BTW 2025

Gustavo

Doppelspitze 2019
Mitglied seit
22.03.2004
Beiträge
6.330
Reaktionen
2.280
To be fair vielleicht gibt es noch eine Kleinstpartei die durchgeht. Stand jetzt wüsste ich aber wie gesagt keine.
Das es keine optimale Strategie ist, ist mir schon bewusst.

Vielleicht ist es dir bewusst, aber ich glaube aus den falschen Gründen. Ich weiß von einem meiner ehemaligen Profs, der über Politikverdrossenheit promoviert hat, dass Politiker sich tatsächlich sehr dafür interessieren, warum Leute nicht wählen gehen (weil potenzielles Klientel) und sich regelmäßig Parteizentralen über die Befunden dazu informieren. Das Problem ist, dass Leute wie du (keine Partei, die ihnen genug zusagt, um sie zu wählen) so selten sind, dass sie quasi als Rundungsfehler durchgehen. Du verschwindest mit deiner Meinung in der großen Masse derjenigen Nichtwähler, die weder Ahnung von noch Interesse für Politik haben und die schlicht nicht wählen, weil es sie nicht genug interessiert (und von denen viele auch nicht wirklich wüssten wen sie wählen sollten, wenn sie müssten).
 
Mitglied seit
17.10.2006
Beiträge
6.776
Reaktionen
1.086
Ort
Köln
Ich weiß dass es etwas fatalistisch klingt, aber meine Vermutung ist Klima ist ein Thema, das in etwa so funktioniert wie Gesellschaftspolitik: Ein langsamer, stetiger Wandel, der von die Politik nur unwesentlich beeinflusst wird und auch nicht wirklich beschleunigt werden kann. So wie du 1975 nicht die Ehe für Homosexuelle hättest durchsetzen können, weil die gesellschaftliche Akzeptanz dafür einfach nicht da war, auch wenn die Argumente für/gegen sie sich seitdem nicht wesentlich geändert haben, glaube ich nicht dass du durch politischen Willen die Klimawende wesentlich beschleunigen kannst. Sie wird so schnell laufen wie der technische Fortschritt und der gesellschaftliche Konsens es zulassen und selbst wenn die Grünen deutlich stärker wären könnten sie das nicht wesentlich beschleunigen. Gute Nachricht ist, dass das nicht nichts ist, schlechte Nachricht ist dass wir uns vermutlich auf irgendwas zwischen 2.5 und 3 Grad Erderwärmung einstellen müssen.
Der Wandel kommt ohnehin, da der technologische Fortschritt so weit gediehen ist, dass die Anlagen sich finanziell lohnen. So weit, so richtig. Politischer Wille kann die Klimawende nicht beliebig beschleunigen, er kann sie aber schon beliebig verzögern.
Wenn man sich die Zahlen von Genehmigungsverfahren für PV- und Windanlagen ansieht, dann gibt es ne deutliche Korrelation zur Policy. Bis 2015/16 ging das mit der EEG-Förderung stetig nach oben, dann ein Einbruch aufgrund von wegfallender hoher Einspeisevergütung (PV) und umständlicherer Verfahren (und gesellschaftlichem Widerstand) beim Wind, sobald es um "kritischere" Lagen ging.
Mit der Ampel gehen die Zahlen wieder hoch; was bei PV z.T. sicherlich auch mit der technologischen Entwicklung der Module zu tun hat (Wirtschaftlichkeit), zum Teil aber auch mit den politischen Vorgaben. Bei Windkraft-Anlagen spielt das Thema Genehmigungsverfahren im Ausbautempo die größte Rolle, und darauf hat die Politik maßgeblichen Einfluss. Natürlich kommt da auch viel auf EU-Ebene, aber darauf haben die großen Staaten wie Deutschland ja auch Einfluss.

Man muss nur etwas Anschub für Investitionen geben und das mit einer vernünftigen Internalisierung der Kosten fossiler Energieträger verbinden. Das kombiniert mit langfristiger Planungssicherheit und die Wirtschaft würde brummen was das Thema der Energieerzeugung, aber auch der Mobilität und der Wärme, angeht. Und da kann die Politik viel machen. Insofern glaube ich schon, dass eine Grünenregierung mit absoluter Mehrheit ein ganz anderes Tempo bei der Klimawende hätte als die AfD, um es mal überspitzt auszudrücken.
 

