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Beihilfe zum Selbstmord

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Ich schreib hier bewusst nicht aktive Sterbehilfe da das definitiv was anderes ist.

Ich brauch dahingehend mal ne Reflektion bzw. Spiegelung ich hab das Gefühl ich kann bei dem Problem das diesen Thread bedingt nicht mehr objektiv respektive rational Urteilen.

Es geht um jemanden in meinem Umfeld der mit einer ziemlich fertigen Bitte an mich herangetreten ist.
Es geht darum dieser Person aus dem Leben zu helfen. Ich soll weder aktiv im Sinne von dabei noch sonst direkt beteiligt sein.
Sie weiss dass ich mich in dem Bereich auskenne und ne ziemlich explizite Meinung zu dem Thema habe, daher kam sie damit zu mir.

Ich bin immer jemand gewesen der weiss dass man für die guten Momente im Leben die schlechten Phasen durchsteht, trotzdem ist völlig klar dass man nicht jeden Zustand über Jahre aufrecht erhalten muss, Gott hat nun mal nicht für jeden von uns Zeit...
Ich für meinen Teil begrüße Selbstmord nicht aber ich kann ihn verstehen, so einfach und klar kann ich es sagen, das steht hier auch nicht zur Disposition. Trotzdem bedarf ich in diesem Fall neuer Impulse um meine Denkmuster zu überprüfen.

Diese Meinung zu haben und dann auf so eine Bitte zu reagieren sind dann doch wieder unterschiedliche Dinge.

Zu Ihr: Sie ist seit über 10 Jahren in diesem Zustand, klassische Borderlinerin.... sie leidet under massiven Schlafstörungen (Schläft im besten Fall 2 Stunden in der Nacht... war selbst dabei...), Selbstverletzungen, schweren Depressionen und hat diverse Klinikaufenthalte und Therapeuten durch...
Sie ist fest entschlossen sich das Leben zu nehmen, es ist nur eine Frage der Zeit und des Weges.

Nun steck ich moralisch in einer Zwickmühle, ihr zu erklären es gibt immer einen Weg ohne selber daran zu glauben.. führt zwangsläufig dazu dass Sie ihrem Leidensdruck irgendwann mit nem Sprung vor die Bahn nachgibt, auf der anderen Seite könnte ich ihr einen Weg aufzeigen wie man sich mehr oder minder angenehm aus diesem Leben verabschiedet, ohne selber aktiv zu werden, abgesehen von der Preisgabe des Weges und den Adressen wo man sich das Zubehör dafür besorgt.
Ich möchte einfach nicht dass jemand noch mehr leidet.. und Selbstmord in Form von vor die Bahn springen maximiert das Leid.

Obwohl ich immer dachte mit meiner Meinung dahingehend gefestigt zu sein, möchte ich ihr helfen aber eben nicht beim Selbstmord... ich dreh mich da im Kreis, weitere Klinikaufenthalte lehnt sie ab und mit ihrer Therapeutin ist sie zufrieden(kein scherz.)...


Meinungen?
 

YesNoCancel

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uff. Aber mal ohne fachsen, wer in Gottes Namen, wendet sich RL an jemanden für praktische Tipps, wenn er Selbstmord begehen will? Im dümmsten Fall ist das unterlassene Hilfeleistung für den Helfer, wenn es rauskommt. Und wenn es richtig dumm läuft, macht sich der Helfer auch ein Leben lang Vorwürfe, wenn er zu aktiv wird. Kurzum, Selbstmord ist nun wirklich keine Raketenwissenschaft. Oder braucht sie eher konzeptionelle Hilfe, wie sie ihr Leben ordnen soll und wer noch ihre Steuererklärung abgibt, bevor sie den Löffel abgibt?

Egal wie man es dreht und wendet, ziemlich stranges Thema.
 
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Ich vermute es geht dir um moralische Aspekte? Denn strafrechtlich ist die Lage da ja ziemlich unstreitig.


