Debatte über Schulfrei an religiösen Feiertagen

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Als ob durch zusätzliche Arbeitstage ARbeitsplätze geschaffen werden würden - LOL

das ist doch rein subjektiv von dir alles. klar würde in der übergangszeit alles ein wenig unschön ablaufen aber zu behaupten das ein kassierer heute deutlich mehr arbeitet als vor 20 jahren als die woche noch locker 40 stunden weniger hatte ist schon etwas seltsam.

mal abgesehn davon das du dir das alles eh zu einfach vorstellst. als wenn jeder laden das maximum der erlaubten öffnungszeiten ausnutzt. das ist in deutschland nicht so und auch in anderen ländern nicht so. irland macht alles um 6uhr dicht, ohne jedes ladenschlussgesetz. die längeren öffnungszeiten sind einfach ein konkurenzangebot zu anderen unternehmen gleicher branche bzw der versuch den spätis und tankstellen noch nen paar euro abzuknöpfen, das geht aber nicht unbegrenzt weiter denn das geld was für lebensmittel ausgegeben wird ist nunmal fix, daher kann ich mir auch nicht vorstellen das um 2:47 noch groß was los ist, mal von innenstadtläden in guten städten abgesehen.

aber wie schon gesagt: die armen menschen die schon immer sonntags arbeiten mussten, wie die das nur überleben :8[:
 
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Gießem
ich warte immernoch auf die erklärung dieses posts mr.meinungsfreiheit. muss ich jetzt angst haben, dass ich nachts in einer dunkelen ecke mit einer formelsammlung niedergestreckt werde? :8[:

Ne wir organisieren gerade eine Demo in deinem Wohnzimmer.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
müsste das nicht "flashmob" heissen oder so? aber ihr könnt gern bei mir vorbeichillen, hab grad meine letzte hausarbeit abgeschlossen und ihr seid alle auf eine große runde xbox eingeladen. :uglyup:
( wir haben leider kein wohnzimmer, aber mein zimmer ist sehr schön )
 

deleted_24196

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*hust*

thema: Debatte über Schulfrei an religiösen Feiertagen
:rolleyes:
 
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hier scheinen einige nicht zwischen der christlichen religion und der christlichen kultur unterscheiden zu können.

allein dass wir im jahr 2009 leben, liegt an der christlichen kultur. wenn ihr alles christliche abschütteln wollt, in welchem jahr leben wir dann? 5 nach merkel? was für ein kalender solls denn sein? mond oder sonnen? oder doch vielleicht nach irgendeinem fixstern? führen wir doch eine 10tage woche mit 2 ruhetagen ein (gabs ja noch nie und so und würde bestimmt super funktionieren!).

die westliche welt hat einfach eine christliche kultur, und da hängt viel viel mehr drin, als nur der kalender. mit der religiösität der leute hat das überhaupt nichts zu tun.
 

shaoling

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es versteht auch keiner, weil es keiner verstehen will, dass von unbegrenzten öffnungszeiten die großen ketten profitieren würden, während der einzelhandel das nachsehen hätte. dass das zu einer entwicklung führen würde, die unsere innenstädte amerikanisieren würde, dass das den einzelhandel massiv unter druck setzen würde, dass wir das nicht wollen, weil wir unsere geschäftsstrukturen behalten wollen, auch um den preis von weniger "freiheit"
Du brauchst von dir selbst nicht im Plural zu sprechen. Du brauchst auch nicht so tun, als stünde hinter dir eine tobende Volksmenge, deren legitimer Repräsentant du bist. Du bist nur Heator - irgendein Forennerd. Ich bin Shao-ling - irgendein Forennerd. Belassen wir es doch dabei.

