Original geschrieben von FA_SaFraN
Ich denke eher das Nocturntehsex aufgrund einer standardisierten Sozialisierung mit dem eingehen einer Bindung gleich einen ganzen Stoß von zusätzlichen Normen und Verhaltensregeln aufgeladen hat, darunter sie zu mögen und eventuelle Rivalen auszustechen, und sich nun mit dieser Facette seiner Rolle als Mann auseinandersetzen muss - daher wahrscheinlich auch die Fragen nach konkreteren Ratschlägen.
Da bin ich sogar ganz deiner Meinung. Dennoch verstehe ich deine Ablehnung nicht.
Es ergibt herzlich wenig Sinn, bei jedem Beziehungsproblem sofort auszusteigen, sei die Beziehung noch so bedeutungslos, denn so lernt man es ja nicht und ist dann unvorbereitet, wenn es wirklich um was geht.
Je banaler die Situation, desto leichter wiegen auch Fehler und so steigert man sich eben.
Du bringst einem Soldaten ja auch nicht das töten bei, indem du ihn bis zur entscheidenden Schlacht zurückhältst, sondern indem du ihn ins Gefecht schickst, bevor er kämpfen kann, bis er es kann.
Original geschrieben von Nocturn teh Sex
mh shao also meinst du, ich soll ihr halt sagen was ich will, mit dem ausgang, wie auch immer er sein möge, zufrieden sein?
ja du hast schon recht, wenn sies nich macht, was will ich dann machen? wie ein kleines kind schmollen oder schlussmachen? "eher nich"
aber werd mal bitte ein bisschen konkreter und fallbezogener, das meiste is doch ein wenig allgemein behalten
ich danke schonmal
Ich hab mich schon mit Bedacht erstmal vage ausgedrückt, weil es mir wichtiger schien, etwas Allgemeines zu klären, als sich direkt auf diesen konkreten Fall zu stürzen, ohne sich für die Prinzipien zu interessieren.
Denn letztlich geht es immer um Prinzipien. Welche in welchem Ausmaß gelten, muss man je nach Sachlage gut abwägen, aber ohne zugrundeliegende Prinzipien ist jedes Handeln letztlich willkürlich und genügt damit keinen rationalen Ansprüchen.
Außerdem setzt jede Handlung ja einen Willen voraus und was du willst, kann ich dir schlecht sagen - ok, ehrlich gesagt, könnte ich das schon, aber es wäre wenig zweckdienlich.
Da ich eigentlich gar nichts mehr dazu schreiben wollte, es nun aber doch tue, kann ich ja auch gleich deiner Bitte entsprechen, das Gemeinte anhand dieses Falles mal durchzuexerzieren...
Zunächst mal sehe ich wenig Legitimität in deinen negativen Gefühlen (Genervtheit und weitere). Bei genauerer Betrachtung stellt man übrigens so gut wie immer fest, dass ein negatives Gefühl illegitim ist - ein recht glücklicher Umstand.
Konkreter: Was genau stört dich eigentlich? Nervt dich wirklich, dass deine Freundin von ihrem Exfreund angerufen/angesimst/whatever wird? Warum? Passiert das in deiner Gegenwart?
Dann sag ihr halt, sie soll den Raum verlassen oder tu es selbst, wenn das schicklicher ist.
Aber damit wäre dir vermutlich gar nicht geholfen, weil du immernoch wüsstest, dass deine Freundin mit ihrem Ex kommuniziert und dich dieses Bewusstsein stören würde.
Nun, warum ist das so?
Es gibt im Grunde nur zwei Möglichkeiten.
1. Es stört auch deine Freundin und das gefällt dir nicht.
Hm, dann hättest du immernoch kein Problem, weil du selbst ja nicht betroffen wärst, du es ablehnen könntest, davon irgendetwas mitzubekommen und sie sehr bald selbst dafür sorgen würde, dass es aufhört.
2. (der Sieger) Deine Freundin fühlt sich aus dir unbegreiflichen Gründen dadurch nicht gestört, sondern genießt es vielleicht sogar. Und
das nervt dich gewaltig.
Warum sie sowas genießen sollte? Wurde im Grunde schon gesagt: Sie gefällt sich in der Rolle der Umworbenen. Es verleiht ihr ein Gefühl von Macht, Wichtigkeit und Begehrtheit. Außerdem hält es ihr ne bequeme Option offen, falls es mit dir nicht wie geplant läuft und sie als Single schnell einsam wird.
Was du nun tun solltest? Nicht so hastig...
Zunächst mal zu dem, was du denken und fühlen solltest: Verständnis. Du musst sie verstehen. Sie ist jung, triebhaft, eitel und naiv. Gewöhn dich daran, denn das trifft auf die allermeisten Menschen zu. Die wenigsten legen diese Eigenschaften jemals wirklich ab - bis auf die Jugend (leider).
Nutze die Gelegenheit, dir über ihre Bedürfnisse klar zu werden. Davon profitierst du genauso wie sie. Und darum geht es in einer Beziehung ja schließlich - zumindest sagt man das so.
