• Liebe User, bitte beachtet folgendes Thema: Was im Forum passiert, bleibt im Forum! Danke!
  • Hallo Gemeinde! Das Problem leidet zurzeit unter technischen Problemen. Wir sind da dran, aber das Zeitkontingent ist begrenzt. In der Zwischenzeit dürfte den meisten aufgefallen sein, dass das Erstellen von Posts funktioniert, auch wenn das Forum erstmal eine Fehlermeldung wirft. Um unseren Löschaufwand zu minimieren, bitten wir euch darum, nicht mehrmals auf 'Post Reply' zu klicken, da das zur Mehrfachposts führt. Grußworte.

Sucht

parats'

Tippspielmeister 2012, Tippspielmeister 2019
Mitglied seit
21.05.2003
Beiträge
20.291
Reaktionen
1.776
Ort
St. Gallen
heroin ist ein sehr effektiver und auch für kinder gut verträglicher hustenstiller:

488515.jpg


spaß beiseite:
heroin ist ein starkes opiat. opiate haben in verschiedenen kulturen seit jeher eine große rolle gespielt und spielen sie auch noch heute. ich kann mir vorstellen, dass man auch mit sauberem und kontrolliertem heroinkonsum ein langes und erfülltes leben führen kann. wiki: "Der Hauptgrund für die Illegalisierung von Heroin ist jedoch in der damaligen Stigmatisierung chinesischer Einwanderer zu finden, die häufig Opium rauchten und später auch Heroin konsumierten. Dadurch wurden diese Substanzen vermutlich mit den ohnehin unliebsamen Chinesen assoziiert, weswegen zuerst einzelne Bundesstaaten der USA verschiedene Gesetze zwecks Verbot einführten. Später, auf der ersten Opiumkonferenz 1912, wurde zum ersten Mal ein staatenübergreifendes Verbot diskutiert, welches ausschließlich politisch und nicht medizinisch motiviert war." interessant in diesem zusammenhang ist auch, dass die zahl der heroinabhängigen trotz verbote anscheinend trotzdem stetig gestiegen sind. aber die legalize it debatte wollten wir hier ja nicht aufmachen.

heroin ist übrigens laut wiki wieder in deutschland zu medizinischen zwecken, vermutlich zu ähnlichen wie die übrigen opiate auch, zugelassen.

Gerade im Bereich der Opiate tut sich auch viel, wenn man schaut welche Biotech Firmen mit einer Spezialisierung auf Opiate ihre Medikamente bis in Phase 3 zur FDA schaffen. Gerade in der Schmerztherapie gibt es oftmals doch nur wenig Alternativen.
 

ReVenger!

Community-Forum, Organisator ohne Grenzen OT-Turni
Mitglied seit
24.03.2007
Beiträge
3.466
Reaktionen
84
Kannst du dazu ein Beispiel geben, welche Perspektiven du daraus gewonnen hast?

Zwar hat Cica dazu schon einen guten Post geschrieben, aber da das gestern sowieso im OT herum kam, will ich es hier nochmal posten.:
Persönlich würde ich sagen, dass einem zumindest so vor kommt, als würde man durch den traumartigen Zustand mit seinem Unterbewusstsein Informationen austauschen. Dieses generiert eine Denkweise, die sehr positivistisch der eigenen Existenz gegenübersteht und innere Wünsche offenbart. Der Zustand kann dann sehr kathartisch wirken, da der Einzug dieser Gedanken ins wahrnehmbare Bewusstsein, einen daran erinnert, was wirklich wertvoll ist. Dies alles geschiet auf der maximal persönlichen Ebene, da es einem so vorkommt oder vielleicht sogar so ist, dass der eigene Geist wieder Ordnung in die eigens erzeugte Zerrüttung schafft. Man hat das Gefühl, dass der eigene Geist zerlegt und offenbart ist und in einer eigens dafür komponierten Geschichte anfängt zu sortieren, was hilfreich ist und was nicht. Dies wirklich zu Beschreiben ist das eigentlich fast unmöglich, da dieser Kontakt so tiefgreifend und fernab der Normalität ist, dass es dafür wohl kaum Worte gibt. Man entwickelt, wie Cica schon sagte, damit keine Geniestreiche, aber es hilft eben doch gewisse Denkmuster aufzubrechen und Platz für Neues zu haben.

