Ab wann würdet ihr jemanden melden? [Amokläufer]

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angelegt an den Oslo-Thread. Man hört ja immer wieder, dass diese Attentäter wie in Oslo, Littleton, Erfurt etc. total unter dem Radar waren. Es gab keine Anzeichen dafür, dass diese Leute sowas durchführen würden.

Jetzt frag ich mich, wenn euer Nachbar sich plötzlich eigenartig benimmt. Ab wann würdet ihr ihn bei der Polizei melden?
Ab wann würdet ihr einen Freund melden?
Ich weiss, wir haben hier ein paar sehr komische Leute in diesem Forum mit sehr engstirnigen Weltideologien. Was müsste passieren, dass ihr bei diesen Leuten der Polizei einen Tipp geben würdet?

Beispiele in Filmen:
 

Teegetraenk

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Das will er ja grade von dir wissen.

Also wenn mehrere Fakten zusammentreffen.

a) Isolierter Freak, besitzt Waffen/will Waffen besitzen
b) prahlt mit irgendwelchen Plänen rum / fantasiert in die Richtung (haben die meisten Amokläufer gemacht)

Ich ahtte so einen Freak damals im Wohnheim aufm Gang und das war nicht lustig. Er hat zwar nicht von irgendwelchen Gewaltfantasien geschwafelt aber er hat einige schräge Aktionen abgezogen. Die Mädels aufm Gang haben seitdem immer ihre Zimmer abgeschlossen.. D: Naja, bin dann recht erleichtert ausgezogen als ein Platz in der WG meines besten Freundes frei wurde.
 

Teegetraenk

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Weil er weder ne Waffe hatte, noch mit irgendwelchen Amokfantasien rumgeprahlt hat. Allerdings hätte ich ihm grundsätzlich beides zugetraut.
 
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Ich würde jemanden melden, wenn ich egal aufgrund welcher Tatsachen die ernsthafte Befürchtung habe, dass dieser jemand demnächst Straftaten (u.a. Morde) begeht.

Wie ich die Befürchtung im Einzelfall bekomme, spielt dabei keine Rolle, ich habe doch keine Checkliste für mein Anzeige-Gewissen. oO
 

Teegetraenk

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Du verstehst aber schon die Notwendigkeit irgendeinen objektiven Maßstab für so eine Entscheidung erfüllen zu müssen?!
 

Benrath

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kann es dafür einen objektiven maßstab geben?
 
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ich denke diesen maßstab sollte dann die polizei definieren, wenn sie denn gerufen wurde ...
 
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Ich würde jemanden melden, wenn ich egal aufgrund welcher Tatsachen die ernsthafte Befürchtung habe, dass dieser jemand demnächst Straftaten (u.a. Morde) begeht.
Das ist der Punkt - und genau der ist so schwer auszuloten wenn man nicht wirklich eng mit einer Person bekannt ist, oder den potenziellen Attentäter stalkt.
Wann weiß ich wann jemand durchdreht? Wann brennen mal die Sicherungen durch? Woher soll ich aus der Ferne wissen, dass der ruhige und freakige Klassenkamerad ohne Freunde noch ne Spur kranker ist als gedacht? Ein Amoklauf ist gemessen an den ganzen Freaks, denen man privat jederzeit einen Amoklauf zutrauen würde, recht selten und nur weil jemand ein wenig schrullig ist, werd ich den nicht gleich melden, obwohl es dann am Ende wieder keiner geahnt haben möchte, wenn besagter Freak dann tatsächlich steil geht.

Auf der anderen Seite möchte man auch nicht der sein, der einem harmlosen Nerd völlig unnötigerweise die Polizei auf den Hals gehetzt hat.

Ich würde niemanden melden, aber ich werde auch nicht geamoklauft.
 

Teegetraenk

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kann es dafür einen objektiven maßstab geben?

Objektiver jedenfalls als "wenn ich glaube der würde". Strafrechtlich ist das eh problematisch, Vorbereitungshandlungen sind nicht strafbar. Wenn er sich also ganz legal eine Waffe besorgt, ist da wohl nichts zu machen.

