Das Wissensparadoxon

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Erst mal betreiben wir im Moment einen ziemlich hohen Aufwand um die Erde zu schützen. Dieser scheint mir viel höher zu sein als alles in der Vergangenheit, wo einfach völlig rücksichtslos ausgebeutet und zerstört wurde und es praktisch niemand interessiert hat.

Das mag vielleicht für den Westen gelten, aber woanders wird rumgewütet wie sonst was. Die Meere sind voll Plastik, die Wälder werden umgeholzt, die Luft wird verschmutzt, Tiere werden vertrieben und für extrem dumme Gründe (Potenz) massenhaft abgemurkst. Allgemein ist die Natursituation insgesamt gesehen deutlich schlechter geworden. Da war vor 30 Jahren die Welt leider etwas besser.
 
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Ich widerspreche nicht dass die Natursituation schlechter geworden ist, sondern dass es irgendwie daran liegt dass die Menschen dümmer geworden sind. Es liegt daran dass sie mächtiger geworden sind.
Auch früher wurden die Tiere für irgendwelchen dummen Potenzaberglauben getötet. Man hatte halt weniger gute Waffen, und Fortbewegungsmittel, also tötet man weniger. Als Amerika von den Weißen besiedelt wurde, wurden erstmal die Bisons ausgerottet. Es gibt sogar die Theorie dass sich Australiens Tierwelt (keine natürlichen großen Nutztiere wie Kühe) sich daraus ergibt dass die Menschen die vor ca. 50.000 Jahren da aufgetaucht sind, alles große was sich leicht jagen lässt ausgerottet haben.

Vergleich mal die ganzen Umwelt- und Klimaschutzverträge, Gesetzte und Richtlinien mit vor 30 Jahren. Weltweit, nicht nur im Westen. Im Schnitt ist es heute deutlich strenger. Die Situation sieht nur schlimmer aus weil wir 30 Jahre mehr Zeit hatten die Erde kaputt zu machen, nicht weil die Menschen vor 30 Jahren irgendwie klüger waren.

Das ist ungefähr so wie zu sagen das Fische intelligenter sind als Menschen weil sie das Wasser nicht verseuchen. Es ist einfach kein sinnvolles Argument.
 

FORYOUITERRA

TROLL
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die ergebnisse und die auswahl der studien müsste man einmal kritisch betrachten um daraus schlüsse ziehen zu können.
 

Deleted_504925

Guest
https://de.wikipedia.org/wiki/Kontroverse_um_die_globale_Erwärmung#Konsens_von_Experten

wie erklärt ihr euch dass der überwiegende teil wohl anderer meinung ist?


die ergebnisse und die auswahl der studien müsste man einmal kritisch betrachten um daraus schlüsse ziehen zu können.

die meisten sind ja hinter einer paywall aber sowas sieht zumindest für mich als laie extrem dünn aus.
http://www.entrelemanetjura.ch/BLOG_WP_351/wp-content/uploads/2017/01/2017.01-20-FKR-sur-CO2.pdf
 
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Übersteigt deutlich meine Kompetenzen.

Meine auch, aber nach erstem Lesen beschränkt sich die Studie auf die Klimaveränderungen durch CO2. Dass die Wirkung von CO2 gerade Anfang des Jahrtausends noch überschätzt wurde, hab ich auch mitgekriegt. Letztlich ist aber die goldene Frage, ob der anthropogene Klimawandel gewisse Mechanismen in Gang setzt, die anschließend über den reinen Ausstoß von Kohlendioxid hinausgehen. Mein letzter Stand war z.B., dass höhere Temperaturen zum Schmelzen von Polareis führen, was gerade am Südpol große Mengen an Methan in die Atmosphäre freisetzt.
 
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Naja, dieser Scafetta ist ja schon so einer...

https://www.newscientist.com/article/dn18307-sceptical-climate-researcher-wont-divulge-key-program

:deliver:

Dann hat er sich zuletzt auch noch mit dem National Council for Air and Stream Improvement zusammen getan. Hinter dem hochtrabenden namen steckt bei genauerem hinsehen eine riesige lobbygruppe die holzverarbeitende und "produzierende" gewerbe vertritt. Laut eigenen Angaben sind über 50% der abholzungsindustrie in den USA bei denen mitglied. Ob die wohl ein interesse daran haben global warming klein zu reden? :ugly:
 
