Das Wissensparadoxon

Seemann3

Musik & Film Forum
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Wie kann es sein, dass je mehr Wissen zur Verfügung steht, desto dümmer wird die Allgemeinheit? Jeder Mensch hat die größte Bibliothek der Menschheit in seiner Hosentasche, kann innerhalb von Sekunden jedes Wissen, Theorien und kulturelle Erzeugnisse abfragen. Wir sind nicht mehr abgetrennt vom Wissen wie früher auf dem Dorf, brauchen kein indoktriniertes, religiöses Weltbild mehr und der Staat schreibt uns auch nicht mehr vor was wir zu denken haben. Eigentlich sollten wir als erleuchtete Wesen über die Erde schweben und das Goldene Zeitalter wertschätzen.

Stattdessen wird die westliche Welt gefühlt immer dümmer. Die Erde wird kastriert, der Ton wird hysterischer und politisch muss man sich mit Trump, Brexit und Rechtsruck auseinandersetzen.
Wie kann man sich dieses Paradoxon erklären.  Frage ich euch.
 
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Komplexes Wissen ist ohne Intelligenz nichts wert.
Wenn jeder Depp meint, inzwischen bei jedem Thema mitreden zu können, eben weil er eine Bibliothek in der Hosentasche hat, behindert das die Debatte und es komme krude Theorien heraus.
Hinzu kommen Personen, die genau dieses Phänomen manipulativ einsetzen und schon hast du shitstorms und circlejerks, die sich gegenseitig behindern, anstatt irgendetwas voranzubringen.
Sieht man doch auch hier im Forum zumindest in Ansätzen: bei gewissen Themen gibt es Leute, die meinen, sie haben die Paradelösung. Witzigerweise gibt es dann mehr als zwei davon, die sich auch noch konträr gegenüberstehen.
 

Deleted_504925

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ist glaube eher eine gefühlte dummheit, früher waren die dorftrottel isoliert und sind weniger aufgefallen, jetzt gibt es facebook, twitter und co.
ist nur ne schätzung, aber ich würde wetten dass die allgemeinbildung durch das internet deutlich gestiegen ist.

zumindest der iq scheint zu steigen:
https://www.welt.de/gesundheit/psyc...um-der-IQ-der-Menschen-steigt-und-steigt.html
In den vergangenen 100 Jahren sind die Menschen immer klüger geworden. Ihr IQ stieg im Mittel von 100 auf 130. Wer heute Durchschnitt ist, hätte Anfang des 20. Jahrhunderts als hochbegabt gegolten.
Wer es heute auf einen durchschnittlichen IQ von 100 bringt, hätte vor einem Jahrhundert einen IQ von 130 gehabt und als hochbegabt gegolten.
 
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Müsste doch am ehesten mit der antwort auf die frage geklärt werden können, ob es früher gemessen an der gesamtzahl der neugebohrenen mehr neugeborene unter höheren bildungsschichten als heute gegeben hat oder nicht.
Gibts dazu überhaupt datensätze? Hab jetzt auf die schnelle nichts gefunden.
 
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ist glaube eher eine gefühlte dummheit, früher waren die dorftrottel isoliert und sind weniger aufgefallen, jetzt gibt es facebook, twitter und co.

Dieses. Wenn der Dorftrottel vor 50 Jahren was von einer flachen Erde gelabert hat, hat das halt keiner mitbekommen. Ich würde sogar soweit gehen zu behaupten, dass es so etwas wie politische Diskussionen z.B. unter Normalbürgern früher so gut wie nicht gab. Da wurde sich maximal am Stammtisch bestätigt. Auch wenn es hier ja oft eher wie im Affenstall zugeht, findet hier ja schon auch ein gewisser sinnvoller Austausch statt.
 
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Geht ja noch weiter. Mit den Aussagen und Meinungen von welcher Anzahl Menschen waren denn z.B. unsere Eltern konfrontiert, als sie so alt waren wie wir jetzt und mit wie vielen sind wir es?

Gerade wenn du im Netz meinetwegen zehn richtig dumme Sachen siehst oder liest, dann ist das doch in der Regel etwas was schon x mal geteilt wurde. Die findest du dann irgendwo in konzentrierter Form Quellen wieder (im Pic-Thread im OT o.ä.). Vorher kannte man nur die drei Trottel in seinem Dorf oder seiner Schule und heute bekommst man Trottel von überall mit. Das verfälscht unsere Wahrnehmung total.

Die Großmenge an "normal intelligenten" Aussagen vergisst man da leicht.
 
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Vielleicht liegts auch einfach daran, dass die Generation unserer Eltern um 6 Uhr das Haus verlassen hat, um 17 oder 18 Uhr von der Arbeit kam und anschließend den Haushalt geschmissen hat bzw. noch irgend einem halbwegs produktiven Hobby nachgegangen ist. Garten, Autoschrauben, Heimwerken, 'nen Haus bauen (also selber bauen, nicht 'ne Firma beaufsichtigen) whatever.

Und wer zu dämlich für 'ne richtige Arbeit war weil IQ~85, hat immer noch entweder aufm Bau irgendwelche Hiwi-Tätigkeiten bekommen oder stand halt den halben Tag mit gutem Pegel am Pennerimbiss oder am Tresen der Bahnhofskneipe.