@Schlemil: DU würdest ihn also nicht melden, wenn er EInzelgänger ist, eine Waffe besitzt und mit Gewaltfantasien hausieren geht?
 
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Benrath

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findest du nicht dass du dich mit ner Forderung nach nem objektiven Massstab lächerlich machst, bei dem THema?

WO willste denn da anfangen? Ist mir total schleierhaft. Es geht sowieso um einen VERDACHT. Dann kannste dich acuh bei den Sicherheitsverwahrungsgegnern einreihen, die sagen man kann objektiv beurteilen ob jemadn rückfällig wird.
 
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Würde wohl nie jemanden melden. Jemand mit sonem absoluten Knall hat man doch nicht im Bekanntenkreis? Der Typ aus Oslo hat den Ball flach gehalten und tauchte nirgends auf. Wollt ihr jetzt alle Kellerkinder in der Nachbarschaft melden?

Der typische Schulamokläufer hatte die letzten Jahre eh keine Freunde, die was merken konnten.

Es ist auch erstaunlich, was man alles hinnehmen kann, bevor man jemanden öffentlich meldet. Sei das jetzt ein Amokläufer oder eine Bekannte, welche in die Magersucht steuert. Ist ja nicht unser Problem, soll sich deren Familie drum kümmern.
Am Ende war's dann nix und man steht saublöd da, möchte man schliesslich vermeiden.
 

Teegetraenk

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@Benrath: Schrieb ich ja nun mehrfach.

a) Waffen
b) Protzen von Gewaltfantasien
c) Isolierter Geek

Das sind ja wohl einfache Fakten. Das sagt nicht, dass die gegeben sein müssen, damit jemand Amok läuft. Die sagen auch nicht, dass jemand AMok läuft, wenn sie erfüllt sind. Aber das sind Fakten an denen ICH mich orientieren würde, ob ich eine Stelle benachrichtige oder nicht. Und natürlich, es geht immer um den Verdacht, genau davon reden wir hier.
 

TMC|Eisen

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Es kommt ganz auf die geplante Tat an. Wenn jemand analog zu den Geschehnissen in Norwegen vor hat, den Bundeskanzler mit einer (Auto)bombe zu töten, ist die Vorbereitungshandlung hier durchaus strafbar. Dann wäre bereits die Herstellung der Bombe nach § 89a StGB strafbar. Wobei ich nicht mit Sicherheit sagen kann, dass ein Anschlag auf die Bundeskanzlerin unter diesen Tatbestand fiele, da ich diesen § nie bearbeitet habe.

Ansonsten ist diese Frage doch eine rein subjektive. Es kommt auf den Einzelfall an. Wenn ich z.B. sähe, dass mein Nachbar, der bekanntlich kein Großbauer ist (in einer Wohngegend) eines Samstags 500KG Ammoniumnitrat in seinen Keller schleppt, würde ich sicher umgehend die Polizei rufen. Nur weil jemand eine Waffe erwirbt, reagiere ich darauf noch lange nicht. Da müsste ich ja jedes Mitglied eines Schützenvereins melden.
 

Teegetraenk

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Nur weil jemand eine Waffe erwirbt, reagiere ich darauf noch lange nicht. Da müsste ich ja jedes Mitglied eines Schützenvereins melden.

Hat niemand behauptet? Und zum juristischen Teil: Den kann man durchaus mal kurz fassen in einem Comm Forum, das Wichtige wurde gesagt.
 
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Raute an Schlemil.

Ich weiß ja nicht, was ihr als "normal" definiert, aber es wird sicherlich eine hohe Dunkelziffer an Leuten geben, die isoliert von der Gesellschaft leben - aus welchen Gründen auch immer, einen Hass auf bestimmte Leute haben und vielleicht auch gerne Egoshooter zocken. Die auch von Spielern gezockt werden, welche keine Probleme haben, ein erfülltes Leben und ein entsprechendes Umfeld haben. Trotzdem würde von den Leuten wohl nur ein minimaler Anteil einen Amoklauf planen, die Hemmschwelle ist dann noch hoch genug.

Wenn in einem Internetforum jemand ankündigt, an Ort X alle umzubringen, kann das schon reichen, dass die IP direkt zur Polizei/Staatsanwaltschaft wandert und eine Hausdurchsuchung stattfindet.

