Aldi darf nicht expandieren

Didier

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Gerade ist mein Vertrauen in das deutsche Rechtssystem ein wenig gebröckelt.

http://www.zeit.de/newsticker/2009/12/17/iptc-bdt-20091217-554-23334348xml

Deutschlands oberste Verwaltungsrichter bekräftigten am Donnerstag in Leipzig, dass die Errichtung eines Discount-Marktes nicht zulässig ist, wenn dadurch alteingesessene Geschäfte in der Nachbarschaft geschädigt werden könnten.

Ich finde das geradezu unglaublich. Es muss doch die alleinige Entscheidung der Verbraucher sein, wo sie einkaufen wollen. Wie kann man auf die Idee kommen, dass ein Gericht oder ein Behörde so etwas entscheiden könnte. Praktisch wird den alteingesessenen Geschäften eine lokale Monopolstellung garantiert, so dass sie höhere Preise verlangen und weiter ineffizient bleiben können.
 
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heißt es nicht expandieren !?

Ich finde es nicht unglaublich sondern richtig.
 
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Markt regelt eben nicht alles selber.
Aldi hätte seine Stellung vermutlich genutzt um mit Preisdumping die anderen Geschäfte kalt zu stellen.
Da kann der Gesetzgeber schon auch mal eingreifen.
 
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Ihr findet das ernsthaft in Ordnung?

"Oh nein, ALDI will den gleichen kram für nen geringeren Preis verkaufen. WIR MÜSSEN ALDI AUFHALTEN!"

Das ist doch ganz klar ne Fehlentscheidung.
 
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Nicht immer gleich so engstirnig sein..
Ich finde es nicht zwangsläufig falsch..
Im Gegenteil
 
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Ihr findet das ernsthaft in Ordnung?

"Oh nein, ALDI will den gleichen kram für nen geringeren Preis verkaufen. WIR MÜSSEN ALDI AUFHALTEN!"

Das ist doch ganz klar ne Fehlentscheidung.

Dumping ist zu Recht verboten. Schau dir mal die negativen Volken davon an. Dann wirst es schnell begreifen.
Natürlich bin ich nicht generell gegen Expansionen oder sowas. Aber gerade bei großen Konzernen darf man ruhig ein wenig genauer hinschaun :x
 
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Aber führ den Gedanken doch mal weiter. Ich bin mir sicher es gibt bereits viele existierende Standorte, an denen ALDI & co andere Geschäfte Preismäßig unterbieten können. Können die jetzt in Zukunft auch den Rechtsweg einschlagen?
 

Didier

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Ok, ich habe mich im Titel verschrieben, ist schon spät.

Was hat denn Preisdumping damit zu tun? Preisdumping ist wenn man unter Einkaufspreis Produkte verkauft, mit der Idee sie wieder anzuheben, wenn die Konkurrenz verschwunden ist. Dies ist verboten, um die Entstehung von Monopolen zu verhindern.

Meinetwegen.

Aber hier ist das ja geradezu grotesk. Abgesehen davon, dass Aldi kein Preisdumping betreibt, wird hier ein bestehendes Monopol durch Regeln beschützt und Wettbewerb verhindert.
 

Clawg

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Markt regelt eben nicht alles selber.
Aldi hätte seine Stellung vermutlich genutzt um mit Preisdumping die anderen Geschäfte kalt zu stellen.
Da kann der Gesetzgeber schon auch mal eingreifen.

Und was für einen Vorteil hat es, Waren künstlich zu verteuern?
 
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Wer redet denn von künstlich verTEUERN?
Aldi hat ein riesengroßes Kapital um Waren mit Dumpingpreisen anzubieten. Damit pusht es seine Konkurrenz aus dem Markt, da diese nicht so lange anbieten können und tada, aldi hat keine Konkurrenz mehr, ist Monopolist und das führt zu einem geringeren Volkswohlstand. VWL 1. Semester.
 
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Aber hier ist das ja geradezu grotesk. Abgesehen davon, dass Aldi kein Preisdumping betreibt, wird hier ein bestehendes Monopol durch Regeln beschützt und Wettbewerb verhindert.

Es gibt dort zur Zeit kein Monopol, sondern ein Polypol.
Mehrere kleinere Anbieter. Lies den Text.
 