Dafür, dass du nicht mal die Bedeutung des Begriffs Einzelhandel kennst, kannst du aber ganz gut in die Zukunft sehen: Amerikanisierung der Innenstädte (:nervous:), irgendein ominöser Druck (:eek:), Zusammenbruch irgendwelcher Geschäftsstrukturen (:o) - mein lieber Scholli, auf welchem Planeten wohnst du doch gleich?
Ähnliche Prophezeiungen hat man auch schon gehört, als die Geschäfte werktags noch um halb sieben schließen mussten. Und ist die Apokalypse eingetreten, seit der Ladenschluss werktags frei ist? Pustekuchen. Fast alle freuen sich, dass sie abends noch einkaufen gehen können.
Und es sind gerade die kleinen Läden, die häufig viel länger offen haben. Wie passt das mit deiner Aussage zusammen, die seien durch die Liberalisierung so benachteiligt?
Ich sags dir: Es passt nicht, weil du Kokolores redest. In Frankreich übrigens dasselbe Bild: Nach neun Uhr hat in Paris kein regulärer Supermarkt mehr offen, dafür aber viele kleine Geschäfte.
Moment, vielleicht sind freie Ladenschlusszeiten ja sogar ein Vorteil für kleine Läden, weil sie mit viel weniger Aufwand zu betreiben sind: Tür auf, Licht an, willkommen, Licht aus, Tür zu, aus die Maus.
Aber ne, der göttliche Heator und unsere gewählten Philosophenkönige wissen es natürlich besser.

Jetzt bitte nur noch den Sonntag freigeben, auch wenn die Kirchen dagegen sturmlaufen. Der Sonntag sei ja heilig und so. (:rofl2:)
Bis es soweit ist, muss ich weiter zur Friedrichstraße oder zu Ulle am Zoo. Denn die dürfen sonntags öffnen, weil sie unter ner Bahnhofsbrücke liegen. Mit Wettbewerbsverzerrung hat das natürlich gar nichts zu tun!
Oder ich geh direkt zu Fresh'N'Friends. Die haben nämlich 24/7 offen und sogar ein top Biosortiment. War dort schon oft um zwei, drei oder vier Uhr nachts und hab mich schnell mit dem Nötigen fürs Frühstück eingedeckt. Ist natürlich illegal. Darum steht auch jeden Sonntag ein kleiner Heator in Grüner Uniform vor der Tür. Aber die machen weiter. Ich sage: recht so. Und wenn davon die Welt untergeht. (:lol:)
 
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hier scheinen einige nicht zwischen der christlichen religion und der christlichen kultur unterscheiden zu können.

allein dass wir im jahr 2009 leben, liegt an der christlichen kultur. wenn ihr alles christliche abschütteln wollt, in welchem jahr leben wir dann? 5 nach merkel? was für ein kalender solls denn sein? mond oder sonnen? oder doch vielleicht nach irgendeinem fixstern? führen wir doch eine 10tage woche mit 2 ruhetagen ein (gabs ja noch nie und so und würde bestimmt super funktionieren!).

die westliche welt hat einfach eine christliche kultur, und da hängt viel viel mehr drin, als nur der kalender. mit der religiösität der leute hat das überhaupt nichts zu tun.


Wie Jesus halt nicht "0" sondern irgendwann davor geboren wurde zeigt mal wieder einiges...
 

NetReaper

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Wenn er überhaupt geboren wurde, dann ja auch nicht am 25.12.
Wo sich dann wieder die Frage stellt, warum an dem Tag gefeiert wird.
 
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Dekonstruktion

Guest
Ich sehe die Öffnungszeiten-Diskussion ziemlich ambivalent: einerseits möchte ich eine religiöse Legitimierung eines heiligen Sonntags nicht akzeptieren. Selbst wenn sich die deutsche Gesellschaft noch überwiegend aus Christen zusammensetzt, hat man es doch überwiegend mit getauften Karteileichen zu tun. Selbst in Bayern, wo ich studiere, schickt sich kaum jemand U50 an, mal einen Gottesdienst jenseits von Weihnachten und Ostern zu besuchen. Gerade Ostdeutschland ist die säkularisierteste Region weltweit (so zumindest nach Hans Joas). Auch sehe ich viele Vorteile darin, an einem Sonntag einzukaufen zu gehen.
Gleichzeitig muss man aber konstatieren, dass die Schichten in Supermärkten nach 20 Uhr in den Händen von Zeitarbeitern liegen, die dann für 5 Euro die Stunde arbeiten. Merklich sozialversicherungspflichtige Berufe werden kaum geschaffen. Ich möchte jetzt keine Debatte über Mindestlöhne oder die rechtlichen Bedingungen von Niedriglohnjobs starten, nur sollte man sich vergegenwärtigen, dass kein Jobwunder durch längere Öffnungszeiten zu erwarten ist. Wenn ein Einzelhandel (nehmen wir mal den klassischen Tante-Emma-Laden) nun bis 23 Uhr auf hat, bedeutet dass auch nicht zwangsläufig, dass es so lukrativ ist. Vielmehr müssen sich diese Läden ja auch den veränderten Strukturen anpassen, da sich mit neuen Öfnungszeiten auch das Einkaufsverhalten ändert. So hockt der Besitzer oder andere Familienmitglieder bis Mitternacht im Laden und hört Radio, während ab und an Studenten Tiefkühlpizzen kaufen. Gleichzeitig wird es dem Besitzer jedoch dadurch verwehrt, aktiv seine Rolle als Vater auszufüllen, denn für Erziehung bleibt keine Zeit mehr. Das kann man sehr gut in Ländern wie Südkorea studieren (meine Freundin ist Koreanerin und ich kenne das Land daher recht gut). Dort gibt es neben Supermärkten, die bis 22 Uhr aufhaben noch etliche Family-Markets, die die ganze Nacht über geöffnet sind, wobei den Besitzern trotzdem kaum genügend Geld zum Überleben übrig bleibt.
Es ist ferner noch eine offene Frage, ob es nicht einen Tag in der Woche geben sollte, an dem andere Aktivitäten im Vordergrund stehen sollten, als der Besuch von Einkaufszentren.
 
