöchern wirklich 50% Steuern zahlen würde...das ist so ein lächerlicher Mythos

ansonsten wie Pivo schon sagt, wander halt aus und verschwinde aus dem bösen Steuerstaat :elefant:
 
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Man darf jetzt hier nicht mehrere Themen in einen Topf werfen. Steuerbelastung ist das eine, Verschlankung der Strukturen das andere.
Zur Steuerbelastung will ich nichts sagen, da ich da im Thema nicht fundiert drin bin um irgendwelche Empfehlungen auszusprechen. Trotzdem wäre eine Erhöhung des Spitzensteuersatzes um 2-3% wohl kein Beinbruch für die Betroffenen (Laienmeinung).
Die Ausgabenseite interessiert mich da schon eher und da muss man einfach feststellen, dass der Staat in höchstem Maße ineffizient mit seinen Einnahmen umgeht, die ja auch noch immer weiter ansteigen.

Allein die ganze Struktur des Staates lässt viel Spielraum für Sparmöglichkeiten, sei es eine Zusammenlegung von Bundesländern, Auflösung der 16 Kultusministerien usw. Wenn man die ganzen SINNVOLLEN INTERNEN Sparmaßnahmen durchführen würde, könnte man die Kosten wahrscheinlich im Milliardenbereich senken.
Wird Zeit, dass McKinsey das Unternehmen Staat mal auf die Probe stellt. Da würden bestimmt 35% der Amtsfurzer ihren Job verlieren.
 
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Dieser ganze libertäre Bullshit geht einfach mal Meilen weit an der Realität vorbei. Steuern sollen Enteignungen sein, wtf?

Allein schon der Eigentumsbegriff ist extrem willkürlich und führt in seiner dogmatischen Auslegung in einer begrenzten Welt auch nur begrenzt zu wünschenswerten Entwicklungen.
Höhere Einkommen führen immer zu einer verbesserten Fähigkeit zur weiteren Vermögensbildung und sind außerdem noch mit einer höheren Sparneigng korreliert. Wer einmal viel hat, dem fällt es viel leichter daraus noch viel mehr zu machen.
Wenn sich in einem Schuldgeldsystem dann noch das meiste Guthaben bei wenigen anhäuft und die Masse so gut wie nichts davon hat, dann ist das ein Problem, weil die Masse die Zinsen für das viele Guthaben der wenigen erwirtschaften muss. Selbst wenn Hinz oder Kunz bei seiner Geschäftsbank keine Schulden hat, so muss er trotzdem ständig Zinsen bezahlen, am offensichtlichsten die Zinsschulden des Staates über seine Steuern. Aber er bezahlt auch die Zinsen eines Unternehmens das einen Kredit aufnehmen musste und die Zinsen auf den Produktpreis aufschlägt. Das führt dazu, dass heutzutage fast jeder in unserer Gesellschaft "Zinsverlierer" ist und ständig Geld von Erwerbstätigen dahin fließt wo schon Geld ist.

Insofern ist die steuerliche Mehrbelastung von Vermögenden aus meiner Sicht alles andere als ungerecht. Sie stellt eine Umverteilung dar die immerhin eine Art Symptombekämpfung ist.
 
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Dieser ganze libertäre Bullshit geht einfach mal Meilen weit an der Realität vorbei. Steuern sollen Enteignungen sein, wtf?
jo ich find das auch immer sehr lustig :D...enteigne ich eigentlich auch meinen Arbeitgeber, wenn ich erwarte, dass er mir Lohn zahlt? ^^
 

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Nein da du eine konkrete Gegenleistung erbringst von der der Arbeitgeber auch profitiert. Das kann man vom Staat und den Steuern nur sehr begrenzt behaupten.

Aber wie Pivo schon angedeutet hat haste da im Prinzip nur 3 möglichkeiten, bleib hier und zahl die steuern, bleib hier und zahl sie nicht, oder geh weg und zahl sie nicht. Der Staat wird nie auf die Idee kommen das man Schulden auch durch Sparen abbauen kann.
 
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Die lösung ist einfach für die libertären spinner. Wandert aus nach somalia, keine steuern, kein böser staat und auch die lästige infrastruktur und die sicherheit, die mit entsprechender polizei und sozialem netz kommt ist nicht vorhanden. Muss doch euer paradies sein!
 