Didier

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Ja klar, aber jeder ist Monopolist in seiner Produktkategorie.

VWL 2. Semester: Wenn der Monopolist hohe Preise verlangt, tritt ein neuer Wettbewerber in den Markt ein. Es sei denn es existieren Markteintrittsbarrieren, um das zu verhindern.

Abgesehen davon würde mich mal ein Beispiel interessieren, in dem Aldi nachdem sie Mitbewerber verdrängt hatten mit den Preisen hochgegangen sind. Soweit ich informiert bin, haben die relativ ähnliche niedrige Preise über alle ihre Fillialen, egal ob da jetzt jemand daneben sitzt oder nicht.
 
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Bei dem ganzen gehts natürlich auch um etwas abseits der VWL..
Um Gerechtigkeit. Darf ein großer böser Konzern einfach so das Leben von kleinen unschuldigne Dorfladenbetreibern runieren? (Wer die Übertreibungen nciht findet... nevermind)

Monopole existieren ja eh nie so 100%. Aber dass Aldi die kleineren Unternehmen in einem quasi-monopol herauskicken kann sollte nicht so unlogisch sein, oder?
 

Yannic

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Klar nutzt ALDI seine Marktmacht aus und das ist weder effizient noch gerecht. Aber wenn Discountern nun in Innenstädten weniger Genehmigungen erteilt werden, Filialien zu eröffnen, dann ist die Frage, ob da noch Raum für Wettbewerb bleibt. Die schon vorhandenen Läden, die in diesen Fällen ja geschützt werden sollen, müssen sich dann nämlich nicht dem Wettbewerb stellen. Ist halt die Frage, was besser ist. Auf jeden Fall werden durch das Urteil wohl noch andere Städte zukünftig Genehmigungen verweigern.
 

Clawg

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Wer redet denn von künstlich verTEUERN?
Aldi hat ein riesengroßes Kapital um Waren mit Dumpingpreisen anzubieten. Damit pusht es seine Konkurrenz aus dem Markt, da diese nicht so lange anbieten können und tada, aldi hat keine Konkurrenz mehr, ist Monopolist und das führt zu einem geringeren Volkswohlstand. VWL 1. Semester.

Bei dir scheitert es an den ungenauen Definitionen. Monopolist ist jemand, der mittels politischer Gewalt Konkurrenten verdrängt. Das wäre in diesem Fall nicht ALDI, sondern die durch den Beschluss begünstigten lokalen Geschäfte. Und da hast du Recht, das schadet dem "Volkswohlstand".

Aber so tief in die Theorie muss man überhaupt nicht gehen. Ein kurzer Blick auf das Ergebnis bringt es ja schon ans Tageslicht: Die Leute vor Ort könnten günstiger einkaufen.

Bei dem ganzen gehts natürlich auch um etwas abseits der VWL..
Um Gerechtigkeit. Darf ein großer böser Konzern einfach so das Leben von kleinen unschuldigne Dorfladenbetreibern runieren? (Wer die Übertreibungen nciht findet... nevermind)

Darf ein Dorfladenbetreiber die ansässigen Bewohner dazu zwingen, bei ihm einzukaufen? Wer "wiegt" denn nun mehr in deinem "Gerichtigkeitssystem"?
 
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Bei dir scheitert es an den ungenauen Definitionen. Monopolist ist jemand, der mittels politischer Gewalt Konkurrenten verdrängt. Das wäre in diesem Fall nicht ALDI, sondern die durch den Beschluss begünstigten lokalen Geschäfte. Und da hast du Recht, das schadet dem "Volkswohlstand".

Aber so tief in die Theorie muss man überhaupt nicht gehen. Ein kurzer Blick auf das Ergebnis bringt es ja schon ans Tageslicht: Die Leute vor Ort könnten günstiger einkaufen.
Monopole müssen nicht zwangsläufig politisch herbeigeführt worden sein.
Teilweise entsteht es durch die alleine Besitztümer eines Gutes (Diamanten in der "Herrschaft" dieses einen großen Herstellers.. Namen entfallen)
Oder auch durch Absprachen mit Konkurrenz:" du kriegst süddeutschland alleine wenn ich norddeutschland bekomme"

Darf ein Dorfladenbetreiber die ansässigen Bewohner dazu zwingen, bei ihm einzukaufen? Wer "wiegt" denn nun mehr in deinem "Gerichtigkeitssystem"?
Natürlich darf er das nicht, tut er auch nicht. Schließlich gibt es mehr als einen Dorfladenbesitzer. Nennt sich Polypol.
 