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Um mal auf Weihnachten zurück zu kommen:
Ich sehe kein Problem darin, Weihnachten als "kulturellen" Feiertag (mit christlichem Ursprung) beizubehalten ohne dabei alle muslimischen, budhistischen, jüdischen (usw) Feiertage einzuführen.
Weihnachten wird hier doch von praktischen allen gefeiert, ob Christ oder nicht.

Wir haben in Deutschland halt unsere speziellen kulturell und geschichtlich bedingten Feiertage. Die gleiche Argumentation, die Muslime jetzt für ihre Feiertage bringen, könnte ein Türke/Russe auch für den russischen/türkischen Nationalfeiertag in Deutschland machen.
 

shaoling

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Gleichzeitig muss man aber konstatieren, dass die Schichten in Supermärkten nach 20 Uhr in den Händen von Zeitarbeitern liegen, die dann für 5 Euro die Stunde arbeiten. Merklich sozialversicherungspflichtige Berufe werden kaum geschaffen. Ich möchte jetzt keine Debatte über Mindestlöhne oder die rechtlichen Bedingungen von Niedriglohnjobs starten, nur sollte man sich vergegenwärtigen, dass kein Jobwunder durch längere Öffnungszeiten zu erwarten ist.
Das behauptet hier, glaube ich, auch niemand.
Überhaupt lässt mich dein Einwand kalt, weil ich eine anti-etatistische Position vertrete.
Ich sage: Die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und die "Geschäftskultur", was immer man darunter verstehen mag, sind so komplex und uneinsehbar, dass man es tunlichst unterlassen sollte, Gesetze aufgrund von Spekulationen über die möglichen Folgen zu erlassen. Die können studierte Experten des jeweiligen Fachgebiets schon schwer bis unmöglich absehen, geschweige denn Politiker.
Der Staat sollte bei seinen Leisten bleiben und sich um Rechtssicherheit, Landesschutz, Infrastruktur und Bildung kümmern.
 

Dekonstruktion

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Naja, du kannst zwar behaupten, dass gesellschaftlich-ökonomische Prozesse zu komplex sind, um sie mit den Modellen der Ökonomie oder Soziologie (vollends) zu erfassen, aber es ist doch töricht, daraus dann die Forderung nach Quietismus abzuleiten. Ansonsten kann die Wissenschaft sich vom öffentlichen Diskurs verabschieden, aber genug Digression vom Threadthema.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Ich sage: Die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und die "Geschäftskultur", was immer man darunter verstehen mag, sind so komplex und uneinsehbar, dass man es tunlichst unterlassen sollte, Gesetze aufgrund von Spekulationen über die möglichen Folgen zu erlassen.

das ergibt überhaupt keinen sinn. nur weil niemand in die zukunft sehen kann, sollen wir jetzt keine gesetze merh erlassen? ist doch quatsch, gesetze können und müssen einzig auf der grundlage erlassen werden, dass sie einen zukünftigen soll-zustand realisieren.

finden wir zum beispiel ein schlupfloch im steuerrecht, welches dort nicht sein sollte, so wird dies mit einem gesetz geschlossen und man erreicht einen soll-zustand der näher am ideal ist als der ist-zustand.

