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Tja, wo fange ich am besten an? Kennen gelernt habe ich D. schon vor einer ganzen Weile. Wie einige hier wissen arbeite ich als Steuerfachangestellte und er und sein Kumpel haben eine Firma, die zunächst Mandant eines Kollegen war, dann das Mandat aber mir übertragen wurde. Die beiden sind auch gut mit meinen Eltern bekannt, also duzte man sich schnell mal und Ende letzten Jahres konnte man dann schon sagen, dass ich mit den beiden ganz locker befreundet war. Irgendwann im November fragte D. dann mal, ob ich nicht mal nen Glühwein in der Stadt trinken wollte und da man sich gut verstand, sah ich darin kein Problem.
Nur dann fing es an, dass man sich ab und zu mal eine Mail schrieb und nach und nach immer mehr voneinander wusste. Zum Beispiel von seinen massiven Eheproblemen. Anfangs habe ich noch irgendwie versucht ihn auf Abstand zu halten und ihm quasi Tipps gegeben, was er noch ausprobieren könnte, um die Ehe zu retten. Natürlich auch um keine Gefühle in mir aufkommen zu lassen. Nur über Weihnachten konnte er es dann nicht mehr verleugnen und hat mir dann gestanden, dass er sich in mich verliebt hätte. Ich hab weiterhin versucht irgendwie die Kontrolle zu behalten und D. nicht zu nah kommen zu lassen, aber ich konnte irgendwann auch nichts mehr gegen meine Gefühle tun. Dennoch war ich zu diesem Zeitpunkt auf dem Standpunkt nichts zu tun, was seine Ehe gefährden könnte. Nur er ging immer einen Schritt weiter. Weiter als ich es je getan hätte und so kam es dann kurz vor Silvester dazu, dass er mich geküsst hat und gesagt hat, dass er mich liebt. Ich wusste zunächst gar nicht, wie ich mit der Situation umgehen sollte und habe mit ihm geredet, ob er nicht doch noch irgendwie seine Ehe retten könne, aber er sah keine Chance mehr. Es ging dann erstmal einen Monat so weiter. Kein Sex, denn das wäre mir zu weit gegangen, aber man hat sich halt gesehen, hat geredet und auch ab und zu geküsst.
Anfang Februar hat er es dann nicht mehr ausgehalten. Er hat seiner Frau gesagt, dass er sich in eine andere Frau verliebt hätte und das mit ihr nicht mehr funktioniert. Sie hat D. ganz klar gesagt, dass ihr das egal ist. Wenn er sich von ihr trennt, dann wird sie sich vor nen Zug schmeißen und das könne er den Kindern ja nicht antun, dass die dann ohne ihre Mutter leben müssten. Er wäre ja Schuld daran. Da er seine Frau zwar nicht mehr liebt, aber sie ihm nicht egal ist und leider auch so "verrückt" ist, das wirklich zu tun, gab es einen sehr tränenreichen Abschied und er hat sich für seine Kinder und für seine Frau entschieden.
Zumindest für ein paar Wochen. Dann konnte er auch das nicht mehr und rief mich an. Wir telefonierten wieder viel ohne uns zu sehen, aber schnell riss es natürlich wieder ein und man war wieder so vertraut wie vorher, auch ohne körperlichen Kontakt. Er hat sie nur nicht mehr angelogen. Wenn sie fragte, ob wir uns gesprochen hätten, sagte er ja. Und sie meinte sie hätte Verständnis dafür, dass er die Frau, die er liebt nicht von jetzt auf gleich nicht mehr sprechen könnte.
