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Artensterben Religion: Die Kirche

GeckoVOD

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In guter Tradition des untergetauchten und (zumindest von mir) vermissten Monokel-Admins ein Thread zur Steigerung der Aktivität. Mir gefällt die Idee von reddit (schamlos geklaut) auch Updates aus Bubbles zu bekommen, eventuell euch ja auch. Meine Bubble ist die kirchliche Welt. Da die größten Vollpfosten weg sind, traue ich mich mal und hoffe mich nicht zu doxxen. Daher immer mal wieder Auslassungen.


Disclaimer:

Es geht um Kirche, speziell die katholische und die evangelische, allerdings bewusst mit Fokus eher auf den 'weltlichen' Teil der Religion. Anzumerken sei, dass ich mich tatsächlich nicht als Atheisten bezeichnen würde, eher in die Richtung Deismus tendiere. Ich bewerte Religion und Gläubige grundsätzlich wenig, eventuell später mehr dazu. Vor knapp zehn Jahren war ich radikaler, was das Urteil angeht, mittlerweile: Man sollte nicht kritisieren, was andere Leute antreibt, im Positiven wie im Negativen. Was allerdings kritisiert werden darf ist die Institution (Vatikan, EKD) oder das Fehlen einer solchen. Sekten sowieso, abhängig davon wie theologisch genau man bei diesem Begriff ist. Wie dem auch sei.

Ausgangslage


Ich klammere (anfangs) bewusst mal den Missbrauch aus. So viel sei gesagt: Ich nehme Bemühen wahr, dass zumindest die Historie in vielen Bistümern und LKs (Landeskirchen) aufgerollt und verurteilt wird. Viel Licht, aber teilweise erschreckender Schatten. Ich begrüße ausdrücklich, dass man Marx' Büro durchsuchte. Es geht aufwärts.

Mir begegnen immer wieder Videos wie oben, gepaart mit diversen Aussagen, die in diese Richtung geht. Die Kirche ist reich, die Kirche hat Geld, Deutschland ist nicht säkular und was weiß ich. Früher war es Tebartz van Elst, heute ist es Marx und Wölki, teilweise aber auch eher Unbekannte wie Gössl, die sich zielgerichtet in die Fettnäpfchen stürzen oder gerade heraus bescheuert sind. Die Gläubigenzahlen sinken rapide, teilweise durch Austritte (Missbrauch), teilweise durch die Demographie (bye bye, Weltkriegsgeneration). Außerdem, der "synodale Weg" der katholischen Kirche scheitert immer wieder brachial am Widerstand des Vatikan - Mitwirken von Laien ist schon noice, aber halt nur im mikroskopischen Bereich. Das hat Folgen. Unter anderem auf das (erweiterte) Sozialsystem, denn das Geld fehlt, auch wenn das Video oben es anders suggeriert.

Struktur(en)

Das Video oben meint, die Kirche hätte viel Geld oder wüsste, was sie so hat. Real ist das nicht so, die Kirche ist tatsächlich sehr verwirrend. Plakativ nehme ich die Katholiken, Leute mit Hirn werden es auf die Ökumene übertragen können. Es heißt gerne, die Kirche denkt in Jahrhunderten, was auch tatsächlich notwendig ist. Im Fokus der Kritik steht die Kirchensteuer, bzw. nicht mal die Steuer an sich, sondern dass sie durch den Staat erhoben wird.

Wer es nicht wusste, das geht mehr oder weniger auf Napoleon zurück. Vor dessen Kriegen war die Steuer Gegenstand für Fürsten, die wiederum eng mit dem Klerus verbandelt waren. Dank dem Franzosen gab's dann Reformen und die Fürsten hatten zu wenig Geld, also enteigneten diese die Kirche. Die Kirche wiederum erhielt Reparationen, die die Fürsten abgaben. Als das deutsche Reich gegründet wurde, war die Weimarer Republik (iirc) der Rechtsnachfolger, irgendwann dann wir. Ergo gibt es die Steuer.