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Nein da du eine konkrete Gegenleistung erbringst von der der Arbeitgeber auch profitiert. Das kann man vom Staat und den Steuern nur sehr begrenzt behaupten.
Dann wird es aber spätestens zur "Enteignung", wenn ich krank bin :troll:
 
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Vor allem ist der Satz so natürlich Schwachsinn. Jeder Mensch profitiert mehrmals täglich und in hohem Maße von Steuergeldern. Sei es durch die Infrastruktur, die finanzielle Unterstützung für Studenten, Polizei, Feuerwehr usw usf.
 
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Ich wäre sehr gerne bereit mehr Steuern zu zahlen wenn ich wüsste dass das Geld Zweckgebunden ist und für Bildung/Forschung/Infrastruktur/gute Familienpolitik draufgeht.
 

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Vor allem ist der Satz so natürlich Schwachsinn. Jeder Mensch profitiert mehrmals täglich und in hohem Maße von Steuergeldern. Sei es durch die Infrastruktur, die finanzielle Unterstützung für Studenten, Polizei, Feuerwehr usw usf.

Das ist die eine Wahrheit, die andere ist halt das der Staat sehr viel Geld für blödsinn verschwendet von dem der Steuerzahler wenig bis gar nichts hat. Deswegen sagte ich auch das Gegenleistungen vom Staat nur eingeschränkt erbracht werden. Niemand hat das Problem Steuern zu zahlen wenn damit Schulen, Kitas oder sonst irgendwas sinnvolles gebaut wird. Aber zumindest gefühlt wird dieser sinnvolle Anteil immer weniger.


Die lösung ist einfach für die libertären spinner. Wandert aus nach somalia, keine steuern, kein böser staat und auch die lästige infrastruktur und die sicherheit, die mit entsprechender polizei und sozialem netz kommt ist nicht vorhanden. Muss doch euer paradies sein!

Weiß net ob die Lösung so gut ist, diese "liberalen Spinner" haben meist ne gute Ausbildung genossen und würden dringend benötigte Fachkräfte abgeben. Ob das so gut ist die alle aus dem Land zu jagen würd ich jetzt mal bezweifeln.
 

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Außer dir redet hier auch niemand von Somalia. Da gibts mehr als genug andere Länder mit sehr niedrigen Steuern und besseren Lebensbedingungen in die man seinen Hauptwohnsitz verlegen kann.

Das selbe könnte man aber bestimmt auch über so manchen Arbeitnehmer sagen...von denen auch so der ein oder andere einen guten Teil seiner Arbeitszeit mit Blödsinn verschwendet

Meinst du das ernst? Ich mein mal abgesehen davon das ein Arbeitnehmer der seine Zeit nur vertrödelt und erwischt wird ganz schnell ne Abmahnung/Kündigung aufm Tisch hat ist die Verantwortung hier eine ganz andere, wenn es für nen Arbeitnehmer schon nicht in Ordnung ist dann gilt dies umso mehr für den Staat, nur kann man den eben nicht abmahnen. Die Steuereinnahmen des Staates werden immer mehr und mehr die Leistungen jedoch immer weniger. Wo das ganze Geld hinverschwindet? Wer weiß. Aber wenn man Komunen die unter ihrem Budget bleiben im nächsten Jahr mit weniger Budget fürs sparen und sinnvolle Haushalten bestraft ist es wohl kein Wunder das dem so ist.

Das hat imo auch wenig mit Liberalismus zu tun. Die Hausthaltspolitik des Staates ist einfach unter aller Sau und das wird man ja wohl auch kritisieren dürfen. Unternehmen die so arbeiten sind in rekordzeit pleite.
 
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Das ist die eine Wahrheit, die andere ist halt das der Staat sehr viel Geld für blödsinn verschwendet von dem der Steuerzahler wenig bis gar nichts hat. Deswegen sagte ich auch das Gegenleistungen vom Staat nur eingeschränkt erbracht werden.
Das selbe könnte man aber bestimmt auch über so manchen Arbeitnehmer sagen...von denen auch so der ein oder andere einen guten Teil seiner Arbeitszeit mit Blödsinn verschwendet ;)
 
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Außer dir redet hier auch niemand von Somalia. Da gibts mehr als genug andere Länder mit sehr niedrigen Steuern und besseren Lebensbedingungen in die man seinen Hauptwohnsitz verlegen kann.