Abgesehen davon ist Waffennarr =/= Amokläufer, an scharfe Waffen heranzukommen sollte für einen Erwachsenen (leider) ziemlich einfach sein. Obwohl natürlich solche Leute schon etwas genauer unter die Lupe genommen werden sollten, kann nicht angehen dass jemand 2387236 Knarren oder Sprengstoff zuhause hat. Sportschützen, und selbst verbreitete Klischees wie Gotcha-Spieler usw. da reinzuzählen sollten natürlich erst einmal außer Acht gelassen werden.
Sonst könnte man ja gleich alle Leute, die "Killerspiele" zocken, mit hochnehmen, unabhängig davon dass Pixelblut alleine absolut nichts mit Neigungen zu tun haben muss. Und zack, Schland hätte einige Einwohner weniger hier.
 

Teegetraenk

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Einzelfaktoren zu diskutieren, geht doch total vorbei.. Die Kombination macht die Sachlage pikant.
 

Benrath

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@Benrath: Schrieb ich ja nun mehrfach.

a) Waffen
b) Protzen von Gewaltfantasien
c) Isolierter Geek

Das sind ja wohl einfache Fakten. Das sagt nicht, dass die gegeben sein müssen, damit jemand Amok läuft. Die sagen auch nicht, dass jemand AMok läuft, wenn sie erfüllt sind. Aber das sind Fakten an denen ICH mich orientieren würde, ob ich eine Stelle benachrichtige oder nicht. Und natürlich, es geht immer um den Verdacht, genau davon reden wir hier.

Ich, Ich, Ich,

wie Eisen oder so gesagt hat, dass ist eine rein subjektive Frage.
 

Teegetraenk

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Ja :rolleyes: Eine subjektive Entscheidung anhand "objektiver" Fakten. Bitte verwechsel mich nicht mit Claw oder MV oder sieh gleich den Teufel, nur weil jemand das böse O. Wort benutzt. :rolleyes:
 
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@Schlemil: DU würdest ihn also nicht melden, wenn er EInzelgänger ist, eine Waffe besitzt und mit Gewaltfantasien hausieren geht?
Das ist ja schon richtig detailiertes Wissen, mit welchem man natürlich zur Polizei gehen könnte und auch sollte.
Doch in den meisten Fällen ist so ein detailiertes Wissen doch garnicht gegeben. Wer lief in Deutschland bisher in den meisten Fällen Amok? Der unverstandene und stille EINZELGÄNGER ohne Freunde. Woher soll der Otto-Normal-Mensch wissen ob der Mensch ne Waffe hat, ob er in seinem Kämmerchen Gewaltfantasien hegt? Es ist ja in den meisten Fällen eben nicht der Fall, dass derjenige damit wild hausieren geht (höchstens im Internetz bei virtuellen "Freunden", da jene aber selbst des öfteren zum Schlage ruhig, verschüchert, behindert gehören, würde da niemand jemand anderes melden.)

Es ist einfach schwierig. Wenn die Indizien klar sind -> sofort zur Polizei, aber wenn es einfach nur ein ruhiger Freak im grauen Shirt ohne Freunde ist, der gerne Counterstrike zockt, im Internet abhängt und im Schützenverein ist..hm..schwierig. Wenn das Indizien wären, könnte man das halbe Forum melden.
 
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Du verstehst aber schon die Notwendigkeit irgendeinen objektiven Maßstab für so eine Entscheidung erfüllen zu müssen?!
Wenn ich ernsthaft der Meinung bin, dass jemand eine Gefahr darstellt, wende ich mich an die Polizei. Wenn nicht, dann nicht.

Ich habe keinen Katalog voller Kriterien, anhand derer ich objektiv entscheide, wer gefährlich ist. Meine Entscheidungsfindung ist da offenbar um ein vielfaches komplexer als deine, wenn du das so einfach machen kannst.
 