Die Steuer soll immer wieder mal abgeschafft werden, die Logik ist, man hätte alles abgezahlt, was auch richtig ist. Allerdings hat das ernste Konsequenzen, da die Kirche an und für sich kaum eintreiben können wird und massiv bluten würde. Der Widerstand ist groß. Die meisten Politiker raffen sehr schnell, dass das ungünstig werden könnte, weswegen es immer wieder auf Halte kommt. Tatsächlich glaube ich, dass die meisten Kirchen damit leben könnten, wäre der Übergang klarer. Irgendwie wollen beide Seiten gleichwenig.

Aber zurück, die Kirchen selbst sind mit der Steuer sehr kompliziert gebunden. Es ist nicht so, als ob die selbst ohne Weiteres verwalten könnten. Tatsächlich muss das Geld in die "Pfrüde" fließen, also das Personal. Ein Teil darf in andere Dinge fließen, aber meist versickert es schnell ohne wirklich verschwendet zu werden. Darunter fallen primär die pastoralen Mitarbeiter, aber auch Verwaltung und der "soziale Auftrag" im Allgemeinen. Im Endeffekt ähnlich zu Unternehmen. In die Gemeinde fließt es meines Wissens nie zurück. Und hier liegt die Krux, denn Kirche ist als "Eigentümer" kleiner als man denken dürfte. Das Video suggiert so einiges und setzt es nur sehr kurz in Relation.

Zunächst: Eigentümer der meisten Objekte und gegebenenfalls Erträge aus den Objekten ist weder das Bistum, noch die "Gemeinde" vor Ort. Hintergründig stehen Stiftungen, die sich wiederum meist in einen sakralen Teil (Kirchen, Betrieb und Erhalt dieser), sowie Nutzgebäuden (Pfarrhaus, Pfarrzentrum, Verwaltung, Mieten) gliedern. Häufig gibt es noch weitere Stiftungen (oder Fonds), die weitere Erträge generieren. Häufig muss auch das Plus an das Bistum und/oder den Vatikan abgeführt werden, wenn etwas bleibt. Und das ist selten der Fall. Die Stiftungen selbst haben Vorstände, die diese vertreten. Lustigerweise ist das absolutes Chaos, da Kirchen- und zugehörige Pfründestiftungen von der gleichen Person oder völlig unterschiedlichen Personen vertreten sein können. Rein satzungsrechtlich ist das ein ewiges Hick-Hack. Vor allem, da diese pastorale und weltliche Aufgaben haben, die in krassen Widerspruch stehen können. Dazu später mehr.

Hinzu kommt, das wird häufig vergessen, diverse andere Stiftungen. Domkapitel, Metropolitankapitel o.ä. für die großen Bauwerke (Kathedralen, etc.) und Verwaltungsgebäude. Aber auch Sozialverbände (Caritas, Diakonie, Zweckverbände) als KdöR oder gGmbH. Und Wohnbauunternehmen, die teilweise noch unter Aufsicht des Bischofs stehen, oder komplett frei agieren. Oder mit der Kommune verbandelt sind. Diese können aus den Erträgen querfinanziert werden, allerdings nur unter Koordination des Bistums / des Generalvikars (quasi der Bischof für die weltlichen Angelegenheiten).

Fasst man zusammen: Der Kirche gehört an Objekten wenig und die aktiven Einkommen sind gar nicht mal so groß. Was allerdings korrekt ist, die Erträge aus den wirtschaftlichen Teilen können groß sein (bspw. Einnahmen aus Erbpacht / Pacht / Vermietung), sowie der historische Aktien- und Wertpapierbestand. Allerdings, gemessen an den üblichen Konzernen ist das immer noch nicht so riesig wie dargestellt und wird wohl auch gebraucht. Wie viel da in den Bistümern bleibt, ohne in den Vatikan zu fließen, ist unklar. Der teilt das übrigens auch gerne um, bloß wie? Weiß keiner. Da haben sie recht.


