#allesdichtmachen

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Ein Unterschied ist schon mal, dass deine Beispiele reine Werturteile sind. Sie leisten daher keinen Beitrag zur Verdrehung von Fakten oder zur Wissenschaftsfeindlichkeit.
Sie greifen auch nicht den Staat und seine Institutionen oder die der Gesellschaft oder das Gemeinwohl in vergleichbarer Weise pauschal an.
 
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Und in wiefern tun das die Videos? Die meisten setzen sich ironisch mit bestimmten Maßnahmen auseinander, oder eben der mangelnden Rechtfertigung von Maßnahmen.

Einen "pauschalen Angriff auf Gesellschaft und Gemeinwohl" interpretierst du da nur hinein.

Genau deswegen habe ich übrigens die Beispiele gewählt. Hinterfragung des rechtsstaatlichen Eigentumsprinzips (inkl Entschädigung weit unter Marktwert) und Einwanderung in den Sozialstaat sind auch Themen, die man als sehr gewichtige Anrufe auf das Gemeinwohl und die Gesellschaft interpretieren kann.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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An diejenigen, die es OK fänden, wenn Schauspieler wegen solchen Videos keine Aufträge mehr bekommen vom ÖR:

Fändet ihr das auch OK, wenn die Videos anderen Inhalt hätten, bspw:
  • Pro "enteignet Deutsche Wohnen"
  • Pro Instant Staatsbürgerschaft für jeden Asylbewerber
  • ...?
Auch diese Forderungen kann man nicht nur persönlich ablehnen, sondern Potential zur Spaltung der Gesellschaft darin sehen. Wo soll der Unterschied sein?

Caveat emptor: Ich fände es nicht ok, wenn Schauspieler wegen solcher Videos alleine keine Aufträge vom ÖR mehr bekommen. Aber deinen Vergleich sehe ich auch nicht so richtig, weil es für mich bei den meisten Themen hauptsächlich darauf ankommt, WIE man sie vertritt, nicht ob*. Wie gesagt: Man kann auch gegen Lockdowns sein, sind ja auch viele Leute in Deutschland seit Monaten und wenn Christian Lindner oder Susanne Gaschke in Talkshows zu Gast sind werden die ja auch nicht von der Bühne gezerrt, sobald sie ihre Meinung sagen. Aber man legt halt in dem Moment die Axt an unser Gemeinwesen wenn man so tut als würden die negativen Effekte die Politik nicht interessieren oder sie wären sogar intendiert.
Zu sagen "Asylbewerber sollen automatisch die Staatsbürgerschaft bekommen" entspringt offensichtlich einer völlig illusorischen Vorstellung davon, wie Gleichheit in einem Staatswesen funktionieren kann, ist aber alleine nicht geeignet, das Vertrauen in die Gemeinschaft zu zerstören; das würde erst passieren, wenn dieser Wunsch politisch tatsächlich ernst genommen würde (was ja zurecht niemand tut).

Wenn wir eins von den Amerikanern lernen können, ist es imho das: Man kann immer etwas daran aussetzen, was der Staat macht, ganz egal was er macht; alle einfachen Probleme kommen gar nicht erst politisch auf die Agenda. Gerade im Staat unter der Bedingung von Globalisierung gibt es viele Probleme, die keine einfachen und für alle guten Lösungen haben. Die Lösungen zu kritisieren ist ja auch nicht prinzipiell falsch, so funktioniert Demokratie. Wenn man es aber zu sehr übertreibt kann sich das auch in den Köpfen eines Teils der Bürger verselbstständigen und dann ist irgendwann kein funktionierendes Gemeinwesen mehr zu machen, weil sie dem Staat einfach grundsätzlich misstrauen. Gleichzeitig hat aber auch noch niemand eine Alternative gefunden, die besser funktioniert als ein funktionierender Staat, zumindest für die breite Mehrheit der Bürger. Das sollte man nicht leichtfertig aufs Spiel setzen, sonst wacht man irgendwann auf und die Leute suchen ihr Heil in Leuten wie Trump.






*klar, irgendwo würde ich auch eine Grenze ziehen: Wer bspw. reinen Ethnopluralismus als Basis für einen Staat vertritt, der kann das so höflich tun wie er will und es würde für mich keinen Unterschied machen
 
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Finde Deine Vergleiche auch ein wenig unglücklich, Xantos. Keine dieser Forderungen diffarmiert den Staat und seine offiziell gewählten Vertreter (und mind. passiv/indirekt deren Wähler) als solches.

Übrigens, könnte man es sehr wohl nachvollziehen, wenn bspw. eine Mitarbeiter:in von "Deutsche Wohnen" gefeuert würde, nach dem er/sie/es auf Twitter xyz (gegen die Interessen des AG) forderte.
 
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Was heißt für dich in dem Zusammenhang "Entgegentreten"? Entgegengesetzte Meinungen sind dann natürlich absolut angebracht. Das ist aber eben was anderes, als die Leute arbeitslos zu machen.
Das ist ja meist die Korrelation die aufgeworfen wird, und die verstehe ich nicht so ganz. Wie kann jetzt jemand, der seine Meinung auf Twitter kundtut, jemanden arbeitslos machen? Das macht in der Regel doch dessen Arbeitgeber, oder nicht? :ugly: Also dass man so Aufrufe zur Kündigung scheiße findet kann ich nachvollziehen (tue ich auch), aber, nach meiner Erfahrung, konzentriert sich der Ärger in der öffentlichen Debatte dann eher auf diese Twitter-Nutzer und nicht auf die Unternehmen, die das tatsächliche feuern dann auch tun. Da heißt es dann, dass die Armen ja nichts anderes tun können.
Ne, es ist doch offensichtlich die beste Lösung, diese Firmen dann lautstark zu boykottieren und zu zeigen, dass die Mehrheit in Wirklichkeit hinter der gefeuerten Person steht. Wenn das nicht genügend machen, dann scheint es doch keine so unterstützendwerte Meinung gewesen zu sein.