Persönlich kann ich erzählen, dass ich durchaus zu starken negativen Emotionen neigte und durchaus wirklich depressive Phasen hatte. Es gab mehrere Trips, die sich um diese Denkmuster drehten, sie aufbrachen und ich am Ende ein deutlich positiveres Lebensgefühl hatte. Man kann natürlich in Frage stellen, ob es nun der Trip war, oder ob es sich sowieso gegeben hätte. Aber zum einen spricht die Korrelation auf persönlicher Ebene schon ihre Sprache, zum anderen werden, wie ja auch schon erwähnt, Psychedelika durchaus sehr erfolgreich in der Medizin eingesetzt. Die Forschung hängt in diesem Bereich natürlich wahnsinnig hinterher, da es ja lange verboten war, überhaupt damit zu experimentieren.

@synterius: Wenn du deine Bauernmeinung nicht mal mit irgendeinen Link untermauern kannst, dann habe ich eine Bitte an dich: Halt die Fresse!
 

PWD

Mitglied seit
02.08.2010
Beiträge
4.372
Reaktionen
0
Wenn Sodom&Gomorrha sich bei dem Thema schon als langweiler sieht dann bin ich der oberlangweiler.

Ich trinke wenn es hoch kommt im Monat 1 Glas Whiskey, ein Kasten Bier erreicht bei mir das MHD locker und bisher habe ich vielleicht 2 Gläser Wein im Leben getrunken.
Geraucht habe ich noch nie, maximal und das kann ich auch schon fast an einer Hand abzählen an einer Wasserpfeife gezogen.
Kaffee ist auch komplett an mir vorrüber gegangen.
Alles andere was härtere Sachen angeht reizt mich Null und noch weniger.

Ich würde wenn dann am ehesten noch sagen das ich süchtig nach Zucker in Form von Cola oder Süßigkeiten bin, ich wiege auf meine 1,80 aktuell 92 kilo das könnte besser sein ist jetzt aber auch nicht besorgniserregend und die 92 Kilo relativieren sich wenn man berücksichtig das ich zum Fitnesstraining gehe.

Was mich interessieren würde, habt ihr nicht diese (ich nenne es mal) kleine Stimme in euch die euch hinterfragt?
Ist bei mir vielliecht etwas übertrieben, aber selbst wenn ich im Sommer zum Abendessen ein Radler trinke, kommt jetzt wirklich nicht oft vor, frage ich mich innerlich, ich schreibe das jetzt etwas überspitzt damit es deutlich wird

"Brauchst du das, ist es soweit dass dir das irgendwas bringt, vielleicht solltest du dir Gedanken machen etc.pp"
und das eben bei einem Radler zum Abendessen.

Ich hatte dieses Gespräch letztens mit einer Freundin die seit 2 Jahren mit einen Burnout rummacht und Sie hat diese innere Stimme überhaupt nicht.
 

Deleted_504925

Guest
bei sucht hast du den exakt umgedrehten effekt, da findest du den ganzen tag ausreden für dich selbst warum es total ok ist in den unpassendsten situationen was zu konsumieren.
 
Mitglied seit
21.10.2008
Beiträge
20.837
Reaktionen
3.747
Ort
München
bei sucht hast du den exakt umgedrehten effekt, da findest du den ganzen tag ausreden für dich selbst warum es total ok ist in den unpassendsten situationen was zu konsumieren.
So siehts aus. Hinzu kommt die Lust an der Selbstzerstörung. Zumindest mir macht es manchmal Spaß, mich so richtig handlungsunfähig zu machen. Kommt im Jahr vllt. 3-4 Mal vor.

Das Radler-Beispiel ist aber schon arg. Die Angst vor der Selbstvergiftung hat in unserer Gesellschaft absurde Züge angenommen. Einerseits ist z.B. Rauchen der Teufel und der Beelzebub in Personalunion, andererseits stopft man Klebeschinken und Analogkäse in sich rein und spült den Schmodder mit ner stabilen Cola, die zu mind. 30% aus Zucker besteht, runter. Doppelmoral, ole ole.
Wenn du Bock auf Alkohol hast, trink ihn. Wenn du süchtig wirst, passiert es eben. Jeder Mensch hat da andere innere Schwellen. Manche können ein Leben lang funktionierende Alkoholiker sein, andere schmieren schon in jungen Jahren komplett ab und erholen sich nie wieder davon.

Angst vor Sucht sehe ich als Angst vor dem Selbst.
 