Warum sind die toll ausgebildeten libertären dann noch nicht alle schon lange weg? Wenn's so viele länder gibt in denen aus ihrer sicht alles besser ist? Das ist halt wie clawg, der 10 jahre lang davon faselt in die tolle usa auszuwandern nur um dann am ende doch den schwanz ein zu ziehen.

Das es auch in deutschland nicht ewig so weiter gehen kann, dass nur die reichsten 10% der bevölkerung tatsächlich auch davon profitieren wenn es der wirtschaft gut geht, wenn es ihr schlecht geht müssen aber wieder alle dafür den kopf hinhalten, sollte doch jedem klar sein. Wenn man bock auf bürgerkriegsähnliche zustände im land hat kann man dieses spielchen sicherlich noch paar jahrzente länger so treiben. Dass die anhäufung von besitz bei einer kleinen bevölkerungselite ein problem ist, dass es mittel bis langfristig zu lösen gilt, sollten selbst libertäre einsehen. Ob da ein höherer spitzensteuersatz die geeignete lösung ist sei mal dahingestellt.
 
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Das ist die eine Wahrheit, die andere ist halt das der Staat sehr viel Geld für blödsinn verschwendet von dem der Steuerzahler wenig bis gar nichts hat. Deswegen sagte ich auch das Gegenleistungen vom Staat nur eingeschränkt erbracht werden. Niemand hat das Problem Steuern zu zahlen wenn damit Schulen, Kitas oder sonst irgendwas sinnvolles gebaut wird. Aber zumindest gefühlt wird dieser sinnvolle Anteil immer weniger.

Das ist halt ein entscheidender und springender Punkt.
Auf der einen Seite wirkt es so, dass für wichtige soziale Einrichtungen und Dinge(Schulen, Kitas, Straßenbau, Sozialarbeit z.b. Jugendclubs, Sportvereine usw.) keine Kohle da ist, bzw. es da gerne gespart wird, während auf der anderen Seite von staatlicher Seite Millionen bis Milliarden in Fehlkalkulation, Prestigeobjekten oder vollkommen sinnbefreiten Bauten vernichtet wird. Die Elbphilharmonie, der Nürburgring, Kassel-Calden, S21 um nur 4 Bekannte zu nennen.

Hinzu kommen dann so Sachen wie mit Georg Schmids Frau oder Koch-Mehrins Anwesenheit im EP. Da fühlt sich der Steuerzahler einfach komplett verarscht.
 
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Warum sind die toll ausgebildeten libertären dann noch nicht alle schon lange weg? Wenn's so viele länder gibt in denen aus ihrer sicht alles besser ist? Das ist halt wie clawg, der 10 jahre lang davon faselt in die tolle usa auszuwandern nur um dann am ende doch den schwanz ein zu ziehen.

Guckst du auch mal Nachrichten? Was meinst du denn wo der Fachkräftemangel und vorallem die ständigen Steueraffären herkommen? Wer Geld hat schafft es raus aus Deutschland, das ist bereits traurige Realität. An der Vermögensverteilung ändert sich dadurch eben gar nichts. Zumal die Idee "Wir besteuern die Reichen und gebens den Armen" eh nicht viel mehr als eine Idee ist. Im besten fall werden die reichen tatsächlich etwas ärmer, aber die armen werden komischerweise nicht reicher. Wie kommts? Im endeffekt wärs dem Vermögensausgleich vermutlich zuträglicher wenn man alle reichen zwingen würde 50% ihres Geldes im Klo runterzuspülen. Davon kommt vermutlich eher was bei der Bevölkerung an als über Steuern.
 
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Das man die leute, die offensichtlich am meisten vom vorhandenen system profitieren auch am stärksten zur kasse bittet um dieses system aufrecht zu erhalten halte ich jetzt ehrlichgesagt nicht für ein vollkommen abwegiges konzept.
 