Bis Anfang März. Bei einem erneuten Ausraster bestand sie nun auf einmal darauf, dass sofort sämtlicher Kontakt abgebrochen werden müsse. Ich hatte mich sowieso schon gewundert, aber war froh ihn nicht ganz verlieren zu müssen. Anfang März dann schon. Sie bestand außerdem darauf, dass sofort der Steuerberater zu wechseln sei. Dumm für mich und gut für sie, dass der Kumpel und Geschäftspartner meines "Freundes" selbst vor Jahren von seiner Frau betrogen wurde und er nun jemand passenden gefunden hatte, an dem er sich an Stelle seiner Frau rächen konnte. Er wusste die ganze Zeit von uns beiden und war sogar froh, dass es mich gab, denn zum ersten Mal seit langer Zeit ging es D. wieder gut und er hockte nicht mehr jeden Tag bis zum Abwinken in der Firma, nur weil er nicht nach Hause wollte. Plötzlich wurde seinem Kumpel nur bewusst wie ernst das Ganze für D. war und das wollte sein Kumpel ja nun auch nicht. Er unterstütze D.s Frau bei dem Plan den Steuerberater zu wechseln. Als mir das dann um die Ohren geknallt wurde, platzte die Bombe natürlich, denn nun war es an mir meinem Chef zu beichten, was ich angestellt hatte. D. hat zwar angeboten mit meinem Chef zu sprechen, aber ich war der Meinung das selbst klären zu müssen. Zum Glück ist mein Chef der Beste und zeigte mehr Besorgnis über meinen Zustand nach der Trennung als Ärger über das verlorene Mandat. Er hat mich dann erstmal beruhigt und dann die Sache ruhen lassen. Dadurch beruhigten sich dann auch D.s Frau und sein Kumpel und man einigte sich darauf das Mandat auf einen meiner (männlichen) Kollegen zu übertragen. Nur hat die Bürokraft von D. und seinem Kumpel dann auch gleich gesagt, dass selbst mit Steuerberaterwechsel nichts anders würde, denn wenn die zwei sich wirklich lieben, finden die auch so einen Weg.
Und natürlich haben wir das. Wir haben weiterhin fast täglich telefoniert oder uns gesehen. Nur durfte jetzt auch D.s Kumpel nichts mehr davon wissen, da er ja klar gemacht hatte, wie er mittlerweile zu der Sache steht. Sie hatte inzwischen nach jahrelanger Abstinenz begonnen zu trinken. Und zwar nicht nur trinken sondern fast schon zu saufen. Das ist ja immer recht praktisch um dem Partner ein schlechtes Gewissen zu machen. Noch dazu wurde inzwischen regelmäßig das Handy gefilzt und bei Geschäftsterminen fuhr sie mit einem gewissen Sicherheitsabstand hinterher. Er hatte ja bereits mehrfach gesagt, dass er jemand anderen lieben würde und das auch nicht so einfach abstellen könne oder gar wolle. Ihr war das immer noch egal, denn was man an Vertrauen nicht hat, kann man ja mit Kontrolle ausgleichen. Gebracht hat es natürlich nichts.
Dann kam der Härtefall am 20.4. sie war mal wieder total betrunken und stand plötzlich vor meiner Haustür. Sie brüllte durch die ganze Straße (ich wohne in der Innenstadt, also haben es genug Leute mitbekommen) und klingelte im ganzen Haus sturm. Dummerweise machte ihr niemand auf und auch ich war sicher nicht so blöd an die Tür zu gehen. Ich war seit Monaten drauf vorbereitet, dass sie sicher irgendwann zu mir kommen würde und mit mir sprechen wollte und ich hätte mich auch mit ihr an einen Tisch gesetzt und geredet, aber jetzt stand eine vollkommen hysterische und betrunkene Frau auf der Straße, die mir Prügel androhte. Ich habe sie