Didier

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Monopole müssen nicht zwangsläufig politisch herbeigeführt worden sein.
Teilweise entsteht es durch die alleine Besitztümer eines Gutes (Diamanten in der "Herrschaft" dieses einen großen Herstellers.. Namen entfallen)
Oder auch durch Absprachen mit Konkurrenz:" du kriegst süddeutschland alleine wenn ich norddeutschland bekomme"


Natürlich darf er das nicht, tut er auch nicht. Schließlich gibt es mehr als einen Dorfladenbesitzer. Nennt sich Polypol.

Deine Beispiele von natürlichen Monopole, sind hier bei Aldi sicherlich nicht gegeben. Von wegen Polypol - sicherlich bieten keine zwei Dorfläden das gleiche Produkt an. Damit ist jeder Monopolist auf seinem Absatzmarkt. Aber selbst wenn es ein Polypol wäre. Wenn Aldi niedrigere Preise anbieten kann als das Polypol ist das doch immer noch besser...

Mir leuchtet die Logik nicht ein. Wir beschützen künstlich ein bestehendes Monopol um einem eventuellen zukünftigen vorzubeugen.

Dein Gerechtigkeitsansatz ist wenigstens ehrlich. Nur wie stellst Du Dir da das Maß vor?
 
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Es ist kein Monopol O_o
Das sind höchstens Oligopole. Aber keine reinen Monopole.
2 Dönerläden bieten keine identischen Produkte, aber austauschbare Produkte.


Maß bei Gerechtigkeit ist unmöglich zu erfüllen. Ist ein Ideal.
 
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Einstiegskosten.
Bindung an Unternehmen.
Beste Plätze reserviert.
Niemand möchte mehr in den Markt, da alle ihren Teil von Deutschland abbekommen haben
Economies of scale

etc.
 

Clawg

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Wenn die Nachteile die durch monopolartige Strukturen so groß werden, dass sie dem "Volkswohlstand" schaden, wird es umso attraktiver für Konkurrenten einzusteigen bzw. die Vereinbarung zu brechen. Somit ist ein staatlicher Eingriff nicht nötig.
 
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Wenn die Nachteile die durch monopolartige Strukturen so groß werden, dass sie dem "Volkswohlstand" schaden, wird es umso attraktiver für Konkurrenten einzusteigen bzw. die Vereinbarung zu brechen. Somit ist ein staatlicher Eingriff nicht nötig.

:thumb:
 
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Und was für einen Vorteil hat es, Waren künstlich zu verteuern?
Umverteilung.

Mehr Einnahmen beim Verkauf -> Mehr Gehalt für die dort arbeitenden Menschen möglich (JEDE Wette alle dort bisher angestellten Mitarbeiter verdienen deutlich mehr und haben bessere Verträge als eine ALDI-Verkäuferin je bekäme) -> bessere Arbeitsbedingungen (Kündigungsschutz, Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, mehr Zeit für die Familie, Kinder) -> bessere gesundheitliche Lage (Zusammenhang zw. Arbeitsbedingungen und Krankenstand ist mehrfach bewiesen) -> mehr Einnahmen aus Steuern und Sozialabgaben (weniger "Minijobs", deutlich mehr Arbeitsplätze vor Ort, weniger Zahlungen aus Krankenkassen -> sozialer Friede, weniger Kriminalität -> geringere Kosten für Rechtssystem und Polizei -> ... kann man bis zum Sankt Nimmerleinstag fortsetzen.