und netreaper ich warte immernoch auf eine erklärung für deine drohung ;)
 

shaoling

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das ergibt überhaupt keinen sinn. nur weil niemand in die zukunft sehen kann, sollen wir jetzt keine gesetze merh erlassen? ist doch quatsch, gesetze können und müssen einzig auf der grundlage erlassen werden, dass sie einen zukünftigen soll-zustand realisieren.
Und das ist falsch.
Es ist nicht Aufgabe des Staates, die Gesellschaft zu einem Sollzustand hinzuführen. Utopien nachzujagen ist ein Merkmal totalitärer Staaten, weil man dazu zwangsläufig mehr in das Leben der Bürger eingreifen muss, als man darf.
In einem freien Staat vollzieht sich gesellschaftlicher Wandel auf gesellschaftlicher Ebene.
Für den Staat gibt es immernoch genug zu tun, siehe die von mir genannten Bereiche: Rechtssicherheit, Landesschutz, Infrastruktur und Bildung.

Wir leben leider in einem Land, in dem die Allgegenwart des Staates sich in einer gewissen Forderungshaltung niederschlägt: Wo auch immer jemanden ein Wehchen zwickt, soll Vater Staat herbeieilen und es richten.
Das führt in der Summe zu einer Regelungskatastrophe grandiosen Ausmaßes. Wieviele Buchseiten ließen sich mit deutschen Gesetzen bedrucken? Sicherlich mehr, als ein Mensch in einem Leben lesen kann.
Das muss und sollte nicht so sein.
 
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Du machst ein Geschäft dann auf, wenn es die gesetzeslage vorgibt und nicht wann und wie und wo du willst. Das ist fakt, daran kannst du mit deiner armselig liberalistischen Argumentation nichts ändern.

Das hat nichts mit Moral zu tun, sondern mit Macht. Versuch doch mal in einem Laden in München länger Waren zu verkaufen als 8 Uhr. Viel Spaß. Der Senat in München ist eben anders als der in Berlin. Es sind politische Fragen und keine moralischen oder ökonomischen.
 

shaoling

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Politische und ökonomische Fragen sind moralische Fragen, sofern sie Sollenssätze implizieren.
 
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Dann ist das Argument vom freien Markt, den keiner checkt auch eine moraliscghe Frage, weil es ein Sollenssatz ist. Es ist weder ein Ist-Zustand oder empirisch überprübar.

Politisch meinte ich in dem Sinne: einen Weg zu finden verbindliche Entscheidungen zu treffen. Politik diesem verständnis nach ist ein Prozess und hat mit dem Inhalt rein gar nichts zu tun. Andere könnten auf von Macht reden. Und das ist erstmal völlig unabhängig von Moral und zwar seit Mackiavelli.

Ich hab lediglich darauf geantwortet, weil du ja so schön verkündet hast, was dir scheiß egal ist (Z.b. GG). Ich hab dir aufgezeigt, was du nicht machen kannst und wirst auch wenn du das willst. faktisch hälst du dich ans GG, ob dir das nun beliebt oder nicht.

Sieg: GG
 

Dekonstruktion

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nö, nicht im Geringsten. Bsp: Du sollst nicht bei Rot über die Ampel gehen, du sollst auf dein Gewicht achten, du sollst auf deine Rechtschreibung achten etc.
Moral spielt hier keine (oder nur marginale) Rolle. Die Grammatik einer Sprache lässt sich als Normativ begreifen, auch hier spielt Moral keine Rolle, genauso wie das Recht nicht zwangsläufig an moral gekoppelt ist.
 
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Achja jedes GESETZ soll einen Sollzustand erhalten. Also ist es natürlich das WESEN des Staates die Welt zu verändern. Egal ob sozialistisch oder liberal.
 

shaoling

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nö, nicht im Geringsten. Bsp: Du sollst nicht bei Rot über die Ampel gehen, du sollst auf dein Gewicht achten, du sollst auf deine Rechtschreibung achten etc.
Moral spielt hier keine (oder nur marginale) Rolle. Die Grammatik einer Sprache lässt sich als Normativ begreifen, auch hier spielt Moral keine Rolle, genauso wie das Recht nicht zwangsläufig an moral gekoppelt ist.
Das ist schlicht eine Frage der Definition.