Heute haben gerade die Ungebildeten Unmengen Zeit jede Menge Bullshit ins Internet zu kippen und von einer Legion Schicksalsgenossen ihr "Yo, da haste voll Recht!" abzuholen. Endlich mal Bestätigung von irgendwoher...


Liegt bestimmt daran, dass die Ausländer halt nun die Jobs haben, die früher die dummen Deutschen hatten. Eine Tragödie.
 
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Die Frage wäre ja auch die Definition von "dümmer". Man vergisst da halt gerne viele Kleinigkeiten die einem selbstverständlich erscheinen, die aber durchaus ein wenig Gehirnschmalz erfordern (wovon bei manchem danach nicht mehr viel für anderes übrig bleibt).
Wenn wir beim Thema News und Meinungen sind allein schon die Frage woher man seine Infos kriegt. Früher saß man um 8 vorm TV und hat sich das neueste von der Tagesschau vorkauen lassen, dazu wurd dann vielleicht am nächsten Morgen noch ein kurzer Blick in die Bild geworfen. Das dürfte aber auch einfacheren Geistern heute wohl als zu wenig erscheinen.
Der nächste Punkt wäre dann die Menge der Themen mit denen man sich (mehr oder weniger) auseinandersetzt.
Auch die ganze Technik die heutzutage eigentlich jeder bedient, ist nicht für jeden eine absolute Selbstverständlichkeit.
 
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Wie kann es sein, dass je mehr Wissen zur Verfügung steht, desto dümmer wird die Allgemeinheit? Jeder Mensch hat die größte Bibliothek der Menschheit in seiner Hosentasche, kann innerhalb von Sekunden jedes Wissen, Theorien und kulturelle Erzeugnisse abfragen. Wir sind nicht mehr abgetrennt vom Wissen wie früher auf dem Dorf, brauchen kein indoktriniertes, religiöses Weltbild mehr und der Staat schreibt uns auch nicht mehr vor was wir zu denken haben. Eigentlich sollten wir als erleuchtete Wesen über die Erde schweben und das Goldene Zeitalter wertschätzen.

Stattdessen wird die westliche Welt gefühlt immer dümmer. Die Erde wird kastriert, der Ton wird hysterischer und politisch muss man sich mit Trump, Brexit und Rechtsruck auseinandersetzen.
Wie kann man sich dieses Paradoxon erklären.  Frage ich euch.

Die Erde wird kastriert? Was soll das bedeuten?

Bei den momentanen politischen Verwerfungen spielt weniger Dummheit, sondern eher ein konsequentes Feels > Reals eine Rolle. Fakten sind egal, es geht nur noch um Meinungen, Befindlichkeiten und (oft eingebildete) Schreckgespenster. Trump ist das extremste Beispiel für diese Haltung, aber die politische Linke sollte sich nicht auf die Schulter klopfen, sie sind selbst sehr anfällig dafür und die Social Justice-Bewegung gerade an den amerikanischen Universitäten ist schlicht erschreckend.

Übrigens gab es ja gerade gestern erschreckende Ergebnisse zur Bildung hier in Deutschland, die uns alle sehr besorgt stimmen sollten. Wenn das so weitergeht, musste du dir keine Sorgen mehr um das Paradoxon machen.
 
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Wie kann es sein, dass je mehr Wissen zur Verfügung steht, desto dümmer wird die Allgemeinheit? ...
Wie kann man sich dieses Paradoxon erklären.  Frage ich euch.

Ach viel hat sich nicht geändert. Selbst ist man das Maß aller Dinge und hat genug Intelligenz für zwei und alle vom anderen politischen Ufer sind dumm wie Stroh.

Mehr Infos findest du hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Hybris
 
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Wenn wir beim Thema News und Meinungen sind allein schon die Frage woher man seine Infos kriegt. Früher saß man um 8 vorm TV und hat sich das neueste von der Tagesschau vorkauen lassen, dazu wurd dann vielleicht am nächsten Morgen noch ein kurzer Blick in die Bild geworfen. Das dürfte aber auch einfacheren Geistern heute wohl als zu wenig erscheinen.

Zu wenig? Wie viele Newsquellen sollte man sich denn geben, um rundum gebildet zu sein? Ich kann schon verstehen, dass es bei 1 oder 2 Quellen nicht möglich ist, alle Infos mitzubekommen.
Ich habe nicht die Zeit und die Lust, mir jeden Tag 10 verschiedene Medien zu Gemüte zu führen, um alle Infos zu kriegen.
 
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Die meisten Menschen haben doch auch nicht die Zeit alles nachzulesen. Arbeiten 8 Stunden, 2 Stunden unterwegs sein, 1 Stunde aufstehen, 8 Stunden schlafen, 1 Stunde Mittagspause und in der Freizeit hat auch nicht jeder Bock sich mit Wissen zu beschäftigen.

Hinzu kommt die Propaganda auf allen Seiten. Klima Wandel - Menschen geschaffen oder nicht? Da gibts schlüßige Pro und Kontra.

Wenn wir beim Thema News und Meinungen sind allein schon die Frage woher man seine Infos kriegt. Früher saß man um 8 vorm TV und hat sich das neueste von der Tagesschau vorkauen lassen, dazu wurd dann vielleicht am nächsten Morgen noch ein kurzer Blick in die Bild geworfen.