Ihr Wege aufzuzeigen ihre eventuelle Entscheidung umzusetzen ist eine aktive Form der Billigung. Du müsstest dich damit abfinden sie mit deiner Unterstützung, so gering sie auch gewesen sein mag, ein Stückchen näher in diese Richtung gedrückt zu haben.

Es klingt eigentlich nicht als würdest du das wollen.
 
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Geht um strukturelle wie konzeptionelle Dinge.

Und doch Selbstmord ist garnicht so leicht in der Regel überleben laut Statistik 95%, wenn man jetzt die Leute bei denen es ein klassischer Hilfeschrei war rausrechnet ist die Wahrscheinlichkeit zu überleben wohl immernoch recht groß.

Und ja bitte keine strafrechtlichen Aspekte, da bin ich mir über alles im klaren.
Zwangseinweisung von ihr ist für mich auch kein Weg.

Klar möchte ich ihr helfen im Sinne dass sie wieder etwas Glück findet aber da erscheint mir kein Weg es ist ausweglos befürchte ich, nun plagt mich eben der Gedanke was wenn sie nun den Weg wählt und es via Bahn oder Hochhaus durchzieht...
Das beschäftigt mich jetzt schon 4 Wochen und ich komm da zu keinem Abschluss.
 
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Das ist für dich ne ziemliche scheiß situation. Ich würde nicht gern in deiner Haut stecken wollen.

Außerdem ist es paradox: Auf der einen Seite kommt sie mit dem Anliegen zu dir weil du wohl ein guter Freund/eine wichtige Person bist andererseits sollte sie doch genau deswegen dich dabei aus dem Spiel lassen, da sie dir offensichtlich mit so einer Aktion ziemlich schön in die scheiße reißt.

Ich persönlich sehe es übrigens genauso: Grundsätzlich verteufel ich Selbstmord nicht, denn für manche ist es eben der einzige Ausweg.

Aber da irgendwie mit zu helfen ? Egal in welcher Form auch immer.. ist eigentlich nicht wirklich akzeptabel.

Ehrliche Meinung so hart es klingt ?

Freundschaft aufgeben: ''Melden'', dass sie es vor hat und nie mehr zurückschauen wenn es irgendwie geht. Klingt feige, ich weiß. Aber ich denke es ist der einzige mögliche Weg der einigermaßen erträglich ist.

Wenn du ihr hilfst sich das Leben zu nehmen wären die Auswirkungen für dich fatal und rechtlich kann es auch nicht ganz ohne sein.

Ich glaube du solltest sie davon abhalten, anderen davon mitteilen und dich dann von ihr distanzieren.

Sie lässt dir quasi keine andere Wahl wenn du da halbwegs 'heil' raus kommen willst.

Natürlich eine sehr undankbare Geschichte und echt nen heikles Thema
 
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mhh. ich würd vorschlagen dass du das mal ihren ärzten/verwandten meldest, damit die Frau ganz schnell in die geschlossene kommt, wo sie sich nichts antun kann. Könntest du damit leben, dass du wusstest sie würde sich umbringen und das du nichts dagegen gemacht hast?

Ich krieg immer Hass auf solche Leute. Die wissen gar nicht das Leben zu schätzen. Und andere rafft irgendeine scheiss Krankheit/Unfall dahin und zerstört damit ganze Familien.

Die Frau gehört schnellsten eingewiesen und in ne Gummizelle.
Du kennst mich ausm FB und das ist echt kein Trolling, das mein ich wirklich. Bei sowas krieg ich Plaque.
 

[fN]Leichnam

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Ich würde dir zu Distanz raten. Du bist für ihr Leid nicht verantwortlich. Willst du für ihren Tod verantwortlich sein? Ziemlich dreist von ihr im übrigen, dich in diese Lage zu versetzen.
 
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mhh. ich würd vorschlagen dass du das mal ihren ärzten/verwandten meldest, damit die Frau ganz schnell in die geschlossene kommt, wo sie sich nichts antun kann. Könntest du damit leben, dass du wusstest sie würde sich umbringen und das du nichts dagegen gemacht hast?

