muh allerseits,
danke erstmal für das positive feedback...
zur kritik:
@magic:
- Ich sehe "spielen" ganz allgemein als etwas wichtiges an. Neben dringend benötigter Entspannung bedeutet spielen immer auch lernen und Erfahrung sammeln. Egal ob es ein Sportspiel, Kartenspiel, Gesellschaftsspiel oder eben Computerspiel ist. Es werden die Unterschiedlichsten Kompetenzen geschult und es ist meistens ein "geschützer Rahmen", in dem eben auch Fehler begangen werden können, ohne tragische Konsequenzen.
Spiele sind jedoch unterschiedlich, und Starcraft ist nicht wie jegliches Gesellschaftsspiel, bei Schach trainiere ich mehr Denken, bei Sport bewege ich mich mehr... Es gibt andere Arten, zu spielen, und die Frage, die man sich stellen kann, ist ob Computerspiele oder genauer genommen Starcraft genug "Nutzen bietet.
- Chatten (und ähnliche Kommunikationsformen) sind in meinen Augen nicht verarmt. Sie sind einfach "anders". Ich könnte sagen, es liegt irgendwo zwischen einem Gespräch, einem Telefonat und einem Brief. Alle Formen haben Vor- und Nachteile.
Weiterer Nachteil des Chattens:
Im Vergleich zum Forum oder Brief geht Chatten sehr schnell von sich => kaum einer nimmt sich Zeit, seine Gedanken präzise und angemessen zu formulieren.
Es kommt wohl bei Kommunikationsformen drauf an, wozu man sie verwendet, aber Chatten als "universale" Form ist anderen unterlegen.
Ich würde fast soweit gehen zu behaupten, daß eine der "Hauptaufgaben im Leben" ist, mit "seinen Drogen" richtig umzugehn - auch mit SC/BW.
Guter Satz zum Abschluss
@kerri:
psychischer stillstand? gott bewahre den habe ich bei mir noch nicht festgestellt - wie gesagt ich mache mein abi und wenn sich bei mir psychischer stillstand eingestellt hätte dann würde ich dort wohl nicht viel reissen ( u.a. mathe deutsch englisch 1 ) es kommt immer darauf an wie man an die sache herangeht
Ich freue mich immer wieder unter bw-zockern oder anderen ähnlicher gesinnung und gleicher interessen leute zu finden, die gebildet und intelligent sind.
Aber dass du in der Schule gut bist, widerlegt es nicht. Stell dir doch vor, wie weit du nun wärest, mit den SC-Stunden in Bildung und Entwicklung umgerechnet. Sicher, SC macht dich nicht dümmer, aber auch nicht klüger im Vergleich zu Büchern.
@bionic:
deiner letzten schlußfolgerung stimme ich dir ganz zu, aber ich finde in deiner Gesellschaftskritik verallgemeinerst du einige Dinge.
Noch nie war es so einfach der Realität zu entfliehen und selten so schwer Mensch zu sein - seine Aufgabe zu erkennen und anzuerkennen.
Was aber ist die Aufgabe des Menschen?
Wir müssen immer schneller immer mehr verbrauchen um unser Wirtschaftsmodell aufrecht zu erhalten.
Da sehe ich nicht im Wirtschaftsmodell die Hauptursache für den Konsumzwang. Freie Marktwirtschaft funktioniert auch mit weniger Kaufkraft, das Wachstum ist dann eben gedämpft und Arbeitsplätze gehen verloren, aber das tolle am System ist ja, dass es sich selbst reguliert und deshalb kaum kaputtgehen kann. Wenn die Leute zuviel Geld vom Konsumverzicht haben, dann können sie es in andere Sachen investieren wie z.B. Kunst, Forschung, Bildung, dementsprehcend werden neue Arbeitsplätze geschaffen und das Wachstum verlagert sich in andere Bereiche.
Wir haben einen vieleicht notwendigen Schritt getan und die letzten Rituale, Instinkte abgeschüttelt und alle Tabus gebrochen die uns zum Teil vor der Selbstzerstörung bewahrt haben - Jetzt stehen wir vor einem Scherbenhaufen und unsere Gesellschaft droht auseinander zu brechen.