Ich definiere Ethik als Lehre von den Entscheidungen und Moral ist schlicht der Gegenstand der Ethik.
Darunter fällt a priori natürlich auch die Frage, ob du bei Rot über die Ampel gehen sollst.
 
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Du siehst hoffentlich ein, dass die Frage:

Was soll ich tun (Ethik) eine andere Stoßrichtung besitzt als: Wie treffe ich bindende Entscheidungen (Politik). Natürlich geht es in beiden Bereichen um Entscheidungen, aber die Kontexte sind verschieden.

Einmal geht es um den Weg der Entscheidungsfindung. Im politische Kontext geht es allerdings darum, wie Entscheidungen im Prozess entstehen (hier gibt es natürlich Überschneidungen) UND wie sie verbindlich gemacht werden können. D.h. zu allgemeinen Regeln werden und zwar nicht (!) aus Einsicht in die richtige "Moral". Politik gibt den Rahmen für den Prozess der Entscheidungsfindung vor. Sie muss deshalb unabhängig von Moral (was du ja implizit zugibst, in dem du einen laizistischen Staat favorisierst) sein.
 

shaoling

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Natürlich sehe ich da einen Unterschied. Aber hier geht es ja mehr um inhaltliche als um formale Aspekte der politischen Entscheidungsfindung.
In formalen Aspekten dürften wir eine Einigung auch wesentlich einfacher erzielen.
 
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Heator,
Und am Ende des Tages steht eine moralische Wahrheit so aufrecht und unantastbar, dass selbst dir sie klar werden sollte: Wenn ich ein Geschäft aufmache und mich entscheide, dort um zwei Uhr nachts Waren anzubieten. Und wenn ich Kunden finde, die dieses Angebot annehmen und mit mir handelseinig werden. Dann gibt es kein moralisches Recht der Welt, dass dir, dem deutschen Staat oder sonst jemandem gewährt, diesen Handel zu verhindern. Das ist evident. Und wenn du für einen Augenblick mal vergisst, was du gelernt hast, alle moralischen Einimpfungen abstreifst und dir nur das Gegebene gut ansiehst, dann weißt du, dass es wahr ist.

Dann bitte schreib so einen Scheiß nicht mehr:

Da steht: ich habe Recht, weil der Markt moralisch ist (was natürlich nicht richtig ist, weil der Markt genauso wie Politik amoralische Rahmen setzen) und ich den Markt so geil finde. Warum ist er die moralische Wahrheit? Das brauch ich gar nicht beantworten, es ist evident! Mit MEINER moralische Wahrheit verdamme ich nun den Staat. Aber du, sollst bitte alle DEINE Moral fahren lassen und einfach mir glauben, weil ich Recht hab. Ich kenne die Wahrheit, und sie ist auch noch moralisch.

Es hat mich einfach gestört, wenn jemand einem anderen seine "Moralvorstellungen" vorwirft und nebenbei sein Marktunser herabbetet.
 
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Keine Ahnung, wieso man bei Heators Aussagen hier auf Juso-Standpunkte kommt. Sachfremde Kopplung - ole !

Heators Aussagen sind meiner Meinung nach voellig vernuenftig und gehoeren dementsprechend rautiert. Ich weiss auch gar nicht, wieso hier die meisten immer staendig contra religion sind. Ich selber bin auch nicht religiös, aber akzeptiere jeden religiösen Glauben eines jenen Menschen. Die Menschen haben in der Vergangenheit durch ihren Glauben Kraft und Unterstützung gesammelt. Auch noch heute finden viele Menschen im Glauben Trost, um ihre persönlichen Probleme zu loesen und die Angst vor dem Tod zu mindern. Darauf bauen sie ihr Leben auf.
Was verdammt nochmal ist daran bitte so schlecht, dass immer gleich aufgeschrien wird: "Religion ist unnütz, Religion gehört zur Vergangenheit und ist ultra konservativ, Religion braucht kein Mensch und wer daran glaubt, gehört zum dummen Volk" Mit solchen Aussagen macht ihr euch absolut laecherlich und ist von Dummheit nicht zu übertreffen.
 
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Das mit der Drohung interessiert mich jetzt auch, also zackzack ne Stellungnahme Kollege.