Teegetraenk

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Wann bist du denn ernsthaft der Meinung, dass jemand eine Gefahr darstellt? Du wirkst eher, als ob du dir noch nie zu dem Thema Gedanken gemacht hast. Pure EIndrücke können Missverständnisse und Falschinterpretationen sein. Anhand dessen geht man doch nicht zur Polizei?! Deine "komplexe Entscheidungsfindung" wirkt auf mich eher diffus und willkürlich.
 
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Ich frage mich ja viel mehr, was die Polizei bei einem "normalen" Amokläufer (der Oslo-Typ ist ja ein ziemlicher Spezialfall mit den Bomben und so), der "nur" irgendwo mit ner Waffe hingehen könnte und in die Menge schießt, machen könnte. Bei sowas wie ner Bombe (bzw den Materialen) ist das ja vielleicht einfacher.
Nur was ist mit dem Jugendlichen, der bei den Eltern wohnt, die Sportschützen/Jäger oder so sind...kann mir schwer vorstellen, dass die Polizei den Jugendlichen einsperren kann oder zu ner Therapie zwingen kann oder so....könnte man die Eltern dazu zwingen ihre Waffen nicht zu Hause zu lagern? Könnte man dem Typ verbieten im Sportschützenverein zu sein?
 
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grad keine zeit den thread zu lesen. in so ner psychologiezeitschrift hab ich mal n artikel darüber gelesen. die essenz war etwa: wenn jemand allgemeine äußerungen macht wie "boah Herrn Schulz würd ich am liebsten erschießen" sollte man zwar aufmerksam werden aber nichts überstürzen, da solche Äußerungen alltäglich fallen.
Jemanden informieren sollte man allerdings bei konkreten Äußerungen wie "Am Freitag kann Herr Schulz aufm Heimweg was erleben", also konkrete Äußerungen im Bezug auf Person, Zeit, Ort und Mittel.
 

Benrath

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Ja :rolleyes: Eine subjektive Entscheidung anhand "objektiver" Fakten. Bitte verwechsel mich nicht mit Claw oder MV oder sieh gleich den Teufel, nur weil jemand das böse O. Wort benutzt. :rolleyes:

ne ich verwechsel dich nicht mit claw und MV aber gerade deswegen, weil du sonst auf sie wegen des bösen O. Worts eindrescht pass bitte auf bei deinen Formulierungen, wenn du von "einem objektivem Maßstab" sprichst.

Selbst objektive Fakten, find ich schon komisch. da brauchst das adjektiv nicht wirklich.

Mal aus neugierde

wie sieht das eigentlich mit den Strafmaßen aus für versuchte Straftaten. Sind die sehr viel niedriger? Weil wenn ich schon jemand für eine versuchte oder geplante Straftat verurteil bin ich mir quasi sicher, dass er sie begangen hätte, dann müsste imho das Straftmaß nicht sehr viel niedriger sein.
 
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Es ist schon irgendwie lustig, dass Forennerds hier "komische" Menschen melden wollen. Die meisten hier würden von ihren Nachbarn wohl als seltsam bezeichnet werden.
Ich finde es generell problematisch, wenn der Staat seine Bürger zu spitzeln machen will. Es ist nicht und sollte auch nie meine Aufgabe sein, meinen Nachbarn zu beobachten. So eine Spitzel-Gesellschaft ist höchst problematisch und viel schlimmer als jeder Terroranschlag.
Melden würde ich also nur im extremen Fall: Wenn ich wirklich konkrete Hinweise habe, dass jemand anderes einen Gewaltakt plant. Aber welcher Amokläufer klingelt schon einfach so bei seinen Nachbarn und erzählt ihnen von seinem Plan?
Waffenbesitz oder seltsames Verhalten alleine reichen jedenfalls nicht. Wenn das schon genug wäre dann müssten ja alle Omas ihre Enkelkinder melden, die spielen nämlich diese gewaltverursachenden Killerspiele. Und in die Kirche gehen sie auch nicht mehr, da müssen sie ja fast schon amok laufen!
 
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Deine "komplexe Entscheidungsfindung" wirkt auf mich eher diffus und willkürlich.
Das ist meist so bei denen, die die Komplexität nicht begreifen und deshalb verunsichert sind von den Dingen, die sie nicht verstehen können. ;) Jedenfalls wirken deine tollen beiden Kriterien auf mich oberflächlich.