erstmal 15Minuten toben und randalieren lassen in der Hoffnung sie würde sich beruhigen. Aber weit gefehlt, denn betrunkene haben eine unglaubliche Ausdauer. Sie brüllte fleißig meinen Vor- und Nachnamen, damit die Nachbarn wenigstens auch wissen um wen es geht, steckte Zahnstocher in alle Klingeln im Haus, damit es Sturm klingelte und brüllte dann noch weiter, dass ich eine vollkommen intakte Ehe auf dem Gewissen hätte und gefälligst runter kommen solle, damit sie mit die Fresse polieren könne (O-Ton einer 40jährigen). Ich war geschockt. Ich habe D. versucht an zu rufen, doch der steckte im Funkloch. Also rief ich in letzter Verzweiflung seinen Kumpel und Geschäftspartner an, ob er nicht D.s Frau einsammeln oder zumindest beruhigen könne bis D. da wäre. Von dem netten Kumpel bekam ich nur zu hören, ob ich denn nicht genug Rückgrat hätte selber runter auf die Straße zu gehen. Naja, ich habe mich für die Hilfe bedankt und aufgelegt, denn für mich hat es eher mit Peinlichkeit als mit Rückgrat zu tun, wenn ich mich Mitten in der Stadt mit einer anderen Frau auf der Straße wälze und prügle. Ich habe dann runtergerufen, dass sie bitte jetzt gehen solle, weil ich die Polizei gerufen hätte. Sie drohte mir noch, dass sie mich sicher noch irgendwo erwischen würde und ich dann was erleben könne, aber ist dann doch recht schnell verschwunden, da die Polizeiwache nicht weit von meinem Haus entfernt ist. Natürlich hatte ich nicht die Polizei gerufen, denn ich wollte nicht, dass die sie vor den Augen der Kinder (Die sind 15 und 17 Jahre, die kriegen sowas mit) nach Hause gebracht wird und dann womöglich die Kinder noch mitkriegen, dass Muttern besoffen in der Stadt rumgepöbelt hat. Naja, ich war ja froh, dass sie nun weg war. Weit gefehlt. Sie hatte nur in einer Kneipe 2 Straßen weiter nachgetankt. Als sie 10 Minuten später wieder da war, ging es weiter. Und zwar noch peinlicher als vorher schon. "Nen fetten Arsch und kleine Titten haste! Das hat D. auch gesagt!" oder auch das Wort Fotze fand ich aus dem Munde einer angeblich erwachsenen Frau mehr als lächerlich. Zumal sich D. ganz sicher mit seiner Frau über meinen Arsch oder meine Titten unterhält, aber egal, die intelligenteste ist sie halt nicht. Ich habe D. endlich erreicht und er hat seine Frau eingesammelt. Danach folgten erstmal ein paar Tage Funkstille und nach einer Woche brachte er es dann übers Herz sich zumindest zu entschuldigen. Zum Einen für das Verhalten seiner Frau, zum Anderen weil er nicht da war um mich zu beschützen.
Es ging wieder einen Monat weiter. Nichts halbes, nichts ganzes. Nein, kein Sex, auch wenn das inzwischen von ihm ausgeht und nicht mehr von mir. Nach all den Schoten seiner Frau, die einfach nur noch von verletztem Stolz getrieben wird und schon lange nicht mehr von Liebe oder gar dem Gedanken an die Kinder, sehe ich nicht mehr ein, warum ich auf sie Rücksicht nehmen sollte. Die Stadt in der ich wohne ist quasi ein Dorf. Die halbe Stadt hat ihre besoffene Pöbeltour mitbekommen und darunter waren sicher auch welche, die mit den Jungs auf eine Schule gehen. So etwas peinliches kann man doch den Kindern nicht antun. Auch kann das doch keine Liebe mehr meinem Mann gegenüber sein, wenn ich sowas tue. Das sind alles seine Kunden. Warum mache ich so einen Scheiß?