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Deleted_504925

Guest
das problem sind doch nur die übertriebenen zahlen. 4 grad erderwärmung in 100 jahren wird in outsiders comic als realistische prognose dargestellt, und das ist halt lächerlich. genau so das gelaber, dass bald spanien halb unter wasser ist usw.

und was ist deine expertise?
hast du da ein meme zu gesehen?
ich zb. hab kein plan von klimamodellen, hab aber genug vertrauen in die wissenschaft wenn dort scheinbar die überwältigende mehrheit das als problem sieht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Fünfter_Sachstandsbericht_des_IPCC
Der weitere Anstieg der Temperatur hängt vom Konzentrationspfad ab: Er liegt für den Zeitraum 2081 bis 2100 wahrscheinlich zwischen 0,3–1,7 °C (RCP 2.6) bis 2,6–4,8 °C (RCP 8.5).
 

zoiX

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das problem sind doch nur die übertriebenen zahlen. 4 grad erderwärmung in 100 jahren wird in outsiders comic als realistische prognose dargestellt, und das ist halt lächerlich. genau so das gelaber, dass bald spanien halb unter wasser ist usw.

Joar, die Entwicklung zwischen 1900 und 2000 sieht mir total normal aus und scheint in zwei, drei Jahren aufzuhören...
 
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MUC
also mal ganz ehrlich: Der Erde schaden wir doch gar nicht. Die Erde bekommen wir nie klein. "Uns" aber schon :)

Letztlich ist die Frage dann doch nur ob es um uns Menschen..schade ist; naja wenn wir zu behindert sind einen "besseren" Weg zu finden (irgendwas zwischen Turbo Kapitalismus der auf alles scheißt und Rückbesinnung auf das Leben am Lande mit Viehzucht & Ackerbau muss es ja was geben..) dann ist es genau das Schicksal, dass wir verdienen.



Würd mich ja sehr interessieren wie das in 100,200,500,1000 und 10.000 Jahren auf der Erde ausschaut. Dafür würde ich ad hoc 5 Jahre meines Lebens verschenken
 
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Moranthir

GröBaZ
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was herauskommt, wenn man glaubt, dass youtube-kommentare, der gesunde menschenverstand und politcomedy bessere möglichkeiten sind, ein tieferes verständnis von der welt zu erlangen als peer-reviewed journals, demonstrierst du ja tagein tagaus hier im forum.
 
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Denen sollte man aber auch nicht blind vertrauen. Wissenschaft ist vieles aber nicht frei und selbst in den Naturwissenschaften kann man sich die Ergebnisse so hinbiegen wie man es gerade braucht.
 
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aber es ist doch peer reviewed.
bei youtube sehe ich wenigstens likes an den kommentaren. schwarmintelligenz > peer gedrisse

wie auch immer. hab die folge nur mal gepostet, weil die frage woher die wissenschaftsskepsis dieser tage rührt weiterer aufklärung bedarf. gekaufte wissenschaft ist ein nachvollziehbarer ansatz
 
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Denen sollte man aber auch nicht blind vertrauen. Wissenschaft ist vieles aber nicht frei und selbst in den Naturwissenschaften kann man sich die Ergebnisse so hinbiegen wie man es gerade braucht.
Natürlich nicht, aber solche Aussagen muss man eben in den Kontext setzen können. Sonst kommt sowas bei raus:
aber es ist doch peer reviewed.
bei youtube sehe ich wenigstens likes an den kommentaren. schwarmintelligenz > peer gedrisse

Hier wird also von zu blindem "Expertenglauben" ins andere Extrem umgeschwenkt, was die Situation mit Sicherheit nicht verbessert.
 
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youtube Kommentare: Schwarm, joa kommt schon hin, Intelligenz wohl eher weniger :)

Dein Glaube an die Macht des 0815 Deppen gepaart mit dem Massenphänomen Internetkommentar glaubhafter als -> wissenschaftliche Arbeit ist echt beängstigend....
naja feel over real undso.
Der Zeitgeist ist da sogar ein bisschen auf deiner Seite :D
 
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Natürlich nicht, aber solche Aussagen muss man eben in den Kontext setzen können. Sonst kommt sowas bei raus:

Sicherlich, aber müssen wir jetzt wirklich darüber diskutieren, dass Youtube-Kommentare kein Ersatz für wissenschaftliche Arbeiten sind? Ich denke eher nicht.