Ich krieg immer Hass auf solche Leute. Die wissen gar nicht das Leben zu schätzen. Und andere rafft irgendeine scheiss Krankheit/Unfall dahin und zerstört damit ganze Familien.

Die Frau gehört schnellsten eingewiesen und in ne Gummizelle.
Du kennst mich ausm FB und das ist echt kein Trolling, das mein ich wirklich. Bei sowas krieg ich Plaque.

Kann eine radikale Meinung wie deine verstehen, aber du solltest trotzdem darüber hinausdenken. Nur weil anderen Menschen das Leben genommen wird, erkenn ich auch die Situation eines anderen Menschen. Der Tod ist sicherlich keine Lösung, aber auch jemand der so radikal denkt wie du, wie ich, sollte vielleicht erkennen oder zumindestens verstehen, dass das Leben für einige weniger qualvoll als der Tod ist.

Im Prinzip gibt es immer etwas, wofür es sich zu Leben lohnt und es sollte das höchste Gut sein, aber das geht in Richtung Grundsatzdiskussion und die kann man nicht gewinnen.

Ich könnte noch weniger damit leben, sie in die geschlossene Anstalt zu bringen und ihr damit sogar die Hoffnung auf Erlösung zu nehmen. Wo sie zugedröhnt wird und garnicht mehr klar ist... dann gönn ich ihr doch lieber Erlösung, auch wenn es halt nen zweischneidiges Schwert ist und ihn sicherlich mitnehmen wird.


PS: Siehe PN @ redhec
 
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ne ich will ja hier jegliche form von meinung haben und gerade welche die komplett widersprüchlich zu meiner eigenen ist.

aber das argument andere werden vonner krankheit dahingerafft? depression ist krebs, krebs an der seele mein freund das ist in etwa das gleiche.
docjo gerade an deiner meinung bin ich sehr interessiert, eventuell bissl mehr?

gerade den post von naruto gelesen, das berührt!
 

YesNoCancel

Guest
Die Frau gehört schnellsten eingewiesen und in ne Gummizelle.Du kennst mich ausm FB und das ist echt kein Trolling, das mein ich wirklich. Bei sowas krieg ich Plaque.

Das ist auch so undifferenzierte Gummibärenscheisse. Ich würde Dir ja noch rechtgeben, wenn es um reflex-liebeskummer-die-welt-ist-scheisse-suizid geht, weil die Nummer geht definitiv vorbei. Auch Depressionen lassen sich medikativ behandeln. Aber gerade tödliche oder chronische Krankheiten, die massiv die Lebensqualität einschränken, mit Schmerzen und anderen Handicaps verbunden sind und wo keine Aussicht auf Besserung besteht, sondern nur ein elendiges krepieren, sprech ich jedem das Recht zu, hier selbstständig und nach reiflicher Überlegung den Stecker zu ziehen. Und da brauch keiner den Moralapostel spielen oder sich zu echauffieren, daß macht jeder Mensch ganz individuell mit sich selbst aus, wo seine Grenzen liegen und wie weit er bereit ist, zu gehen.
 
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hab selber nen selbstmordversuch hinter mir, weil ich dachte mein leben wäre nicht wieder hinzukriegen, wars dann aber doch und heut ist alles gut. im nachhinein positiv, dass man mich dann und wann weggesperrt hat
 
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hab selber nen selbstmordversuch hinter mir, weil ich dachte mein leben wäre nicht wieder hinzukriegen, wars dann aber doch und heut ist alles gut. im nachhinein positiv, dass man mich dann und wann weggesperrt hat

genau so ist es. wenn es noch den letzten millimeter hoffnung gibt, dann sollte man kämpfen.
 