Ja, sehe ich anders, wobei ich privaten Arbeitgebern natürlich nicht vorschreiben will, wen sie einstellen oder feuern. Staatlichen Arbeitgebern hingegen schon und da ist das auch eben nicht so einfach. Für mich ist das entscheidende Element die Strafbarkeit. Darunter befinden sich nur moralische Wertungen, die beliebig sind und daher für mich uninteressant.



Das ist keine Meinungsäußerung, sondern eine Geschäftsschädigung. Das Recht auf den eingerichteten und ausgeübten Gewerbebetrieb ist ebenso wie das Eigentumsrecht geschützt. Das Recht nicht mit Meinungen konfrontiert zu werden, die mir moralisch nicht gefallen, dagegen nicht. Was geschützt ist ist dein Recht nicht beleidigt zu werden. Dafür gibt es eben das Strafgesetz, alles darunter ist aber irrelevant.
Natürlich ist das ne Meinungsäußerung, was denn sonst? Von Tatsachen rede ich ja nicht, wenn ich sage welche Firma ich persönlich bevorzuge. Dass es gleichzeitig auch geschäftsschädigend sein kann ist davon unabhängig und ja genau mein Punkt. Du siehst es also nicht so, dass man für Meinungsäußerungen gefeuert werden sollte und definierst _die_ Meinungsäußerungen, für die man _doch_ gefeuert_ werden können sollte einfach um. Grandios! Die Krux ist ja: Der AG wird in dem Falle nämlich genau damit argumentieren: AN ist person des öffentlichen Lebens, solche Aussagen haben große Reichweite und sind dann geschäftsschädigend. Wo ist jetzt also objektiv die Grenze? Muss man die Geschäftsschädigung rechnerisch nachweisen? Dann musst du das bei meinem Beispiel aber auch.
 
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Finde Deine Vergleiche auch ein wenig unglücklich, Xantos. Keine dieser Forderungen diffarmiert den Staat und seine offiziell gewählten Vertreter (und mind. passiv/indirekt deren Wähler) als solches.
Was ist denn an den Videos "den Staat diffamierend"?
Was genau ist da deine Definition, ohne dass alle Kritik an der Regierung und ihren Entscheidungen dazu gehört?

Übrigens, könnte man es sehr wohl nachvollziehen, wenn bspw. eine Mitarbeiter:in von "Deutsche Wohnen" gefeuert würde, nach dem er/sie/es auf Twitter xyz (gegen die Interessen des AG) forderte.
Ich rede in beiden Fällen vom ÖR-Rundfunk. Du kannst bei der Forderungen nach Enteignungen ohne fairen Wertausgleich auch argumentieren, dass das "grundgesetzfeindlich" oder "gesellschaftdsspaltend" wäre.
 
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Naja, "DDR 2.0" ist schon harter Tobak. Meinst Du nicht auch?
 

Gustavo

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Ich rede in beiden Fällen vom ÖR-Rundfunk. Du kannst bei der Forderungen nach Enteignungen ohne fairen Wertausgleich auch argumentieren, dass das "grundgesetzfeindlich" oder "gesellschaftdsspaltend" wäre.


Halte ich für eine mehr als schwache Argumentation.
Ersteres hat kaum etwas mit dem Thema zu tun: Das Grundgesetz hat gewisse Entscheidungen getroffen, aber man sollte jetzt nicht so tun als wäre alles was das Grundgesetz fordert zwingend gut und alles was das Grundgesetz verbietet zwingend schlecht. Nach deiner Argumentation wäre eine Forderung, 1:1 das französische System zu übernehmen, wo alles zentralstaatlich geregelt ist, auch "grundgesetzfeindlich", trotzdem käme niemand auf die Idee Frankreich den Status als gut funktionierende Demokratie abzusprechen oder zu sagen, in Frankreich lebt man in einem weniger guten demokratischen System. So zu tun als liefe der Durchschnittsbürger mit einer Idee vom Grundgesetz als heiligem Urtext der Demokratie durch die Gegend ist empirisch nicht gedeckt. Die Liebe zum Grundgesetz entdeckt DER überwiegende Teil der Bevölkerung immer dann, wenn irgendwer ihnen einflüstert, dass das, was sie ablehnen, angeblich oder tatsächlich vom Grundgesetz augeschlossen wird.
Und Zweiteres ist eine empirische Frage, bei der ich eigentlich sehr sicher bin, dass du nicht recht hast. So nahe geht glaube ich fast niemandem das Recht auf Eigentum der Deutschen Wohnen im Besonderen, dass dadurch bereits die Gesellschaft gespalten würde. Außer du meinst halt "Recht auf Eigentum generell abschaffen", aber dann könntest du natürlich auch das sagen.
 
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Natürlich ist es eine schwache Argumentation. Genauso wie es eine sehr schwache Argumentation ist, berufliche Sanktionen seitens des ÖR bei den Videos zu fordern. Beides sind legitime private Meinugnen, die weder strafbar noch unmoralisch sind.
 
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Und in wiefern tun das die Videos? Die meisten setzen sich ironisch mit bestimmten Maßnahmen auseinander, oder eben der mangelnden Rechtfertigung von Maßnahmen.

Einen "pauschalen Angriff auf Gesellschaft und Gemeinwohl" interpretierst du da nur hinein.

