Dekonstruktion
Guest
Cyoz: Meiner Meinung nach argumentiert Shao damit, dass die Autonomie des Akteurs die Grundlage für moralisches Handeln ist. So weit, so gut, Kant sieht das ja bspw. ähnlich. Nun wird die metaphysische Freiheitsannahme( Mir kann Verantwortung für mein Handeln zugeschrieben werden) auf eine sozio-ökonomische Ebene übertragen (Mein Handeln darf in gesellschaftlichen Kontexten nicht eingeschränkt werden). Ich denke aber, dass hier eine unsaubere Ableitung vorgenommen wurde, da es eben um zwei unterschiedliche Freiheitsauffassungen geht.
zu Shao: Der Grund warum ich mit deiner Auffassung von Ethik nicht einverstanden bin, ist weil du das Spezifische der Moral damit aus den Augen verlierst. Neben ethischen Gesichtspunkten lässt sich eine Handlung auch unter ästhetischen oder ökonomischen Kategorien bewerten. In den Bereich der Normativität gehören beispielsweise auch Sätze der Logik, doch ob ich aus zwei Prämissen die richtige Konklusion gezogen habe, ist doch kein moralisches Problem.
Ob sich eine eineutige Bestimmung von Moral geben lässt, bezweifel ich, da sich unser moralisches Verständnis aus verschiedenen Quellen speist und daher auch kein homogenes Ganzes bildet(das kann man gut bei Thomas Nagel: "die Fragmentierung des Guten" nachlesen). Dennoch bin ich der Ansicht, dass sich der Bereich der Moral intuitiv gut abstecken lässt. Ich revidiere meine Aussage, dass Öffnungszeiten kein ethisches Problem, sondern ein gesellschaftspolitisches sind insofern, als ich eingestehe, dass Moral in gesellschaftlichen Zusammenhängen eine wichtige Rolle spielt, aber Probleme dieser Art nicht durch die Ethik erschöpfend analysiert werden können, da zahlreiche andere Perspektiven ausgeklammert bleiben. Aus Zeitgründen setze ich meinen Post morgen fort.
zu Shao: Der Grund warum ich mit deiner Auffassung von Ethik nicht einverstanden bin, ist weil du das Spezifische der Moral damit aus den Augen verlierst. Neben ethischen Gesichtspunkten lässt sich eine Handlung auch unter ästhetischen oder ökonomischen Kategorien bewerten. In den Bereich der Normativität gehören beispielsweise auch Sätze der Logik, doch ob ich aus zwei Prämissen die richtige Konklusion gezogen habe, ist doch kein moralisches Problem.
Ob sich eine eineutige Bestimmung von Moral geben lässt, bezweifel ich, da sich unser moralisches Verständnis aus verschiedenen Quellen speist und daher auch kein homogenes Ganzes bildet(das kann man gut bei Thomas Nagel: "die Fragmentierung des Guten" nachlesen). Dennoch bin ich der Ansicht, dass sich der Bereich der Moral intuitiv gut abstecken lässt. Ich revidiere meine Aussage, dass Öffnungszeiten kein ethisches Problem, sondern ein gesellschaftspolitisches sind insofern, als ich eingestehe, dass Moral in gesellschaftlichen Zusammenhängen eine wichtige Rolle spielt, aber Probleme dieser Art nicht durch die Ethik erschöpfend analysiert werden können, da zahlreiche andere Perspektiven ausgeklammert bleiben. Aus Zeitgründen setze ich meinen Post morgen fort.
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