Shihatsu

Administrator
Mitglied seit
26.09.2001
Beiträge
47.022
Reaktionen
9.118
Das war jetzt in Bezug auf die Grünen, wenn ich dem Satz folgen konnte, also wo leg ich dir was in den Mund?
Wenn du dich dadurch, dass manche deiner Aussagen auf ich infantil wirken, so beleidigt fühlst, dass du nichts inhaltliches mehr sagen kannst, bitte schön.
Ich mag da vielleicht empfindlich sein, aber dazu stehe ich. Wenn dir das zu empfindlich ist, bitte!
Aber nochmal, das hier schrieb ich:
Hab ich ein paar mal. Aber im Endeffekt sind die Grünen atm nur die "neue" aka gegenwärtige SPD plus Umweltschutz minus Kokserbe. Das macht sie zwar theoretisch besser, aber besser als die Verräterpartei ist halt immer noch komplett gaga. In Rot-Grün waren sie "mostly harmless", in der Ampel Steigbügelhalter, und da wo sie mal Ansagen gemacht haben die auch umgesetzt worden sind hätte das die SPD auch gemacht. Heizungsgesetz eine einzige Marketingkatastrophe, Baerbock so wählbar wie ein dreckiger SChuh, usw usf.. Nee, da rante ich nur wieder. - lass stecken. Grün = dohv. SPD = dohv. Alle anderen entweder faschistoid oder ultralinks oder beides. Oder FDP :rofl2:
Genauer:
...aber besser als die Verräterpartei ist halt immer noch komplett gaga...
Und daraus machst du:
...die Standpunkte gemäßigter Parteien als "komplett gaga" tituliert, wirkt das auf mich sogar infantil...
Das ist nicht das Selbe. Das eine ist recht deutlich innerhalb eines Rants Enttäuschung über eine Partei insgesamt als Teil von Rot-Grün bzw. Ampel, das andere ist inhaltliche Kritik an Standpunkten. Und nö, so war das nicht gemeint. Und sorry, aber wenn du dann direkt mit "Das ist infantil" hinterherkommst, find ich das schon beleidigend. Wenn du es nicht so gemeint hast (Perception makes Reality und so) dann kannst du doch an der Stelle einfach "Sorry, war so nicht gemeint wie es offenbar ankam" raushauen anstatt "Spiel halt beleidigte Leberwurst". Letzter Versuch meinerseits.
 
Mitglied seit
25.09.2014
Beiträge
5.101
Reaktionen
1.352
Fair enough. Ich hab das als "die sind komplett gaga" gelesen und den Kontext damit womöglich überstrapaziert - mea culpa. Das "infantil" bezog sich auf den Anspruch, dass einem irgendwer erstmal ein politisches Angebot machen solle, bevor man sich zur Wahl bequemt. Ohne mich jetzt auf den Begriff zu versteifen ("bockig" nannte es wohl jemand anders): Genau das kritisiere ich. Denn es entspricht nicht meiner Auffassung von der Rolle eines Staatsbürgers. Niemand muss sich persönlich für das verantwortlich fühlen, was die Regierung tut, solange er damit nicht übereinstimmt. Aber im Großen und Ganzen besteht unser politisches System eben nicht nur aus denen, die politisch entscheiden, sondern auch aus denen (uns Wählern), die sie dazu ermächtigen. Und wenn man als Wähler nicht mal seinen Minimalbeitrag zu diesem Ganzen zu leisten, dann entzieht man sich imo zu einem gewissen Grad seiner politischer Verantwortung - die natürlich ungleich geringer ist als die derjenigen, die über die Entscheidungsgewalt verfügen, aber eben auch nicht null.

Fairerweise sollte ich dazu sagen, dass mir diese Haltung auch deshalb noch fremder ist, als das rationale Argument hergibt, weil mir persönlich wählen großen Spaß macht: Wahlkampf mit allem, was dazu gehört, - den Talkshows, den TV-Duellen, den schlauen Artikeln, den Experteninterviews, den Diskussionen im Freundeskreis usw. - ist für mich ein großes Fest der Demokratie, vor allem aber auch sehr unterhaltsam. Sich da freiwillig selbst auszuwechseln und auf der Bank Platz zu nehmen, während sich die anderen die Bälle hin und her schieben, liegt mir völlig fern. :deliver:
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
26.12.2004
Beiträge
2.149
Reaktionen
125
Wie soll der Wähler/die Basis zeigen, dass sie mit der aktuellen Richtung unzufrieden sind? Einige hier scheinen ja auch Parteimitglieder zu sein und so.

Wenn nur taktisch gewählt wird, kommt es bald zu Zuständen wie in Frankreich, wo alle Parteien sich irgendwie gegen die FN oder wie sie jetzt halt heißt stemmen und eine katastrophale Zweckkoalition nach der anderen bilden.
 

parats'

Tippspielmeister 2012, Tippspielmeister 2019
Mitglied seit
21.05.2003
Beiträge
19.833
Reaktionen
1.586
Ort
Hamburg
Fairerweise sollte ich dazu sagen, dass mir diese Haltung auch deshalb noch fremder ist, als das rationale Argument hergibt, weil mir persönlich wählen großen Spaß macht: Wahlkampf mit allem, was dazu gehört, - den Talkshows, den TV-Duellen, den schlauen Artikeln, den Experteninterviews, den Diskussionen im Freundeskreis usw. - ist für mich ein großes Fest der Demokratie, zu dem die Gesellschaft mit sich selbst auszuhandelt, was man will, aber letztlich auch einfach sehr unterhaltsam. Sich da freiwillig selbst auszuwechseln und auf der Bank Platz zu nehmen, während sich die anderen die Bälle hin und her schieben, liegt mir völlig fern. :deliver:
Das kann man auch haben, ohne selbst zur Wahl zu gehen. ;)
Wie oben bereits geschrieben, kann es ja noch ne Kleinstpartei geben. Alleine deswegen werde ich mir den Zirkus natürlich geben. Außerdem will ich weiter die Union/SPD "mit-ranten" dürfen.
 
Mitglied seit
25.09.2014
Beiträge
5.101
Reaktionen
1.352
Man kann auch gut ranten, wenn man sie selbst gewählt hat - siehe mich. Anything goes!