Wir haben immer noch zugenüge Rituale, vor allem Instinkte und die Selbstzerstörung ist nicht gerade jetzt wahrscheinlich, wenn du z.B. an die Weltkriege denkst. Im Grunde genommen geht es uns gut und unsere Gesellschaft ist relativ stabil, es gibt öffentliche Sicherheit und die Menschen haben Spaß. Soweit das auch für einen verwerflich sein mag, es zeugt von Wohlstand.
Die Menschen werden sich auf Dauer nicht durch zum Teil noch willkürliche und fragwürdige Gesetze zusammen halten lassen! Wir brauchen einen Ethisch - sozialen Hintergrund der uns verbindet, eine nachhaltige Perspektive. Uns müssen wieder WERTE erfahrbar gemacht werden.
Was für willkürliche Gesetze denn? Wir können froh sein, eine Verfassung und Menschenrechte zu haben. Ein Ethisch-sozialer Hintergrund birgt die Gefahren von Dogmas mit sich - mit der Zeit müssen sie überholt werden. Man sollte keinem seine Werte aufzwängen, das ist Ideologie, aber ich stimme dir zu, dass wir Werte brauchen. Nur müssen wir uns überlegen, was für Werte es sein sollen, wir dürfen sie nicht für jeden Einzelnen fordern, aber wohl sollten wir diese Werte verteidigen und verbreiten.
(Jemand der nur desswegen nicht klaut weil es das Gesetz verbietet und ihm Strafe droht, der hat die Regeln, die Zusammenhänge nicht verstanden und ist leider unheimlich kurzsichtig)
Ja, aber die meisten tun kein Unrecht, weil sie Angst vor der Bestrafung haben. Vieles basiert wohl leider auf dieser Kurzsichtigkeit.
Wörter wie Moral, Nächstenliebe Fürsorge und Barmherzigkeit sind unmoderne, verstaubte Begriffe aus vergangenen Zeiten. Während sich die Technik in dem Zeitraum von 200 Jahren in einem atemberaubenden Tempo entwickelt hat und Erungenschaften wie Mikroprozessoren, Autos und Sateliten hervorgebracht hat ist unsere soziale Kompetenz auf der Strecke geblieben.
Moral, Nächstenliebe und Fürsorge - all das müsste konkret definiert werden und das Maß festgelegt werden, ansonsten reden wir von verschiedenen Sachen. Dass sich die "materielle Welt" schneller weiterentwickelt als die soziale sehe ich auch so, aber muss man deswegen die technische Welt dämpfen oder sollte man sozial mehr machen?
Heute ist höher weiter schneller besser die Devise. Ganz nach der Motto "Jeder ist seines Glückes Schmied" spielen sich die Menschen heute gegeneinander aus. Jeder ist um seinen eigenen Vorteil bedacht. Der Schwächere wird ausgebeutet, misshandelt und abgedrängt bis er er eingeht und dem Stärkeren platz macht. Uns müssen die Konsequenzen unseres Handelns bewusst werden.
Na, das ist aber übertrieben. Zweifellos leben wir in einer Leistungsgesellschaft, aber wir haben auch den sozialen Wohlfahrtsstaat, so dass kein Arbeitsloser verhungern muss. Wir haben keinen politischen Sozialdarwinismus. Dass jeder egoistisch handelt ist zum Teil sehr vorteilhaft, denn jeder weiß am Besten selbst, was für ihn das Beste ist. Der Staat hat dann die Aufgabe diese Millionen Egoismen zum Gemeinwohl zu organisieren. Auf den eigenen Vorteil bedacht sein, ist also grundsätzlich nichts Falsches.
Wir sind im Moment dabei mit atemberaubender Geschwindigkeit unsere eigenen Lebensgrundlagen zu zerstören WIR tragen die Verantwortung für Auswirkungen die vieleicht erst unsere Kindeskinder mit voller Härte treffen werden. Überschwemmungen,Eiszeiten,Trinkwasser und Nahrungsknappheit, Epedemien und Ressourcenmangel sind mögliche Folgen unseres rücksichtslosen Raubbaus.
Zumindestens hat man aber in den letzten Jahrzehnten ein Umweltbewusstsein entwickelt, und einige Sachen müssen global geändert werden, so z.B. die globale Erwärmung. Da müsste vielmehr international organisiert werden, deshalb sehe ich da nicht primär die Schuld bei "uns".