Tagesschau wäre mir viel zu einseitig. Die Ukraine Berichterstattung war ein Witz.
 
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Ich bezweifle stark, dass die Allgemeinheit immer dümmer wird - mal von diesem Topic abgesehen, das hierfür durchaus ein Beispiel sein.
Es ist eher so, dass sich eine pseudointellektuelle Subkultur gebildet hat, die andere Meinungen gerne mit dem erhobenen Zeigefinger niederschreit.
Wie wird denn die Erde kastriert? Und wieso führst du Trump, Brexit und gefühlten Rechtsruck an, wenn es doch genauso EU-Überausweitung, ausufernde Sozialsysteme durch die sich Arbeit nicht mehr lohnt, Abschaffung der Gleichberechtigung durch diskriminierende "Gleichstellungs"-Gesetze und den real existierenden Linksruck zu kritisieren gibt?
Hysterisch wird die Welt genau deshalb, weil gerade diese pseudointellektuelle Subkultur gerne hysterisch schreit. Also einfach mal aufhören alle anderen als dumm zu bezeichnen um sich damit überlegen zu fühlen und stattdessen den eigenen Standpunkt hinterfragen.
 
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ganz ernst gemeinte frage: wenn du hier jedes mal kritisiert wirst für deine aussagen, hinterfragst du dann deinen standpunkt? checkst du dann interesse halber mal fakten nach? der ausdruck mv-land kommt ja nicht von ungefähr.
 
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Der Ausdruck MV-Land kommt von mir, er ist hier im Forum in einer Diskussion über ein liberales Utopia entstanden.
Du scheinst etwas anderes hineinzuinterpretieren?
Und selbstverständlich prüft man die Fakten und hinterfragt eigene Standpunkte, ist doch ganz elementar. Und bei guten Argumenten ändere ich meinen Standpunkt auch gerne - du wirst es nicht glauben aber ich war auch mal links, bis ich die überlegenen Gegenargumente verstanden habe. Ich war auch mal religiös, bis der Faktencheck den albernen Blödsinn entlarvt hat. Okay, zugegeben, das ist schon echt lange her.

Ist aber letztendlich auch irrelevant:
OP mischt hier "die Welt wird dümmer" mit politischen Entwicklungen, die ihm nicht passen. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
Die Welt wird vielleicht sogar wirklich dümmer, jedenfalls vermehren sich Akademiker weniger als Unterschichtler, aber diese Entwicklung anzugehen ist was ganz anderes als sich darüber zu beschweren, dass "die Erde kastriert" wird. Das passt einfach nicht zusammen.
 
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Zu wenig? Wie viele Newsquellen sollte man sich denn geben, um rundum gebildet zu sein? Ich kann schon verstehen, dass es bei 1 oder 2 Quellen nicht möglich ist, alle Infos mitzubekommen.
Ich habe nicht die Zeit und die Lust, mir jeden Tag 10 verschiedene Medien zu Gemüte zu führen, um alle Infos zu kriegen.
Damit war ja keineswegs eine Art "Vorschrift" gemeint, wieviele Quellen man nehmen "soll". Aber man hat nunmal heutzutage eine größere Auswahl an Quellen und die können besser oder schlechter sein als "Standardkost" ala Tagesschau. Man kann sich auch 5 Quellen nehmen, wenn die alle Mist sind mag man trotzdem in einer Diskussion wie ein Vollidiot wirken.
Genauso wenig geht es mir darum regelmäßig zig Newsseiten durchzucrawlen...es gibt nunmal Menschen die News auch von Facebook/Twitter/Youtube beziehen.
 
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ganz ernst gemeinte frage: wenn du hier jedes mal kritisiert wirst für deine aussagen, hinterfragst du dann deinen standpunkt? checkst du dann interesse halber mal fakten nach? der ausdruck mv-land kommt ja nicht von ungefähr.

MV muss Fakten checken? So wie ich das sehe hält MV nicht viel von Fakten, da er zumindest nie mit denen argumentiert. MV ist eher einer von den Feels>Reels Leuten, von denen Jamael gesprochen hat. Das ganze gemischt mit etwas Nahbereichsempirie ("Ich habs geschafft, also ist unser Schulsystem gut") und dem Wunsch nach Safe Spaces gegen Schreckgespenster ("Meinungsdiktatur" und "Lügenpresse"). Was also bringen an der Stelle Fakten? Er ist halt das genaue Pendant zu den linksschreienden Gender-Spackos, nur eben in die andere Richtung.

@Topic: Diese Diskussion ist doch müßig und gibt es auch alle Jubeljahre. Jeder hat mittlerweile ein Sprachrohr und auch die dummen können sich zusammenrotten; dadurch entsteht der Eindruck ihre Meinung wäre verbreiteter bzw. präsenter, als sie in Wirklichkeit ist. Was imo eher anders ist, ist dass man heute mehr mit seinen Wissenslücken konfrontiert wird. Und das führt entweder zu Demut oder zu Ignoranz.
 
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Die Fragestellung ist halt sehr schwammig. Wird denn die Welt immer dümmer? Anscheinend nicht, denn der IQ scheint ja zu steigen, wie in Post #3 nachzulesen ist.

Aber die Welt und unsere Gesellschaft verändern sich stetig. Und je älter man wird, desto verrückter scheint einem alles.
 
