Bayern dominiert aber nicht nur national so und das kann man doch nicht ignorieren. Es gibt hier auch noch meine Beiträge aus der Magath-Ära als man in der BL nicht weniger dominant war (daher stammen ja u.a. auch viele der alten Rekorde) und da habe ich sicherlich nicht eine andere Behandlung durch die Medien eingefordert.
Genauso hat Bayern damals auch nicht wenig daraus gemacht. Du kannst einfach trotz finanzieller Überlegenheit nicht immer eine sportliche Dominanz herstellen. Dafür ist doch selbst die EPL in dieser Saison ein gutes Beispiel. Da ist Arsenal genauso weit von ManUtd und co. entfernt wie Dortmund von Bayern.
Spieler wie Schweinsteiger, Lahm, Badstuber, Boateng, Kroos, Müller, Mandzukic, Dante etc. kamen ja nicht durch das große Geld (und selbst die Kosten für die Topeinkäufe wie Ribery, Robben etc. verblassen da ja zu dem was die int. Konkurrenz so bezahlt). Natürlich hat man die Möglichkeit diese Spieler dann im Gegensatz zu Dortmund zu halten, aber du musst es erstmal schaffen an diesen Punkt anzukommen.
Wäre es so einfach, dann hätten Real, ManCity, Chelsea und co. auch ganz andere sportliche Erfolge eingefahren. Die wirtschaftliche Kraft sichert dir ohne Frage ein gewisses Grundniveau, aber es ist immer noch so, dass viel mehr dazu gehört eine besondere Mannschaft hinzukriegen und genau das kommt halt gerne mal zu kurz.
Deswegen habe ich ja zuletzt schon mal geschrieben, dass das für mich als Bayern-Fan eine ganz besondere Zeit ist, weil ich ganz genau weiß, dass es auch wieder anders kommen wird, aber genau dieser Gedanke existiert in den Medien überhaupt nicht. Da ist es quasi schon sicher, dass Bayern nun die nächsten 10 Jahre so spielen wird...
Das wird selbst Beckenbauer nicht glauben.
Wer ignoriert denn, dass Bayern nicht nur national dominiert? Wenn sie so spielen würden wie unter Magath (wo man aber auch noch 15 Punkte von der aktuellen Prognose entfernt war), dann bräuchte man wohl nicht drüber nachdenken, ob es in der nxt Zeit so weiter geht. Da man aber auch international mehr oder weniger konkurrenzlos ist, bleibt doch die Frage wie national da irgend jemand mithalten soll, wenn es schon die Vereine nicht können, die wirtschaftlich auf dem selben Level sind. Sicherlich wird Bayern aber nicht die nächsten 30 Jahre der Überfavorit auf die CL sein, darüber braucht man nicht zu diskutieren.
Wenn ich mir angucke was zu Zeiten als man dem Rest finanziell auch schon weit überlegen war teilweise an Spielern auf dem Platz stand, dann würde ich das durchaus so sehen, dass man wenig aus der Situation machte. Damals hat man halt lieber noch die Geldberge gebunkert und hat Leute wie Ottl oder Lell spielen lassen, anstatt das Geld in den Kader zu investieren (die erste wirklich große Investition kam ja erst 07/08, nachdem es zum ersten mal seit ewig nicht für die CL gereicht hatte). Den "Sprung" zu den ganz großen Ablösen hat man ja erst relativ spät gemacht, Resultat waren manche Ergebnisse in der CL. Wenn man so weiter macht wird es jedenfalls sehr viel schwerer für die Konkurrenz die Bayern zu ärgern als es im ersten Jahrzehnt dieses Jahrtausend zB war. Der "Aufstieg" des BVB war ja auch extrem davon begünstigt, dass bei Bayern in der Saison wenig zusammenlief. So eine Investitionspolitik wie aktuell war doch vor 10 Jahren noch absolut undenkbar. Angesichts der rasant wachsenden Einnahmen würde es mich zudem wundern, wenn sich da in den nächsten Jahren noch was dran ändern wird, nachdem man gesehen hat wie man auf diese Weise viel erfolgreicher und dominanter sein konnte als jemals zuvor.