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Ich kritisiere hier ja auch nicht das Konzept sondern nur dessen Umsetzung. Die ist scheiße und zwar so scheiße das es die eigentlich gute Idee völlig ruiniert.
 
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Ja, kritisieren kann man da natürlich viel. Das vollkommen überladene steuerrecht mal zu reformieren wäre schon vor jahrzehnten fällig gewesen. Nur will sich keine partei den shitstorm atun, der auf so eine reform unweigerlich folgt.
Kritik hab ich auch jede menge, eine bessere lösung fällt mir persönlich aber auch nicht ein. Vorschläge?
 
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Jeder Geringverdiener zahlt im Monat einen *viel* höheren Prozentsatz seines Einkommens an Steuern an den Staat zurück als es einer der Leute tut, die diese Änderungen treffen sollen. Erstens weil er keine Chance auf Schlupflöcher hat und zweitens weil er sein Netto fast zu 100% in den Konsum für den Grundbedarf stecken muss, was wieder fast immer weitere Steuern bedeutet.

Die sollen erstmal die Beitragsbemessungsgrenze für die Sozialabgaben abschaffen und verdammt nochmal 'ne GKV für alle Bürger die die Grundversorgung abdeckt. Wer privat mehr Versichern will kann das dann über die PKV tun. Aber BBG und GrundPKV haben auf Grund der Rosinenpickerei und der asozialen Mitgliederpolitik der PKVen das gesamte Sozialgefüge destabilisiert. Von 25 bis 60 die Beiträge kassieren wenn die Leute noch jung und gesund sind und die alten PKV-Versicherten mit enormen Beitragserhöhungen und allen möglichen Tricks in die GKV zurückdrängen, wo sie nur noch Kosten versursachen. Jemand mit Vorerkrankungen oder Risikofaktoren wird schon gleich garnicht genommen und direkt der GKV aufgehalst. Aber jeder der's sich leisten kann (was man nur als Gutverdiener kann der hohe Beiträge zahlen würde), klinkt sich da erstmal direkt aus. Dass so ein System auf die Dauer nicht funktionieren KANN, ist jedem Erstklässler klar. Dieser asoziale Dreck ist als Reichenparadies erfunden worden und als tolles Erfolgrezept verkauft worden, ist ja auch klar, dass die PKVen sich dumm und dämlich verdient haben, nur die gesündesten Leute der Bevölkerung genommen und in einem Alter wo sich Krankheiten häufen wieder abgeschoben. Was haben die rumgeheult als man sie verpflichtet hat, einen Basistarif anzubieten der jeden ohne Gesundheitsprüfung nehmen muss... und der war auf einmal schlechter als das was die GKV bietet, damit ihn ja keiner nimmt. Asoziales ********.
 

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Staatliche Institutionen sollten sich einfach durch die Bank weg mal mit dem Wort Effizienz beschäftigen. Ich glaub die meisten kennen das Wort gar nicht. Konkret heißt das, wenn ein Land bzw eine Komune gut haushaltet und deswegen mal ein Jahr weniger Geld braucht als ihm zusteht sollte man ihm nächstes Jahr nicht das Budget kürzen.

Dann müssten die Politiker aufhören den "Erfolg" ihrer Politik an den Ausgaben zu messen. Jedes mal wenn ein Politiker im Fernsehen sagt: "Wir haben mehr Geld als jede andere Regierung in diesem Bereich ausgegeben mehr kann man wirklich nicht tun" würd ich ihm am liebsten ins Gesicht springen. Bei denen ist der Gedanken gang nur: Es fehlt an Bildung -> geben wir mehr für Bildung aus. Auf die Idee mal zu gucken wofür man das Geld letztlich ausgibt und wie wirksam das ist? Zuviel verlangt bei Politikern.

Wenn man damit durch ist könnte man anfangen eine genauere Verbindung von Einnahmen und Ausgaben zu etablieren. Sprich eine Steuer die der Vermögensumverteilung dient und die auch wirklich nur dafür verwendet wird, eine Steuer für den Straßenbau, eine für Bildungseinrichtungen etc. Erhöht die Transparenz für den Bürger und beugt Verschwendung vor. Atm wir alles in einen Topf geschmissen und dann irgendwo hingesteckt und wenn am ende nach den sinnigen Maßnahmen noch was übrig ist wird das halt irgendwie aufn Kopf gehauen anstatt zu sparen oder Schulden zu tilgen.