Genau deswegen habe ich übrigens die Beispiele gewählt. Hinterfragung des rechtsstaatlichen Eigentumsprinzips (inkl Entschädigung weit unter Marktwert) und Einwanderung in den Sozialstaat sind auch Themen, die man als sehr gewichtige Anrufe auf das Gemeinwohl und die Gesellschaft interpretieren kann.
Es ist halt alles eine Frage des Maßes, des Stils und des Kontexts. Natürlich kann ich mir auch eine Welt vorstellen, in der Propaganda für die von dir genannten Punkte ein ähnliches Schadpotential entfalten könnte. Aber das ist gegenwärtig einfach nicht der Fall. Zu den Gründen hat Gustavo schon mehr geschrieben, als ich dazu jemals sagen wollen würde.

Bei den Videos bzw. einigen davon sowie ergänzenden Äußerungen der Autoren ist das anders. Die schließen sich zum Teil völlig nahtlos an übliche Sprachmuster der Neuen Rechten und der Querdenker an. Darum ist es auch nicht verkehrt, die Autoren in diese Ecke zu rücken. Sie haben sich doch zum Teil selbst ausgesucht, diese haargenau zu kopieren. Als Beispiel nur mal Liefers' Video:
Wir lernen: Es gibt keine kritische Presse in Deutschland, im Wesentlichen ist die vierte Gewalt der Staatsmacht hörig. Außerdem selektiert letztere auch im einseitigen Interesse des Lockdowns als höchsten Guts aus Gründen den obrigkeitshörigen Teil der Wissenschaft und sorgt mit einem Handstreich dafür, dass echter Wissenschaft (mit Nobelpreis und so) kein öffentlicher Raum geboten wird.

Alles nicht so gemeint? "Hihihi, ich rede halt mal so gern wie der Pressesprecher der AfD, aber mit der AfD hab ich natürlich nichts zu tun, das ginge ja gar nicht, hihi"?

Der gleiche gedankliche Brennstoff in anderem Kontext:
Seit einem Jahr sind lauter kluge Leute dabei, der Politik zu sagen, es ginge auch alles ganz anders. Es gibt eine Gruppe von alten, erprobten Medizinern um einen gewissen Matthias Schrappe. Die schreiben ein Thesenpapier nach dem anderen, wie man das alles anders und deutlich besser machen könnte. Die werden komplett ignoriert. Sie kommen manchmal in den Medien vor, das wars dann aber auch. All das wird ignoriert. In den Medien gibt es schon ein bisschen Widerspruch, aber es bleibt vollkommen wirkungslos. Ein Widerspruch bis zum gewissen Grad ist vollkommen okay, aber wenn man dann zu laut wird oder zu grell, dann wird aufgeheult. Dann gibt es einen unglaublichen Shitstorm. Deswegen ist es tatsächlich so, dass sich Leute nicht trauen, ihre Meinung zu sagen. Diese Aktion war natürlich auch ein Versuch, diesen verengten Diskursraum zu sprengen.
Diese verflixte Underground-Wissenschaft, die es schon wieder geschafft hat, den Medien, der Regierung, ja sogar der Mehrheit der Bevölkerung weiszumachen, dass sie die eigentliche Wissenschaft sei. Erst beim Klimawandel und jetzt schon wieder. Wie machen die das nur?
Ich bin kein Freund der AfD. Das überrascht Sie jetzt vielleicht, ich finde diese Partei schrecklich.
Warum sollte das überraschen, wo er sich doch völlig anders ausdrückt und ganz andere Standpunkte vertritt?
Jens Spahn hat in der Pressekonferenz gesagt, dass er mit denen reden würde. Armin Laschet hat ein bisschen rumgedruckst (Im Gespräch mit Liefers bei "3nach9" - Anm.d.Red.), aber er hat Verständnis signalisiert. Warum machen diese Leute das? Die haben politischen Instinkt. Die haben gemerkt, dass ein großer Teil der Bevölkerung dahintersteht. Dass viele Millionen Menschen in diesem Land die Welt nicht nicht mehr verstehen und die Maßnahmen in dem Ausmaß auch nicht mehr mittragen wollen. Dass wir damit auch eine Wahrheit ausgesprochen haben. Dass jede Menge Heuchelei und Selbstbetrug im Spiel sind, auch von Seiten der bessergestellten Klasse, die auf Twitter die Lufthoheit hat.
Wir sind die eigentliche Stimme des von einer privilegierten Twitter-Kaste geknechteten Volkes! Ich bin sicher, das hab ich irgendwo schon mal gehört.
Natürlich tue ich das auch für die, die keine Stimme haben. Kinder, die ein Jahr ihres Lebens versäumen, die durchdrehen mit dieser ganzen Maskengeschichte. Das ist millionenfach der Fall. Der Blick in andere Länder zeigt, dass da auch nicht die riesen Katastrophe eingetreten ist.
Aja, die lieben Masken mal wieder. Querdenker? AfD? Was ist das?
Wenn wir uns die ganze Welt anschauen, sehen wir keine großartige Korrelation zwischen Maßnahmen und Pandemieverlauf. Da kommen immer mehr Studien, die sagen, Lockdown bringt wenig bis gar nichts. In der Presse steht wenig davon, aber wenn man ein paar internationalen Wissenschaftlern auf Twitter folgt, dann sieht man da schon einiges. Wenn man das in Deutschland sagt, wird man wieder gleich als "Querdenker" beschimpft. Und das ist ein bisschen schwierig.
So schwierig, indeed.
 
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Gustavo

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Natürlich ist es eine schwache Argumentation. Genauso wie es eine sehr schwache Argumentation ist, berufliche Sanktionen seitens des ÖR bei den Videos zu fordern. Beides sind legitime private Meinugnen, die weder strafbar noch unmoralisch sind.