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Es ist schon reichlich vermessen einfach der Menscheit Verdummung vorzuwerfen nur weil die politische Entwicklung nicht Richtung der persönlich präferierten Variante geht ...

Nachdem die Nazi-Keule in den letzten 15 Jahren so exzesiv gebraucht wurde das heute sich keiner mehr darum schert scheint die neue "Waffe" die "Dumm-Keule" zu sein. Jeder der idologisch nicht auf Linie ist wird als Dumm oder Dorfbauer verschrien.
 
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ob wir alle dümmer werden weiß ich nicht. aber dummheit ist definitiv salonfähig geworden. #covfefe
 
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Information =! Wissen.

Zudem verbreitet sich praktisches Wissen imo schneller als theoretisches Wissen. Viele Leute "machen" gern Dinge. Was viele Laien heutzutage in ihrer Freizeit fertig bringen, kann sich mit dem messen, wofür man früher einen Beruf gelernt haben müsste. Die Motivation, sich etwas Praktisches anzueignen, ist auch ziemlich hoch.
Anders siehts mit theoretischem Wissen aus. Da fehlt den meisten Menschen die Motivation, weil ein direkter Ertrag nicht erkennbar ist. Außerdem fehlt es auch heute oft noch an Quellen, die komplexe theoretische Zusammenhänge wirklich gut verständlich machen. Das sieht man doch ganz gut an Wikipedia: Die meisten "Fachartikel" sind nur Leuten verständlich, die bereits einen entsprechenden Hintergrund haben - völlig ungeeignet, um sich als Laie über ein Thema zu informieren. Dazu taugen selbst die meisten Lehrbücher nicht, auch wenn sie sich mit dieser Beschreibung schmücken.

Am Ende interessiert die meisten Menschen eben doch nur, was sie unmittelbar in ihrem Alltag brauchen oder wollen. Und da geht es meistens eher um die Frage "Wie kann ich damit umgehen?" und nicht "Wie funktioniert das eigentlich?"

Was den politischen Bereich angeht: Ja, da wundert es mich auch desöfteren, wie faul bzw. "dumm" die meisten Menschen sind. Obwohl mein Freundeskreis quasi ausschließlich aus Akademikern besteht, erschreckt mich oft, mit wie wenig Information man sich da zufrieden gibt, um sich ne Meinung zu bilden - obwohl der Faktencheck nur eine Google-Suche entfernt ist. Scheinen viele aber nicht für nötig zu halten, weil "so und so hat mir das erzählt". :bored:
Ich werf eigentlich nach jeder Dinner-Party erstmal Google an, weil mir so einiges, was erzählt wurde, einfach komisch vorkam.
 
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Seemann3

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Ich bezweifle stark, dass die Allgemeinheit immer dümmer wird - mal von diesem Topic abgesehen, das hierfür durchaus ein Beispiel sein.
Es ist eher so, dass sich eine pseudointellektuelle Subkultur gebildet hat, die andere Meinungen gerne mit dem erhobenen Zeigefinger niederschreit.
Wie wird denn die Erde kastriert? Und wieso führst du Trump, Brexit und gefühlten Rechtsruck an, wenn es doch genauso EU-Überausweitung, ausufernde Sozialsysteme durch die sich Arbeit nicht mehr lohnt, Abschaffung der Gleichberechtigung durch diskriminierende "Gleichstellungs"-Gesetze und den real existierenden Linksruck zu kritisieren gibt?
Hysterisch wird die Welt genau deshalb, weil gerade diese pseudointellektuelle Subkultur gerne hysterisch schreit. Also einfach mal aufhören alle anderen als dumm zu bezeichnen um sich damit überlegen zu fühlen und stattdessen den eigenen Standpunkt hinterfragen.
Klären wir erstmal die Grundlage: Mit 'die Erde wird kastriert' meine ich, die Menschheit tut alles die Erde unfruchtbar zu machen. Widersprichst du, das die Erde ausgebeutet wird? Widersprichst du, dass es ein Haufen fähigere und klügere Leute für das US-Präsidentamt gibt? Und widersprichst, das je rechter jemand ist, desto dümmer ist er? Falls ja, dann ist meine These für tatsächlich hinfällig. Ein diehard-Schalker muss auch nicht mit auf die Süd, hat halt andere Prämissen. Danke auch für die Beleidigung.

Kannst du mir bitte auch den real-existierenden Linksruck in der Gesellschaft mal zeigen? Siehst du den an der Bundestagswahl? Oder den anderen letzten westlichen Wahlen? Siehst du den in der Presse? Oder in der europäischen Flüchtlingsliebe? In der wachsenden Schere zwischen arm und reich? Bin ich biased?
 
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Zum Linksruck wurde in einem anderen Topic (ich glaube es war das zur Wahl?) ein Artikel mit einer schönen Grafik gepostet. Ich finde ihn leider gerade nicht ... das war eine Analyse der Amis, die den Wandel der politischen Positionen in Deutschland pro Partei untersucht haben. Kann jemand aushelfen?

Zu den Fragen: Die sind extrem ideologisch gestellt und so leider schwer wirklich zu beantworten.