Naja, er hat heute morgen um 10 vor 7 mal wieder Schluss gemacht, weil er es einfach nicht mehr aushält, weil ihn inzwischen sogar Bekannte und angebliche Freunde meiden, weil seine Frau im besoffenen Kopp den Frauen in dem Kaff erzählt hat, was für ein Arsch er ist und dass er eine junge Freundin hat. Dass sie ihn schon vor Jahren betrogen hat und nie den Arsch in der Hose das zu gestehen, steht ja auf einem ganz anderen Blatt. Er hat es nicht mal einen Monat ausgehalten und hat ihr dann die Wahrheit gestanden. Und das ohne je Sex gehabt zu haben. Und sie? Sie hat ganz zu Beginn ihrer Ehe Monate lang mit einem Anderen geschlafen und es erst beendet, als dieser Mann sie dafür bezahlen wollte. Aber sie hat es ihm nie gesagt. Erst jetzt 17 Jahre später nachdem er ihr von mir gestanden hat. Aber er ist viel zu gutmütig. Er würde das niemals in Feld führen und auch niemals jemandem erzählen (außer mir, und auch nur unter strengsten Sicherheitsauflagen). Naja, so hat er es einfach nur hingenommen, als er gestern mal wieder die Hucke voll gekriegt hat. Er hat sich nicht mehr gewehrt oder verteidigt, als ihm erst seine Bekannten einen Spruch nach dem nächsten gegeben haben und als sie dann später zu Hause im Besein der Kinder auch noch drauf gehauen hat, hat er auch nichts dagegen getan. Er rief nur heute Morgen wieder vollkommen fertig an und meinte er schaffe das nicht mehr. Er könne das seinen Kindern nicht antun und auch wenn er zu Hause so unglücklich ist und auch weiter sein wird, weil sich nichts ändern wird, könne er seine Kinder wohl niemals verlassen, wenn er es nach gestern Abend schon nicht getan hat.
Nur was sollte ich jetzt tun? Ich weiß es nicht. Es zu akzeptieren bin ich noch nicht bereit. Denn ich habe immer zurück gesteckt, ich hatte mein Leben lang Pech mit den Männern. Jetzt habe ich einen Mann mit dem ich glücklich sein könnte. Den ich liebe und der mich liebt. Und sie hat nur Angst um ihren sozialen Status und lässt ihren verletzten Stolz (natürlich) an mir aus. Nur bin ich ja nicht Schuld am scheitern einer Ehe. Es lief doch schon vorher nichts mehr. Die Ehe war schon am Ende bevor ich überhaupt ins Spiel kam. In eine intakte Ehe hätte ich mich ja nicht mal einmischen können. Und auch wenn sie ihn im Moment durch Kontrolle erstmal wieder an sich gebunden hat, wird das sicher nicht für immer so weitergehen können. Denn für sie bin nur ich Schuld am Scheitern der Beziehung, vielleicht noch D. aber sie ja auf keinen Fall. Und solange sie so denkt wird sich ja auch in der Ehe nichts ändern können, weil sie sich nicht ändert.
Nur wenn diese Ehe zum Scheitern verurteilt ist, warum sollte ich dann aufgeben und die Chance auf mein Glück aufgeben? Sicher werde ich seine Entscheidung von heute morgen respektieren und mich nicht bei ihm melden oder sonst irgendwie in Aktion treten. Aber warten werde ich wohl. Zumal ich im Moment dank meiner Gefühle eh nichts anderes machen kann.
Warum schreibe ich hier also? Keine Ahnung, ich möchte weder die Absolution erteilt bekommen, noch für meine Fehltritte kaputtgeflamed werden. Sicher habe ich Fehler gemacht, nur ich denke die haben alle Beteiligten gemacht. Und ich bin mir nicht sicher, ob ich nicht das gleiche wieder tun würde. Ich weiß es nicht.
Nur interessiert mich mal die Meinung von Aussenstehenden. Sicher gibt es einige Details, die ich sicher noch vergessen habe, die zur Beurteilung der ganzen Sache noch fehlen, aber ich habe versucht zumindest das Wichtigste auf den Punkt zu bringen und hoffe irgendjemand kann mir seine Meinung auch ohne Flames sagen.
An die FIH-Fraktion noch kurz: Es ging nicht um Sex oder darum, dass er zwei Frauen gleichzeitig vögeln wollte, denn das hat er nicht.