Ich beobachte aber manchmal eben auch, dass Leute, die keine Ahnung von wissenschaftlicher Arbeit haben bzw. nie gelernt haben, solche Ergebnisse zu interpretieren und einzuordnen, ein Paper lesen und dann der Meinung sind, man könnte das alles automatisch 100% für bare Münze nehmen. Weil ist ja "Science". So ähnlich fing das mit dem Impfen=Autismus Quatsch auch an (wobei ich jetzt ehrlich gesagt nicht mehr genau weiß, wo die Ergebnisse veröffentlicht worden sind und ob es tatsächlich peer reviewed war. Es hatte aber definitiv einen recht starken wissenschaftlichen Anstrich).
 
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Schwarmintelligenz ist nur gut, wenns um nackte Überleben geht. Innovation braucht Organisation. Siehe Menschheitsgeschichte.
Über blinde Wissenschaftshörigkeit müsste man halt eigentlich auch längst hinweg sein. Irgendwie sickert es aber nicht durch, dass Wissenschaft nicht mit Wahrheit gleichzusetzen ist. Wobei gerade Akademiker gerne vergessen, wie unendlich weit ihr Denken und ihre Weltwahrnehmung von der nicht-akademisierten Bevölkerung abweichen. Fängt schon bei so etwas Banalem wie dem Vokabular, mit dem man denkt, an.
 

Benrath

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aber es ist doch peer reviewed.
bei youtube sehe ich wenigstens likes an den kommentaren. schwarmintelligenz > peer gedrisse

wie auch immer. hab die folge nur mal gepostet, weil die frage woher die wissenschaftsskepsis dieser tage rührt weiterer aufklärung bedarf. gekaufte wissenschaft ist ein nachvollziehbarer ansatz

Nächstes mal die Kommentare zur Lufthansa lesen bevor du Videos postest.
 
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Schwarmintelligenz ist nur gut, wenns um nackte Überleben geht. Innovation braucht Organisation. Siehe Menschheitsgeschichte.
Über blinde Wissenschaftshörigkeit müsste man halt eigentlich auch längst hinweg sein. Irgendwie sickert es aber nicht durch, dass Wissenschaft nicht mit Wahrheit gleichzusetzen ist. Wobei gerade Akademiker gerne vergessen, wie unendlich weit ihr Denken und ihre Weltwahrnehmung von der nicht-akademisierten Bevölkerung abweichen. Fängt schon bei so etwas Banalem wie dem Vokabular, mit dem man denkt, an.

Also wenn ich momentan so rumschaue, haben wir diverse Probleme aber ganz sicher nicht, dass ein Grossteil der Leute zu wissenschaftshörig ist...
 
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Also wenn ich momentan so Rumschau haben wir diverse Probleme, aber ganz sicher nicht, dass ein Grossteil der Leute zu wissenschaftshörig ist...

Begründen nicht sogar die reichsbürger ihre Ansichten mit Wissenschaft (bzw dem was sie dafür halten)? Genauso Leugner des Klimawandels. Das Problem ist imo eher, dass die Leute "echte" Wissenschaft nicht erkennen bzw beliebige Ergebnisse nicht einordnen können/wollen.
 
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Also wenn ich momentan so rumschaue, haben wir diverse Probleme aber ganz sicher nicht, dass ein Grossteil der Leute zu wissenschaftshörig ist...

Naja im vergleich zu anderen ländern dürfte deutschland doch schon alleine aufgrund seiner mangelnden rohstoffe und der starken wirtschaft sehr wissenschaftshörig sein.
 
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Begründen nicht sogar die reichsbürger ihre Ansichten mit Wissenschaft (bzw dem was sie dafür halten)? Genauso Leugner des Klimawandels. Das Problem ist imo eher, dass die Leute "echte" Wissenschaft nicht erkennen bzw beliebige Ergebnisse nicht einordnen können/wollen.
Was aber daran liegt, dass diese Menschen, wie du vorher ja schon richtig gesagt hast, Wissenschaft gar nicht einordnen können. Die Konsequenz sollte also _mehr_ Wissenschaft sein, und nicht weniger. Aber eben richtig beigebracht. Btw. gibt es auch in Akademikerkreisen genug Menschen, die das nicht verstehen. Guck dir nur MV an.
 