Was meinst du mit "ausgebeutet"? Die Erde wird nicht unfruchtbar, nein, aber natürlich nutzen wir ihre Ressourcen, auch diejenigen die endlich sind. Könnten wir sie besser/effizienter nutzen? Sicherlich. Aber ist es ein Problem wenn wir sie jetzt benutzen, wird die Erde "unfruchtbar" wenn wir so weiter machen? Nein, auf keinen Fall.

Klar gibt es fähigere Leute für das Präsidentenamt. Es gibt immer klügere Leute für so ziemlich alles. Das macht Trump aber nicht dumm und auch nicht unfähig. Und ob man seine Politik nun mag oder nicht, er macht keinen schlechten Job als Präsident in dem Sinn dass er nun wirklich alles daran setzt, seine Wahlversprechen zu erfüllen. Klar, das gefällt dir nicht, weil dir seine Wahlversprechen nicht gefallen, aber daran die Intelligenz eines Präsidenten zu messen ist doch arg arrogant.
Und bei aller (berechtigter!) Kritik gegen Trump gilt es auch immer zu bedenken: Der Mann hat im Leben mehr erreicht als jeder einzelne von uns hier, wahrscheinlich mehr als wir alle zusammen genommen. Das heißt nicht, dass er hochintelligent sein muss, aber "der ist dumm hurr durr ich bin so toll und könnte alles besser" ist angesichts dieser Leistung auf jeden Fall etwas voreilig.

Und nein, jemand wird nicht automatisch dumm nur weil er "rechts" ist, genausowenig wie ein religiöser Mensch oder ein Kommunist zwingend mindere Intelligenz aufweist. Allein die Aussage ist doch so vollkommen offensichtlicher Unsinn, dass sie, von jemandem kommend, der sich über die Verdummung der Menschheit beklagt, fast schon ironisch komisch ist.
Was durchaus der Fall sein kann ist eine negative Korrelation aus Intelligenz und Zugehörigkeit zu gewissen Gruppen (wie z.B. "rechts sein", "links sein", "sehr religiös sein" etc.). Auch kann es sein, dass bestimmte Weltbilder besonders attraktiv für weniger intelligente Menschen sind. Daraus jedoch zu folgern, dass jeder, der diesem Weltbild anhängt, dumm sein müsse, ist - naja, dumm. Schauen wir uns als Beispiel doch mal den "rechtesten" Menschen an den es jemals gab: Adolf Hitler höchstpersönlich. Würdest du bezweifeln, dass er ein intelligenter Mensch war? Denkst du wirklich, dass er dumm war, und dass das 3te Reich dann einfach ein "dummer Zufall" war?

Nochmal ganz deutlich, es haben ja mehrere hier geschrieben:
Du schließt aus "die politische Richtung entspricht nicht meiner persönlichen subjektiven politischen Präferenz" plötzlich "die ganze Welt ist dumm".
Das impliziert, dass du denkst es besser zu wissen als der Rest der Welt. Das ist sehr, sehr anmaßend. Zudem bin ich nicht derjenige der dich beleidigt hat sondern andersrum: Du hast den Rest der Welt beleidigt, du hast jeden der nicht deine Meinung (!) teilt mit verantwortlich für deine gefühlte "Verdummung" der Menschheit gemacht. Nein, so nicht! Toleranz fängt bei Andersdenkenden an, die eigene Meinung zu toll zu finden ist kein Kunststück.

Dabei gibt es doch wirklich gute Gründe für die Verdummung der Menschheit: Vermehrung der Unterschichtler anstatt der Akademiker in der entwickelten Welt und Überalterung in der westlichen Welt bei massivem Bevölkerungswachsum in Ländern mit sehr schlechter Bildung.
Diese Gründe hast du aber nicht angeführt. Anstatt potentiell vorhandene biologische Faktoren für die Verdummung zu bringen kommt ein linksideologisches "Wer meine politischen Ideale nicht teilt ist dumm!".
Lustigerweise müsstest du ganz extrem rechts werden, wenn du wirklich eine maximal intelligente Menschheit schaffen willst: Denn dann müsstest du ganz schnell zum Vertreter der Eugenik werden um die hochintelligente Herrenrasse zu züchten. Ist dir Intelligenz wichtig genug dafür, willst du darauf hinaus?
 
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Klären wir erstmal die Grundlage: Mit 'die Erde wird kastriert' meine ich, die Menschheit tut alles die Erde unfruchtbar zu machen. Widersprichst du, das die Erde ausgebeutet wird?

das liegt aber nicht an aktueller verdummung, sondern an wachstumssystemen, denen sich die welt schon vor jahrzehnten unterworfen hat. selbst mit der erkenntnis, dass es null nachhaltig ist, ist ein ausstieg scheinbar unmöglich. zumindest nicht ohne sehr große verwerfungen.

alles weitere sind konsequenzen eines pervertierenden kapitalismus
 
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Ich glaube das größte Problem bei der ganzen wissensaneignung durchs Internet heutzutage ist confirmation bias.

Bin ich z.B. der Ansicht, dass das mit dem Menschengemachten Klimawandel quatsch ist, weil ich z.B. glaube, dass Gott das Wetter macht und nicht der Mensch google ich nach "Klimalüge" o.ä. und siehe da ich finde 10.000 Leute die der selben Ansicht sind und auch noch 10.000 propagandaartikel die scheinbar plausible argumente anfüren warum das so ist.