Das kannst du denken, aber das Argument war, dass es eben meistens nicht nur auf die Forderung selbst ankommt, sondern auch wie man sie stellt. Strafbar ist das natürlich nicht, aber über Moral und Unmoral kann man sich dann schon unterhalten. Wer bspw. wiederholt behauptet, in Deutschland seien die Medien gleichgeschaltet oder Deutschland wäre jetzt DDR 2.0 oder sowas, nur weil ihm die Corona-Maßnahmen nicht passen, den könnte man imho durchaus legitimerweise sanktionieren, indem man ihn beim ÖR nicht engagiert.
 
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Habe mir jetzt nochmals das Video von Liefers angesehen. Medien- und Regierungsschelte ist die eine Sache, Narrativ von Neurechten/Quer-/Leerdenkern/Covidioten zu übernehmen eine gänzlich andere. Aber: er darf das. Ich respektiere seine Auffassung, und er muss damit leben, dass viele Menschen ihn nun für dum halten.
 
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privilegierten Twitter-Kaste geknechteten Volkes! Ich bin sicher, das hab ich irgendwo schon mal gehört.

Also wenn ich mir die mittwöchentlichen #schönenwochenteiler Hashtags, die es regelmäßig in die Top3 schaffen, anschaue bezweifle ich ganz stark dass eine intellektuelle Elite die Lufthoheit bei Twitter inne hat.
Ganz ganz stark!
 

Benrath

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Lustig ist eher, dass sich viele Leute die Videos wahrscheinlich gar nie angeschaut haben.
Ich hab das Ding jetzt erst gegeben und finds recht nah am Querdenker Rand. Satirisch Lustig find ichs nicht.
Auf wen spielt das Nobel ding nochmal an?
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Lustig ist eher, dass sich viele Leute die Videos wahrscheinlich gar nie angeschaut haben.
Ich hab das Ding jetzt erst gegeben und finds recht nah am Querdenker Rand. Satirisch Lustig find ichs nicht.
Auf wen spielt das Nobel ding nochmal an?

Ein weiterer guter Grund, warum man die Videos jetzt nicht SO krumm nehmen solte, ist imho auch, dass die Leute halt offensichtlich zu blöd waren um zu wissen, was sie da eigentlich tun. Mittlerweile hat fast die Hälfte (20/53) schon wieder ihre Videos löschen lassen. Ob jetzt aus wahrer Einsicht oder wegen des Backlashs sei mal dahingestellt, aber den hätte man halt auch WIRKLICH kommen sehen können, wenn man nicht total naiv ist.
 
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Sehe ich prinzipiell auch so. Allerdings sehe ich bei den jüngeren Schauspielern potentiell mildernde Umstände. Wenn beruflich eh grad Ebbe ist, man in seiner frustrierten Künstlerbubble hängt und dann ein angesehener Regisseur an einen rantritt, ob man bei einer medienwirksamen Aktion mit anderen großen Namen mitmachen will - und dabei (Mutmaßung) über das große Ganze eventuell sogar etwas im Unklaren gelassen wird -, dann würde ich persönlich niemandem einen Strick daraus drehen, der sich vielleicht nicht ganz darüber im Klaren war, worum es hier geht und sich im Nachhinein distanziert.

Die Aktion scheint ja doch stark von diesem Brüggemann geplant, initiiert und durchgeführt worden zu sein. Dem wurde auch vorher schon gedankliche Nähe zum Querdenkertum nachgesagt.
Unter dem Pseudonym „Noisy Nancy“ hat Brüggemann einen Song geschrieben, der dazu aufruft, sich den Polizeistaat, die Maskenpflicht und die Abstandsregeln wortwörtlich „in den Arsch zu stecken“
 
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eine andere trendstory, vorgeschichte zum familienrichter und seinem maskenurteil gibts bei tante google und dürfte bekannt sein.

Hausdurchsuchung bei Weimarer Familienrichter
Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen einen Weimarer Richter eingeleitet. Büro und Auto des Juristen wurden durchsucht, das Handy sichergestellt.

als justiz-laie habe ich da fragezeichen: was hofft man da zu finden? ich mein, gibts da nicht sowas wie eine nächst höhere instanz, die sein urteil aufhebt/einkassiert, yada yada, üblicher weg, was qualifiziert das jetzt hier im besonderen als "rechtsbeugung"? und wer zum fick sind "netzwerk kritischer richter und staatsanwälte"? finde nur obskures in einer sehr tiefgreifenden und ausführlichen 60sec google recherche.

 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Ich find das auch n bisschen unglücklich, aber man weiß natürlich nicht, was die stA im Hintergrund für Infos hat. An sich ist aber die richterliche Unabhängigkeit aus sehr gutem Grund stark geschützt.

Rechtsbeugung liegt in diesem Fall jetzt nicht so fern, das ist, ganz grob gesagt, der Fall wenn ein Richter recht genau weiß, dass sein Urteil geltendem Recht widerspricht und er dieses Urteil aber trotzdem fällt. Insofern ist das auch zurecht eine Straftat und kein "Fall für die nächste Instanz". Wenn man mit Absicht als Richter das Recht nach seinem Belieben beugt, dann wird das schon ganz richtigerweise als Rechtsbeugung bestraft.

Die Hürden hierfür sind aber sehr hoch und solche Fälle sind unglaublich selten. Dass das ganze jetzt noch von Hausdurchsuchungen begleitet und medial ausgeschlachtet wird, erweckt auch bei mir ein unangenehmes Gefühl. Es kann aber natürlich sehr gut sein (bzw. ist überwiegend wahrscheinlich), dass die StA da irgendwelche Hinweise auf ein Netzwerk hat, vermutlich daher auch die Hausdurchsuchung.
 