Da hinkt mMn der Vergleich mit City und Real auch. Beide spielen zum einen in einer Liga in der es weitere wirtschaftlich extrem starke Clubs gibt, die auch hinsichtlich Renommee in der europäischen Spitze agieren. Zum anderen sind bei beiden (genauso wie bei Chelsea, PSG, Monaco) sehr viele Transfers zu sehen, die nur aufs Prestige abzielen (siehe zB Bale und gleichzeitig Özil weg). Eine solche Transferpolitik zeigt Bayern ja nicht und hat Bayern auch nie gezeigt.
Wenn es irgendwann, wenn auch nicht sonderlich bald, da es aktuell wohl keinen Spieler im Kader gibt, der unersetzlich ist, dazu kommen sollte, dass Bayern nicht mehr so stark ist wie aktuell, reicht es dann schon wieder für die anderen deutschen Vereine? Das bezweifle ich sehr, da man ja zum einen sowieso keinen totalen Umbruch haben wird (kein anstehender Abgang von mehreren Leistungsträgern) und zum anderen sind die Topspieler längst nicht so unersetzlich wie zuvor. Man hatte in dieser Saison schon Verletzungspech wie wohl kein anderer Verein in Dtl, auch von angeblich unersetzlichen Spielern, der Kader gab es aber her, dass man trotzdem auf Kurs 9x Punkte ist. Warum sollte man von dieser Philosophie, die einen nicht so von Topspielern abhängig macht (sehr viel Rotation, wenig Positionsgebundenheit etc) denn in Zukunft abweichen wollen? Selbst wenn da ein oder zwei Zugänge mal komplette Flops sind ist das ja kein Problem, da von deren Leistungen kein Erfolg abhängig ist. Zu dem Zeitpunkt, wo sie ne tragende Rolle spielen müssten, hat man ja schon lange genug gesehen, ob sie dazu in der Lage sind und hat im Zweifelsfall adäquat reagieren können (siehe oben, aktuell tut man es dann halt auch mal anstatt die "Gurke" weiter durchzuschleifen). Das dieses Vorgehen sehr schlau ist, darüber braucht man nicht zu diskutieren und das ist mMn auch ein Fehler, den Barcelona gemacht hat und den man bei Bayern aktuell nicht so sieht. Barcelona war auch vor 3 Jahren schon sehr abhängig von einzelnen Offensivspielern.
Fazit: Bayern wird wohl irgendwann mal wieder schlagbarer sein als aktuell, ob das aber über ne ganze Saison auch für ein dt Team so sein wird, das ist fraglich. Es redet ja auch keiner davon, dass man jetzt 10mal in Folge die CL gewinnt, das wär halt wirklich unrealistisch. Wirklich gefährlich kann Bayern da doch nur so ein Missmanagement werden wie es in der letzten Zeit bei United geschah.
Zum Vergleich mit United: Die haben, trotz der viel stärkeren Konkurrenz in der PL, auch so einiges an Meisterschaften in der PL gewonnen (5 in den letzten 10 Jahren). Aktuell sind sie in England zwar ziemlich chancenlos, in der Bundesliga wären sie mit dem Kader und einer Transferperiode, in der man so ca alles falsch machte, aber immer noch Tabellenführer wenn sie statt Bayern hier spielen würden. Im Zweifelsfall reisst es da die individuelle Qualität raus, die sie sich als einziger Club in dem Maße leisten könnten.
Um mit den wirtschaftlichen Voraussetzungen auch an die internationale Spitze zu kommen oder 90-Pkte-Saisons zu spielen, das ist doch die eigentliche Leistung, die Bayern grade dank der hervorragenden Arbeit in der letzten Zeit bringt. Das man sich nicht mit Platz 2 zufrieden gibt und jede Nichtmeisterschaft als Enttäuschung gilt, zeigt doch, dass die Meisterschaft alleine kein sonderlich großer Erfolg ist. Das gleiche gilt für andere Vereine in kleinerem Maßstab ja auch. Bei Dortmund wird auch niemand in Jubelarien ausbrechen, wenn man die CL erreicht, da dies einfach das Saisonziel war und mit dem Kader und den Mitteln im Endeffekt auch erreicht werden muss. Wenn man mehr schafft, dann hat man eine wirklich herausragende Leistung erbracht. Bei Bayern ist es dann halt Meisterschaft als Ziel und mehr bezieht sich auf das internationale Abschneiden.
Mal davon abgesehen: kann es ne größere Anerkennung geben, als die Angst, dass Bayern die nxt 10 Jahre unschlagbar ist? Ich kann mich jedenfalls nicht dran erinnern, dass es das jemals zuvor gab