Richtig ist, alle Menschen dort zahlen etwas mehr für ihre Lebensmittel und Haushaltswaren als sie es bei Aldi tun würden. Und von diesem "mehr" finanziert sich unter anderem eine lebenswertere Umgebung. Dass eine Gesellschaft in der 1000 Leute je 1500 € haben besser (spannungsfreier) funktioniert als eine in der 900 Leute je 1666 € haben (weil sie billiger Einkaufen können) aber 100 Leute 0 € haben weil sie ihren Job verloren haben und dann vom Staat leben müssen, sollte einleuchten? Im Moment existieren dort kA 1-2 Dutzend Geschäfte wo dann 100 Leute die Versorgung der Bevölkerung sichern (Verkauf). Ein AldiMarkt macht das im Schichtsystem mit 20 Mann zu Billiglöhnen. Und genau darum würde ich es als Stadt ebenso ablehnen, wenn zu befürchten steht dass ein existierendes Sozialgefüge nachhaltig geschädigt wird.
 
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Hmm...
Ich denke auch nicht, dass die lokalen Händler einen höheren Stellenwert haben als ein neuer, zumal er auch einiges mehr an Arbeitsplätzen schafft, als der lokale Krauter (ok, schlecht bezahlte, aber immerhin...).
Ich kann mir im Moment absolut kein Gesetz vorstellen, mit dem ein Aldi-Markt verhindert werden kann.
Um eine Monopolstellung zu verhindern, gibt es z.B. das Kartellamt, allerdings ist das Monopol in diesem Fall eher bei den alten Läden.
Die einzige Begründung wäre, dass es schon over 9000 Supermärkte in dem Kaff gibt und es dadurch nicht passt. Dann wäre aber auch Aldi zu dumm, einen Markt dahin zu bauen, wo es nix zu verdienen gibt.
Baulich wäre da auch was zu machen, wenn so eine Konsumhalle nicht in die Gegend passt.
Das Argument "wir müssen unsere überteuerten Tante-Emma-Läden retten", kann aber doch nicht deren Ernst sein.
 
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Hmm...
Ich denke auch nicht, dass die lokalen Händler einen höheren Stellenwert haben als ein neuer, zumal er auch einiges mehr an Arbeitsplätzen schafft, als der lokale Krauter (ok, schlecht bezahlte, aber immerhin...).
Ich kann mir im Moment absolut kein Gesetz vorstellen, mit dem ein Aldi-Markt verhindert werden kann.
Um eine Monopolstellung zu verhindern, gibt es z.B. das Kartellamt, allerdings ist das Monopol in diesem Fall eher bei den alten Läden.
Die einzige Begründung wäre, dass es schon over 9000 Supermärkte in dem Kaff gibt und es dadurch nicht passt. Dann wäre aber auch Aldi zu dumm, einen Markt dahin zu bauen, wo es nix zu verdienen gibt.
Baulich wäre da auch was zu machen, wenn so eine Konsumhalle nicht in die Gegend passt.
Das Argument "wir müssen unsere überteuerten Tante-Emma-Läden retten", kann aber doch nicht deren Ernst sein.


Nur weil Aldi ein Discounter ist Ware deutlicher günstiger verkauft sind Tante Emma Läden noch lange nicht überteuert.
 
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Tante Emma ist nicht nur teurer als Aldi, sie ist teurer als so ziemlich jeder Supermarkt, was natürlich an dem Mengenrabatt im Einkauf liegt. Das geht gar nicht anders, oder die gute Frau macht Verlust.
Die Zeiten eines 20m²-Hökers mit Zuquatsch-Garantie sind imo einfach vorbei.
Keiner hat mehr Zeit, also rein, nehmen, raus, fertig. Und nicht in drölf Läden: Drogerie, Fleischer, Fischmann, Gemüsehansel.

Es geht nicht um den Dicounter an sich. Nen Feinkost-Supermarkt hat sicherlich seine Berechtigung. Wenn die Leute den Aldi-Markt nicht wollen, können sie ja woanders hingehen.
 
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Tante Emma ist nicht nur teurer als Aldi, sie ist teurer als so ziemlich jeder Supermarkt, was natürlich an dem Mengenrabatt im Einkauf liegt. Das geht gar nicht anders, oder die gute Frau macht Verlust.
Die Zeiten eines 20m²-Hökers mit Zuquatsch-Garantie sind imo einfach vorbei.
Keiner hat mehr Zeit, also rein, nehmen, raus, fertig. Und nicht in drölf Läden: Drogerie, Fleischer, Fischmann, Gemüsehansel.

Es geht nicht um den Dicounter an sich. Nen Feinkost-Supermarkt hat sicherlich seine Berechtigung. Wenn die Leute den Aldi-Markt nicht wollen, können sie ja woanders hingehen.