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Derweilen machen sich weitere Vorwürfe über den Familienrichter breit. Es bestehe der Verdacht, dass Klagen, die auf die Maskenpflicht zielen, wissentlich so eingereicht wurden, dass sie auf Dettmars Tisch landen. Wie die „Thüringer Allgemeine“ kürzlich berichtete, soll eine Rechtsanwältin in einer Telegram-Gruppe gezielt Klägerinnen und Kläger gesucht haben, deren Kinder Nachnamen mit den Anfangsbuchstaben haben, für die der Richter laut Geschäftsverteilungsplan des Amtsgerichts zuständig sei.

Vermutlich hofft man da irgendwie Nachweise für Kontakte der Klagenden/Anwälte mit dem Richter zu finden. Wenn der Richter nicht völlig verblödet ist wahrscheinlich umsonst aber wer weiß.
 
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Die Hürden hierfür sind aber sehr hoch und solche Fälle sind unglaublich selten. Dass das ganze jetzt noch von Hausdurchsuchungen begleitet und medial ausgeschlachtet wird, erweckt auch bei mir ein unangenehmes Gefühl. Es kann aber natürlich sehr gut sein (bzw. ist überwiegend wahrscheinlich), dass die StA da irgendwelche Hinweise auf ein Netzwerk hat, vermutlich daher auch die Hausdurchsuchung.
Bei den Schoten, die Richter sich zum Teil unbehelligt leisten dürfen, sehe ich das eher als positives Zeichen.
Hier liegt imo schon ohne Insider-Infos eine vorsätzliche Falschanwendung des Rechts nahe.
 
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Rechtsbeugung ist gegen einen amtierenden Richter schon ein sehr schwerwiegender Vorwurf. Man hat vermutlich deshalb nach weiterem, kompromittierendem Material gesucht.
 
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Früher war alles besser.


Früher war Nato-Doppelbeschluss, Wackersdorf, Startbahn West, Deutscher Herbst und Asylkompromiss. Also Kompromiss im Sinne von Rostock-Lichtenhagen, Solingen, Mölln, Hoyerswerda, Lübeck (1).

Allesamt Wunderwerke der friedlichen Auseinandersetzung. Höflich, freundlich, respektvoll. Die Deutschen, ein Volk von 82 Millionen Friedensnobelpreisträgern.
Wann genau der Diskurs "früher" besser gewesen sein soll? Und an was genau nun die "Sozialen Medien" Schuld sollen? Das wüsste ich gern. Und auch, ob einer derjenigen, die jetzt über „Meinungsfreiheit“ und „Diskurskultur“ streiten in den vergangenen 60 Jahren mal eine Bild-Zeitung in der Hand gehabt hat. Wo Witwen geschüttelt und Menschen in den Suizid geschrieben werden. Immer noch.


Sind Menschen wie Sahra Wagenknecht, Boris Palmer, Wolfgang Thierse, Thomas Gottschalk, Jan Josef Liefers und die vielen anderen Prominenten einfach nur kaltblütig berechnend, weil sie wissentlich Lügen verbreiten oder sind sie unterbelichtet und verstehen die Umstände nicht?
Andererseits: Wenn man ein Buch bewerben, die Wiederwahl sichern oder die eigene Irrelevanz überwinden und in dutzende Talkshows eingeladen werden möchte, helfen Thesen, die sich vom Parteiprogramm der AfD nicht unterscheiden, verlässlich.


Als Boris Palmer angesichts einer Deutsche Bahn-Werbung fragte, welche Gesellschaft dieses Plakat voller Nicht-Arier eigentlich abbilden solle, bedankte sich die AfD brav mit Solidarität und Rückendeckung beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN-Politiker (2). Dieser erwiderte die Freundlichkeiten, indem er nach dem Anschlag in Hanau davor warnte, der AfD "voreilig eine Mitschuld zu geben" (3). An anderer Stelle warnte Palmer im Zusammenhang mit der Seenotrettung vor "Menschenrechtsfundamentalismus" (4). Palmer ärgert sich auch öffentlich über schwarze Fahrradfahrer. Auch und insbesondere, weil sie schwarz sind (5). Was man halt so tut als Politiker der Grünen. Nur zur Einordnung: Der Mann ist Hinterbänkler in dritter Reihe. Oberbürgermeister von Tübingen, einem Ort so klein, dass er nicht einmal Großstadt ist. Und dennoch schafft es Boris Palmer in die Schlagzeilen. In die Talkshows. Und in die Sänfte des Axel-Springer-Konzerns, dessen Chefredakteuren ein Grüner mit rassistischen Wesenszügen vorkommen muss wie ein ungeahntes Gottesgeschenk.


Oder Sahra Wagenknecht mit deren Konterfei die AfD und die NPD-Jugend Wahlwerbung machen (6). Die nicht zum ersten Mal irritiert mit ihrer Nähe zum rechten Rand. Die mit der ehemaligen AfD-Chefin Frauke Petry gemeinsame Pläne machen wollte (7). Als Linke.


Und nun also Jan-Josef Liefers. Bei dem sich die AfD bedankt, weil Kritik am Lockdown erlaubt sein müsse (8). Wer genau die Kritik am Lockdown verbieten wolle und was genau nun verboten wäre, das ist nicht so richtig klar geworden in diesem ganzen Gewusel. Wichtig ist nur, dass sich Jan-Josef Liefers fühlt wie damals in der DDR. Die ja, die Älteren erinnern sich vielleicht, bekannt war dafür, dass sie Regimekritiker genauso prominent in öffentlich-rechtliche Talkshows eingeladen hat wie die Bundesrepublik heute. Man möchte beinahe einen Besuch der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen empfehlen.
Es gäbe keinen Meinungspluralismus mehr, sagt Jan-Josef Liefers. Immer nur Drosten. Überall Drosten. Und unterschlägt dabei, dass im MDR "Kekulés Corona-Kompass" und im ZDF "Corona - Pandemie ohne Ende Fakten mit Hendrik Streeck" läuft. Ja, der (!) Hendrik Streeck (9). Hendrick „Storymaschine“ Streeck. Hendrick „Kai Diekmann, ehemaliger Chefredakteur der BILD“ Streeck.