Dann wie du schon sagtest das Steuerrecht reformieren und die Verwaltungen gleich hinterher. Ist es nötig das Bürgerämter ständig voll besetzt sind und nur 2-3 Stunden am Tag geöffnet haben? Hier könnte sehr viel eingspart werden was man dann zb für mehr Kita betreuer und lehrer ausgeben könnte.

Nur um mal ein paar Beispiele zu geben, da gibts noch soviel mehr...Das ganze System ist halt echt so lausig das mir selbst als laie soviel einfällt was man ändern könnte, wenn jemand der sich auskennt ne Liste macht reicht die vermutlich für ein Buch mit 10000 Seiten.
 
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Deleted_228929

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Die sollen erstmal die Beitragsbemessungsgrenze für die Sozialabgaben abschaffen
Das ist mWn aufgrund verschiedener BVerfG-Urteile nicht möglich, da bei der gesetzlichen Sozialversicherung aufgrund des Versicherungscharakters ein wirtschaftliches Verhältnis zwischen erbrachter und bezogener Leistung herrschen muss. Wenn dann müsste man die Sozialbeiträge ganz abschaffen und das System gänzlich über Steuern finanzieren.

Na ja, ist schon drollig wie sich manche jetzt schon wieder aufführen wegen der lächerlichen 100 Mrd. Vermögensabgabe, die die Grünen einführen wollen. Das ist doch ein Tropfen auf dem heißen Stein. MMn müsste man schon locker das Fünffache einkassieren.
Auch, dass der Spitzensteuersatz auf 49% steigen soll, finde ich alles andere als tragisch. Ob's jetzt bei 80k oder mehr sein sollten, kann man diskutieren. Jedenfalls sollte generell der Trend wieder zurück in Richtung direkte Steuern gehen. Soli kann man vma auch gerne mal abschaffen.
 
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Ich wäre sehr gerne bereit mehr Steuern zu zahlen wenn ich wüsste dass das Geld Zweckgebunden ist und für Bildung/Forschung/Infrastruktur/gute Familienpolitik draufgeht.

Amen, Bruder. Passend dazu kritisieren die Franzosen gerade Merkel:

In dem Text stellen sich die Autoren die Frage, welche Ausmaße die Schuldenkrise in Europa noch annehmen muss, bis Merkel "endlich anfange", über die Vergemeinschaftung eines Teils der Schulden der Mitgliedsstaaten nachzudenken.

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Jetzt musste mir aber mal erklären was dieser Blödsinn von französischen Sozis mit deutschen Bildungsausgaben zu tun hat. Ich mein für die Dummheit dieser Leute kann das deutsche Bildungssystem ja nun wirklich nichts...
 
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Man darf jetzt hier nicht mehrere Themen in einen Topf werfen. Steuerbelastung ist das eine, Verschlankung der Strukturen das andere.

Sehe ich im Grunde ähnlich. Kosten senken durch Verschlankung der Bürokratie und Anhebung des Spitzensteuersatzes. Steuerflucht bekämpfen, indem man die Steuerpflicht an die Staatsbürgerschaft knüpft und nicht an den Wohnsitz, ganz nach US-Vorbild.
Die einzige Partei, die dafür seit Jahren eintritt ist die Linke.
 

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Sehe ich im Grunde ähnlich. Kosten senken durch Verschlankung der Bürokratie und Anhebung des Spitzensteuersatzes. Steuerflucht bekämpfen, indem man die Steuerpflicht an die Staatsbürgerschaft knüpft und nicht an den Wohnsitz, ganz nach US-Vorbild.
Die einzige Partei, die dafür seit Jahren eintritt ist die Linke.

Intelligent, dann muss man nichtmal wegziehen sondern muss einfach nur die Staatsbürgerschaft wechseln. :deliver:
 
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Steuern sind ein recht komplexes Thema.