P.S.: Eine Bitte an Safran, es wäre nett wenn du dich aus diesem Thema raushalten könntest. Zum Einen weil dein Frauenbild eh schon unter aller Sau ist und ich das nicht schon wieder hören will und zum anderen, weil du immer noch denkst ich bin die kleine 18jährige, die sich damals mit dir eingelassen hat. Ich bin inzwischen anders, ich habe mich sehr verändert. Aber da du das eh nicht siehst, halt dich bitte einfach raus. Danke!
Nur dann fing es an, dass man sich ab und zu mal eine Mail schrieb und nach und nach immer mehr voneinander wusste. Zum Beispiel von seinen massiven Eheproblemen. Anfangs habe ich noch irgendwie versucht ihn auf Abstand zu halten und ihm quasi Tipps gegeben, was er noch ausprobieren könnte, um die Ehe zu retten. Natürlich auch um keine Gefühle in mir aufkommen zu lassen. Nur über Weihnachten konnte er es dann nicht mehr verleugnen und hat mir dann gestanden, dass er sich in mich verliebt hätte. Ich hab weiterhin versucht irgendwie die Kontrolle zu behalten und D. nicht zu nah kommen zu lassen, aber ich konnte irgendwann auch nichts mehr gegen meine Gefühle tun. Dennoch war ich zu diesem Zeitpunkt auf dem Standpunkt nichts zu tun, was seine Ehe gefährden könnte. Nur er ging immer einen Schritt weiter. Weiter als ich es je getan hätte und so kam es dann kurz vor Silvester dazu, dass er mich geküsst hat und gesagt hat, dass er mich liebt. Ich wusste zunächst gar nicht, wie ich mit der Situation umgehen sollte und habe mit ihm geredet, ob er nicht doch noch irgendwie seine Ehe retten könne, aber er sah keine Chance mehr. Es ging dann erstmal einen Monat so weiter. Kein Sex, denn das wäre mir zu weit gegangen, aber man hat sich halt gesehen, hat geredet und auch ab und zu geküsst.
Anfang Februar hat er es dann nicht mehr ausgehalten. Er hat seiner Frau gesagt, dass er sich in eine andere Frau verliebt hätte und das mit ihr nicht mehr funktioniert. Sie hat D. ganz klar gesagt, dass ihr das egal ist. Wenn er sich von ihr trennt, dann wird sie sich vor nen Zug schmeißen und das könne er den Kindern ja nicht antun, dass die dann ohne ihre Mutter leben müssten. Er wäre ja Schuld daran. Da er seine Frau zwar nicht mehr liebt, aber sie ihm nicht egal ist und leider auch so "verrückt" ist, das wirklich zu tun, gab es einen sehr tränenreichen Abschied und er hat sich für seine Kinder und für seine Frau entschieden.
Zumindest für ein paar Wochen. Dann konnte er auch das nicht mehr und rief mich an. Wir telefonierten wieder viel ohne uns zu sehen, aber schnell riss es natürlich wieder ein und man war wieder so vertraut wie vorher, auch ohne körperlichen Kontakt. Er hat sie nur nicht mehr angelogen. Wenn sie fragte, ob wir uns gesprochen hätten, sagte er ja. Und sie meinte sie hätte Verständnis dafür, dass er die Frau, die er liebt nicht von jetzt auf gleich nicht mehr sprechen könnte.