Und was Drosten angeht, fährt die BILD, immerhin die meistverkaufte Zeitung in diesem Land, eine offene Hass-Kampagne gegen einen unbescholtenen Wissenschaftler. Und umgarnt gleichzeitig die Querdenker, Reichsbürger und Neonazis, die Drosten mit dem Tode bedrohen, auf Demonstrationen Polizisten verprügeln und der Pandemie Vorschub leisten.

Und dann sitzt Thomas Gottschalk bei Sandra Maischberger und verteidigt Jan-Josef Liefers. Maischberger, nur zur Erinnerung, ist die Moderatorin des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, die mit drei weißen Menschen über Rassismus diskutieren wollte, nach öffentlicher Kritik in letzter Sekunde eine schwarze Wissenschaftlerin nachträglich einlud und später darüber log (10). Ebenfalls zur Erinnerung: Thomas Gottschalk ist der ehemalige Fernsehmoderator des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, der in einer Sendung des WDR Rassismus verteidigte, den Zentralrat Deutscher Sinti und Roma diffamierte und sich nicht von rassistischen Worten (Z-Schnitzel) und Taten („Blackfacing“) abbringen lassen wollte.

Bei Sandra Maischberger (siehe oben) verteidigt Thomas Gottschalk (siehe oben) Jan-Josef Liefers, einen Schauspieler, der im Rahmen einer misslungen Marketing-Aktion die deutsche Medienlandschaft als „Propaganda“ bezeichnet und die Bundesrepublik mit der DDR vergleicht. Der aller Ironie zum Trotz im öffentlich-rechtlichen Rundfunk (!) sein Geld damit verdient, dass er einen Medizinprofessor (!) spielt.

Noch einmal: Gottschalk und Liefers arbeiteten und arbeiten über Jahrzehnte hinweg für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, den sie ihrerseits wieder im öffentlich-rechtlichen Rundfunk verteufeln. Gottschalk bei „Maischberger“ in der ARD, Liefers in der "Aktuellen Stunde" im WDR und im „Talk“ bei ZDF. Der Tenor: Man darf überhaupt nichts mehr sagen, Abweichende Meinungen werden nicht mehr geduldet, die Medien, insbesondere der öffentlich-rechtliche Rundfunk, sind gleichgeschaltet.
Für diese wahnsinnig mutigen Aussagen wird Jan-Josef Liefers von Repräsentanten des Axel-Springer-Verlags gefeiert. Die ihrerseits als größtes Medienhaus in Europa ebenfalls der Meinung sind, dass man hierzulande nichts mehr sagen dürfe, dass abweichende Meinungen nicht mehr geduldet würden, dass die Medien, insbesondere der öffentlich-rechtliche Rundfunk, gleichgeschaltet wären. Wegen „Cancel Culture" und „Der Diskurs ist kaputt“.

Womit wir wieder am Anfang wären. Als früher noch alles besser war.

Wenn ich an frühere Diskurse denke, denke ich immer auch an den "Asylkompromiss", den ich als eine meiner ersten politischen Erinnerungen mitbekommen habe. Ich denke an Skinheads und "gewöhnliche Bürger", die Wohnhäuser anzündeten und Ausländer töteten. Und ich denke daran, wie man im Anschluss die Ausländer abgeschoben und das Asylrecht verschärft hat. Wie Angela Merkel im Anschluss nach Rostock gefahren ist, um sich die Sorgen und Nöte der Neonazis anzuhören (11). Kein Witz. So war das früher.

Oder die Debatten über den "faulsten Arbeitslosen Deutschlands". Oder die Debatten über die EU-Osterweiterung.

Ich habe in etablierten Zeitungen Dinge gelesen, bei denen mir als Jugendlicher der Atem stockte. Weil der Rassismus so derart unverhohlen war. Weil man die Menschenfeindlichkeit in der Mitte der Gesellschaft mit den Händen greifen konnte. Meine Erfahrungen mit diesem Journalismus habe ich in einem langen Artikel für das Magazin des Deutscher Journalisten-Verband aufgeschrieben (12).
So gingen die Diskurse damals. Während der NSU mordete und die Polizei im Türkenmilieu fahndete. Oder damals 2016. Als innerhalb eines Jahres 1.000 Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte verübt wurden. Eintausend. Innerhalb eines Jahres.

Diskurs in Deutschland. Als er noch nicht kaputt war.

Und dann die Ausschreitungen in Bautzen, Clausnitz, Freital, Chemnitz. Diskurse. Auf offener Straße. Genauso wie damals, Jahrzehnte zuvor, als es undenkbar war, dass eines Tages in jedem Haushalt ein Computer stehen würde.

Und nun, wo die WELT weniger Zeitungen verkauft als die taz, die BILD mutmaßlich unter die wichtige Marke von 1 Millionen Auflagen gefallen ist (Stützkäufe, Zwinkersmiley) heißt es, der Diskurs wäre kaputt.
Der Hass und die Hetze im Internet, in den sozialen Medien, in geschlossenen Telegram-Gruppen ist eklatant. Im digitalen Raum finden Radikalisierungsprozesse statt, ist der Antisemitismus derart offen, dass man sich täglich fragt, was unsere Sicherheitsbehörden beruflich machen.
Aber dieser Hass, diese Hetze ist nicht neu. Und Schuld daran ist weder "das Internet" noch "die sozialen Medien". Am Computer, an der Tastatur sitzen Menschen. Menschen, die andere Menschen beleidigen und bedrohen. So wie früher auch. Als der Diskurs vermeintlich nicht kaputt war.

Damals.