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Ich mein dieses Gedankenspiel macht mich fertig auf der einen Seite leidet Sie und auf der anderen mach ich mir dann vorwürfe in beiden Fällen... das zieht mich zwischenzeitlich derartig runter und ich hab keinen Platz wo ich das abladen könnte.... das Thema ist fürs rl einfach viel zu kaputt
 

YesNoCancel

Guest
genau so ist es. wenn es noch den letzten millimeter hoffnung gibt, dann sollte man kämpfen.

Das ist persönliche Ansichtssache. Wenn man bei mir unheilbaren Krebs diagnostizieren würde, würde ich nochmal fett ne Sause machen und rechtzeitig den Absprung suchen, bevor ich die letzten 5 Wochen meines Lebens mit kotzen, Schmerzen, das Bett vollscheissen und Operationen verrecke. Aber das darf jeder halten wie er will. Ich glaube, jeder Mensch hat sein Limit, was er einstecken kann, irgendwann ist halt die Luft raus. Damit meine ich aber eben nicht so klassische Midlife-Crisis-Nummern oder ohgott-ich-hab-meinen-job-verloren-jetzt-steige-ich-sozial-ab-da-bring-ich-mich-doch-lieber-gleich-um.
 
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Natürlich mit der Therapeutin reden, die Behandlung die sie im Moment durchführt ist ja eindeutig falsch.

Casual:
Das Problem bei so "Krankheiten im Kopf" ist, dass sie für niemanden sichtbar sind wie z.B. eine Querschnittslähmung oder Verbrennungswunden, da sagt jeder sofort "Oh der Arme".
Am besten stellst du es dir so vor als ob du konstant den schlimmsten Tinitus hast Tage/Wochen/Jahrelang und der Einzige Ausweg der dir noch einfällt, um das Leiden zu beenden, ist der Freitot.

Du hast es hier mit einem verzweifelten Menschen zu tun, der einen Ausweg sucht, du musst ihr zeigen das es noch einen anderen Ausweg gibt und ihr wieder Hoffnung geben.
 
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Ich möcht bewusst von der emotionalen Schiene Abstand halten und trotzdem mal den Paragraphenreiter spielen:

Nur Beihilfe zu einer rechtswidrigen Tat ist strafbar.
In Deutschland ist Selbstmord nicht rechtswidrig, ergo ist Beihilfe zum Selbstmord erstmal grundsätzlich straflos.

Nun wird's aber verzwickt.
Ein Selbstmörder sollte (und wird) grundsätzlich als Person mit einem psychisch abnormalem Zustand gewertet werden. Das ergibt wiederum die Sachlage, dass die Person als hilfsbedürftig einzustufen ist. Einem Selbstmörder einen Strick leihen mit dem er sich dann erhängt ist daher straflos (Aktive Handlung). Im Wissen über seine Tat aber sein und ihm evtl. nicht davon abzuhalten, würde ich aber als unterlassene Hilfeleistung werten.

Think about it.


Und dann halt doch die emotionale Schiene:
Ich bin der liberalen und freien Ansicht, dass jeder Mensch mit seinem Leben tun und lassen kann was er will. Ich bin aber auch der Meinung, dass einer Menge Menschen geholfen werden kann - wenn sie auch selbst wirklich dazu bereit sind.
 
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Ich krieg immer Hass auf solche Leute. Die wissen gar nicht das Leben zu schätzen. Und andere rafft irgendeine scheiss Krankheit/Unfall dahin und zerstört damit ganze Familien.

Ich bekomme nen Hass auf Leute die keine Ahnung haben.

Depressionen ( <=>) Suizid IST eine Krankheit



@ reddy: Ich glaube ehrlich gesagt, dass sie für sich schon die Entscheidung getroffen hat den Löffel abzugeben. Sonst hätte sie dich wohl kaum involviert. Oder aber es ist eben doch ein letzter unbewusster Hilfeschrei


Ist nen abgefucktes Thema :cry:
 

[fN]Leichnam

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Mal was anderes. Hast du denn schonmal mit ihr über das Dilemma gesprochen, in das sie dich hier versetzt hat? Klar kann ich es nicht beurteilen, aber auf mich macht das trotz allem eher den Eindruck eines Hilferufs.
 