Vermögen

Im Video wird so getan, als sei der Kölner Dom mehr als 30€ wert. Ist er das? Tatsächlich unklar. Man hat sich, gemäß Denken-in-Jahrhunderten nie Gedanken gemacht, weil warum auch. Man sollte verstehen, dass diese Institutionen bis um die Jahrtausendwende auch Kammeralistik als Buchhaltung einsetzten, die Wertermittlung erst durch die Umstellung auf Doppik angestoßen wurden. Und selbst die Umstellung war erzwungen, weil diverse Steuerreformen (die letzte war die Grundsteuer) angestoßen wurden.

Sakralbauten haben einige Probleme, u.a. dass sie keiner will, nichtmal der Staat. Mit Ausnahme der UNESCO sind große Sakralbauten, zumindest die prominenten, sehr schnell Millionen- und Milliardengräber. Der Unterhalt ist gigantisch, eine Nachnutzung für nicht-religiöse Einrichtungen meist uninteressant. Dank der Kubatur geht da auch sehr, sehr wenig. Nicht selten ist auch die Technik schwierig, da die Gebäude mit anderen Objekten verbunden sein können, sich sogar Heizsysteme u.ä. teilen. Isolieren, nachverdichten, usw. usf. sind schöne Ideen, aber extrem teuer. Dennoch kommt viel Bewegung in die Sache, denn die Kirchen müssen weg. Die Stiftungen mit den Gemeinden sterben und können sich kaum noch etwas leisten, selbst die Bistümer sehen keinen Zweck mehr.
Und dann kommt der Denkmalschutz um die Ecke. Nicht nur die großen Gothik- und Barockmonster sind geschützt, mehr und mehr Betonklötze aus den 50ern und 60ern kriegen ein Etikett, weil irgendein Spinner beim Staat ein Plakat draufklebt. Ohne dabei zu kalkulieren, dass das dem Staat viel Geld kosten wird, denn der muss meist bezuschussen. Und die Kirche kann die Gebäude nichtmal absperren, weil die Instandhaltung von einem "kann" zu einem "muss" wird.
Als Kirsche kommt auf die Sahnetorte bei den jüngeren Objekten das Urheberrecht der Architekten - man könnte umbauen, man hätte Konzepte, aber der Architekt sagt nein. Oder dessen Erben. Also muss man u.U. bis zu 70 Jahre nach dessen Tod warten und hoffen. Völlig behindert.

Ähnlich sieht es mit "Kunst" aus. Die Kirchen sind voller Kunst, Kunst die selten veräußerbar ist. Der Markt für Marienikonen ist begrenzt, der Markt für die "Großen Meister" wäre da; aber wie will ich ein Fresko verkaufen, dass an der Decke hängt? Oder wie will ich den Altar herausteilen? Wer nimmt diesen? Stattdessen muss ich diese erhalten und restaurieren, weil Denkmalschutz. Realistisch ist bei einer Umwidmung die Kunst der allerletzte Stolperstein. Die muss eingelagert werden, was wiederum riesige Kosten erzeugen kann. Man kam schon auf die glorreiche Idee die Kunst an Kirchen weltweit zu verschenken. Es will keiner.

Es bleiben Pfarrheime und ähnliche Bauten. Innerstädtisch sind diese toll, die Realität der meisten Bistümer und Kirchen ist allerdings, dass diese Bruchbuden im tiefsten Schwarzwald o.ä. stehen. Wert? 1€, mit viel Glück.

Ergo, das meiste Vermögen ist gebunden und erzeugt sehr viel mehr Kosten als man erwartet.