Als 1979 die TV-Serie "Holocaust – Die Geschichte der Familie Weiss" im deutschen Fernsehen ausgestrahlt werden sollte, gab es einen derartigen Tumult in der deutschen Gesellschaft, dass Neonazis Bombenanschläge auf Sendemasten verübten, um die Ausstrahlung zu verhindern.

Als im Jahr 1999 eine Ausstellung zum Thema "Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944" die deutschen Kriegsverbrechen thematisieren sollte, ließ die CDU Saarbrücken eine Anzeige schalten, in der es hieß: "Wir lassen unsere Väter von diesen Ausstellungsmachern und ihren Hilfstruppen nicht unwidersprochen als Verbrecher und Mörder diffamieren." Wenig später explodierte auch hier eine Bombe.

Im Jahr 1995 explodiert eine Bombe in den Studioräumen von ProSieben, weil ein Rassist es nicht erträgt, dass die Schwarze Arabella Kiesbauer eine Fernsehsendung moderiert (13).

Bombenanschläge. Diskurskultur. Früher.

Im Jahr 2012 gehen Journalist:innen mit Zuwanderungsgeschichte auf „Hate Poetry“-Lesereise, wo sie ihre Hassbriefe einer Zuhörerschaft vorlesen, weil sie den Rassismus gegen ihre Person ansonsten nicht ertragen (14).
Heute bekommen Journalisten des WDR, die über die rechtsextreme Szene berichten, weißes Pulver in die Redaktion geschickt. Das gesamte Gebäude wird evakuiert, Großalarm ausgelöst (15). Das alles wiederum interessiert niemanden. Kein Medienzirkus, kein Brennpunkt, keine Titelseiten, keine Diskussionen im Feuilleton, keine Talkshow-Sondersendungen. Nichts.

Nun aber sitzen Menschen, die ihr gesamtes Leben lang in privilegierten Positionen verbracht haben, auf roten Talkshow-Sesseln und berichten davon, wie schlecht es ihnen geht, weil sie nicht mehr kritik- und widerspruchslos ihren Scheiß veröffentlichen können.
"Das wird man ja wohl noch sagen dürfen" in einer Bumsgemeinschaft mit "Ich habe ja nichts gegen Ausländer, aber" und "Davon haben wir ja nichts gewusst". Wie damals. Als unser Mops ein Möpschen war.
Ich weiß gar nicht, was mich am meisten stört. Diese Anspruchshaltung, die jeden weiteren Verlust der Deutungshoheit zu einem Angriff auf die Meinungsfreiheit stilisiert oder diese Weinerlichkeit von Menschen, deren rückgratloses Mimosentum Mitleid in mir auslöst.


Vielleicht ist der Diskurs auch gar nicht kaputt. Vielleicht ist er auch noch nicht fertig, noch nicht am Ziel angelangt, wo vollständige gesellschaftliche Teilhabe erreicht und Menschen am Rand der Gesellschaft ausnahmslos mitreden und mitenscheiden können. Vielleicht wird dieser Wunsch niemals Realität werden. Aber eines ist sicher: Alles ist anders als früher. Als ein weiter Teil der Bevölkerung gar nicht an dem Diskurs teilgenommen hat, teilnehmen konnte, teilnehmen durfte.


Das ist heute anders. Und das ist gut.

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Text natürlich nicht von mir sondern von Stephan Anpalagan. Beschreibt aber gut meine Gedanken über #allesdichtmachen und den allgemeinen Kotzreiz wenn ich Zeug von Palmer, Liefers und den üblichen geistig behinderten Missgestalten lesen muss die regelmässig durch alle Talkshows tingeln. Allein wegen Maischi und Lanz sollte man den ÖR einfach komplett abschaffen. Mal abgesehen davon das die Hunde von der Sportschau mir Esther Sedlaczek geklaut haben. Was für Hurensöhne.
 
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Ich fand Palmer ja bei Lanz mal wieder herrlich, wo er mit voller Inbrunst versucht hat uns zu verkaufen, dass das Tübingener Instrument voll gut funktioniert, obwohl sich die Inzidenz seit Ende März vervierfacht hat, in BaWü insgesamt nicht mal verdoppelt. :rolleyes:
 
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Stopped reading nach den genauso üblichen wie falschen Unterstellung, Palmer sei Rassist. Ist einfach lächerlicher Versuch des Rufmordes.

Naja Fazit ist eigentlich das Palmer ein geistig behinderter Provinzaffe mit unverhältnismässig viel Aufmerksamkeit ist aber wenn dich das so mitnimmt musst du da natürlich aufhören zu lesen.
 
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Rassismus wird Palmer eigentlich nicht unterstellt, sondern dass er ein aufmerksamkeits- bzw. karrieregeiler Hinterbänkler und Provinzpolitiker ist. Kann man schon so sehen, immerhin ist er der Bürgermeister einer Kleinstadt mit der meisten medialen Aufmerksamkeit in diesem Land. Muss jetzt natürlich nicht schlimm sein. Dass trommeln zum Geschäft gehört, erwähnt er doch auch immer gerne wenn er gefragt wird.

Palmer äußert sich halt gerne kontrovers zu kontroversen Themen um Aufmerksamkeit zu generieren.
 
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Naja Fazit ist eigentlich das Palmer ein geistig behinderter Provinzaffe mit unverhältnismässig viel Aufmerksamkeit ist aber wenn dich das so mitnimmt musst du da natürlich aufhören zu lesen.
Die Frage ist doch eher warum ein geistig behinderter Provinzaffe aus der 3. oder gar 4. Politreihe so viel deutschlandweite Aufmerksamkeit generieren kann? Wäre es vielleicht möglich dass er ner ganzen Menge Menschen mit seinen Aussagen aus der Seele spricht? Menschen wie Palmer, Maasen und Co sind wichtig, sonst gibts für viele Menschen nur noch die Afd und das kann und darf keiner wollen.
 