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Ja ich versuche seit 4 Wochen rauszubekommen an was ich bin... kann mich da nur auf mein Gefühl verlassen dachte anfangs es wären strukturelle Dinge.. Job ihr Freund etc... aber sie scheint sich das lange überlegt zu haben.

Im Ergebnis bekomm ich nachts um 4 SMS Nachrichten mit Hilfe schreien ich solle ihr Helfen sie hält es nicht mehr aus usw.
Ich bin mit meinem Latein am Ende und halte es nicht mehr für einen Hilfeschrei ich hab alles angeboten was möglich ist, Zeit mit ihr verbracht mit ihr geredet...das Ergebnis ist dass ich krampfhaft diese Wahrheit der Legitimation eines Selbstmordes versuche auszublenden. Ich versuche die sache rational zu sehen, funktioniert bei dem thema natürlich nicht.
 
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Ich bin ja generell der Meinung das Leben, nur um des Lebens willen sinn und bedeutungslos ist. Wenn man keine Freunde mehr am Leben hat und keinen Sinn mehr darin sieht, wenn das Leben für einen lediglich eine Belastung darstellt, kann man genauso gut auch einen schlussstrich ziehen. Sterben tun wir sowieso alle, wir können uns höchstens aussuchen wann und wie, und selbst das ist nicht selbstverständlich.

Insofern sehe ich das Problem vorallem darin, dass sie dich mit reingezogen hat. Denn grade vom juristischen Standpunkt bringst du dich halt in ernste Schwierigkeiten wenn du ihr in irgendeiner Form hilfst. Wie das ganze für dich emotional/moralisch aussieht, kannst du dir eigentlich nur selbst beantworten, da kann dir niemand helfen.

Denn letzten Endes wirst du es sein der den rest seines Lebens mit dieser Entscheidung leben muss. Und wenn du dir deiner Einstellung in dieser Sache nicht absolut sicher bist (und das topic hier legt diese Vermutung nahe) solltest du auch vom moralischen Standpunkt her eher die Finger davon lassen.

Für Ratschläge wie "Sorg dafür das sie in einer Gummizelle landet damit sie ja am Leben bleibt" hab ich zwar gar kein Verständnis, aber das ist letzten Endes auch teil der Entscheidung die du zu treffen hast. Wenn du sie verpfeifst rettest du ihr damit vieleicht das Leben, aber du verrätst auch ihr Vertrauen und vorallem, bescherst du ihr eine Existenz die die Bezeichnung "Leben" in meinen Augen gar nicht verdient.

Aber wie schon gesagt, sie hat dich eingeweiht und dir diese Entscheidung damit aufgebrummt, da darf sie sich dann eigentlich auch nicht beschweren wenn du dich gegen ihren Wunsch entscheidest. Musst du halt wissen was du machst, aber wenn du dir nicht absolut sicher bist, halt dich am besten raus.
 
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Jetzt nur aus der Laienperspektive:

Meinem Kenntnisstand nach sind Menschen mit psychischen Schwierigkeiten nicht zuletzt auch Opfer ihrer Impulse.
Ein körperlich schwerkranker Mensch der die Entscheidung trifft sein Leben zu beenden ist für mich schwer mit einer depressiven Borderlinerin zu vergleichen die gleiches vorhatt.

Unabhängig davon wie man dazu steht eine solche Entscheidung zu treffen, sie sollte doch im Vollbesitz der geistigen Möglichkeiten getroffen werden.
 

[fN]Leichnam

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Na schön. Das klingt jetzt vielleicht ein bisschen hart, aber warum brauch sie denn unbedingt dich für den Selbstmord? Mittel und Wege gibt es genug. Und wer so lang schon darunter leidet, hat sich sicher schon in die Richtung schlau gemacht.