Zum Tehmer: Sinnlose Debatte. In Sachen Feiertage kann doch alles so bleiben wie es ist. Nicht, weil ich das Christentum so geil finde (im Gegenteil, ich halte alle Anhänger von Religionen für ballaballa, scheißegal welche Religion. Glaube ist was völlig anderes, den kann man im übrigen auch haben ohne sich irgendwelchen von Menschen erdachten Spinnervereinigungen anzuschließen.), sondern weil es einfach ganz gut funktioniert bisher und man nicht wegen jedem Affenkack alles ändern muss.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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natürlich ist es aufgabe des staates einen soll-zustand zu erstreben. ein staat muss ja einen gewissen anspruch haben, den er erfüllen will, zB. eine soziale demokratie in unserem fall.

außerdem wollen wir rechtssicherheit, daher muss es gesetze geben die regeln was passiert wenn ein konflikt auftaucht. deshalb gibt es gesetze, wenn gesetze keine teleologische intention hätten wären sie wertlos.

Zum Tehmer: Sinnlose Debatte. In Sachen Feiertage kann doch alles so bleiben wie es ist. Nicht, weil ich das Christentum so geil finde (im Gegenteil, ich halte alle Anhänger von Religionen für ballaballa, scheißegal welche Religion), sondern weil es einfach ganz gut funktioniert bisher und man nicht wegen jedem Affenkack alles ändern muss.

joa im prinzip sehe ich das genauso :)
 
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Wegen mir können alle Feiertage abgeschafft werden.
 

qwertzasdf1234

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Wir können alle Feiertage abschaffen und aufs Urlaubstagskonto gutschreiben.
 
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Viel zu variabel alles, so viel Freiheit verkraftet Deutschland nicht. Die meisten sind mir der freien Kleiderwahl ja schon überfordert. Was mich zu dem Punkt führt dass ich für gesetzlich verpflichtende Alltagsuniformen bin und alle geilen Säue dürfen nur Miniröcke und nuttige Oberteile tragen. Auch im Winter.

joa im prinzip sehe ich das genauso :)
Du hast meinen Glauben-Zusatz nicht mitgequotet, Alter wie steh ich denn jetzt da?
 

shaoling

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Dann bitte schreib so einen Scheiß nicht mehr:

Da steht: ich habe Recht, weil der Markt moralisch ist (was natürlich nicht richtig ist, weil der Markt genauso wie Politik amoralische Rahmen setzen) und ich den Markt so geil finde. Warum ist er die moralische Wahrheit? Das brauch ich gar nicht beantworten, es ist evident! Mit MEINER moralische Wahrheit verdamme ich nun den Staat. Aber du, sollst bitte alle DEINE Moral fahren lassen und einfach mir glauben, weil ich Recht hab. Ich kenne die Wahrheit, und sie ist auch noch moralisch.

Es hat mich einfach gestört, wenn jemand einem anderen seine "Moralvorstellungen" vorwirft und nebenbei sein Marktunser herabbetet.
Ich habe nichts über den Markt gesagt, sondern nur festgestellt, dass die autonome Entscheidung zweier (oder mehrer) Menschen eine absolute moralische Legitimität besitzt, die du nicht anfechten kannst.
Und falls doch, dann würde ich diese Anfechtung gern hören. Nenn mir bitte den Grund, der dich oder sonst jemanden dazu berechtigt, einen einvernehmlichen Handel zweier Menschen zu verbieten, nur weil er zu einer bestimmten Zeit stattfindet.

Keine Ahnung, wieso man bei Heators Aussagen hier auf Juso-Standpunkte kommt. Sachfremde Kopplung - ole !

Heators Aussagen sind meiner Meinung nach voellig vernuenftig und gehoeren dementsprechend rautiert. Ich weiss auch gar nicht, wieso hier die meisten immer staendig contra religion sind. Ich selber bin auch nicht religiös, aber akzeptiere jeden religiösen Glauben eines jenen Menschen.
Könntest du mir mal erklären, wovon du überhaupt redest?

Es geht hier nicht um Toleranz gegenüber Religionen, sondern darum, ob aufgrund einer religiösen Tradition in das Leben anderer Menschen eingegriffen werden darf.