Bis Anfang März. Bei einem erneuten Ausraster bestand sie nun auf einmal darauf, dass sofort sämtlicher Kontakt abgebrochen werden müsse. Ich hatte mich sowieso schon gewundert, aber war froh ihn nicht ganz verlieren zu müssen. Anfang März dann schon. Sie bestand außerdem darauf, dass sofort der Steuerberater zu wechseln sei. Dumm für mich und gut für sie, dass der Kumpel und Geschäftspartner meines "Freundes" selbst vor Jahren von seiner Frau betrogen wurde und er nun jemand passenden gefunden hatte, an dem er sich an Stelle seiner Frau rächen konnte. Er wusste die ganze Zeit von uns beiden und war sogar froh, dass es mich gab, denn zum ersten Mal seit langer Zeit ging es D. wieder gut und er hockte nicht mehr jeden Tag bis zum Abwinken in der Firma, nur weil er nicht nach Hause wollte. Plötzlich wurde seinem Kumpel nur bewusst wie ernst das Ganze für D. war und das wollte sein Kumpel ja nun auch nicht. Er unterstütze D.s Frau bei dem Plan den Steuerberater zu wechseln. Als mir das dann um die Ohren geknallt wurde, platzte die Bombe natürlich, denn nun war es an mir meinem Chef zu beichten, was ich angestellt hatte. D. hat zwar angeboten mit meinem Chef zu sprechen, aber ich war der Meinung das selbst klären zu müssen. Zum Glück ist mein Chef der Beste und zeigte mehr Besorgnis über meinen Zustand nach der Trennung als Ärger über das verlorene Mandat. Er hat mich dann erstmal beruhigt und dann die Sache ruhen lassen. Dadurch beruhigten sich dann auch D.s Frau und sein Kumpel und man einigte sich darauf das Mandat auf einen meiner (männlichen) Kollegen zu übertragen. Nur hat die Bürokraft von D. und seinem Kumpel dann auch gleich gesagt, dass selbst mit Steuerberaterwechsel nichts anders würde, denn wenn die zwei sich wirklich lieben, finden die auch so einen Weg.
Und natürlich haben wir das. Wir haben weiterhin fast täglich telefoniert oder uns gesehen. Nur durfte jetzt auch D.s Kumpel nichts mehr davon wissen, da er ja klar gemacht hatte, wie er mittlerweile zu der Sache steht. Sie hatte inzwischen nach jahrelanger Abstinenz begonnen zu trinken. Und zwar nicht nur trinken sondern fast schon zu saufen. Das ist ja immer recht praktisch um dem Partner ein schlechtes Gewissen zu machen. Noch dazu wurde inzwischen regelmäßig das Handy gefilzt und bei Geschäftsterminen fuhr sie mit einem gewissen Sicherheitsabstand hinterher. Er hatte ja bereits mehrfach gesagt, dass er jemand anderen lieben würde und das auch nicht so einfach abstellen könne oder gar wolle. Ihr war das immer noch egal, denn was man an Vertrauen nicht hat, kann man ja mit Kontrolle ausgleichen. Gebracht hat es natürlich nichts.
Dann kam der Härtefall am 20.4. sie war mal wieder total betrunken und stand plötzlich vor meiner Haustür. Sie brüllte durch die ganze Straße (ich wohne in der Innenstadt, also haben es genug Leute mitbekommen) und klingelte im ganzen Haus sturm. Dummerweise machte ihr niemand auf und auch ich war sicher nicht so blöd an die Tür zu gehen. Ich war seit Monaten drauf vorbereitet, dass sie sicher irgendwann zu mir kommen würde und mit mir sprechen wollte und ich hätte mich auch mit ihr an einen Tisch gesetzt und geredet, aber jetzt stand eine vollkommen hysterische und betrunkene Frau auf der Straße, die mir Prügel androhte. Ich habe sie