Bei allem Mitgefühl, darfste darüber nicht dich selbst verlieren. Und das ist ein Punkt, den sie scheinbar komplett ausgeblendet hat, wenn sie dir nachts SMS schreibt, du möchtest sie doch bitte endlich killen. Das ist absurd.
 
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[...]
Und doch Selbstmord ist garnicht so leicht in der Regel überleben laut Statistik 95%, wenn man jetzt die Leute bei denen es ein klassischer Hilfeschrei war rausrechnet ist die Wahrscheinlichkeit zu überleben wohl immernoch recht groß.
[...]
Wenn du annimmst, dass es sich bei Selbstmordversuchen (klassischwerweise) um Hilfeschreie handeln kann, warum nimmst du dann nicht auch an, dass ihre Offenbarung dir gegenüber auch als Hilfeschrei zu werten sein kann?

/edit: ok, vielleicht zu lange nicht mehr refresh gedrückt
 
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Ich mein dieses Gedankenspiel macht mich fertig auf der einen Seite leidet Sie und auf der anderen mach ich mir dann vorwürfe in beiden Fällen... das zieht mich zwischenzeitlich derartig runter und ich hab keinen Platz wo ich das abladen könnte.... das Thema ist fürs rl einfach viel zu kaputt

Wenn dich das Thema so fertig macht (zurecht, es ist einfach kaputt) und du zum einen sie nicht verpetzen willst, aber trotzdem die Scheiße loswerden - oder wenigstens jemandem mitteilen möchtest - geh zu einem Psychologen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass auch schon ein einzelnes Gespräch echt weiterhelfen kann.
 
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Vielleicht weil sie schon in Behandlug war/ist ?

Außerdem ist ja genau dies ein Teil der Verzwicktheit würde ich mal sagen

edit: war auf noodles bezogen

@ Jimmy: dir ist bewusst, dass er 1) Damit das wirkliche Problem nicht angeht 2) es nur was aufschiebt 3) er ja nicht das wirkliche Problem ist

sehe nicht wo ein Psychologe da jetzt sonderlich viel bewirken soll
 
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Da sagst du was, kann ich garnicht.. dachte auch anfangs sie braucht jemanden zum reden.. Aber das Thema ist jedes mal das gleiche.
 
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@ Jimmy: dir ist bewusst, dass er 1) Damit das wirkliche Problem nicht angeht 2) es nur was aufschiebt 3) er ja nicht das wirkliche Problem ist

sehe nicht wo ein Psychologe da jetzt sonderlich viel bewirken soll

Eines seiner Probleme ist doch, dass er im RL kaum mit einem Bekannten darüber reden kann oder möchte und es ihn belastet. Der Psychologe kann die Lage des TEs mit einer gewissen Distanz und Anonymität betrachten und dem TE evtl dabei helfen, zumindest etwas klarer zu sehen. Und alleine schon mit jemand über etwas Belastendes zu reden, der alle Parteien gegebener Situation nachfühlen kann (weil er dazu ausgebildet ist und das selbe Problem schon 273469234 durchgesprochen hat) aber trotzdem keinen persönlichen Bezug zu ihnen hat (weil er sie nicht kennt), kann sehr hilfreich sein.
 

Clawg

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Sie lebt glücklicher, wenn sie weiß, dass Selbstmord eine Option ist. Sie unter Druck zu setzen ist deshalb keine Option. Mit Borderline Patienten umzugehen, ist wohl eine Sache für Experten. Um genaueres sagen zu können, müsste man die Person, ihre Persönlichkeit und ihren Alltag kennen.

Ist bekannt, was die Depression verursacht? Wurden organische Faktoren ausgeschlossen und ist es eine rein psychische Sache? Es gibt einige organische Ursachen, welche man mit minimalstem Aufwand aus der Welt schaffen kann.
Wenn sie schwer depressiv ist, dann ist sie nicht in der Lage, eine klare Entscheidung über ihr Leben und ihre Zukunft zu treffen. Sie sollte sich erst einmal erholen, wieder auf einen normalen Schlafrhythmus kommen. Dann kann sie sich immer noch entscheiden.