Fein, nun verstehst du sie und kannst ihr Verhalten nachvollziehen. Trotzdem ist da noch dieses Gefühl und ich nenne das kranke Kind mal beim Namen: diese Eifersucht.
Tja, dem widmete sich hauptsächlich mein erster Beitrag. Du wirst es schlicht überwinden müssen. Das ist nicht einfach, wie wir alle wissen, weil wir alle dieses Gefühl nur allzu gut kennen. Es ist uns eingegeben.
Dennoch muss dir klar werden, dass du keinen Vorteil davon hast. Im Gegenteil, du erleidest nur Nachteile: Es raubt dir deine Seelenruhe und schmälert zudem noch deine Attraktivität, womit es sich im schlimmsten Fall zur selbsterfüllenden Prophezeiung entwickelt.
Mach dir also bewusst, dass du durch Eifersucht nichts gewinnst. Sie mag, als unsere Vorfahren noch in Höhlen lebten, ein effektiver Mechanismus gewesen sein, der verhindert hat, dass sich ein dreister Rivale an unseren Weibchen vergreift und uns ein Kuckucksei ins Nest legt, aber heutzutage ist sie nahezu nutzlos geworden, weil unser Rechtsempfinden mit aller Macht dagegensteht: Du wirst ihn nämlich nicht loswerden, indem du ihm eine Keule über den Schädel ziehst, auch wenn unter den Herren hier ein solches Bedürfnis noch sehr spürbar ist - da ist der Urmensch doch noch real.
Damit wären wir schon mal ganz schön weit gekommen. Es folgt das letzte Kapitel: Was bleibt zu tun? Oder besser: Wie bringe ich einen anderen Menschen dazu, etwas zu tun, von dem ich will, dass er es tut?
Die Antwort ist erschreckend einfach: Ich sorge dafür, dass er es tun will.
Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wenn wir unmittelbaren Zwang und ähnliche Späße mal ausschließen, bleiben zwei Hauptwege übrig: die Forderung und die Verführung.
Erstere appelliert an das Pflichtbewusstsein, also eine äußerst rationale Eigenschaft des Gegenübers, letztere dagegen spricht direkt seine niederen Triebe an.
Ich brauche an dieser Stelle wohl keinen Exkurs mehr über die Tatsache zu führen, dass die allermeisten Menschen in den allermeisten Situationen eher auf den zweiten Weg ansprechen.
Auch das liegt in der menschlichen Natur. Darum ist, wann immer es möglich ist, der indirekte Weg über das seelisch-emotionale Empfinden dem direkten Weg der Rationalisierung vorzuziehen.
Wie du das letztlich machst und ob du es überhaupt machst, bleibt ganz dir selbts überlassen. Wenn man es gewohnt ist, mit Menschen in einer Weise umzugehen, die sie möglichst das tun lässt, was man sich von ihnen wünscht, wird es irgendwann zur Selbstverständlichkeit und man muss nicht mehr darüber nachdenken.
Ist man mit dieser Eigenschaft (noch) nicht gesegnet, muss man es sich für jeden Einzelfall sehr genau überlegen. Und man wird sich dabei häufig sehr dumm anstellen und viele Fehler begehen und Rückschläge hinnehmen müssen. So ists halt.
Beachte dabei noch, dass Verlockung zum Gewünschten in aller Regel besser ist als Abschreckung vom Ungewünschten. Das ist übrigens nicht so, weil die Verlockung stärker ist, sondern weil sie sicherer ins Ziel trifft. Abschreckung ist stets ein negatives Gefühl und man läuft Gefahr, dass wenigstens ein Teil davon auf einen selbst übertragen wird, wenn man davon gebrauch macht.
Ein Beispiel im vorliegenden Szenario wäre, dass du einen romantischen Abend anlässlich eines Anrufs ihres Exfreunds jäh unterbrichst, weil du nicht mehr in Stimmung seist.
Das würde sie zwar merken lassen, dass der Anruf ihres Exfreunds bzw. ihre Annahme des Anrufs ihr den Abend verdorben hat, aber sie würde auch nicht ganz unbeachtet lassen, dass letztlich du es bist, der den Abend hat sausen lassen.
Darum ist immer besondere Obacht geboten, wenn man mit (subtilen) Strafen arbeitet.
Ich habe jetzt ein bewusst plumpes Beispiel gewählt. So manch einer würde sich allerdings wundern, ja davor erschrecken, wie gut viele Menschen auf die einfachsten Bauerntricks anspringen.
Ruf dir nur ins Gedächtnis, was du schon alles an Allüren über Mädchen gehört und selbst erlebt hast: Sie tun es andauernd, weil sie wissen, wie wirkungsvoll es ist. Sie sind ja soviel raffinierter im Umgang mit Menschen...
[€dit]
Heilige Scheiße, Restalkohol macht geschwätzig...
Sry, ich les das jetzt nicht nochmal durch und streiche, was überflüssig ist.