erstmal 15Minuten toben und randalieren lassen in der Hoffnung sie würde sich beruhigen. Aber weit gefehlt, denn betrunkene haben eine unglaubliche Ausdauer. Sie brüllte fleißig meinen Vor- und Nachnamen, damit die Nachbarn wenigstens auch wissen um wen es geht, steckte Zahnstocher in alle Klingeln im Haus, damit es Sturm klingelte und brüllte dann noch weiter, dass ich eine vollkommen intakte Ehe auf dem Gewissen hätte und gefälligst runter kommen solle, damit sie mit die Fresse polieren könne (O-Ton einer 40jährigen). Ich war geschockt. Ich habe D. versucht an zu rufen, doch der steckte im Funkloch. Also rief ich in letzter Verzweiflung seinen Kumpel und Geschäftspartner an, ob er nicht D.s Frau einsammeln oder zumindest beruhigen könne bis D. da wäre. Von dem netten Kumpel bekam ich nur zu hören, ob ich denn nicht genug Rückgrat hätte selber runter auf die Straße zu gehen. Naja, ich habe mich für die Hilfe bedankt und aufgelegt, denn für mich hat es eher mit Peinlichkeit als mit Rückgrat zu tun, wenn ich mich Mitten in der Stadt mit einer anderen Frau auf der Straße wälze und prügle. Ich habe dann runtergerufen, dass sie bitte jetzt gehen solle, weil ich die Polizei gerufen hätte. Sie drohte mir noch, dass sie mich sicher noch irgendwo erwischen würde und ich dann was erleben könne, aber ist dann doch recht schnell verschwunden, da die Polizeiwache nicht weit von meinem Haus entfernt ist. Natürlich hatte ich nicht die Polizei gerufen, denn ich wollte nicht, dass die sie vor den Augen der Kinder (Die sind 15 und 17 Jahre, die kriegen sowas mit) nach Hause gebracht wird und dann womöglich die Kinder noch mitkriegen, dass Muttern besoffen in der Stadt rumgepöbelt hat. Naja, ich war ja froh, dass sie nun weg war. Weit gefehlt. Sie hatte nur in einer Kneipe 2 Straßen weiter nachgetankt. Als sie 10 Minuten später wieder da war, ging es weiter. Und zwar noch peinlicher als vorher schon. "Nen fetten Arsch und kleine Titten haste! Das hat D. auch gesagt!" oder auch das Wort Fotze fand ich aus dem Munde einer angeblich erwachsenen Frau mehr als lächerlich. Zumal sich D. ganz sicher mit seiner Frau über meinen Arsch oder meine Titten unterhält, aber egal, die intelligenteste ist sie halt nicht. Ich habe D. endlich erreicht und er hat seine Frau eingesammelt. Danach folgten erstmal ein paar Tage Funkstille und nach einer Woche brachte er es dann übers Herz sich zumindest zu entschuldigen. Zum Einen für das Verhalten seiner Frau, zum Anderen weil er nicht da war um mich zu beschützen.
Es ging wieder einen Monat weiter. Nichts halbes, nichts ganzes. Nein, kein Sex, auch wenn das inzwischen von ihm ausgeht und nicht mehr von mir. Nach all den Schoten seiner Frau, die einfach nur noch von verletztem Stolz getrieben wird und schon lange nicht mehr von Liebe oder gar dem Gedanken an die Kinder, sehe ich nicht mehr ein, warum ich auf sie Rücksicht nehmen sollte. Die Stadt in der ich wohne ist quasi ein Dorf. Die halbe Stadt hat ihre besoffene Pöbeltour mitbekommen und darunter waren sicher auch welche, die mit den Jungs auf eine Schule gehen. So etwas peinliches kann man doch den Kindern nicht antun. Auch kann das doch keine Liebe mehr meinem Mann gegenüber sein, wenn ich sowas tue. Das sind alles seine Kunden. Warum mache ich so einen Scheiß?