Gustavo

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wie auch immer. hab die folge nur mal gepostet, weil die frage woher die wissenschaftsskepsis dieser tage rührt weiterer aufklärung bedarf. gekaufte wissenschaft ist ein nachvollziehbarer ansatz

Absurd. Ist doch offensichtlich, woher die "Wissenschaftsskepsis" kommt: In den allermeisten Fällen sind Leute skeptisch weil ihnen die Ergebnisse nicht passen. "Gekaufte Wissenschaft" ist im Wissenschaftsalltag ungefähr so relevant wie politische Einflussnahme oder bewusste Manipulation: Kommt vor, ist allerdings die absolute Ausnahme. Das Problem ist nicht dass die Leute da einer ganz großen Verschwörung auf der Spur wären, sondern dass Lieschen Müller und Mr. Sachsen sich seit neuestem als Staatsrechtler verstehen, weil sie ihre Strafzettel gerne nicht mehr bezahlen würden.
 
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3 Minuten Googlen.
http://www.airliners.de/lufthansa-81-air-berlin-flugzeuge/42453

Klingt so als wärst du dem Wissensparadoxon verfallen...

wie du bei deiner recherche selber gemerkt hast, schreiben sonst alle news seiten von "lh kauft 81 flugzeuge". von daher ist nachvollziehbar, dass der podcaster dem fehler aufgesessen ist bzw ihn übernommen hat.
aber wieso pöbelst du eigentlich mich so an? weis mal lieber moranthir zurecht, der youtube kommentare lächerlich macht und prompt kommst du um die ecke und klärst ne fake news damit auf. chapeau!!

Du meintest das also tatsächlich ernst mit dem "Youtube Kommentare = Schwarmintelligenz"? Das macht mich jetzt doch etwas betroffen.
nein, das war natürlich nicht ernst gemeint. ich dachte es klingt absurd genug, um nicht ernst genommen zu werden. wie kommst du durch meinen letzten post dazu doch anzunehmen, dass es ernst gewesen sein könnte? kann ich nicht nachvollziehen

situationskomisch ist es doch allemal, dass mora youtube kommentare lächerlich macht und sich dann benrath berufen fühlt das zu widerlegen bzw relativeren.
btw kann ich mich immer noch nicht erinnern jemals etwas mit youtube kommentaren beworben oder belegt zu haben. fake news..
 
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Du meintest das also tatsächlich ernst mit dem "Youtube Kommentare = Schwarmintelligenz"? Das macht mich jetzt doch etwas betroffen.

Nur weil jeder seine Meinung kundtun kann und oft auch tut ist das noch lange nicht gut geschweige denn intelligent.
Die Spamtreads im OT haben auch die meisten Posts aber von Schwarmintelligenz sieht man da drin herzlich wenig. Die Treads sind ja auch nicht dazu da, genau so wenig wie YouTube Kommentare.
 
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ReVenger!

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Es ist Schluss mit den persönlichen Anfeindungen, bevor das nun wieder ausartet.

@Kritker: Du hälst dich mal brav zurück:
1. Du schreibst einen Mod nicht vor, wie er zu handeln hat
2. Wenn du über die Moderation diskutieren willst, dann wird das über PN oder Feedback geregelt.
3. Du kannst nichts substanzielles für deine Behauptungen liefern, dann wunder dich auch nicht, wenn andere das wiederholt bemängeln. Und nein, Internetkommentare, Politkomedie und Blogs sind keine vernünftigen Quellen.
 

Benrath

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wie du bei deiner recherche selber gemerkt hast, schreiben sonst alle news seiten von "lh kauft 81 flugzeuge". von daher ist nachvollziehbar, dass der podcaster dem fehler aufgesessen ist bzw ihn übernommen hat.
aber wieso pöbelst du eigentlich mich so an? weis mal lieber moranthir zurecht, der youtube kommentare lächerlich macht und prompt kommst du um die ecke und klärst ne fake news damit auf. chapeau!!

Ich pöbel dich nicht an, dein Beispiel war nur ein guter Belege, dass die Menge an Information nichts bringt, wenn man sie nicht ansatzweise kritisch hinterfragt. Zum Rest das was Revenger sagt.

