Ich würde sogar garantieren wollen, dass man genau das gleiche Angebot weiterhin bekommt.
Statt indirekter und/oder versteckter Werbung dann halt mit offensichtlicher Werbung. Die Idee, dass WhatsApp komplett marktbeherrschend sein muss kommt ja erst dadurch zustande, dass Facebook lächerlichst viel Geld dafür ausgegeben hat.
Angenommen Messenger wäre wirklich ein komplett offener Markt basierend auf einem kompatiblen Standard (alleine deshalb wird das schon nix, aber anderes Thema) hätte man halt die Wahl, ob man mit seinen Daten bezahlen, Werbung sehen oder für die App selber ein paar Kröten raushauen will.
Ja und wer soll den Standard entwickeln, von dem er aber bitte nicht profitieren können soll, sondern schön allen kostenlos zur Verfügung stellen?
Ich glaub der teil der kreativen Schöpfung und Innovation hält sich bei what's app in Grenzen. Aktuell ist eher die Frage wie ein Konkurrenten sich da je am Tag etablieren möchte. Natürlich zahlt man nicht aktiv für what's app, aber die Bestrebungen waren da und sobald das los geht sähe ich schon eine Ausnutzung der Marktmacht. Selbst ohne Zahlung ist nicht wirklich transparent wie die Daten monetarisiert werden und mir fehlt als kleiner Endkunde die Möglichkeit das zu prüfen noch steht mir eine Möglichkeit offen eine alternative zu nutzen die ähnlich viele Nutzer erreicht, obwohl es technisch anscheinend ohne weiteres möglich ist.
Niemand verlangt dass what's app anderen beim programmieren der Anbietern hilft sondern einfach nur ihre App öffnet damit man Nachrichten schicken kann.
Wenn es hier um Email ginge würdest auch nicht sagen dass es OK ist dass der erste Markt beherrschende Anbieter entschieden hätte dass er keine Emails von andereb Providern akzeptiert
Wie gesagt, zum einen ist es nunmal die freie Entscheidung des Herstellers wie genau er sein Produkt designed und wem er es öffnet oder nicht. Da können wir uns doch erstmal drauf einigen, oder?
Du sagst jetzt, dass wenn ein Produkt eine gewisse Marktbeherrschungsschwelle erreicht, dass man ihm ggf. Verhalten aufgeben kann und muss, die man einem nicht marktbeherrschenden Unternehmen nicht aufzwängen würde (Schnittstellenöffnung). Da gehe ich auch mit, das ist im Grunde auch seit jeher das Prinzip er kartellrechtlichen Missbrauchsaufsicht. Ein Marktbeherrscher trägt Verantwortung für den verbleibenden Restwettbewerb.
Aber es hat doch rein gar nichts mit "Ausnutzen von Marktmacht" zu tun, wenn man sein Geschäftsmodell monetarisiert. Die Transparenz hinsichtlich der Datenverwertung ist ebenfalls ein völlig anderes Feld, das ist eine Frage des Datenschutzes und nur am Rande des Wettbewerbs.
Der Knackpunkt ist: die Geschichte des Internets ist voll von vorübergehenden Monopolen, die dann plötzlich und unerwartet abgelöst wurden. Vor 20 Jahren hat jeder ICQ genutzt, dann war ICQ plötzlich weg. Myspace wurde von Studivz beerdigt und Studivz dann von Facebook. Es sind eben winner takes it all Märkte, die von Netzwerkeffekten getrieben sind. Niemand braucht 2 soziale Netzwerke, 2 Messenger usw. deshalb setzt sich eben eines irgendwann durch. Die Frage ist: wenn es bisher also ganz ok geklappt hat, warum sollte es in Zukunft nicht klappen und wir uns gezwungen sehen, noch mehr zu regulieren, wenn die Regulierungsdichte jetzt schon ein Problem ist?
Ich find WA im Übrigen gar nicht so alternativlos, ich hab auch Kontakte die kein WA nutzen, dann schreibt man eben ne iMsg oder SMS, die sind doch mittlerweile ebenfalls alle kostenlos. Ich wäre mir nicht mal Sicher, dass man den Markt für Messenger so eng abgrenzen muss, dass WA letztlich Marktbeherrscher ist. Ich würde Messenger als durchaus mit den o.g. Diensten substuierbar ansehen, sodass WA vermutlich nicht mal auf einen besonders hohen Marktanteil käme.