Ich könnte sofort ein Szenario kreieren, in dem deine beiden Kriterien erfüllt sind, ich aber trotzdem keinen Anlass hätte, den Betreffenden für einen potentiellen Amokläufer zu halten - weil noch andere Dinge hinzukommen. Umgekehrt kann ich genauso leicht Situationen ausmalen, in denen keiner der beiden Punkte erfüllt ist, ich aber trotzdem schlimmes befürchte.

Tja, du musst meine Meinung ja nicht teilen. Ich bin dazu ausgebildet, alle erkennbaren Informationen in meine Entscheidungen mit einzubeziehen und gegeneinander abzuwägen. Darin bin ich auch richtig gut. Wenn du meinst, mit starren Vorgaben besser auf die komplexe Realität reagieren zu können, ist das dein gutes Recht.

Edit:
Es ist nicht und sollte auch nie meine Aufgabe sein, meinen Nachbarn zu beobachten. So eine Spitzel-Gesellschaft ist höchst problematisch und viel schlimmer als jeder Terroranschlag.
Soso MV, du bist also der Meinung, dass Anzeigen ohne 100% Sicherheit nicht ok wären, weil das schlimmer wäre als jeder Terroranschlag. Der Staat ist nur leider sowohl bei Strafverfolgung als auch bei Gefahrenabwehr auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen. Und wie passen eigentlich die Äußerungen in diesem Thread hier zu der These im Sicherheitsverwahrungsthread, dass man lieber zehnmal zu oft als einmal zu wenig präventiv tätig werden sollte?
 
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Wenn mir jemand erzählen würde das er sich mit Gedanken an Amokläufe oder so trägt würde ich das wohl schon melden, in dem sicheren Wissen das eh nichts passiert bis er denn Amok läuft.

Sein sonstiges Verhalten ist dabei für mich genauso irrelevant wie der Waffenbesitz. Selbst wenn er zu dem Zeitpunkt noch keine Waffen hat, es ist nicht auszuschließen das er sich einfach welche besorgen wird. Und "seltsames" Verhalten... da müsste ich das ganze Forum hier melden. 99% aller "Freaks" sind völlig harmlos und nicht alle Amokläufer sind "Freaks" von daher ist das absolut kein Kriterium.
 

Teegetraenk

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@Haifisch: Es sind drei Kriterien, nicht zwei und kombiniert mit dem Wissen, dass "Das sagt nicht, dass die gegeben sein müssen, damit jemand Amok läuft. Die sagen auch nicht, dass jemand AMok läuft, wenn sie erfüllt sind" gilt.

Aber das scheint dir zu komplex zu sein.

ggnorethxnp
 
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Wenn mir jemand erzählen würde das er sich mit Gedanken an Amokläufe oder so trägt würde ich das wohl schon melden, in dem sicheren Wissen das eh nichts passiert bis er denn Amok läuft.

Sein sonstiges Verhalten ist dabei für mich genauso irrelevant wie der Waffenbesitz.
Widerlegung: Er will eine Art von Experiment machen und testen, wie schnell und heftig der Staat reagiert. Deshalb erzählt er überall zum Schein rum, dass er einen Amoklauf plant. Wenn du diese Zusatzinformation hättest, bestünde kein Grund mehr zur Anzeige.


PivorUser schrieb:
Es sind drei Kriterien, nicht zwei und kombiniert mit dem Wissen, dass "Das sagt nicht, dass die gegeben sein müssen, damit jemand Amok läuft. Die sagen auch nicht, dass jemand AMok läuft, wenn sie erfüllt sind" gilt.
Also bisher klang es so, als würdest du geradezu zwingend Anzeige erstatten, wenn die Kriterien gleichzeitig erfüllt sind, ohne weitere Informationen zu beachten. Wenn dem nicht so ist, weiß ich nicht wo der Unterschied zu meiner Vorgehensweise besteht - nämlich alles gegeneinander abzuwägen und dann im Einzelfall zu entscheiden, wie stark die konkrete Bedrohung ist bzw zu sein scheint.
Wozu brauchst du diese drei Kriterien denn eigentlich, wenn sie für eine Anzeige nicht zwangsläufig erfüllt sein müssen oder du evtl auch keine Anzeige erstattest, wenn sie erfüllt sind?
 