Und im Gegensatz zu Heator habe ich auch nicht den Teufel an die Wand gemalt und ihn mit der Gegenseite identifiziert.
Die Ladenschlussgesetze haben hierzulande Gott sei Dank inzwischen einen Zustand erreicht, der nicht mehr als drückend zu bezeichnen ist. Natürlich würde ich mich über einen verkaufsoffenen Sonntag freuen und finde es unbegründet, ihn zu verbieten. Aber das ist nicht gerade ein politisches Anliegen großer Dringlichkeit.

Heator dagegen hat hier was vom Schutz der Schwachen orakelt und quasi schon mal vorsorglich den nationalen Notstand ausgerufen für den Fall, dass die Geschäfte jetzt noch öfter aufhaben dürfen, weil ja klar ist, dass das zu einer entwicklung führen würde, die unsere innenstädte amerikanisieren würde, dass das den einzelhandel massiv unter druck setzen würde, dass wir das nicht wollen, weil wir unsere geschäftsstrukturen behalten wollen.

Also denk mal ein bisschen nach, wen du hier in Schutz nimmst und wen du verurteilst.
 
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Dekonstruktion

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@Shao: könntest du aufhören, beliebig die Kategorien zu vertauschen? Ob Geschäfte länger aufhaben sollen oder nicht, ist keine moralische, sondern eine gesellschaftspolitische Frage. Du versuchst hier eine laissez-fair Variante des Marktes mit Moral zu fundieren, was einfach hanebüchen ist. Die Moral ist jedoch nur ein Bewertungsmaßstab für eine Teilmenge menschlicher Handlungen. Das ganze mag zwar sehr pingelig meinerseits erscheinen, doch ich denke, dass die Diskussion ansonsten auf krude Wege abdriftet.
 
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shaoling

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Behauptung: Gesellschaftspolitik ist keine Frage von Moral.
Begründung??
Wenn ich Menschen vorschreibe, wie sie zu leben haben und sie auch noch bei Zuwiderhandlung bestrafen will, ist das eine ethische Angelegenheit.

Und was heißt hier bitte "unangemessen erweitert"? Ich habe die beste, da eindeutigste und neutralste mir bekannte Definition vorgelegt.
Sag du mir doch bitte, wie du Moral oder Ethik definierst und warum das besser sein soll.
Du hast nur etwas von einer "Teilmenge menschlicher Handlungen" gesagt. Das ist vage. Wer entscheidet, welche Handlungen darunter fallen und welche nicht und ist diese Entscheidung nicht bereits ein moralisches Urteil?
 
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Wer Religion ausüben will soll das dürfen, aber jegliche Bevorteilung durch Religionen gehört abgeschafft. Niemand sollte weder Privilegien bekommen noch Pflichten vernachlässigen dürfen, weil er einer Religion angehört.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Nenn mir bitte den Grund, der dich oder sonst jemanden dazu berechtigt, einen einvernehmlichen Handel zweier Menschen zu verbieten, nur weil er zu einer bestimmten Zeit stattfindet.

typisch shao..bist du eigentlich n klon von megavolt oder so? der stellt sich auch immer dumm und wundert sich dann.

deine aussage wäre richtig, wenn es sich um zwei gleichwertige und gleichstarke parteien handeln würde. weil aber im echten leben bei einem vertrag eine partei meist die schwächere ist, gibt es gesetze, die die schwächere partei schützen.

deswegen gibt es dinge wie sittenwidrigkeit. deswegen gibt es bestimmte formvorschriften für bestimmte verträge, für andere wieder nicht, für ganz andere wieder besteht sogar der zwang sie abzuschließen, wie zB. für öffentliche verkehrsmittel oder die post.
es gibt verbote von diskriminierung usw. usf. und das alles dient genau einem zweck: dem schutz der schwachen in einem zweipersonenverhältnis. in der regel gilt aber: die privatautonomie! wenn zwei personen etwas vereinbaren, dann gilt das auch, in vielen fällen sogar auch mündlich ( obwohl es da natürlich beweisschwierigkeiten gibt ) dass die privatautomie durchbrochen wird ist ganz selten mal der fall, und wenn, dann ist es in aller regel absolut berechtigt.

wenn dir das nicht bekannt ist oder du diese notwendigkeit nicht verstehst, dann hat sich die diskusion auch schon erledigt, denn dann outest du dich als extrem realitäsfern aka claw "arbeitnehmer sind doch frei, sie können zu einem anderen arbeitgeber gehen wenn ihnen der sklavenlohn bei 26 stunden arbeit pro tag nicht passt"
 
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