Wie ist denn ihr Tagesablauf? Schonmal überlegt da mal was radikal zu ändern? Intensiv Sport treiben, strenge Diät einhalten, viel Sonne?
 
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Aus meiner Laienmeinung heraus würde ich gerade weil es sich ja ganz offenbar um krankhaftes oder von krankheit verursachtes Denken handelt einfach glauben, dass man ganz vorsichtig sein muss wenn man da mit 'normaler' empathie heran geht.

Rein intuitiv würde ich annehmen, dass hier einfach eine Motivik vorliegt, die du schlicht und ergreifend nicht erfassen kannst und die dir auch stets verschlossen bleiben wird. Du wirst dir also für den Fall dass du ihr helfen solltest nie sicher sein können, ob sie wirklich hilfe beim Selbstmord, oder einfach nur irgendeine Form von Hilfe von dir wollte. Deine Chancen stehen da nunmal 50/50 und du solltest dir sehr sicher sein, wenn du das später nicht immer wieder auspacken müssen möchtest.

Ich wäre ganz vorsichtig dabei die von ihr geäußerten Wünsche als bare Münze zu nehmen, da du einfach nicht hinter die Fassade schauen kannst.


Btw. finde ich die Belastung die sie damit auf dich lädt auch ziemlich heftig und irgendwie würde mich das zum Grübeln bringen, ob sie mir sowas wirklich aufbürden würde nur um mich auch ganz tatsächlich dazu zu bringen ihr beim hops gehen zu helfen.

Letztlich wäre ich wohl für die Meinung tatsächlich selbst das Gespräch mit einem Fachmann zu suchen.

Vll. ein merkwürdiges Beispiel, aber es drängt sich mir auf:
Beim Tod von Robert Enke wurde danach auch immer wieder betont, wie abwegig, konfus und irrational die Motive von 'solchen Leuten' sind. Ich wäre sehr skeptisch ob das was gesagt wird auch tatsächlich so gemeint ist.


Auch das was hammer sagt würde ich nochmal überdenken:
''Natürlich mit der Therapeutin reden, die Behandlung die sie im Moment durchführt ist ja eindeutig falsch.''

Ich weiß ja nicht wie genau du Bescheid weißt, oder glaubst Bescheid zu wissen, aber solange du nich sicher sein kannst, dass da wirklich alles unternommen wurde und absolut nichts mehr jemals helfen können wird, ist die ganze Sache doch sehr heikel, weil da einfach UNMENGEN an Unsicherheitsfaktoren besthen
 
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sprich mit ihrer therapeutin. die soll sie (zwangs-) einweisen lassen.

auch borderlinestörungen kann man therapieren. ist knifflig aber es geht.

auch wenn sie es jetzt nicht versteht, wird sie Dir sicher einmal dafür dankbar sein. und Du musst nicht damit leben ihr eventuell beim suizid geholfen zu haben...
 
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denke auch das ist kurz gefasst die beste Option aus dieser quasi Dilemma Situation

8/
 
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ach und wie bitte komm ich an ihre therapeutin.. ist ja nicht so dass ich nicht daran schon gedacht hätte.

claw zu den organischen ursachen was genau? ernährung? viel epa dha? oder was meinst du?
und wie soll sie zu nem gesunden schlafrhytmus kommen die schläft selbst mit 200mg doxipin nicht und da liegt sie schon 50mg über der höchstdosis ausserhalb der klinik.
 
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Total behinderte Aktion von ihr, dich in diese Lage zu bringen. Egal, wie du dich entscheidest und wie die Sache ausgeht, es wird so vermutlich an dir nagen und dich auch noch runterziehen.

Ich habe leider kein Patentrezept, was du tun sollst aber ich würde dir raten, dich erstmal um dich selbst zu kümmern. Sieh zu, dass du selber heil aus der Sache rauskommst und mach dir um sie erstmal keine Gedanken. Du bist nicht für ihre Probleme verantwortlich und wenn sie ne echte Freundin wäre, hätte sie dich auch nie in eine solche Situation gebracht.