Naja, er hat heute morgen um 10 vor 7 mal wieder Schluss gemacht, weil er es einfach nicht mehr aushält, weil ihn inzwischen sogar Bekannte und angebliche Freunde meiden, weil seine Frau im besoffenen Kopp den Frauen in dem Kaff erzählt hat, was für ein Arsch er ist und dass er eine junge Freundin hat. Dass sie ihn schon vor Jahren betrogen hat und nie den Arsch in der Hose das zu gestehen, steht ja auf einem ganz anderen Blatt. Er hat es nicht mal einen Monat ausgehalten und hat ihr dann die Wahrheit gestanden. Und das ohne je Sex gehabt zu haben. Und sie? Sie hat ganz zu Beginn ihrer Ehe Monate lang mit einem Anderen geschlafen und es erst beendet, als dieser Mann sie dafür bezahlen wollte. Aber sie hat es ihm nie gesagt. Erst jetzt 17 Jahre später nachdem er ihr von mir gestanden hat. Aber er ist viel zu gutmütig. Er würde das niemals in Feld führen und auch niemals jemandem erzählen (außer mir, und auch nur unter strengsten Sicherheitsauflagen). Naja, so hat er es einfach nur hingenommen, als er gestern mal wieder die Hucke voll gekriegt hat. Er hat sich nicht mehr gewehrt oder verteidigt, als ihm erst seine Bekannten einen Spruch nach dem nächsten gegeben haben und als sie dann später zu Hause im Besein der Kinder auch noch drauf gehauen hat, hat er auch nichts dagegen getan. Er rief nur heute Morgen wieder vollkommen fertig an und meinte er schaffe das nicht mehr. Er könne das seinen Kindern nicht antun und auch wenn er zu Hause so unglücklich ist und auch weiter sein wird, weil sich nichts ändern wird, könne er seine Kinder wohl niemals verlassen, wenn er es nach gestern Abend schon nicht getan hat.
Nur was sollte ich jetzt tun? Ich weiß es nicht. Es zu akzeptieren bin ich noch nicht bereit. Denn ich habe immer zurück gesteckt, ich hatte mein Leben lang Pech mit den Männern. Jetzt habe ich einen Mann mit dem ich glücklich sein könnte. Den ich liebe und der mich liebt. Und sie hat nur Angst um ihren sozialen Status und lässt ihren verletzten Stolz (natürlich) an mir aus. Nur bin ich ja nicht Schuld am scheitern einer Ehe. Es lief doch schon vorher nichts mehr. Die Ehe war schon am Ende bevor ich überhaupt ins Spiel kam. In eine intakte Ehe hätte ich mich ja nicht mal einmischen können. Und auch wenn sie ihn im Moment durch Kontrolle erstmal wieder an sich gebunden hat, wird das sicher nicht für immer so weitergehen können. Denn für sie bin nur ich Schuld am Scheitern der Beziehung, vielleicht noch D. aber sie ja auf keinen Fall. Und solange sie so denkt wird sich ja auch in der Ehe nichts ändern können, weil sie sich nicht ändert.
Nur wenn diese Ehe zum Scheitern verurteilt ist, warum sollte ich dann aufgeben und die Chance auf mein Glück aufgeben? Sicher werde ich seine Entscheidung von heute morgen respektieren und mich nicht bei ihm melden oder sonst irgendwie in Aktion treten. Aber warten werde ich wohl. Zumal ich im Moment dank meiner Gefühle eh nichts anderes machen kann.
Warum schreibe ich hier also? Keine Ahnung, ich möchte weder die Absolution erteilt bekommen, noch für meine Fehltritte kaputtgeflamed werden. Sicher habe ich Fehler gemacht, nur ich denke die haben alle Beteiligten gemacht. Und ich bin mir nicht sicher, ob ich nicht das gleiche wieder tun würde. Ich weiß es nicht.
Nur interessiert mich mal die Meinung von Aussenstehenden. Sicher gibt es einige Details, die ich sicher noch vergessen habe, die zur Beurteilung der ganzen Sache noch fehlen, aber ich habe versucht zumindest das Wichtigste auf den Punkt zu bringen und hoffe irgendjemand kann mir seine Meinung auch ohne Flames sagen.
An die FIH-Fraktion noch kurz: Es ging nicht um Sex oder darum, dass er zwei Frauen gleichzeitig vögeln wollte, denn das hat er nicht.
P.S.: Eine Bitte an Safran, es wäre nett wenn du dich aus diesem Thema raushalten könntest. Zum Einen weil dein Frauenbild eh schon unter aller Sau ist und ich das nicht schon wieder hören will und zum anderen, weil du immer noch denkst ich bin die kleine 18jährige, die sich damals mit dir eingelassen hat. Ich bin inzwischen anders, ich habe mich sehr verändert. Aber da du das eh nicht siehst, halt dich bitte einfach raus. Danke!



(Das ist die objektive Lage.)