@Xantos2 diese maßnahmen würden mir als erstes einfallen:
- bessere betreuungsverhältnisse in allen bildungseinrichtungen
- lehrerverbeamtung langfristig ablösen
- deutlich stärkere bildungskompetenz für den bund (umsetzung bei den ländern obvsly)
- grundschule evtl. bis klasse 6 gemeinsam und erst danach 3-zügig
- mehr ganztagsschule, sehr viel mehr
- g8 ohne wenn und aber, hört auf zu heulen ihr spasti-eltern, hört auf zu heulen ihr inkompetenten ministerien, wie kommt es, dass es eine latte bundesländer seit ewigkeiten schafft und nur eure /euer snowflake-kinder/lehrer/verwaltungsapparat nicht!?
- kita-pflicht ab 3 jahren und entsprechend sehr viel mehr kita-plätze
- herdprämie abschaffen
- bildungskosten über die schulen abwickeln und so die familien entlasten (also kram der sonst von den familien bezahlt würde)
- evtl. schuluniformen (eher so ein spontaner gedanke)
- klare vorgabe, dass deutsch die schulsprache ist. auch auf dem schulhof. entgegen der meinung von ein paar hypertoleranten menschen ist es mE nicht gut wenn man parallelcommunities zulässt. das mag mit kriegsflüchtlingen ein vorübergehender ausnahmefall sein, darf aber mE nicht der regelfall sein.
- kindergeld besser vereinheitlichen und ggf. mit kita-kosten verrechnen (also kindergeld abschaffen, dafür kostenfreie pflicht-kita, )
- generell kinderbezogene leistungen wenn möglich als sachleistung bereitstellen (im rahmen institutionellen handelns, nicht individuell) bei denen man selbstzahlen kann wenn man was besseres will, anstatt viel verwaltungsaufwand für ein paar kröten.
- vielleicht 1-2 vorschulische pflichttermine für eine art leistungserhebung, um bereits vor der einschulung defizite strukturiert zu erkennen und gegensteuern zu können (bei kompetenten kindergärtnern, könnte man das auch im rahmen der kita mit einer jährlichen befragung machen "wie macht sich kind X? hat es irgendwelche förderbedarfe?", sprache, gesundheit, sonstiges) --> was dann auch strukturiert getan wird.
- sehr viel mehr (ordentlich finanzierte/ausgestattete) arbeitsgemeinschaften/projektgruppen an schulen, fokus: "du hast interesse an thema X, hier machen wir ein cooles projekt in diesem bereich!!!" … teilnahme an solchen gruppen von tag 1 an normalisieren, damit es nicht nur ein sammelbecken für übermotivierte aus gutem hause wird.
- mehr projektarbeiten mit eigenverantwortung der schüler
- lehrplan etwas mehr in richtung grundkompetenzen ausrichten, also MINT, aber auch Gesellschaft/Politik/Geschichte, vulgo "Staatsbürgerbildung" … aber vielleicht fokussierter auch wenn dann ein paar randständige fächer leiden müssen … ich würde mir da durch die projektarbeiten ausgleich erhoffen, der das zumindest teilweise auffängt. srsly, der lehrplan ist überfrachtet und am ende würde ich mich lieber pro grundlagen als pro "yet another partikularinteresse" entscheiden. eine möglichkeit sähe ich da eben in fachübergreifenden projektarbeiten und dem was afaik schon an vielen orten getan wird, nämlich kombi-fächer (Naturwissenschaften/Technik, Kunst/Kultur/Philosophie, Geschichte/Politik/Wirtschaft/Religion, Sprachen/Schreiben/Ausdruck/Reden)
- kurssystem ab klasse 10 mit eingeschränkten wahlrechten, schüler brauchen für den abschluss X (z.b. abi) ein bestimmtes niveau in einer bestimmten menge kursen (also ähnlich wie bisher), können aber (kernunterschied) in diesen kursen schuljahrunabhängig vorrücken. etwas plakativ: man kann in kunst sitzenbleiben, und wiederholt dann nur kunst, aber nicht den rest bei dem die leistung okay war. allerdings gehört ein gewisses grundverständnis von allem zu den absoluten basisanforderungen z.b. des abis.–––das erhöht die komplexität der planung massiv, verbessert allerdings die flexibilität auch deutlich und wird mutmaßlich die förderbedarfe deutlicher zeigen, weil sich die kursnachfrage da ballt, wo die schwierigen flaschenhälse sind (mathe, physik …). ich glaube das ist eine ziemlich gute idee, die ziemlich schwer gut umzusetzen ist.