Mitglied seit
24.08.2006
Beiträge
16.865
Reaktionen
0
Was mich interessieren würde, habt ihr nicht diese (ich nenne es mal) kleine Stimme in euch die euch hinterfragt?
Ist bei mir vielliecht etwas übertrieben, aber selbst wenn ich im Sommer zum Abendessen ein Radler trinke, kommt jetzt wirklich nicht oft vor, frage ich mich innerlich, ich schreibe das jetzt etwas überspitzt damit es deutlich wird

"Brauchst du das, ist es soweit dass dir das irgendwas bringt, vielleicht solltest du dir Gedanken machen etc.pp"
und das eben bei einem Radler zum Abendessen.

das ist glaube ich grade bei alkohol ein kultureller aspekt, bei uns in bosnien ist es z.B. das normalste der welt um 10 ins cafe zu gehen, nen kaffee und congac/looza zu bestellen, hier wäre das unvorstellbar, das sind einfach äußere "zwänge" die man sich zu eigen macht.

wenn ich lust auf nen longdrink, bier, whatever habe, dann chille ich an nem sonntag auch damit auf der couch oder vorm pc ohne irgendein schlechtes gewissen zu haben, allerdings finden das relativ viele befremdlich.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Was mich interessieren würde, habt ihr nicht diese (ich nenne es mal) kleine Stimme in euch die euch hinterfragt?
Ist bei mir vielliecht etwas übertrieben, aber selbst wenn ich im Sommer zum Abendessen ein Radler trinke, kommt jetzt wirklich nicht oft vor, frage ich mich innerlich, ich schreibe das jetzt etwas überspitzt damit es deutlich wird

"Brauchst du das, ist es soweit dass dir das irgendwas bringt, vielleicht solltest du dir Gedanken machen etc.pp"
und das eben bei einem Radler zum Abendessen.

ne, sowas kenn ich nicht und finde es völlig übertrieben. ich hab eher eine stimme die sagt: "warum denn nicht, was spricht dagegen, gibt es wirklich GUTE gründe es nicht zu tun". und die gibt es natürlich oft. zB arbeit, die erledigt werden muss, familiäre oder soziale verpflichtungen usw. usf. in einer suchtsituation funktionieren dieser hemmer dann nicht und man konsumiert trotzdem. aber wenn man halt ein paar tage frei hat und nichts dagegen spricht, why not?

aber es gab halt schon immer die höhlenmenschen, die auf nem floß in den ozean hinausgesegelt sind und die, die in ihrer höhle sitzen und die beeren zählen. ist beides nicht verwerflich, jeder ist halt auf seine weise disponiert. so wie du "uns" nicht verstehen kannst, ist mir deine einstellung halt auch unbegreiflich.

sollte ghb insgesamt trotzdem harmloser sein, geb ich dir ja recht. du hast da ja auch gott sei dank das richtige beispiel genommen und eben nicht sowas wie thc, was eben eine ganz andere wirkung auf das soziale leben hat.

welche soll das sein? alk hat eine vernichtende wirkung auf ca. alles im leben, auch auf das strafregister. es gibt zwar keine offizielle statistik dazu, aber jeder staatsanwalt wird dir bestätigen, dass bei 90% aller gewaltdelikte alkohol involviert war.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Moranthir

GröBaZ
Mitglied seit
11.10.2003
Beiträge
6.921
Reaktionen
11
Dieses kategorische Ablehnen jeglicher berauschender Substanzen ist mir sehr suspekt. Wenn man sich anschaut, dass sich auch Tiere selbständig berauschen und sich ebenfalls (idiosynkratisch) in ihrer Abhängigkeit von diesen Substanzen und ihren Suchtverhalten unterscheiden (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3683998/) und, dass es eine gängige Hypothese (von Simon Katz(?))ist, dass Menschen sesshaft wurden, um die Alkoholherstellung zu sichern, finde ich diese Haltung der extremen Abstinenz wirklich seltsam. Den Drang nach Rausch derartig zu verteufeln ist für mich dasselbe wie die Verteufelung von anderen Trieben, wie z.B. dem Sexualtrieb. Auch daraus kann viel Schaden entstehen und man muss das alles irgendwie kanalisieren, aber ein Verbot oder eine prinzipielle Ablehnung ist einfach eine Ablehnung des Menschseins.