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Ich finde, man soll lieber zuviel melden als zuwenig. Ganz wichtig: Damit meine ich *nicht* bei geringfügigen Straftaten ("Raubkopie", haha) aber bei Anzeichen für schlimme Straftaten.

Einfach über das Webformular die Polizei anschreiben (geht jedenfalls bei uns in Sachsen) und die rufen dann zurück und sprechen mit einem darüber. Hatte ich mal als jemand mein Fahrrad geklaut und selbst angeschlossen hatte, bevor ich das Schloss knacke und mich jemand dann erwischt und denkt ich würde was klauen hole ich mir lieber die Absicherung damit ich dann sagen kann "hier ich hab da und dort gefragt".

Ob die Polizei am Ende den Hinweisen nachgeht ist ja dann ihre Sache, solange man die Fakten objektiv und nüchtern rüberbringt und nichts dazudichtet ist es ja dann deren Entscheidung und die sind da sicher erfahrener.

Ahja und wenn das jemand ist der ständig sagt "den bring ich um den X" dann ist er meiner Meinung nach auch selber schuld wenn er unnötig Polizeibesucht bekommt und lässt sowas hoffentlich in Zukunft. Ich kenne jemand der ständig sowas sagt wie "wenn jemand meine Freundin anfässt den bring ich um" und sowas finde ich ziemlich asozial (vor allem weil man dann halt wirklich nicht weiß ob jemand sowas ernst meint wenn man nie drauf reagiert).
 
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Soso MV, du bist also der Meinung, dass Anzeigen ohne 100% Sicherheit nicht ok wären, weil das schlimmer wäre als jeder Terroranschlag. Der Staat ist nur leider sowohl bei Strafverfolgung als auch bei Gefahrenabwehr auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen. Und wie passen eigentlich die Äußerungen in diesem Thread hier zu der These im Sicherheitsverwahrungsthread, dass man lieber zehnmal zu oft als einmal zu wenig präventiv tätig werden sollte?

Genauer lesen, im Sicherungsverwahrungsthread habe ich sogar das exakte Gegenteil geschrieben.

Wie du ja selbst schreibst ist die Polizei bei der Gefahrenabwehr auf Hinweise der Bevölkerung angewiesen. Das bedeutet _konkrete_ Hinweise. Stell dir mal vor, die alten Menschen in diesem Land würden täglich sämtliche "Killerspieler" melden. Unter diesen ganzen unnötigen Meldungen würden alle echten Warnungen einfach nur untergehen.
Zusätzlich zur Schaffung eines sehr unangenehmen Spitzel-Staates ist es also auch noch kontraproduktiv, bloße Vermutungen zu melden.
 

Teegetraenk

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Widerlegung: Er will eine Art von Experiment machen und testen, wie schnell und heftig der Staat reagiert. Deshalb erzählt er überall zum Schein rum, dass er einen Amoklauf plant. Wenn du diese Zusatzinformation hättest, bestünde kein Grund mehr zur Anzeige.


Also bisher klang es so, als würdest du geradezu zwingend Anzeige erstatten, wenn die Kriterien gleichzeitig erfüllt sind, ohne weitere Informationen zu beachten. Wenn dem nicht so ist, weiß ich nicht wo der Unterschied zu meiner Vorgehensweise besteht - nämlich alles gegeneinander abzuwägen und dann im Einzelfall zu entscheiden, wie stark die konkrete Bedrohung ist bzw zu sein scheint.
Wozu brauchst du diese drei Kriterien denn eigentlich, wenn sie für eine Anzeige nicht zwangsläufig erfüllt sein müssen oder du evtl auch keine Anzeige erstattest, wenn sie erfüllt sind?


Du weißt schon, dass ich da grade nichts neues schrieb, sondern nur wiederholte was ich bereits geschrieben hatte. Liest du meine Postings überhaupt?
Weiterhin würde ich für mich bei Erfüllung aller drei Kriterien den Typen melden, wohlwissend, dass es ein Irrtum sein kann. Es ist einfach ein subjektiv definierter Punkt, an dem ich, trotz nicht 100% Wissensstand, das Gefühl hätte, handeln zu müssen.