Jo und wenn die Stadt nicht will dass ein Aldi die lokalen Gemüsehändler, Drogerien, Bäckereien und Lebensmittellädel ruiniert kann der Aldi doch auch woanders hingehen.
Im Nachbardorf hat vor ein paar Jahren ein Lidl eröffnet und nach und nach sind alle anderen Läden die schön verteilt im Dorf lagen bankrott gegangen. Der Lidl mag vielleicht 15 Arbeitsplätze mit der Filiale geschaffen haben - aber 20 sind durch 4 kleinere Läden verloren gegangen.

Ausserdem hey bitte. Wenn ich das Gemüse das im Aldi auf Paletten rumliegt anschaue könnt ich Knochen kotzen. Da lob ich mir das frische Gemüse das auch noch wenigstens ein bisschen gekühlt in anderen Märkten liegt. Zahl dann auch gern 20cent mehr fürs Pfund.

(Und wehe es kommt wieder einer mit LOL DANN HAST DU HALT NEN SCHEISS ALDI ERWISCHT BEI MIR UM DIE ECKE IS DER ELITÄRE ECHTE ALDI MIT DIAMANTBESETZEN BANANEN LOL!)
 
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Also, in der Schweiz ist Aldi seit zwei Jahren vertreten und Lidl seit 1 Jahr.
Die allgemeine Meinung ist, dass die derzeitigen Monopolisten (Coop & Migros) keine Preisschlacht mit den Discountern liefern sollen, sondern sich eher durch Qualität und Service differenzieren müssen.

Dies ist aber selbstverständlich zu relativieren, weil in Deutschland die sozialen strukturellen Gegebenheiten natürlich anders sind.
 
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Miau, über die Qualität von Aldi wollen wir hier doch gar nicht sprechen. Manches ist gut, manches weniger.
Darum geht es doch auch gar nicht. Auch nicht um Aldi an sich.
Es geht um das Prinzip der Marktwirtschaft. Wenn Aldi (oder ein x-beliebiger anderer Supermarkt) die ansässigen Läden kaputt macht, dann ist das letztendlich das Problem der Kunden.
Schließlich ist billig nicht immer besser für den Käufer. Wenn aber die Qualität (überwiegend) auch stimmt, warum in aller Welt sollte man den Einzelhändler per Gesetz (!) an den Tropf anschließen und künstlich am Leben erhalten?
Wenn er besser ist als Aldi (oder genausogut), dann wird er auch bestehen. Wenn nicht, dann muss er eben zumachen.
Wir leben doch nicht im 19. Jahrhundert.
 
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Warum sollte man ihn denn mit aller Gewalt dazu bringen ums überleben kämpfen zu müssen nur weil ein Millionenkonzern seine drölfzigste Filiale eröffnen will? Warum soll man die Kleinen denn nicht schützen?

Ausserdem warum an den Tropf hängen? Sagt keiner dass es den Läden im Augenblick schlecht geht. Ich glaube sogar eher das die Läden gut gehen. Aber wie man weiß ist es nunmal so das sobald ein Aldi oder Lidl oder was auch immer öffnet die Kunde dahin rennen weils nunmal scheißbillig ist. Ich will das gar nicht verteufeln weil ich das genauso mache. Aber wenn ich schon für wenig Geld einkaufen gehe, dann muss ich das nicht zwingend in der Nachbarschaft machen.

In der Gesellschaft in der wir leben in der einem der nächste, wenn es ein Fremder ist, mal gepflegt am Arsch vorbei geht interessiert es leider keinen mehr ob der Hakan vom Feinkosttürken 25 Jahre feinstes Brot auf meinen Frühstückstisch gebracht hat das 2€ gekostet hat, wenn plötzlich ein Aldi aufmach der Supidupi Aufbackbrötchen für 50 Cent in die Menge schmeißt. Da wird drauf geschissen das Hakan mit dem Brot das ich 25 Jahre da gekauf hab die Ernährung seiner Familie finanziert hat, ich renn dann lieber zum Aldi und kauf mir 12 Pack Aufbackbrötchen, brauch ich meinen fetten Wohlstandsarsch auch nicht mehr jeden Tag aus dem Haus tragen damit ich was zu essen bekomm. Was ich damit sagen will - selbstverständlich muss man die Kleinen schützen vor immer größerwerdenden Maxikonzernen die allem und jedem ihren Weg aufdrücken.