Lieber schäm ich mich dafür, dass ich falsch gewählt hab, als dafür, dass ich nicht gewählt hab. :troll:

Wie soll der Wähler/die Basis zeigen, dass sie mit der aktuellen Richtung unzufrieden sind? Einige hier scheinen ja auch Parteimitglieder zu sein und so.
Naja, innerhalb der Parteien gibt es ja eigene Feedback-Kanäle, die etwas differenzierter sind als ein Kreuz auf dem Wahlzettel. Im Zweifel geht die Möglichkeit einfach gegen null, je weiter man sich von den Entscheidungszentren entfernt. Siehe als Beispiel die FDP, zu deren DNA es offenbar gehört, sich durch jeden Absturz in der Wählergunst inhaltlich bestätigt und den Fehler allein darin zu sehen, dass man sein Programm nicht hart genug vertreten hat.
 
Mitglied seit
31.03.2001
Beiträge
27.074
Reaktionen
534
oder Projekt 40% (für die Union)
 
Mitglied seit
26.12.2004
Beiträge
2.149
Reaktionen
125
Man kann auch gut ranten, wenn man sie selbst gewählt hat - siehe mich. Anything goes!

Lieber schäm ich mich dafür, dass ich falsch gewählt hab, als dafür, dass ich nicht gewählt hab. :troll:


Naja, innerhalb der Parteien gibt es ja eigene Feedback-Kanäle, die etwas differenzierter sind als ein Kreuz auf dem Wahlzettel. Im Zweifel geht die Möglichkeit einfach gegen null, je weiter man sich von den Entscheidungszentren entfernt. Siehe als Beispiel die FDP, zu deren DNA es offenbar gehört, sich durch jeden Absturz in der Wählergunst inhaltlich bestätigt und den Fehler allein darin zu sehen, dass man sein Programm nicht hart genug vertreten hat.
Wenn alle aktuellen und vorigen Regierungsparteien aktuell versagen und ihr Programm/ihre Richtung Müll sind, soll man denen dann damit danken, indem man taktisch wählt?

Ich wurde hier ja schon verspottet, aber ich glaube immer noch an die wehrhafte Demokratie, und dass das GG etc stabil genug sind, dass AfD und Konsorten nicht das nächste Reich ausrufen können und wenn sie dann mit Realpolitik und Verantwortung konfrontiert werden, sich selber entzaubern.
 
Mitglied seit
25.09.2014
Beiträge
5.101
Reaktionen
1.352
Ich sage ja nicht, dass man durch seine Stimme Deutschland vor der AfD schützen soll, sondern dass nicht wählen niemals besser die eigenen Vorstellungen repräsentiert - ganz egal, wie mager die Auswahl relativ zu diesen Vorstellungen ist.
Im Wesentlichen gibt es die zwei Möglichkeiten: Man sucht sich aus den Optionen mit Machtpotential die heraus, die noch am ehesten den eigenen Vorstellungen entspricht oder man wählt eine Kleinpartei ohne Machtpotential, aber mit weniger politischem Ballast.
 
Mitglied seit
27.06.2014
Beiträge
3.857
Reaktionen
1.501
Ort
Hamburg
Das ist psychologisch nachvollziehbar, aber halt nicht rational. Würdest du ablehnen, wenn ich dir 10.000 Euro als Geschenk anböte, aber unter der Bedingung, dass du 5.000 davon an Leute weiterschenken musst, die du hasst?
Interessanterweise nicht bei 10k, aber ggf bei 1 Mrd?
Bspw würde ich vielleicht auf $1 Mrd verzichten müssen, wenn ich damit verhindere, dass der ISIS $500m für Terroranschläge bekommt.
Ist natürlich ein Extrembeispiel -- aber zeigt, dass es kein No-Brainer ist, "dem Feind" etwas zu gönnen.
Das ist halt genau das, was ich damit meinte, dass man keiner einzelnen Partei seine Stimme gönnt, weil man an jeder genug Fehler findet, um sie nicht zu wählen.
In der Praxis stimme ich dir natürlich zu, weil wir halt nicht von ISIS reden.
Und selbst wenn es ISIS auf dem Wahlzettel gäbe, das Argument, dann doch eine andere nicht-perfekte Partei zu wählen, noch stärker würde.
 

Scorn4

Servitor
Mitglied seit
13.02.2003
Beiträge
5.463
Reaktionen
736
Ort
Münster
"Rational" müsste man dann eigentlich sogar FDP oder Linke wählen, wenn man "gegen AfD" wählen will. Denn wenn eine/beide der Parteien es so grade reinschafft statt eben mit 3 oder 4% rauszurutschen hat die AfD am Ende weniger Sitze (außer der Bundestag wird durch Überhangmandate noch mehr aufgebläht :troll: )
Bei der FDP bin ich mir da gar nicht so sicher. Linke und Grüne eher.
 

parats'