Und jetzt kommen die guten Immobilien - das Video spricht von Innenstädten. Korrekt. Erstmal die Moral: Man sollte auf das Grundbuch und die Historie des Gebäudes schauen. Sehr, sehr häufig hat die Kirche diese Immobilien, weil sie die Grundstücke für lächerlich wenig Geld gekauft hat. Meist im Zeitraum 1946 bis 1955, mit ganz vielen Bomben und Schutt drin, in einer Zeit, als sich keiner was leisten kann. Sehr häufig sind diese Luxusimmobilien dann 20 - 40 Jahren sehr deutlich unter Marktpreis vertrieben worden, dann nochmals aufwendig modernisiert worden. Seit ca. 20 - 30 Jahren tragen einige davon dicke Früchte und Rendite. Wie immer, Licht und Schatten. Teilweise sind diese Objekte jetzt immer noch und sehr bewusst unter Marktpreis und mit Sozialauswahl als Mietobjekte im Umlauf. Zudem war die Kirche einer der ersten Besitzer, die auf Quartiersentwicklung und ökologische Modernisierung achtete - so es ging.
Mir ist bewusst, dass es auch ziemlich kapitalistische Wohnbaugesellschaften gibt und diverse Stories rundherum. Es gibt aber auch gute, die wirklich viel wert sind (wen es interessiert: evangelische Heimwerkstatt bspw.).

Hinzu kommen auf jede tolle Immobilie einige, die für symbolische Preise an Caritas, Kitas, Kommune, Land oder sonstige Träger vergeben wurden. Das sind Krankenhäuser, Parks, Museen, Alten- und Pflegeheime, Obdachlosenunterkünfte, Sozialkaufhäuser, Hospitze usw. usf. Das eine finanziert das andere über Ecken und Enden.

Ausgeklammert bis jetzt, sowohl im Vermögen als auch in der Struktur, das Wort "Orden". Diese sterben langsam, aber sehr sicher. Und das sind krasse Gebäude und Vermögenswerte, die mit allen Problemen kommen. Egal wer das auffangen wird, es wird ein trojanisches Pferd werden. Klöster im Innenstadtbereich, die riesige Brocken sind und sehr schwer zu modernisieren wären. Mal schauen, wo das hingehen wird.

Sozialer Auftrag und gesellschaftliche Auswirkungen

Eines vorweg: Kirchliches Arbeitsrecht ist Krebsaids und gehört abgeschafft. Allerdings auch wahr: Wo ist es in der sozialen Welt denn gut? Generell gehört da arbeitsrechtlich vieles geschraubt, meine Laienmeinung.

Die Kirche argumentiert, dass sie viel gutes schafft, u.a. durch die sozialen Zweige. Das Video wischt das weg und meint das gehört in staatliche Hand. Das ist korrekt. Das wird aber nicht en passant gehen. Noch ist es mir klar, dass der Staat das effizient und gerecht darstellen will. Ich empfinde es als riesige Frechheit, dass der Status Quo gewahrt wird, ohne beiderseitig zu schauen, wie man sich aus der Einbahnstraße manövrieren wird. Und hier kommen wir auf die Ausgangslage: Die Kirche kann sich den Auftrag simpel nur noch sehr bedingt leisten und muss Abstriche machen.

Klar ist, dass die Kirche, sollte sie mehr Gelder verlieren, nicht bei den Ertragszweigen sparen wird, sie muss schließlich mit weniger mehr haushalten. Mein Einblick sagt mir, dass gerade der Umbruch stattfindet. Intern wird re-organisiert und Wasserköpfe abgebaut, bzw. zentralisiert - beispielsweise Gemeinden fusioniert und Zwischenebenen gegründet. Kitas werden nicht mehr durch Stiftungen vertreten, sondern durch Zweckverbände. Das machen sie imo schon ganz gut, meist sogar besser als größere Organisationen, die mir so begegnet sind.

Parallel werden Kostengräber abgestoßen, so es denn geht - siehe Kirchen. Hier liegt eine Chance bei Kommunen diese Konversionsflächen umzunutzen. Man steht sich aber selbst noch sehr im Weg, siehe unklares EEG, dem Denkmalschutz, Urheberrechtsfragen und der eigenen Unfähigkeit auch solche Projekte zu koordinieren. Größere Geldquellen werden zu zögerlich geöffnet oder koordiniert, man denke an EFRE und co. - es kommt wenig.