Also genau der Punkt, möglichst genau umschrieben, den der TE in Erfahrung brringen wollte. Der Unterschied zu dir ist, dass du die Frage des TE eben NICHT beantwortet hast, sondern nur konfus mit "wenn ich überzeugt bin" geantwortet hast.
 
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Widerlegung: Er will eine Art von Experiment machen und testen, wie schnell und heftig der Staat reagiert. Deshalb erzählt er überall zum Schein rum, dass er einen Amoklauf plant. Wenn du diese Zusatzinformation hättest, bestünde kein Grund mehr zur Anzeige.

Und inwiefern belegt das jetzt die Relevanz seines "freakigen" Verhaltens und seines Waffenbesitzes für einen möglichen Amoklauf?

Meine Aussage war nicht das jemand der damit rumprahlt auch immer Amok läuft. Nur das es das wichtigste Entscheidungskriterium ist das mir zur Verfügung steht. Die Punkte die Pivo noch mit anbringt sind meiner Ansicht nach völliger blödsinn.
 
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@PivorUser: Wir stimmen offensichtlich nicht überein. Ich dachte, man könnte meine Antwort auf die Eingangsfrage durchaus selbst verstehen. "Ab wann würdet ihr ihn bei der Polizei melden?" - Antwort: Ich bin der Meinung, dass es keinen festen Katalog geben kann. Wenn deine drei Kriterien erfüllt sind, dann würde ich trotzdem keine Anzeige erstatten, wenn ich aufgrund weiterer "Indizien" zu der Überzeugung gelange, dass er nicht wirklich einen Amoklauf plant.

Wieso man jemanden anzeigen sollte, von dem man überzeugt ist, dass er das Angezeigte sowieso nicht tun will, erschließt sich mir nicht.
 

Teegetraenk

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@FCX: Ich glaube nicht, dass du jemanden aus dem eigenen Freundeskreis, der beim Grillen erzählt, dass er so eine Aktion für notwendig hält und auch bereit ist dies zu machen, meldest. Oder jemanden, der derartig verletzt ist aufgrund einer Trennung und sich bei dir ausheult und sagt, dass er die gute umbringen möchte, meldest.

Ernsthaft? Mir wäre das noch zu wenig.


Wieso man jemanden anzeigen sollte, von dem man überzeugt ist, dass er das Angezeigte sowieso nicht tun will, erschließt sich mir nicht.

Ähm, was? Das erschließt sich mir nicht. Ich hab auch nie was derartiges geschrieben?!

Deine Überzeugung, eine Erkenntnis, richtet sich nach bestimmten Punkten. Die will der TE hören, du kannst sie nicht nennen.
 
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Meine Aussage war nicht das jemand der damit rumprahlt auch immer Amok läuft. Nur das es das wichtigste Entscheidungskriterium ist das mir zur Verfügung steht.
Das ist selbstverständlich nicht so. Wenn etwa klar ist, dass die Prahlerei nicht ernst gemeint ist, dann ist das viel entscheidender, als die Prahlerei selbst.
 
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Genau da hilft doch die Reduzierung auf konkrete Aussagen:
Ich schreibe hier ja auch ständig, dass ich am liebsten den gesamten Bundestag hinter Gittern sehen würde. Ich plane aber trotzdem nicht, ins Kanzleramt einzubrechen und Frau Merkel zu kidnappen um sie in meinem Keller hinter Gittern zu halten :elefant:
Allgemeine Äußerungen von Freaks gibt es halt ständig, nach der Logik müsste man jeden Killerspieler und jeden, der jemals an einer Stammtischdiskussion teilgenommenhat, melden.
Die Reduzierung auf _konkrete_ Hinweise (siehe ElKafKaNr1s Beitrag) finde ich da viel sinnvoller. Das bietet eine viel vernünftigere Grundlage als "mir gefällt seine Nase nicht und aus seinem Zimmer kommen immer Schießgeräusche von diesen bösen Killerspielen".
 
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