Tippspielmeister 2012, Tippspielmeister 2019
Mitglied seit
21.05.2003
Beiträge
19.833
Reaktionen
1.586
Ort
Hamburg
Mitglied seit
10.05.2003
Beiträge
5.240
Reaktionen
421
Mitglied seit
15.08.2000
Beiträge
10.077
Reaktionen
854
Ich möchte gern stabil konservativ wählen, aber der Friedrich blinkt schon so heftig links und sagt keinen Mucks mehr, aus Angst etwas falsch zu machen. Das Topthema Migration wird nicht klar genug benannt, um sich alle politischen Optionen offenzuhalten. Im Schlafwagen auf dem Weg ins Kanzleramt werde ich ihn sicherlich nicht unterstützen. FDP würde ich gerne wählen, wenn es eine Koalitionszusage an die CDU gäbe.
Dann wird es wohl die Alternative.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
Mitglied seit
22.03.2004
Beiträge
6.330
Reaktionen
2.280

Nicht, dass ich glaubte es würde noch jemanden überraschen, aber: Die FDP hatte sich nach den Enthüllungen von Zeit und Süddeutsche damit verteidigt, das sei ja (a) gar nicht wahr (b) nicht so schlimm (falls es doch wahr ist) (c) was alle machen und (d) der Begriff D-Day wäre gar nicht benutzt worden. Jetzt hatte die Zeit offensichtlich das Strategiepapier der FDP bekommen, das alles bestätigt was vorher behauptet wurde: Natürlich ist es wahr, natürlich ist es nicht normal und auf jeder einzelnen Seite des slide decks kommt der Begriff D-Day vor. Die Zeit hat die FDP um eine Stellungnahme gebeten, worauf die FDP sich "mehr Zeit" erbeten hat, nur um dann ein paar Stunden später selbst die slides ins Netz zu stellen* und so zu tun als hätte man nie etwas zu verbergen gehabt.




*btw: Erstelldatum der Slides ist heute und der Redakteur von der Zeit hat offensichtlich mindestens eine nachträgliche Änderung zu der Version gefunden, die ihm zugespielt worde (das Wort "Zündung" wurde ersetzt)
 
Mitglied seit
25.09.2014
Beiträge
5.101
Reaktionen
1.352

Nicht, dass ich glaubte es würde noch jemanden überraschen, aber: Die FDP hatte sich nach den Enthüllungen von Zeit und Süddeutsche damit verteidigt, das sei ja (a) gar nicht wahr (b) nicht so schlimm (falls es doch wahr ist) (c) was alle machen und (d) der Begriff D-Day wäre gar nicht benutzt worden. Jetzt hatte die Zeit offensichtlich das Strategiepapier der FDP bekommen, das alles bestätigt was vorher behauptet wurde: Natürlich ist es wahr, natürlich ist es nicht normal und auf jeder einzelnen Seite des slide decks kommt der Begriff D-Day vor. Die Zeit hat die FDP um eine Stellungnahme gebeten, worauf die FDP sich "mehr Zeit" erbeten hat, nur um dann ein paar Stunden später selbst die slides ins Netz zu stellen* und so zu tun als hätte man nie etwas zu verbergen gehabt.




*btw: Erstelldatum der Slides ist heute und der Redakteur von der Zeit hat offensichtlich mindestens eine nachträgliche Änderung zu der Version gefunden, die ihm zugespielt worde (das Wort "Zündung" wurde ersetzt)
Was mich an der Sache am meisten verblüfft: Die FDP tut gerade so, als sei das ein normaler Vorgang, mit dem man ganz gelassen umgehen könne - was es offensichtlich nicht ist. Aber diese Verteidigung abzuliefern kann ja wohl kaum der Plan gewesen sein. Darf man daraus jetzt schlussfolgern, dass der Realitätssinn der FDP-Spitze sowas tatsächlich für no big deal hält, weil es ja alle so machen, oder dass den Leuten nicht bewusst war, dass es rauskommt, wenn man so einen Coup auf Powerpoints plant und in Sitzungen bespricht, die so groß sind, dass anschließend gleich mehrere Teilnehmer wörtlich daraus berichten?
Von jeder moralischen Beurteilung abgesehen, offenbart das dann doch ein frappierendes Maß an Dilettantismus oder blanker Idiotie.
 

GeckoVOD

Moderator
Mitglied seit
18.03.2019
Beiträge
4.235
Reaktionen
2.494

Nicht, dass ich glaubte es würde noch jemanden überraschen, aber:

Was mich an der Sache am meisten verblüfft: [...] Von jeder moralischen Beurteilung abgesehen, offenbart das dann doch ein frappierendes Maß an Dilettantismus oder blanker Idiotie.

Um mal wieder die Brood War Analogien fortzuführen:

Das ist so als ob ein Querschnittsgelähmter-Halbseitenspastiker sein gescheiterten Doppelschraubensalto auf seine falsche Atmung zurückführt.


Passiert halt wenn 40 APM Helden ihre Build Order aus einem Untertitel-KI-Transkript aus einem koreanischen Pro-Spiel extrapolieren. Jetzt diskutieren sie auf dem Niveau eines Garena-Forums öffentlich. Parallel dazu hat unser Panzermecki Angst vor Infested Terrans im Protoss Mirror. Grandios.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
Mitglied seit
22.03.2004
Beiträge
6.330
Reaktionen
2.280
Was mich an der Sache am meisten verblüfft: Die FDP tut gerade so, als sei das ein normaler Vorgang, mit dem man ganz gelassen umgehen könne - was es offensichtlich nicht ist. Aber diese Verteidigung abzuliefern kann ja wohl kaum der Plan gewesen sein. Darf man daraus jetzt schlussfolgern, dass der Realitätssinn der FDP-Spitze sowas tatsächlich für no big deal hält, weil es ja alle so machen, oder dass den Leuten nicht bewusst war, dass es rauskommt, wenn man so einen Coup auf Powerpoints plant und in Sitzungen bespricht, die so groß sind, dass anschließend gleich mehrere Teilnehmer wörtlich daraus berichten?
Von jeder moralischen Beurteilung abgesehen, offenbart das dann doch ein frappierendes Maß an Dilettantismus oder blanker Idiotie.