Ist es nicht unsere Fähigkeit neue Wege zu denken, unsere Möglichkeit Entscheidungen zu treffen und unsere Befähigung sich über vermeintliche "Naturgesetze" hinwegzusetzten die uns von der Tierwelt abhebt???
Ja, in der Tat, was aber längst nicht die Korrektheit unserer Entscheidungen gewährleistet...
@kerri, deadeye:
Im grunde hast du Recht mit dem "Zeitverschwenden",aber sag mir, was ist nicht "Zeitverschwenden" ?
Erfahrungen,Entdeckungen oder Ähnliches ?
Zeitverschwenden ist das, was du so nennst. Du wertest selber, was für dich Zeitverschwendung ist. Mein Standpunkt ist nun, dass keiner Spaß als den Sinn des Lebens ansehen sollte, dafür habe ich Argumente angeführt, dagegen gibt es Argumente.
Für irgendetwas muss man sich jedoch entscheiden.
Da wir nicht wissen,was nach dem Tode kommt,ist es doch am sinnvollsten so zu leben wie man es selbst will und nicht nach irgendwelchen Richtlinien oder?
Du lebst immer nach irgendwelchen Richtlinien, es fängt bei simplen Sachen wie dem gesellschaftlichen Leben an: du gehst in die Schule, machst deine Hausaufgaben etc. Vielleicht erkennst du (bzw. man, sei nicht persönlich angesprochen), dass es z.T zu deinem eigenem Nutzen ist, aber letztendlich spielst du z.B. dieses Bildungsspiel Schule-Uni-Prof mit um etwas für dich zu erreichen, z.B. Geld & Ruhm.
Auch Ruhm ist eine Art Richtlinie, sie mag dir von dir selbst auferlegt worden sein, aber dein Wille fällt ja die Entscheidungen nach irgendwelchen Kritierien - er ist nicht absolut frei - insofern lebst du nach Richtlinien.
Du holst dir auch Anregung aus deiner Außenwelt für "Richtlinien" und so versuche ich eure "Richtlinien" zu beeinflußen, weil ich es für sinnvoller halte. Ich will sie niemandem aufzwängen, aber dass sie ein paar der Leute damit auseinandersetzen und wenn sie es tun, bin ich ganz zufrieden, weil ich eine meiner eigenen "Richtlinien" erfüllt habe.
Für mich gibt es keinen wirklichen "Sinn des Lebens",lediglich einen biologischen Sinn !
Dann wäre es doch zumindest naheliegend, dir einen Sinn zu geben, wodurch es diesen gäbe. Und zweifellos hast du das schon getan, denn sonst würden deine Handlungen zufällig oder ganz anders als jetzt verlaufen.
Auch der biologische Sinn ist kein "objektiver" Sinn, es gibt im Grunde genommen keinen objektiven Sinn. Wenn es ihn gäbe, wäre er ein Dogma, dass aber vom freien Menschen immer hinterfragt werden kann und sich als falsch erweisen kann. Im Grunde genommen gibt es ja nicht mal die objektive Welt. Jeder hat seine eigene subjektive Welt und nur dadurch dass wir uns geeinigt haben, dass z.B. 2+2 = 4 entsteht eine "objektive" Welt. Auch das unsere Wahrnehmungen von der Welt größtenteils übereinstimmen, mag hier äußerst hilfreich sein, aber letztendlich könnten wir alles anzweifeln oder anders benennen. Was wohl doch noch objektiv sein könnte, ist die Logik, aber frage mich nicht, wie diese funktioniert.
Ich verstehe deine These nicht,dass wir unseren Verstand nicht nutzen würden,weil wir aus Spass Starcraft spielen oder was meinst du damit ?
Ich will damit sagen, dass Starcraft den Verstand nicht weiterentwickelt, man spielt dasselbe, man perfektioniert vielleicht seine HAnd-Auge-Koordination, aber viel mehr auch nicht. Wenn ich ein Buch lese, und fortwährend neue Information in mich aufnehme, werden mir mehr Zusammenhänge klar, ich verstehe mehr. Der Verstand wird eben bei Starcraft zum 10.Mal nicht soweit gefordert. Vergleichbar wäre, wenn ich ein Buch zum 10.Mal lese, ich kenne es schon, es bietet mir nichts Neues, nichts, was mich weiterentwickelt, mein Bewußtsein, Wissen, meine Fähigkeiten erweitert.