Die meisten von uns wird's nicht sonderlich interessieren, aber in Dörfern wird's diskutiert - wenn die Kirchen aufgegeben werden, beschweren sich interessanterweise nicht die Gläubigen als erstes, sondern die Einwohner. Plötzlich ist der Kirchturm dann doch irgendwie ortsprägend und ganz toll, warum soll der weg? Also rennen wir schnell zum Denkmalschutz oder bequatschen den Bürgermeister. Wer das dann zahlt, darauf kommen sie letztlich nicht. Bin mal gespannt, wie das in den Innenstädten wird.

Andere Initiativen erleben einen Rückgang. Diverse Sonderobjekte werden geschlossen, weil die Stiftungen kein Geld für den Bauunterhalt mehr aufbringen können. Jugendräume, Integrationscafes, Suppenküchen - es gibt eine Latte. Auch das feste Personal wurde umgeschoben, sodass jetzt Ehrenamtliche ein eingeschränktes Angebot aufbringen. Und die sterben bald, ich hab sie gesehen, die müffeln tatsächlich schon. Tja, scheiße. Da gehen pro Quartier meist ein paar gute Initativen drauf, für die es keinen Ersatz gibt. Teilweise vermisse ich die echt nicht, teilweise ist es maximal schade, vor allem das völlige Desinteresse der Kommunalpolitiker. Aber dann beschweren, wenn die Jugendlichen auf der Straße rumgammeln.

Weiterhin wird alles mehr oder weniger zur Diskussion gestellt, was ich als logisch empfinde. Die großen Sakralbauten werden mehr in Richtung Staat geschoben - Monumente nationaler Bedeutung oder so ähnlich heißt es laut Gesetz. Meint, die Baulast wird früher oder später zu 80%+ auf den Staat abgewälzt, der das hoffentlich teilweise von der EU und der UNESCO holt. Wobei, halt. Wenn die Stadt bereits von der UNESCO profitiert, dann muss man das auch erhalten. Selbst ein paar % weniger aus der Kirche fressen dann aber das Plus aus dem Tourismus echt schnell auf. Vor allem wenn wir über Ensemble und co. reden. Na, egal.
Große Grundstücke mit Erbpacht aber sekundär pastoraler Bedeutung werden unter die Lupe genommen - angesprochene Museen, Krankenhäuser oder ähnliches. Ist das kein kirchennaher Verband, dann kann man das theoretisch erhöhen. Und wieder würde der Staat zahlen.

Letztlich werden aber auch die Beiträge erheblich steigen. Die Altenpflege wird auf dem Markt verhandelt und die Kirche zieht langsam, aber sicher zu den großen Privaten nach. Ähnlich sieht es mit der Kita-Betreuung aus. Zwar werden die Kosten für Personal durch den Staat großzügig gefördert, deren Verwaltung und (direkte & indirekte) Objektkosten allerdings nicht. Auf dem platten Land werden schon Kitas aus diesen Gründen zusammengelegt - einerseits wenig Belegung, andererseits hohe Bau- und Verwaltungskosten. Und die Kinder kommen mangels ÖPNV nicht von A nach B. Die Kommune wartet und hat selbst kein Geld. Im städtischen Bereich erlebe ich es jetzt auch und obwohl 90% der Kitas, Krippen und Horte kirchlich sind, tut sich nichts an Alternativen. Tatsächlich gibt es keine einzige öffentliche Alternative zur Kirche im Umkreis von 40 Kilometern wenn es um Alten- oder Kinderpflege geht. Alle Initiativen sind privat organisiert, sei es betrieblich oder als Elterninitiative, die Kommune oder der Staat ist nicht da. Man sieht den Baum fallen, aber man reagiert nicht.

Von den Sozialbauprojekten müssen wir nicht reden. Entweder die, die es können, werden preislich nachhziehen, oder es wird davon weniger geben. Aber macht nichts, der Staat macht ja schon so viel an sozialem Wohnraum, wird sich nichts ändern.
 

Scorn4

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Wenn man sagt, dass die Kirche reich ist, spricht man natürlich von der katholischen Kirche.
 
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