Ich finds absolut in Ordnung das man Aldi nicht erlaubt dort zu bauen.

EDIT:
Ist sogar irgendwie lustig dass uns oft nur das Gesetz dazu zwingt sozial zu sein. .......Nein irgendwie sogar arm.
 

Das Schaf

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Hier in der gegend hat sich vor ~15 jahren ein größerer bekleigunshändler ansiedeln wollen. das wollte die gemeinde nicht da die kleinen geschäfte draufgehen buhu.
resultat : die sind 30km weiter gezogen, dort hat sich ne größere Zone mit mehrern solcher Händler angesiedelt einzugsbereich 50km, keiner geht hier mehr zum einkaufen. danke liebe gemeinde.

mittlerweile sindse auch draufgekommen dass das schwachsinn ist wenn man die großen läden raushalten will
 
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Achso, wenn man den großen Bekleidungshändler in der Stadt gelassen hätten wären totzdem alle zu den kleinen gegangen?

Ein Aldi hat normalerweise aufgrund der Filialendichte kein 50km Einzugsbereich und brauchs auch nicht.
 
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Sry Brosefs, aber Claw und Brot haben recht.
 
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die kleinen läden hätten sich im umfeld des großen ladens spezialisieren können. wenn das umfeld sich ändert, kann man sich doch net auf stur stellen.
 

Das Schaf

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Wo auf den Bergen Schlösser wachsen
Achso, wenn man den großen Bekleidungshändler in der Stadt gelassen hätten wären totzdem alle zu den kleinen gegangen?

Ein Aldi hat normalerweise aufgrund der Filialendichte kein 50km Einzugsbereich und brauchs auch nicht.

musst mal so rechnen, was hat die gemeinde davon?

steuereinnahmen oder keine steuereinnahmen...
 
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musst mal so rechnen, was hat die gemeinde davon?

steuereinnahmen oder keine steuereinnahmen...

Hab ich dagegen jemals was gesagt?

Steuern sind in dem Thread aber von dem was ich gelesen hab nicht das Thema sondern das Problem mit den Discountern die überall hin wollen aber nicht dürfen.
 
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Wenn ich beim Hakan nebenan aber z.B. 40-50€ für nen Kilo Rinderfilet zahle, dass ich im Supermarkt 10km weiter für 27 kriege, dann hole ich mir das da und bekomme sogar noch ne Kiste Bier dazu, ohne in zig Läden zu fahren und mir zig-mal nen Parkplatz zu suchen (aktuelles Beispiel von gestern ;) ). Vorrausgesetzt, die Qualität ist vergleichbar (und das ist sie in dem Fall).

Dass Hakan davon lebt ist ja schön und gut, nur bin ich nicht die Wohlfahrt.

Und dass mit dem Beispiel der Bekleidungshändlern:
Das Ergebnis ist, dass alle unzufrieden sind:
- Die Einzelhändler, dass sie Peite sind (was sie so oder so gewesen wären)
- Die Kunden, dass sie 50km fahren müssen (was sie sich hätten schenken können)
Ausserdem lockt (bei kleineren Ortschaften) die Existenz eines Supermarkts wietere Anwohner an. -> Mehr Steuereinnahmen für die Gemeinde.
Wenn da nur Hakan rumlungert, zieht das niemanden an.

Ausserdem hat ein Supermarkt i.A. von einem Artikel mehrere Hersteller im Sortiment. Hakan hat nur eine Sorte, weil er weder Platz noch Geld hat, sich den Krempel hinzulegen. Wenn ich nun mal wechseln will (ich hab auch nicht jeden Tag Appetit auf dasselbe), muss Hakan halt den Kürzeren ziehen.

Sieh es ein: der Tante Emma Laden ist nicht mehr zeitgemäß. Über kurz oder lang wird er sowieso verschwinden. Warum macht man es dem Kunden nicht einfacher und spart ihm das Benzin im Zuge des Klimawandels? ;)
 
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1) soziale Marktwirtschaft > Kapitalismus
2) Verödung der Innenstädte ist ein massives Problem
 
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