Der entsprechende Cast sammelt Spenden und hat Videos mit 100.000 Abonnenten
 
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Absurd. Ist doch offensichtlich, woher die "Wissenschaftsskepsis" kommt: In den allermeisten Fällen sind Leute skeptisch weil ihnen die Ergebnisse nicht passen. "Gekaufte Wissenschaft" ist im Wissenschaftsalltag ungefähr so relevant wie politische Einflussnahme oder bewusste Manipulation: Kommt vor, ist allerdings die absolute Ausnahme. Das Problem ist nicht dass die Leute da einer ganz großen Verschwörung auf der Spur wären, sondern dass Lieschen Müller und Mr. Sachsen sich seit neuestem als Staatsrechtler verstehen, weil sie ihre Strafzettel gerne nicht mehr bezahlen würden.
Hm, da stand letztens in einer großen Tageszeitung noch eine etwas andere Meinung. Insbesondere der viel gelobte PeerReview-Ansatz würde dazu führen, dass Wissenschaftler die darauf angewiesen sind, mit ihrem Beruf auch ihren Lebensunterhalt zu verdienen, überhaupt nicht mehr "frei forschen" sondern sowohl ihre Publikationen als auch ihre Forschungsarbeiten bereits auf die Erfolgsquote durch PeerReviews trimmen, entweder aus eigenem Antrieb (Karriere) oder auf Druck ihrer Geldgeber. Ergo es werden ganze Arbeiten geschrieben und theoretische Abschweifungen gemacht die für den Erkenntnisgewinn an sich wertlos sind, damit man sich bereits anerkannten Theorien annähern kann und massenweise aus den Arbeiten hochdekorierter Koryphäen zitieren kann, weil das nachgewiesenermaßen dazu führt, besser bewertet zu werden. Es wird also sehr viel Forschungszeit ins "geistige Widerkäuen" bereits bekannten Wissens investiert, weil das der einzige Weg zu sein scheint, sich in der "Szene" Gehör zu verschaffen. Und ohne Bewertungen keine Veröffentlichungen, keine Akzeptanz, keine Kohle.

Finde den Artikel über Google leider nicht wieder, könnte Welt, Zeit oder Tagesspiegel gewesen sein. Las sich zumindest nachvollziehbar. 'ne bessere Idee als PeerReviews zur Qualitätssicherung hatte der Autor aber auch nicht parat, soviel sei fairerweise gesagt. Die menschliche Komponente (also Egostreicheln der Bewerter durch die Neuautoren um zum Erfolg zu kommen) scheint man nicht eliminieren zu können, weil es sowas wie eine "neutrale Bewertung" nicht gibt.

Das hat zwar nicht unbedingt was mit "gekaufter Wissenschaft" zu tun, wohl aber damit, dass Wissenschaft an Akzeptanz verliert, wenn sie immer mehr nur zum Selbstzweck (Beschäftigung kluger Leute mit Dingen die wir bereits wissen um Karriere zu machen oder Geld zu verdienen) betrieben wird und der tatsächliche Erkenntnisgewinn immer kleiner wird. Oder simpel ausgedrückt: Wenn man 90% der Doktorarbeiten ungelesen in die Tonne treten kann, weil sie nicht mehr sind als ein sehr aufwändiger und streng fomalisierter Aufsatz eines mittelmäßigen aber disziplinierten Gymnasiasten, dann ist klar, warum Leute den Aussagen von Doktoren/Professoren nicht mehr die Beachtung schenken wie noch vor einigen Jahrzehnten.

Oder auf die Praxis bezogen: Was ich in meinem Arbeitsbereich so an Bachelor- oder Masterarbeiten zu sehen kriege, das könnte ich ohne einen Tag an der Uni mit ein paar Wochen Zeit und Google auch zusammenschreiben. Das ist inhaltlich teils so simpel, da kratzt man sich am Kopf wie man damit einen "Abschluss" irgendeiner Art rechtfertigen will. Das Beeindruckendste an der ganzen Arbeit ist der Aufwand, die scheiß Fußnoten, Zitate und Literaturquellen formal korrekt anzugeben und sich die ganzen Seiten voller Fülltext aus den Fingern zu saugen, damit man den Umfang zusammenbekommt. Fachgebiet ist übrigens Psychologie -_-, ich hoffe sehr, dass das in den Naturwissenschaften anders läuft.
 
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Ich bezweifle ja irgendwie, dass "normale" Wissenschaftskritiker ein Problem mit PeerReviews haben. Die meisten wissen wohl nicht mal was das ist....

Lies doch einfach mal die Aritkel zu grösseren Entdeckungen die in den letzten Jahren so gemacht wurden, das letzte war wohl das Higgs. Nun, du musst nur 3-4 Kommentare unter Zeitungsartikeln anschauen und stösst garantiert auf "und jetzt, das bringt doch gar nichts", "in Afrika ist aber immer noch Hunger", "schwarzes loch die wollen uns alle töten"....