und zu guter letzt … ja, tendenziell mehr durchgriffsrechte für schulen und jugendämter klingt nett. zumindest würde man es sich manchmal gerne wünschen wenn man hört, was so in familien passiert. dummerweise habe ich von dem thema kaum ahnung und weiß auch nicht wie relevant solche fälle für die realität sind. das überlasse ich dann lieber denen die das aus eigener erfahrung einschätzen können.
mit blick auf die nordischen länder würde ich sagen, dass sich ein mehrzügiges schulsystem schon bewährt hat. gesamtschule wird niemandem so richtig gerecht.
es kommt imo auf die ausgestaltung an. wenn man mit der haltung "wir brauchen was für die schlauen, einen abstellplatz für die dummen und etwas für das graue mittelmaß" da rangeht, dann bekommt man das was wir schon haben/hatten. in den nordischen ländern ist es recht geschickt nach schwerpunkten aufgeteilt. das liest sich hier auf den ersten blick nicht so:
https://www.goethe.de/de/spr/unt/fo...gliedert sich,soll egalitär und inklusiv sein. … ist es aber, weil es sich das goethe-institut hier etwas einfach macht. siehe hier:
https://www.udir.no/contentassets/b...k---informasjon-om-barnehage-og-opplaring.pdf
Programme für Allgemeine Studien (Norwegische Bezeichnung: studieforberedende utdanningsprogram)
Die Programme für Allgemeine Studien bieten allgemeine oder spezifische Zulassungsbescheinigungen für Universitäten und Hochschulen. Die Noten aus der oberen Sekundarstufe dienen als Grundlage für die Bewerbung um einen Studienplatz an Hochschulen und Universitäten. Die Programme für Allgemeine Studien dauern normalerweise drei Schuljahre. Die Bewerber können zwischen den folgenden Programmen für Allgemeine Studien wählen:
- Spezielle Ausbildung in allgemeinen Studien
- Kunst, Design und Architektur
- Sport und Körpertraining
- Musik, Tanz und Drama
- Medien und Kommunikation
Berufsbildende Programme (Norwegische Bezeichnung: yrkesfaglige utdanningsprogram)
Die berufsbildenden Programme vermitteln einen Berufsabschluss mit oder ohne Facharbeiterbrief oder Gesellenbrief. Eine berufliche Qualifikation schließt mit einem Zeugnis ab, das die Fähigkeit zum Ausüben eines Berufes bescheinigt. Die berufsbildenden Programme haben in der Regel eine Dauer von drei Jahren Schulunterricht oder zwei Jahren Schulunterricht und zwei Jahren Lehre in einem Betrieb. Es besteht zudem die Möglichkeit zur Teilnahme an einem Zusatzprogramm zum Erwerb der allgemeinen Hochschulreife. Die Bewerber können zwischen den folgenden berufsbildenden Programmen wählen:
- Baugewerbe und Konstruktion
- Elektrotechnik und Computertechnologie
- Friseurhandwerk, Floristik, Innen -und Einzelhandelsdesign
- Gesundheitsversorgung, Entwicklung von Kindern und Jugendlichen
- Handwerk, Design und Produktentwicklung
- Informationstechnologie und Medienproduktion
- Landwirtschaft, Fischerei und Forstwirtschaft
- Gastronomie und Lebensmittelverarbeitung
- Verkauf, Dienstleistungen und Tourismus
- Technische und industrielle Produktion
So hat man eigene Züge/Schwerpunkte und die gewünschte Spezialisierung, aber gleichzeitig ein gewisses Miteinander und v.a. keine Abwertung von unterschiedlichen Veranlagungen.
(Wobei man ehrlich sagen muss, in NOR, SWE und FIN, wo ich lange genug gelebt habe, um es halbwegs einschätzen zu können, gibt es schon die Ansicht, dass alles außer "allgemeine Hochschulreife" (oben: spez ausb allgemeine studien) eben nicht ganz so viel wert ist.)
Aber immerhin, es wäre ein Fortschritt.