So richtig werde ich auch nicht schlau aus der Geschichte. Sicher ist wohl, dass "wir gehen damit offensiv an die Öffentlichkeit und behaupten das sei alles total ok" unmöglich Plan A gewesen sein kann, sonst hätten sie das Dokument wohl nicht hastig ein paar Stunden nach der Presseanfrage online gestellt. Aber wie man ernsthaft glauben kann es sei eine gute Idee die Öffentlichkeit auf so dreiste Weise anzulügen, nachdem man gerade erst der öffentlichen Lüge bezichtigt wurde, verstehe ich auch nicht. Kann bei der FDP niemand lesen? Wie kann man ignorieren, dass die Zeit letztes Mal geschrieben hat dass "ungefähr ein halbes Dutzend" Leute mit ihr gesprochen haben bei einer Anwesenheitsliste die 12 (!) Personen umfasst? Wie wahrscheinlich ist es, dass dieses Mal keiner etwas zu der offensichtlichen Vertuschungslüge der FDP sagen wird, wenn letztes Mal die Hälfte der Leute zur Presse gegangen ist?

Ich kann es mir eigentlich nur dahingehend erklären, dass die FDP-Führung anscheinend tatsächlich der Meinung ist, dass bestimmte Teile der Medien sie mit Samthandschuhen anfassen, egal wie dreist sie sind. Und bis zu einem gewissen Grad kann ich das auch nachvollziehen: Wenn man mal genauer darüber nachdenkt, war die ganze Operation der FDP ja exakt darauf aufgebaut. Wenn man mal abstrakt die zwei Optionen betrachtet, die die FDP noch ernsthaft erwogen hat
(1) Man geht an die Öffentlichkeit, sagt man findet keinen zufriedenstellenden Kompromiss mehr und beendet die Koalition
(2) Man geht mit unrealistischen Forderungen und Provokationen gegenüber den Partnern an die Öffentlichkeit und hofft darauf, rausgeworfen zu werden
würde ich ja eher sagen, Option 1 klingt für die meisten Menschen wie die deutlich vernünftigere Option. Wenn man wirklich der Meinung ist, Option 2 ist die bessere für einen selbst, muss man imo schon wirklich auf SEHR wohlwollende Berichterstattung vertrauen, um das den meisten Leuten glaubhaft zu machen. Wenn man sich was das angeht auf der sicheren Seite sieht kann ich mir wohl vorstellen, warum man vielleicht glaubt auch mit solchen "der Hund hat meine Hausaufgaben gefressen und aus Scham hat er mir neue geschrieben die nur ganz zufällig klingen wie ChatGPT"-Erklärungen durchzukommen. Scheint nur dummerweise nicht geklappt zu haben, denn selbst in der FAZ und in der Bild (!) sind gestern Artikel gelaufen, die die Ehrlichkeit der FDP in Zwiefel ziehen. Und wenn ich mir das Journalisten-Echo auf Twitter ansehe, scheint es mir auch einige eher FDP-freundliche Medien zu geben, die sich vor den Kopf gestoßen fühlen, wiederholt und so dreist angelogen worden zu sein.


Ich habe es schonmal erwähnt, aber woran mich die Krisenkommunikation der FDP tatsächlich erinnert ist die Krisenkommunikation von amerikanischen Unternehmen, die ich kennengelernt habe. Da weiß man immer woran man ist: Es gibt keinen Anspruch auf Wahrheit sondern nur einen auf Kommunikation der Geschichte, die für einen selbst am besten passt. Wenn das Unternehmen genau weiß dass es eigentlich einen handfesten Skandal produziert hat aber ganz guter Dinge ist, dass der sich nicht gerichtsfest beweisen lässt, lügt man einfach glasklar ins Gesicht und streitet alles ab und wenn sich das ganze hinterher doch beweisen lässt sagt man (und alle akzeptieren es dann auch so), dass man eben primär eine Verantwortung gegenüber den Aktionären hat (die vielbeschworene fiduciary responsibility), nicht gegenüber der Öffentlichkeit. Das Problem ist nur, dass das für Coca-Cola funktionieren kann, weil alle wissen dass die Leute im Zweifelsfall doch weiter ihre Plörre trinken und auf CSR scheißen, aber nicht für Parteien. Aus irgendeinem Grund scheint die FDP nicht zu verstehen, dass politische Parteien auf Vertrauen angewiesen sind und sich fehlendes Vertrauen nicht mit Wahlkampfslogans und Porträts von Christian Lindner auf Wahlkampfplakaten kompensieren lässt. Dazu passt auch gut, dass Christian Reymann, der für die FDP Bundesgeschäftsführer ist und offensichtlich das slide deck bearbeitet hat, natürlich Public Relations studiert hat.
 