Um so komplexer ein thema ist, desto schwieriger wird es dem entgegen zu wirken, weil menschen einfache ihnen verständliche Antworten lieben, mal ganz davon abgesehen, dass die aller meisten leute überhaupt nicht das Hintergrundwissen haben um ein komplexes thema wie Klimaerwärmung ausreichend zu verstehen selbst wenn es sich um ein Thema handeln sollte welches nicht so ideologisch aufgeladen ist.

Manche dummen fehlinformationen setzten sich dann halt auch einfach fest. Irgend ein vollidiot hat's mal behauptet und wenn jetzt irgend ein anderer vollidiot der aus irgend welchen gründen eine bestimmte reichweite hat - Hollywood prominenz z.B. - die meinung aufgreift und weiterverbreitet ist es unglaublich schwer diese geschaffenen "fakten" wieder vollständig los zu werden. (Impfen = Autismus wäre hier ein bekanntes Beispiel)

Das entwickelt dann in diesen Gruppen auch einfach eine eigendynamik. Wenn dann noch wissenschaftsfeindlichkeit dazu kommt hat man eine situation die man überhaupt nicht mehr beseitigen kann. Weil die leute die die studien machen sind ja alle pharmamafia! Die bezahlen für impfpropaganda!

Dann gibt's noch leute - oft gut gebildete professionelle - die mit diesen leuten Geld verdienen und dem ganzen zusätzlich noch einen anstrich von seriosität verschaffen.

Das einzige was da wirklich hilft ist möglichst viel bildung für einen möglichst großen Teil der Bevölkerung und selbst da gibt's keine hundertprozentigen garantien wie man hier im forum auch beobachten kann.

Das es im vergleich zur USA z.B. hier nur einen vergleichsweise kleinen teil von wissenschaftsfeinden gibt liegt imo. auch an unserem um welten besseren öffentlichen schulsystem welches in den USA in großen teilen aus politischem kalkül absichtlich zerstört wird.
 
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Manche dummen fehlinformationen setzten sich dann halt auch einfach fest. Irgend ein vollidiot hat's mal behauptet und wenn jetzt irgend ein anderer vollidiot der aus irgend welchen gründen eine bestimmte reichweite hat - Hollywood prominenz z.B. - die meinung aufgreift und weiterverbreitet ist es unglaublich schwer diese geschaffenen "fakten" wieder vollständig los zu werden.

Hier nochmal ein ganz wichtiger Punkt, danke Outsider dafür.
Als Beispiele für Bullshit, der sich - obwohl offensichtlich falsch - in den Köpfen festgesetzt hat, möchte ich erwähnen:
- Der Euro ist alternativlos
- Wenn man Grenzkontrollen durchführt, kollabiert die Wirtschaft
- Es ist unmöglich Migranten durch das Schließen von Grenzen aufzuhalten
- Deutschland braucht Flüchtlinge aufgrund des demographischen Wandels
 
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Hm, das sind aber keine "Fehlinformationen" wie Outsider23 sie beschreibt, sondern Thesen/Annahmen, die zur Disposition stehen. Unter "Fehlinformation" verstehe ich eine Konkretisierung: "Deutschland hat 61 Mio. Einwohner", "Trump solidarisiert sich mit Alice Schwarzer", "Flüchtlinge dringen in Streichelzoo ein und schlachten Ziege" oder "Beschlossene Sache: der Kölner Dom wird zur Moschee umfunktioniert."
 
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Alter, könnt ihr mal aufhören, jedes Topic nach 2 Seiten zu kapern und auf die immerselbe Thematik zu lenken? Danke.
 

Seemann3

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Okay, danke für den ausführlichen Post. Wir könnten jetzt allein über Trump 10 Threads voll diskutieren, deswegen mal beschränkt auf 3 Punkte.

wird die Erde "unfruchtbar" wenn wir so weiter machen? Nein, auf keinen Fall.
Punkt 1: Bin ich gegenteiliger Meinung, und ich dachte das ist common sense. Das wir Öle verklappen, die Regenwälder abholzen, wir mehr Stickstoffe absetzen und die Pole schmelzen sind Fakten, aber natürlich kann man da seine eigenen Schlüsse rausziehen. Bin ja kein Wissenschaftler. Ich will an diesem Umweltthema kurz nochmal mein Wissensparadoxon erklären. In den 40gern (oder whatever) wusste man nicht, das Atommüll alles verstrahlt. In den 70gern wusste man nicht, das er schädlich ist alles zu verbleien. In den 80ger hat man das mit CO2 rausgekriegt. Klar hat das schon wer früher gewusst, aber ich spreche jetzt von der Allgemeinheit. Heutzutage wissen wir das alle (oder können es nachschlagen), früher gab die Dorfbibliothek das nicht her. Und trotzdem wird das Klima wärmer. Aber, wie gesagt, wenn wir beide nicht die gleichen Grundlagen haben, brauchen wir nicht bei der These übereinstimmen.