Erstmal kann man kaum bestreiten, dass sie eine Form der Enteignung sind. Klar, man erhält eine Gegenleistung, aber man wird trotzdem nicht gefragt ob man das überhaupt will.
Das Argument "zieh nach Somalia" ist einfach unpassend. Man stelle sich zum Beispiel eine Straße vor, in der Schutzgeld von der Mafia erpresst wird. Die Ladenbesitzer dort erhalten also de facto eine Gegenleistung für ihr Schutzgeld, nämlich die "Polizeiarbeit" der Mafia. Ob sie das wollen oder nicht. Da würde doch auch niemand auf die Idee kommen zu sagen "Hey, das Schutzgeld ist voll ok so, setz deinen Laden halt in eine andere Straße wenn dir die Mafia nicht passt!".

Nun werden Steuern demokratisch erhoben und entschieden. Dass sie prinzipiell ihrer Natur nach so etwas wie Schutzgeld sind lässt sich kaum abstreiten, man kann aber den Punkt vertreten, dass sie aufgrund der demokratischen Erhebung und Verteilung trotzdem "gut" sind (und sich dadurch vom Mafia-Schutzgeld abheben).

Dann stellt sich allerdings die Frage: Ist es wirklich "gut", wie die Steuer momentan erhoben wird? Dass die Willkür der Masse genutzt werden kann, um hart arbeitende Menschen zu enteignen? Wie man ja bei Hexenverbrennungen (die waren ja höchst demokratisch, ein ganzes Dorf hat effektiv abgestimmt die Hexe auf dem Scheiterhaufen hinzurichten) gesehen hat ist nicht annähernd alles, was demokratisch entschieden wird, auch gleichzeitig gut und richtig. Demokratie hat ihre Grenzen.

Genau deshalb haben wir ja so etwas wie das Grundgesetz. Schlaue Leute haben erkannt, dass die freie Diktatur der Masse überhaupt nicht wünschenswert ist. Deshalb haben Individuuen im Grundgesetz ein Abwehrrecht gegenüber dieser Diktatur der Masse erhalten. Der Grundpfeiler unserer modernen Gesellschaft ist das Abwehrrecht des Individuums gegenüber dem Kollektiv.

Steuern sind nun ein sehr interessanter Grenzfall, bei dem die Abwehrrechte des Individuums mit den unersättlichen Hunger des Kollektivs kollidieren. Hier ist auch im Grundgesetz (anders als z.B. bei Leib und Leben) keine klare Grenze für das Kollektiv vorgegeben, weshalb es natürlich versucht, seinen Einfluss mehr und mehr auszubauen (d.h. die Steuer zu erhöhen).

Dass Deutschland "auf dem Weg" zur Steuerdiktatur sei ist damit recht optimistisch. Ich würde sagen, wir sind schon lange dort angekommen.

Abseits solcher ideologischen Überlegungen könnte man aber auch mal ganz praktisch an das Problem herangehen:
Die Steuerbelastung in Deutschland ist deutlich höher als in anderen Ländern. Deshalb sollten wir sie senken, offensichtlich geht es auch ganz problemlos mit weniger Steuern. Das Problem kann also nicht die Einnahmenseite sind. Somit ist das Problem die Ausgabenseite.
Hier kann man sich über ineffiziente Beamten und Steuerverschwendung aufregen (und das zu Recht) aber letztendlich ist das alles Kleinkram im Vergleich zu den Hauptkostenpunkten. Was die deutschen Steuermilliarden auffrisst sind unser Sozial- und unser Rentensystem. Dazu dann noch zu einem deutlich kleineren Teil die Zinslasten auf die Staatsschulden und die Bundeswehr.
Diese Punkte muss man angehen, in allem anderen steckt einfach nicht annähernd genug Geld um wirklich einen Unterschied zu machen.

Dass wir eine Rentenreform brauchen ist nun wirklich kein Geheimnis, politisch ist das aber dank der Struktur unserer Bevölkerung (mit Rentern als stärkste Wählergruppe) nicht machbar. Deshalb werden momentan auch die Arbeiter von den Rentern ausgebeutet (dank der erlaubten Diktatur der Masse, siehe ideologischer Teil des Posts :) ).
Dass unser Sozialsystem total aufgebläht ist ist auch nicht wirklich ein Geheimnis. Letztendlich sind aber auch hier Reformen fast unmöglich, weil die Nettoempfänger sonst sofort auf die Barrikaden gehen. Das ist lächerlich, aber nunmal traurige Realität.
 