Mitglied seit
26.12.2004
Beiträge
2.149
Reaktionen
125
Die meisten sehen die FDP als Schuldigen vom Ampel aus etc. laut Umfragen direkt danach 40%. Für die ist im Prinzip das Kind eh in den Brunnen gefallen. Vllt plädieren sie auf die Vergesslichkeit der Menschen, d.h. Sie hauen jetzt alles raus, um behaupten zu können transparent gewesen zu sein, damit keiner "kurz" vor der Wahl die Geschichte noch mal rausholen / hochkochen könnte.

Aktuell müssten sie ja darum kämpfen, überhaupt wieder in den Bundestag zu kommen, da gehen sie halt all in.
 
Mitglied seit
25.09.2014
Beiträge
5.101
Reaktionen
1.352
Wenn man wirklich der Meinung ist, Option 2 ist die bessere für einen selbst, muss man imo schon wirklich auf SEHR wohlwollende Berichterstattung vertrauen, um das den meisten Leuten glaubhaft zu machen. Wenn man sich was das angeht auf der sicheren Seite sieht kann ich mir wohl vorstellen, warum man vielleicht glaubt auch mit solchen "der Hund hat meine Hausaufgaben gefressen und aus Scham hat er mir neue geschrieben die nur ganz zufällig klingen wie ChatGPT"-Erklärungen durchzukommen. Scheint nur dummerweise nicht geklappt zu haben, denn selbst in der FAZ und in der Bild (!) sind gestern Artikel gelaufen, die die Ehrlichkeit der FDP in Zwiefel ziehen. Und wenn ich mir das Journalisten-Echo auf Twitter ansehe, scheint es mir auch einige eher FDP-freundliche Medien zu geben, die sich vor den Kopf gestoßen fühlen, wiederholt und so dreist angelogen worden zu sein.


Ich habe es schonmal erwähnt, aber woran mich die Krisenkommunikation der FDP tatsächlich erinnert ist die Krisenkommunikation von amerikanischen Unternehmen, die ich kennengelernt habe. Da weiß man immer woran man ist: Es gibt keinen Anspruch auf Wahrheit sondern nur einen auf Kommunikation der Geschichte, die für einen selbst am besten passt. Wenn das Unternehmen genau weiß dass es eigentlich einen handfesten Skandal produziert hat aber ganz guter Dinge ist, dass der sich nicht gerichtsfest beweisen lässt, lügt man einfach glasklar ins Gesicht und streitet alles ab und wenn sich das ganze hinterher doch beweisen lässt sagt man (und alle akzeptieren es dann auch so), dass man eben primär eine Verantwortung gegenüber den Aktionären hat (die vielbeschworene fiduciary responsibility), nicht gegenüber der Öffentlichkeit. Das Problem ist nur, dass das für Coca-Cola funktionieren kann, weil alle wissen dass die Leute im Zweifelsfall doch weiter ihre Plörre trinken und auf CSR scheißen, aber nicht für Parteien. Aus irgendeinem Grund scheint die FDP nicht zu verstehen, dass politische Parteien auf Vertrauen angewiesen sind und sich fehlendes Vertrauen nicht mit Wahlkampfslogans und Porträts von Christian Lindner auf Wahlkampfplakaten kompensieren lässt. Dazu passt auch gut, dass Christian Reymann, der für die FDP Bundesgeschäftsführer ist und offensichtlich das slide deck bearbeitet hat, natürlich Public Relations studiert hat.
Naja. Um ehrlich zu sein: So schlecht kommt die FDP mit ihrem Narrativ ja aktuell nicht durch in Anbetracht dessen, was da passiert ist. Insofern scheint das Kalkül ex ante nicht so völlig unberechtigt gewesen zu sein.(*)
Ein unbedarfter Beobachter kann der Debatte jedenfalls nicht eindeutig entnehmen, ob es sich dabei jetzt um einen außergewöhnlichen Vorgang handelt oder nicht - was wiederum ein eher trübes Bild unserer demokratischen Öffentlichkeit zeichnet und obwohl ich kein Freund solcher Analysen bin, würde ich hier denen zustimmen, die durch diese ganze Sache unsere Demokratie als solches beschädigt sehen.
Das gilt für den Vorgang selbst, aber nicht zuletzt auch für den Trumpesken Umgang mit dem, was eigentlich für jeden offen einsehbar ist.

Ob das jetzt aber auch bedeutet, dass die FDP davon einen nachhaltigen politischen Schaden hat, wird sich zeigen. Lang ist das Gedächtnis des Wählers im Allgemeinen nicht und da die FDP bereits vor dem Skandal quasi auf den harten Kern ihrer Wählerschaft geschrumpft war, kann sie unmittelbar auch gar nicht mehr dafür abgestraft werden. Eigentlich sollte das Ganze - in Tateinheit mit dem üblichen FDP-Bullshit, den man schon fast gar nicht mehr als Fremdkörper empfindet - ja bei weitem genug sein, um ihren Ausstieg aus dem Bundestag zu besiegeln. Aber selbst da bin ich mir nicht mal sicher.


[Edit]
(*) Es fällt ja schon auf, wie freigiebig die FDP-Spitze mit Informationen über diesen an sich ja sehr peinlichen und schädlichen Vorgang war. Wenn wir jetzt mal nicht davon ausgehen, dass diese Gruppe mit Saboteuren durchsetzt ist, die einfach Lindners Visage endlich loswerden wollen, dann unterstreicht das ja eigentlich genau deinen Befund, dass man sich offenbar in seiner Hybris der Loyalität der Journalisten, mit denen man sowas offen bequatscht, etwas zu sicher war, respektive zu sehr davon ausging, dass die schon alle auf derselben Wellenlänge wären und genau so darüber berichten würden.