Punkt 2:
Was durchaus der Fall sein kann ist eine negative Korrelation aus Intelligenz und Zugehörigkeit zu gewissen Gruppen (wie z.B. "rechts sein", "links sein", "sehr religiös sein" etc.). Auch kann es sein, dass bestimmte Weltbilder besonders attraktiv für weniger intelligente Menschen sind. Daraus jedoch zu folgern, dass jeder, der diesem Weltbild anhängt, dumm sein müsse, ist - naja, dumm....
Meine Aussage war abstrakt genug, aber nochmal zum mitschreiben: Ich sag nicht, dass jeder Rechte dumm ist. Ich sag nur, dass statistisch jeder Rechte dümmer ist. Nichts anderes schreibst du auch.

Punkt 3, was mir überhaupt nicht gefällt ist das direkte angreifen auf das Gegenüber in der Diskussion. Du wirfst mir ein Weltbild über, das ich überhaupt nicht teile. Ich weiß nicht, woher diese Projektion kommt, aber ich würde lieber abstrakt über die Sache diskutieren, mit Fakten und sowas; bitte nicht jeden 2. Satz diese Ideologiekeule. Und nicht in jede Schublade pressen. Mich direkt als arrogant und indirekt als dumm zu titulieren ist natürlich beleidigend. Bitch please.
 
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Ich weiß nicht, woher diese Projektion kommt, aber ich würde lieber abstrakt über die Sache diskutieren, mit Fakten und sowas; bitte nicht jeden 2. Satz diese Ideologiekeule.
Wenn du so eine Diskussion abstrakt führen willst, solltest du ein Topic vielleicht nicht so einleiten:
und politisch muss man sich mit Trump, Brexit und Rechtsruck auseinandersetzen.
völlig unverständlich, wie MV eine gewisse Ideologie annehmen könnte :rolleyes:
 
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Was mir noch auffällt zumindest bei Internet Diskussionen ist, mit welcher "Sicherheit" die Leute auftreten. Dabei bin ich mir manchmal nicht mal sicher, ob es eher an Naivität oder Arroganz liegt.
Ob das vielleicht ein Effekt der vielfältigen Informationsquellen ist? Die Leute lesen 5 verschiedene Quellen und sind dann der Meinung Experten zu sein, ohne zu merken, dass das Thema deutlich komplexer ist. Während man sich früher halt bewusst war, dass man ein Laie ist. Teilweise sind da die Leute von Wahrheiten überzeugt, die es gar nicht gibt.
Könnte aber auch einfach an der Anonymität des Internets liegen, dass die Menschen dort völlig übertreiben.
 
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Was Btah schrieb. Und:

Punkt 1: Bin ich gegenteiliger Meinung, und ich dachte das ist common sense. Das wir Öle verklappen, die Regenwälder abholzen, wir mehr Stickstoffe absetzen und die Pole schmelzen sind Fakten,

Ja, und? Da ist ein ganz gewaltiger Sprung von "wir nutzen die Ressourcen der Erde" hin zu "die Erde wird unfruchtbar".
Aber du lieferst ja genau das richtige Stichwort: Du dachtest, das sei "common sense". Und weil der Rest der Welt diesen "common sense" nicht hat ist sie dumm.
Ist aber nicht so, denn hier liegst du einfach falsch. Das schlimmste, was passieren kann ist, dass die Ressourcen so knapp werden dass sie sich nur noch die reichsten Länder leisten können. Für uns ist das total egal, wir sind reich. Für Afrika mag es scheiße sein, aber da du selbst von der "westlichen Welt" geschrieben hast ist es für uns einfach nur rational, auf den Rest der Welt zu scheißen. Es ist nicht moralisch, es ist nicht nett, es ist nicht selbstaufopfernd altruistisch - aber es ist verdammt schlau. Das Gegenteil von dumm.
Und selbst wenn die knappen Ressourcen für uns mehr als "nur" ein Geldproblem werden: Wie zur Hölle soll "die Erde" dadurch jemals "unfruchtbar" werden? Selbst ein nuklearer Winter würde die Erde nicht komplett kaputt kriegen, nicht unfruchtbar machen. Diese maßlose Übersteigerung (genau wie bei "rechte sind dumm") macht das "Argument" einfach zu absurd.

Punkt 2:
Meine Aussage war abstrakt genug, aber nochmal zum mitschreiben: Ich sag nicht, dass jeder Rechte dumm ist. Ich sag nur, dass statistisch jeder Rechte dümmer ist. Nichts anderes schreibst du auch.
Nein. Wenn du schon solche Aussagen machst dann drück dich bitte auch präzise aus. "Jeder" hat hier nichts zu suchen. Außerdem ist die Aussage auch statistisch nicht gerechtfertigt. Ja, wenn du an Glatzen-Schläger denkst dann schon, aber nach unseren Maßstäben sind die Republikaner in den USA sehr weit rechts. Die werden aber von der gehobenen, weißen Mittelschicht und Oberschicht gewählt - die in der Regel gut gebildet und intelligent ist. Im Gegensatz dazu ist die Wählerschaft der Demokraten deutlich weniger gebildet, "dümmer", obwohl sie linker sind.
Deine Verallgemeinerung hat viel zu viele Lücken und ist maximal am ganz extremen rechten Rand irgendwie haltbar - und selbst da sehe ich nicht, was den hirnlosen rechten Rand großartig von hirnlosen Punks oder hirnlosen Sektenanhängern unterscheiden sollte.
 