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Jo kann natürlich sein das der Palmer vielen Menschen aus der Seele spricht ich glaube allerdings eher das man einfach immer bei ihm anruft wenn man mal wieder die Meinung des konservativsten Grünen der Bundesrepublik braucht und Kretschmann gerade keine Zeit oder Lust hat. Weil man sich man Palmer halt immer sicher sein kann das er sich a) gerne im Fernsehen reden hört und b) auch sehr gut reden kann.

Ist so wie beim Amthor den man gerne interviewed um so zu tun als ob die CDU nicht einen Altersschnitt von 68,5 hat nur weil der Mongo einen auf Benjamin Button macht.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Rassismus wird Palmer eigentlich nicht unterstellt, sondern dass er ein aufmerksamkeits- bzw. karrieregeiler Hinterbänkler und Provinzpolitiker ist. Kann man schon so sehen, immerhin ist er der Bürgermeister einer Kleinstadt mit der meisten medialen Aufmerksamkeit in diesem Land. Muss jetzt natürlich nicht schlimm sein. Dass trommeln zum Geschäft gehört, erwähnt er doch auch immer gerne wenn er gefragt wird.

Palmer äußert sich halt gerne kontrovers zu kontroversen Themen um Aufmerksamkeit zu generieren.
Hä Freiburg ist doch keine Kleinstadt? Oder soll das pseudowitziges Berlin Getue aka "Hahaha alles was weniger als 1 Mio Einwohner hat und wo man nicht jederzeit von einem Junkie angerotzt werden kann, ist keine echte Großstadt?"

Außerdem ist er für die Grünen eigentlich extrem wertvoll, die sind nur zu dumm das zu verstehen. Er schlägt die notwendige Brücke zu eher konservativ aber eben auch ökologisch eingestellten Menschen, die aber keinen Bock auf tyisch grüne/linke Identitätspolitik zugunsten von Minderheiten haben.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Yes auch grad gemerkt die Verwechslung, aber auch Tübingen ist kein Dorf, sondern eine mittelgroße Stadt.
 
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Nö, gut 90k Einwohner -> Mittelstadt, was kein Mensch wirklich sagt
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Es ist jedenfalls keine Kleinstadt, weil sie mehr als 20k Einwohner hat.
 

Gustavo

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Außerdem ist er für die Grünen eigentlich extrem wertvoll, die sind nur zu dumm das zu verstehen. Er schlägt die notwendige Brücke zu eher konservativ aber eben auch ökologisch eingestellten Menschen, die aber keinen Bock auf tyisch grüne/linke Identitätspolitik zugunsten von Minderheiten haben.

Ich glaube im Leben nicht, dass eine nennenswerte Zahl solcher Leute ernsthaft in Erwägung ziehen, grün zu wählen, nur weil die Boris Palmer haben. Palmer ist eher ein ewiger Querulant, ganz wie sein Vater es auch schon war. Solche Leute haben nicht immer nur blöde Ideen, aber bei Palmer ist es viel zu idiosynkratisch, als dass der irgendwen überzeugen könnte, für eine bestimmte Partei zu stimmen.
 
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Hä Freiburg ist doch keine Kleinstadt? Oder soll das pseudowitziges Berlin Getue aka "Hahaha alles was weniger als 1 Mio Einwohner hat und wo man nicht jederzeit von einem Junkie angerotzt werden kann, ist keine echte Großstadt?"

Außerdem ist er für die Grünen eigentlich extrem wertvoll, die sind nur zu dumm das zu verstehen. Er schlägt die notwendige Brücke zu eher konservativ aber eben auch ökologisch eingestellten Menschen, die aber keinen Bock auf tyisch grüne/linke Identitätspolitik zugunsten von Minderheiten haben.

Das wird dich vielleicht überraschen, aber ich hab nix gegen Palmer und denke auch dass er den Grünen gut tut.
Ich bin mir sicher die Mehrheit der Grünen sieht das ähnlich sonst wär er nämlich schon lange raus geflogen oder gegangen worden.

Ändert aber nichts daran das ich trotzdem denke das er mit seinen Aussagen Kontroversen zwecks Aufmerksamkeit schaffen sucht, das ist ne Feststellung und keine Verurteilung.
Der Palmer ist mMn wie Söder ein Machtpolitiker, dem geht es nicht Primär um die Sache, dem geht es um Aufmerksamkeit und dem Applaus, das kann man mögen oder auch nicht, ich denke der will noch ganz nach oben.
Der hat bestimmt auch schon mal betrunken am Kanzleramt gerüttelt. ;)
 
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Die Einschätzung finde ich abstrus. Wie sollte die Mehrheit der Grünen einfach so einen OB absetzen oder aus der Partei ausschließen können?
Wenn Palmer für die Partei wirklich nützlich wäre bzw. so empfunden würde, dann würde man ihn schon aufgrund seiner Bekanntheit anderweitig verwenden. Ich bezweifle, dass das an fehlender Ambition seinerseits scheitert.
 
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Ich glaube sein "Masterplan" ist es mit Populismus die Grünen für "das einfache Volk" attraktiver zu machen.
Dass das offensichtlich klappt sieht man ja an Schlemils Aussage: "sagt was die Menschen denken".
Ich glaube mit dem Plan steht Palmer nicht alleine da.
Die Grünen wirken halt oft abgehoben in ihrem Besserverdiener Elfenbeinturm. Das passt so ein kleines populistisches Hintertürchen gut ins Konzept. Schaden tuten es offensichtlich nicht.
Ich denke Palmer hat in der Partei hinter den Kulissen mehr Rückhalt als man so denkt.
 
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endlich mal unaufgeregte, differenzierte, sachliche und konstruktive Kritik an #allesdichtmachen

 
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