In diesem Zusammenhang könnte man gegenüber der "Gehen Sie weiter, es gibt hier nichts zu sehen"-Verteidigung der FDP auch mal direkt die Frage stellen: Wenn es wirklich stimmt, dass das alles so normal ist und die FDP sich da gar nicht von (in diesem Fall) SPD und Grünen abhebt: Wo ist dann die Evidenz dafür? Waren die einfach brainy genug, keine Powerpoint-Slides dazu zu verteilen, sind sie weniger tratschig, weshalb das nicht so ans Tageslicht kam oder haben sie "ihre" Journalisten besser im Griff?
Es gibt einfach wenig, was darauf hindeutet, dass es eine generalstabsmäßig geplante Täuschung seitens der SPD und der Grünen gegeben hat, so wie das bei der FDP offensichtlich der Fall war. Da finde ich es im Gegenzug dann schon befremdlich, wie sehr man der FDP genau dieses Narrativ teils zwar nicht abkauft, aber zumindest durchgehen lässt, obwohl sie überhaupt nichts hat, worauf sie zeigen kann, sondern nur leere Behauptungen.


[Edit2]
Twist: Es gibt eigentlich zwei FDPs. In einer hat der Generalsekretär keine Ahnung, was in seiner Partei so vorgeht und der Geschäftsführer bastelt sich gerne mal abends bei einem Glas Rotwein ein paar Powerpoints als private Denkhilfe. Die andere wird von CL angeführt. :troll:

Immerhin, der Ton wird rauer und damit angemessener:
 
Zuletzt bearbeitet:

Celetuiw

StarCraft: Brood War
Mitglied seit
01.04.2008
Beiträge
6.217
Reaktionen
2.021
Djir-Sarai und Reymann sind die erwartbaren Bauernopfer um Druck von Lindner zu nehmen. Die FDP hats trotzdem nicht verstanden. Lindner ist der Kopf von "Operation D Day" und mittlerweile untragbar.
 
Mitglied seit
17.10.2006
Beiträge
6.776
Reaktionen
1.086
Ort
Köln
Grundsätzlich absolut richtig. Das Problem ist, dass die Leute, die jetzt noch die FDP wählen _würden_, so Leute wie Macki sind. Also Menschen, die ihre ideologische Position sowieso über alle Fakten stellen und sich von stümperhafter Kraftmeierei, wie sie ein Lindner betreibt, wahrscheinlich sogar eher noch angezogen fühlen - so ähnlich wie ein Autokratenfetisch gegenüber Putin. Will sagen: Ich bin mir gar nicht sicher, ob die FDP mit Lindner, auch jetzt nach den ganzen Skandalen, nicht mehr Stimmen bekommen würde als ohne ihn.
Für vernünftig denkende Menschen dürfte die FDP so oder so eigentlich keine Option mehr darstellen. Und das ist ein ganz nüchtern dargestelltes Faktum meinerseits, was nichts mit meiner Weltanschauung zu tun hat. :troll:
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
Mitglied seit
22.03.2004
Beiträge
6.330
Reaktionen
2.280
Naja. Um ehrlich zu sein: So schlecht kommt die FDP mit ihrem Narrativ ja aktuell nicht durch in Anbetracht dessen, was da passiert ist. Insofern scheint das Kalkül ex ante nicht so völlig unberechtigt gewesen zu sein.(*)
Ein unbedarfter Beobachter kann der Debatte jedenfalls nicht eindeutig entnehmen, ob es sich dabei jetzt um einen außergewöhnlichen Vorgang handelt oder nicht - was wiederum ein eher trübes Bild unserer demokratischen Öffentlichkeit zeichnet und obwohl ich kein Freund solcher Analysen bin, würde ich hier denen zustimmen, die durch diese ganze Sache unsere Demokratie als solches beschädigt sehen.
Das gilt für den Vorgang selbst, aber nicht zuletzt auch für den Trumpesken Umgang mit dem, was eigentlich für jeden offen einsehbar ist.

Ob das jetzt aber auch bedeutet, dass die FDP davon einen nachhaltigen politischen Schaden hat, wird sich zeigen. Lang ist das Gedächtnis des Wählers im Allgemeinen nicht und da die FDP bereits vor dem Skandal quasi auf den harten Kern ihrer Wählerschaft geschrumpft war, kann sie unmittelbar auch gar nicht mehr dafür abgestraft werden. Eigentlich sollte das Ganze - in Tateinheit mit dem üblichen FDP-Bullshit, den man schon fast gar nicht mehr als Fremdkörper empfindet - ja bei weitem genug sein, um ihren Ausstieg aus dem Bundestag zu besiegeln. Aber selbst da bin ich mir nicht mal sicher.