Wer sich umbringen will, soll das tun aber doch bitte in einer Art und Weise, die anderen Menschen nicht unnötig belastet.
 

zhxb

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[Sorry fuer die evtl. kalte Formulierung + wirklich kaputte Situation :( ]

Das hoert sich so an, als wuerde sie ihren Selbstmord irgendwie nicht selber "durchziehen" koennen, sondern wartet eher auf deine "Zusage", dein "how-to" zum Selbstmord. Ich kann verstehen, dass es bei weitem "bessere" Wege zum Freitod, als bspw. den Sprung vor ne Bahn gibt, und du dann wenigsten da "aushelfen" koenntest, aber es hoert sich irgendwie alles so an, als ob sie jeden Moment sterben will und quasi auf deine Hilfe / deinen Zuspruch "wartet". Was hindert sie also am eigenen Selbstmord? Hast du ihr gesagt: "Es gibt bessere Wege Selbstmord zu begehen, lass mich mal ueberlegen ob ich damit klarkommen wuerde."?

Kurzum: Wartet sie nur, weil du ihr einen "besseren" Freitod in Aussicht gestellt hast oder wuerde sie es ohne deine Hilfe / deinen "Zuspruch" nicht tun? SMS mitten in der Nacht mit der Bitte ihr endlich dabei zu helfen hoert sich nach letzterem an.

In dem Fall: hol Hilfe. Ihr den Weg aufzuzeigen, den sie anscheinend alleine nicht ganz faehig ist zu gehen, ist nicht einfach nur das pragmatische "wenn schon, dann bitte ohne Kolleteralschaeden", sondern ein entscheidender Schritt Richtung "Tu es" - und damit muesstest du (vermutlich alleine) klarkommen.

Das kann sie gar nicht von dir verlangen.
 

spatz^

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gott, meine erste meinung wenn jemand mit sowas zu mir kommen wuerde ( was ich nicht hoffe ) wär immer von selbstmord abraten. allein der gedanke an den tod, wenn man sich damit wirklich auseinandersetzt und einem das klar wird, was es bedeutet, sollte doch fuer jeden das absolute gegenteil von dem zustand sein, den man erreichen will. alles besser als der tod, meine meinung.
 
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Ich finde die Sache etwas strange.

Wenn sie sich wirklich umbringen will, warum tut sie es dann nicht einfach? Das ist ja weiß Gott kein Hexenwerk und mit ein bisschen online-recherche kann man da sicher was brauchbares finden.
Außerdem schreibst du, dass du schon seit 4 Wochen grübelst - also scheint sie ja irgendwo doch noch Zeit zu haben. Auf was wartet sie?

Vielleicht meint sie es gar nicht so wie sie es sagt und will Aufmerksamkeit oder sucht doch noch einen letzten Strohhalm als Ausweg. Ihr da per Tip den letzten Impuls zu geben sich nun doch umzubringen kann dir sicher noch zu knabbern geben.

Wobei ich ihr das Recht sich umzubringen nicht absprechen will, ich denke da sollte jeder selbst darüber entscheiden. Es ist halt schwer zu beurteilen, inwieweit sie klar denken kann.


Fiese Aktion von ihr, dir gegenüber. Ich würde versuchen es auf die lange Bank zu schieben, aber du hast ja nun schon 4 Wochen gewartet und sie schlägt sich seit Jahren mit ihren Problemen rum, insofern...
 

parats'

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Gerade bei Borderlinern ist eine Einsicht einfach dermaßen schwierig zu erreichen.
Du sagst es selbst, es wird nur eine Frage der Zeit sein, da lediglich das Wie fehlt.
Ist das geklärt, kommt das wann automatisch.
Dein Beispiel mit einem Sprung vor die Bahn, maximiert natürlich das Ausmaß, da auch andere dort reingezogen würden.
Setz doch mal dort an, vielleicht bringt es was.
 
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