Die Wissenschaft hat unterdessen Probleme weil man als Laie häufig gar nicht mehr nachvollziehen kann worums da eigentlich geht. Dafür steigen sie dann auf Bullshit wie Flatearth und Chemtrails um weil da alles so schön schlüssig und einfach erklärt wird, ganz egal wie dumm nur schon der Grundgedanke ist.
 

Benrath

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Das hat zwar nicht unbedingt was mit "gekaufter Wissenschaft" zu tun, wohl aber damit, dass Wissenschaft an Akzeptanz verliert, wenn sie immer mehr nur zum Selbstzweck (Beschäftigung kluger Leute mit Dingen die wir bereits wissen um Karriere zu machen oder Geld zu verdienen) betrieben wird und der tatsächliche Erkenntnisgewinn immer kleiner wird. Oder simpel ausgedrückt: Wenn man 90% der Doktorarbeiten ungelesen in die Tonne treten kann, weil sie nicht mehr sind als ein sehr aufwändiger und streng fomalisierter Aufsatz eines mittelmäßigen aber disziplinierten Gymnasiasten, dann ist klar, warum Leute den Aussagen von Doktoren/Professoren nicht mehr die Beachtung schenken wie noch vor einigen Jahrzehnten.

Das ist eine etwas simplistische Captain Hindsight sicht. Natürlich gibt es viele Promotionen, die die Grenze unseres Wissens nicht wirklich nach vorne gebracht haben. Es liegt in der Natur der Sache, dass man weiß das jedoch nicht immer vorhersehen kann. Forschung ist zu einem gewissen Grad Trial & error. Außerdem ist es nicht so, dass die Leute, die weniger weltbewegende Forschung betrieben keinen Nutzen in der Lehre bringen.

Wenn die Maser und Bachelorarbeiten so simple sind, schreib doch einfach noch ein Paar und mach Kain mit Mastern Konkurrenz.
 
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Wobei es bei Bachelorarbeiten durchaus stimmt, auch in den Naturwissenschaften: Die haben nicht den Anspruch, neue Forschung zu betreiben, kann man von jemandem der gerade mal angefangen hat zu studieren auch nicht erwarten. Ein Bachelor ist letztendlich nichts anderes als eine glorifizierte Ausbildung und die Arbeit nach 3 Jahren da ist wirklich meist so trivial, dass jemand der halbwegs intelligent ist das auch mit Wikipedia und ein paar Wochen Zeit hinbekommt.
Selbst Masterarbeiten sind meist noch nicht wirklich wissenschaftlich. Die alten Diplomarbeiten waren da besser und haben auch deutlich länger gedauert, jetzt geht Wissenschaft eigentlich erst mit einer Doktorarbeit wirklich los.
 
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Das ist eine etwas simplistische Captain Hindsight sicht. Natürlich gibt es viele Promotionen, die die Grenze unseres Wissens nicht wirklich nach vorne gebracht haben. Es liegt in der Natur der Sache, dass man weiß das jedoch nicht immer vorhersehen kann. Forschung ist zu einem gewissen Grad Trial & error. Außerdem ist es nicht so, dass die Leute, die weniger weltbewegende Forschung betrieben keinen Nutzen in der Lehre bringen.
Mag sein, mir persönlich ist das auch relativ Wurst, ich habe nur wiedergegeben was der Autor des Artikels imho recht schlüssig besser dargelegt hat, als ich es könnte (mangels Insiderwissen). Ich tendiere allerdings dazu, Meinungen als schlüssig anzuerkennen, wenn sie nachvollziehbar dargelegt werden und mit Argumenten untermauert werden. Was bleibt mir auch anderes übrig, man kann ja nicht überall selbst Experte sein.

Wenn die Maser und Bachelorarbeiten so simple sind, schreib doch einfach noch ein Paar und mach Kain mit Mastern Konkurrenz.
Solche Spitzen kannst Du Dir sparen, Stricken ist auch einfach also mach Dir doch mal ein paar Schals und Pullover selber. Merkste selbst, oder? Die Abschlüsse die formell notwendig sind um meinen Job machen zu dürfen die habe ich, mehr Interesse an theoretischer Arbeit habe ich nicht. Deshalb ist das noch lange kein Argument dafür, dass ich anhand von Master/Bachelor-Projekten die ich in meinem Arbeitsbereich selbst begleitet habe, nicht zu der Einschätzung kommen dürfte, mir das auch zuzutrauen, den Willen und eine Prise Disziplin voraus gesetzt.
 
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