Bin nicht sicher, ob ich da zustimme. Prinzipiell stimmt es zwar, dass die FDP aus der Nummer (zumindest bis gestern) deutlich besser rausgekommen ist, als es sachlich angemessen gewesen wäre. Aber imo ist die zweite Option so absurd, dass du nahezu propagandistische Level an Presse-Zustimmung brauchst, dass sie dir als Partei ceteris paribus gegenüber der ersten Option einen nennenswerten Vorteil verschafft. Wenn ich es richtig verstehe wollte die FDP ja nicht nur den credit dafür, die unbeliebte Ampelregierung beendet zu haben (welchen man mit Option 1 auch hätte haben können), sondern noch so aussehen als wäre man selbst der konstruktive Part gewesen und die Koalition wäre an der Renitenz der Partner gescheitert, während die FDP natürlich "nur das Beste für das Land" (tm) wollte und der böse Kanzler den herzensguten Finanzminister wegen seiner Standhaftigkeit und seines Heldenmutes feuert. Wenn man diese Art von Berichterstattung braucht, um seinen Punkt zu machen, auf wen will man sich da noch stützen? Die Linie würde ich geschlossen nicht mal der Welt zutrauen, außer sie fangen an im Meinungsteil nur noch Döpfners private Korrespondenzen und Anna Schneider zu veröffentlichen.


[Edit]
(*) Es fällt ja schon auf, wie freigiebig die FDP-Spitze mit Informationen über diesen an sich ja sehr peinlichen und schädlichen Vorgang war. Wenn wir jetzt mal nicht davon ausgehen, dass diese Gruppe mit Saboteuren durchsetzt ist, die einfach Lindners Visage endlich loswerden wollen, dann unterstreicht das ja eigentlich genau deinen Befund, dass man sich offenbar in seiner Hybris der Loyalität der Journalisten, mit denen man sowas offen bequatscht, etwas zu sicher war, respektive zu sehr davon ausging, dass die schon alle auf derselben Wellenlänge wären und genau so darüber berichten würden.

Das Problem an der Theorie ist ein bisschen, zu wem sie gegangen sind: Zeit (Robert Pausch) und Süddeutsche (nicht ganz klar, aber ich glaube Nicolas Richter). Wenn man auf den von dir angesprochenen Effekt spekuliert müsste man schon sehr bescheuert sein, um nicht zur FAZ oder direkt zur Welt zu gehen, wo eine FDP-freundliche Gesinnung entweder zu erwarten* ist oder sogar direkt von oben dekretiert wird.




*zur Ehrenrettung der FAZ muss man sagen, dass die jüngeren Redakteure und die Redakteure im Feuilleton nicht so sind, aber gerade bei den älteren Politikredakteuren (Reinhard Müller, Jochen Buchsteiner, Christian Geinitz, Nikolaus Busse, Ralph Bollmann) gibt es ein paar richtige Betonköpfe
 
Mitglied seit
02.02.2013
Beiträge
233
Reaktionen
4
Ich glaube ich wähle auch die Grünen. Bleibt einem ja nix anderes übrig.

Die spd ist halt dermaßen angestaubt. Klientelpolitik für Rentner, verpiss dir.

Wird ja nix anderes geben mit cdu/spd. Die sind auch imstande und setzen die Schuldenbremse aus um dann alles in die Rente zu pumpen.
 
Mitglied seit
30.06.2007
Beiträge
6.201
Reaktionen
994
Mitglied seit
09.12.2003
Beiträge
3.605
Reaktionen
594
Ach, ich lade zur Entspannung ein. Anpassen und gut ist.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
Mitglied seit
22.03.2004
Beiträge
6.330
Reaktionen
2.280

GeckoVOD

Moderator
Mitglied seit
18.03.2019
Beiträge
4.235
Reaktionen
2.494
Doro Bär, die alte Bierzelttrulla, für Bildung. Als was? Abschreckendes Beispiel? Für Digitalisierung, als Personifikation des Layer-8-Problems?
Nun gut, als "Bayer" gewinnt man insofern, als das diese Person aus dem Freistaat ins preußsische Exil verfrachtet wird. Brüssel wäre weiter weg, aber ich will da dem Maggus nicht reinreden.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
Mitglied seit
22.03.2004
Beiträge
6.330
Reaktionen
2.280

Ebenfalls geiler Artikel. These: Die FDP-Basis ist mit Buschmann als Kandidat unzufrieden. Beleg: Einerseits ein einzelner (!) Kreisverband, der lieber Marie-Agnes Strack-Zimmermann sehen würde und andererseits dieselbe Initiative von Hardlinern, die per Mitgliederentscheid den Austritt aus der Koalition forcieren wollte. Was der Artikel nicht mal erwähnt: Exakt dieselbe Leute wollten, falls Christian Lindner keinen Bock gehabt hätte nicht mehr Finanzminister zu sein, Djir-Sarai als neuen Parteivorsitzenden. Läuft blendend bei der FDP.

€dit: Lol, wird ja noch besser: https://www.spiegel.de/politik/fdp-...taerin-a-feced525-da1f-43cc-a597-d2f55ab99c8e

Offensichtlich HAT Lindner Strack-Zimmermann tatsächlich angefragt und sie wollte nicht. Ironisch auch, weil Lindner sie mal mehr oder weniger aus dem Präsidium der FDP rausgeschmissen hat, weil er dort einen freien Platz für Linda Teuteberg brauchte, die er als Generalsekretärin wollte und die es selbst dann ein ganzes Jahr ausgehalten hat bevor sie dann selbst wieder ausgetauscht wurde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben