Nope. Als würde man dadurch als Moralapostel besser dastehen. Die Stellung eines Moralapostels wertet nicht die eigene Position auf. Primär geht es darum, die Stellung des anderen zu untergraben.
Denk mal darüber nach, welche Wirkung du erzielen möchtest, wenn du von Failwarriors Schwester erzählst. Du möchtest dich damit im Forum profilieren, weil alle es lustig finden, auf Soulwarrior draufzuhauen. Oder wenn hier im Forum alle auf Schäuble hauen. Man ist zusammen dagegen, stellt sich gemeinsam auf eine Front: der da ist schlecht, ich bin dieser Meinung und alle anderen (hoffentlich) auch. Nichts anderes tut der Moralapostel.
Ich behaupte sogar, dass der Moralapostel eben doch besser dasteht, solange er seine Umgebung von seinen moralischen Maßstäben überzeugt.
Ferner ist genau diese Stigmatisierung ( Schlampe ) ein weibliches Mittel um sich gegen Konkurrenz zu wehren. Gerade durch diesen Umstand ist dem Begriff keine Definition zuzuführen, da die Anlässe für das Beleidigen mannigfaltig sind.
Dein Beispiel geht von einer bewussten Anwendung in einem spezifischen Fall aus. Hier reden wir aber von einer Definition. Das ist nicht das gleiche. Es geht darum, was eine "Schlampe"ist, nicht, in welchen Situation und zu welchem Zweck man bestimmte Leute taktisch klug so nennen kann.
Aus dieser Sicht kann alles schlampig sein: Die Art zu gehen, sich anzuziehen, zu reden oder jemanden auch nur anzuschauen. Je nach Bedarf wird dieser Begriff dann instrumentalisiert. Glaubst du im Ernst, man könnte diesen Umstand mit einbeziehend eine allgemein gültige Definition von Schlampe aus weiblicher Sicht festlegen?
Ja, ich behaupte tatsächlich, dass bestimmte Leute bestimmte Kleidungsstile oder Gangarten schlampig nennen können: "Guck mal, wie die schon läuft!", habe ich selbst schon Mädchen sagen hören.
Die Tatsache, dass ein Begriff instrumentalisiert werden kann, sagt noch nichts über den Begriff selbst aus, den grundsätzlich alle Begriffe kann man instrumentalisieren.
 
				 
 
		

 
 
		