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GKV und PKV bli bla blub

Du tust ja so, als ob das GKV-System zukunftsfähig wäre und nur durch Sozialschmarotzer kaputt gemacht würde. Erzähl mir mal, wie mit Deutschlands Demographie Rente / GKV im Jahr 2050 bezahlt werden soll.
Die PKV bietet Tarife mit individueller Kalkulation an, um sicherzustellen, dass gerade im Rentenalter (wo man Gesundheitsleistungen verstärkt braucht), Leistungen garantiert sind, und nicht politischen Sparmaßnahmen unterliegen. Und die Beitragssteigerung im gesetzlichen System ist zudem deutlicher höher als im privaten System.
 
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Intelligent, dann muss man nichtmal wegziehen sondern muss einfach nur die Staatsbürgerschaft wechseln. :deliver:

Angenommen ich würde die spanische Staatsbürgerschaft annehmen und ich würde in Deutschland leben und Spanien würde nach Wohnsitz und nicht nach Staatsbürgerschaft besteuern, wäre ich dann steuerfrei? :troll:
 
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Und die Beitragssteigerung im gesetzlichen System ist zudem deutlicher höher als im privaten System.

Er hat doch oben bereits geschrieben warum das so ist. Durch cherrypicking kann man ebenn die eigenen kosten im privaten bereich deutlich drücken. Ist wie bei privatschulen in deutschland auch, die haben in der regel deutlich mehr bewerber als leute die angenommen werden können. Picken sich die mit den besten noten raus und am ende haben sie einen besseren abiturschnitt als staatliche schulen. --> Privatschulen leisten eindeutig bessere arbeit. :troll:
 
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Da hier ja einige der Meinung zu sein scheinen, dass es so einfach ist, Steuerschlupflöcher auszunutzen, hätte ich eine Frage: Was kann ich als Angestellter machen, um meine Steuerlast zu reduzieren? Bei Einkommen aus nicht selbstständiger Arbeit, sehe ich da nämlich wenig Spielraum. Sicherlich kann man bei Kapitalerträgen ordentlich tricksen, aber als Angestellter wird dir die Steuer direkt abgezogen. Ich glaube daher, dass Steuertricksereien ein Domizil der Selbstständigen/Unternehmen und reichen Erben sind. Da die meisten Menschen in Deutschland sicherlich den Großteil ihres Einkommens über nicht selbstständige Arbeit erwerben, werden sie also durchaus "geschröpft". Oder übersehe ich etwas?
 
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Der "normale" Arbeitnehmer hat da auch wirklich nur begrenzte Möglichkeiten...aber grade die wo es drauf ankommt mit richtig Asche, die haben viel mehr Spielraum sich vor der Steuer zu drücken...je mehr man verdient desto mehr lohnt es sich ja auch Dinge anrechnen zu lassen. War ja auch bei der amerikanischen Präsidenten(vor)wahl ein Thema, dass sich der eine auf effektive 17% Steuern runterrechnen konnte, kA wie groß die Dimensionen in Deutschland da so sind, aber schätze mal das die nicht massiv kleiner sein werden ;)
 
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Verwendet in diesem Zusammenhang bitte das Wort Einkommenssteuer, da der Begriff Steuern doch sehr sehr breit gefasst ist. Eigentlich unfassbar wo der Staat überall zulangt:

Wenn ich mit dem Auto zur Tanke fahre, volltanke, ne Flasche Bier, ne Schachtel Kippen und ein Snickers kaufe zahle ich 5 verschiedene Steuern. :ugly: (KFZ-Steuer damit ich auto fahren kann, Mineralölsteuer, Biersteuer, Mehrwertsteuer, Tabaksteuer)

Gab irgendwo mal ne Rechnung (im Interwebz?) wo vorgerechnet wurde wieviel Euronen eines Bruttogehalts von 2500€ schlussendlich im Monat an den Staat gehen. Da wird einem richtig schlecht.
 
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