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Seemann3

Musik & Film Forum
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Aber du lieferst ja genau das richtige Stichwort: Du dachtest, das sei "common sense". Und weil der Rest der Welt diesen "common sense" nicht hat ist sie dumm.
Ganz genau. Wenn Ausbeutung und Verschmutzung der Umwelt so weiter geht, ist die Erde in ein paar Hundert Jahren nicht mehr zu gebrauchen, vielleicht auch eher. Dieser Aussage zu widersprechen ist meiner Ansicht nach dumm, da man sich hier auf Zahlen und Fakten stützen kann. Wenn jemand -bewusst- auf dem Weg dahin Milliarden Menschen sterben lässt, dann ist das nicht nur dumm, sondern auch zutiefst asozial.
 
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Das halte ich auf vielen Ebenen für falsch.

Erst mal betreiben wir im Moment einen ziemlich hohen Aufwand um die Erde zu schützen. Dieser scheint mir viel höher zu sein als alles in der Vergangenheit, wo einfach völlig rücksichtslos ausgebeutet und zerstört wurde und es praktisch niemand interessiert hat. Wir hatten nur früher einfach nicht die Möglichkeit so viel Schaden anzurichten, daraus folgt aber nicht mal ansatzweise dass die Menschheit dümmer wird. Nur mächtiger.

Weiterhin wäre es auch nicht unbedingt dumm die Erde so auszubeuten dass sie " in ein paar Hundert Jahren nicht mehr zu gebrauchen" ist. Das wäre nur sehr rücksichtslos, gierig, verwerflich und bösartig. Das hat aber mit dumm erst mal gar nichts zu tun.

Drittens halte ich auch die Aussage "Wenn Ausbeutung und Verschmutzung der Umwelt so weiter geht, ist die Erde in ein paar Hundert Jahren nicht mehr zu gebrauchen" für grundsätzlich falsch und bezweifle sehr stark dass du das auf Fakten und Zahlen stützen kannst. Kannst du die bitte mal linken?
Und schon mal vorneweg: Zahlen nach denen wir großen Schaden anreichen reicht nicht. Deutliche Klimaerwärmung reicht nicht. Sterben von massenweise Arten reicht nicht. Aufbrauchen von Erdöl reicht nicht. Auslöschen von 99.9% der Menschheit reicht nicht. "nicht mehr zu gebrauchen" ist schon eine sehr extreme Aussage.
 
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"Wenn es so weiter geht" + "in ein paar hundert Jahren" + "meiner Ansicht nach". Alter, wie kann man mit so Floskeln um sich schmeißen und das Fakten nennen. Emotionaler geht's doch kaum noch? Club of Rome Prognosen lassen grüßen. Niemand kann 5 Jahre in die Zukunft schauen, geschwiege denn Jahrhunderte. Sollten die Küsten nicht auch schon längst unter Wasser sein? Hab dazu ZAHLEN GESEHEN, SCHWARZ AUF WEIß.
 

Deleted_504925

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Aber hey, jeder der das nicht so sieht ist dumm!

ich bin von den überlegenen argumenten überzeugt.
laut "neeee ätsch bätsch" schreien reicht mir völlig.

niemand kann in die zukunft schauen (echt jetzt?), also warum gedanken machen?
wissenschaft? pff alles ideologisch aufgeladener sjw quatsch.
lieber ein bisschen sinnlos an der definition von "nicht mehr zu gebrauchen" meckern.
 
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Kannst dir ruhig Gedanken machen, hab ich nichts dagegen. Vielleicht habt ihr ja am Ende sogar Recht. Finds nur super witzlos irgendwelche Phantasieszenarien als Fakten darzustellen.
 
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Ganz genau. Wenn Ausbeutung und Verschmutzung der Umwelt so weiter geht, ist die Erde in ein paar Hundert Jahren nicht mehr zu gebrauchen, vielleicht auch eher. Dieser Aussage zu widersprechen ist meiner Ansicht nach dumm, da man sich hier auf Zahlen und Fakten stützen kann. Wenn jemand -bewusst- auf dem Weg dahin Milliarden Menschen sterben lässt, dann ist das nicht nur dumm, sondern auch zutiefst asozial.

Das ist doch Blödsinn. Der im Großen und Ganzen anerkannte Stand der Wissenschaft bisher ist im Wesentlichen: Es gibt durch Menschen verursachten Klimawandel, und wenn der nicht gestoppt wird ist das sehr wahrscheinlich schlecht. Wie schlecht genau, weiß niemand so richtig, wir sind einfach nicht so gut dadrin, das Weltklima im Detail vorherzusagen.

Hier mal ein fix gegoogletes Beispiel aus dem links-liberalen Guardian: https://www.theguardian.com/environment/2009/dec/18/copenhagen-five-climate-scenarios

Wie du siehst, geht selbst das unwahrscheinliche Albtraumszenario (5c) immerhin noch von einer bewohnbaren Arktisregion aus. Worst-Case Prognosen (6c+) gehen von einer Kettenreaktion aus, welche die Erde in eine Art zweite Venus verwandelt. Das wäre dann wohl das, was du als "unfruchtbar" bezeichnen würdest. Das ist aber nur eine Prognosen von vielen. Damit sage ich nicht, dass die weniger dramatischen Szenarien wünschenswert sind, aber man sollte tunlichst vermeiden, extreme Endzeitszenarien als Fakt verkaufen zu wollen, gerade wenn man Menschen für seine Sache gewinnen will.
 
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