Zum Einfluss von Halluzinogenen auf die Persönlichkeit: 16 Monate nach der Einnahme von Psilocybin hatten die Probanden eine höhere Openness to Experience als die Probanden, die das Placebo erhielten.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3537171/
 
Zuletzt bearbeitet:

[fN]Leichnam

Literatur-Forum
Mitglied seit
05.10.2004
Beiträge
17.861
Reaktionen
5.635
Website
www.neubauten.org
Ich finde, da sollte keine Seite die andere verurteilen. Der beste Freund meiner Jugendzeit hatte damals weder geraucht noch auch nur einen Tropfen Alkohol getrunken, während ich die meiste Zeit über bekifft, betrunken oder beides zugleich gewesen bin. Wir haben uns trotzdem untereinander besser verstanden als andere und zusammen abgehangen.
 
Mitglied seit
24.08.2006
Beiträge
16.865
Reaktionen
0
es ist das eine sich mit etwas auseinanderzusetzen und zu sagen, dass es nichts für einen ist, damit habe ich kein problem, ich habe selbst 6 monate keinen tropfen alkohol angerührt und 12 monate keine anderen drogen konsumiert, aber es ist nunmal hölledämlich sich hinzustellen und zu sagen "alkohol ist voll harmlos, deswegen geht jeden tag ein bier und am we 23 bier voll klar, aber ein mal mdma , da bleibt man sofort hängen, hitlerdroge".
 
Mitglied seit
02.09.2003
Beiträge
10.769
Reaktionen
1
Ort
MUC
Das brutale an Alkohol ist, dass der Konsum gesellschaftlich angesehen und honoriert wird und massiv zur Kultur gehört (Champagner wenn es was zu feiern gibt oder in allen großen Firmen wenn etwas erreicht wurde; StarkBier aufm Oktoberfest; im Pub mit Freunden einen Heben; usw..)

Im selben Moment aber kann Alkohol einen Menschen komplett zerstören. Und bei Alkohol ist es auch viel schwerer selbst oder anderen adequat zu helfen weil man nicht wirklich gut einschätzen kann wann es denn nun zu viel ist. Ist auch unfassbar stigmatisiert und ein Tabu Thema. Wenn jemand Heroin nimmt den man persönlich kennt, dann ist es viel "leichter" (nicht zwangsläufig in der Umsetzung.. aber vom Anstoß her..) zu helfen

Ansonsten ist es für mich nicht die entscheidende Frage welche Drogen legal sind und welche nicht sondern was der Zustand sein müsste, dass Drogen wie CrstlMeth; Heroin; und noch härter kranker scheiß möglichst wenig im Umlauf und schwer zu beschaffen sind.

Meine persönliche Erfahrung beschränken sich auf Alkohol (nie regelmäßig viel aber zu bestimmten Zeiten 1 x im Monat Abschuss Deluxe); auf Zigaretten & auf Psychopharmaka und Zeuch wie Tavor (Benzo). Gerade beim letzteren muss man aufpassen aber wenn man aufpasst ist es ein wirklich gutes Mittelchen imo :)
 

Gelöschtes Mitglied 683020

Guest
[...]
die ganzen verantwortungsbewussten konsumenten wie sie z.b. hier in der regel zu finden sind zu verteufeln ist einfach absurd.
[...]

Mal deinen Post hervorgehoben, da wir anscheinend in vielen Bereichen ziemlich ähnlich denken - der Satz bereit mir größere Probleme. Interessant für mich ist deine Perspektive, du gehörst anscheinend zu den Leuten, die sich als Konsument bezeichnen, während ich wohl eher für den langweiligeren Teil stehe. Bitte im Kontext deiner Sätze darüber - von wegen Schwangeren und besoffenen Fahrern - sehen.

Ich habe persönlich aufgrund mehrer Faktoren ziemlich lange gebraucht, um Drogen im allgemeinen halbwegs tolerieren zu können. Jeder "Konsument" (egal wer das nimmt) war für mich ziemlich lange geistig der absolute Abschaum der Menschheit und führte zu teils extremen Spannungen mit meinen besten Jugendfreunden.

Der Grund war relativ simpel: Mein Vater war in einem ähnlichen Beruf wie du tätig, allerdings in einem sogenannten Übergangsheim, das wohl Drogenkranken und andere Leute den Übergang zwischen Geschlossener und normalen Leben erleichtern sollte. Dort ist ein Typ da wieder rückfällig geworden / wurde zu früh entlassen / hatte einen psychotischen Schub, den er sich - Engelstrompete sei dank - selbst zugesetzt hat. Das Ende vom Lied war ein durchgedrehter 2-Meterschrank, ein Betreuer mit Messerstich, einer mit gebrochener Nase und mein Vater mit erheblichen neuroligischen Schäden (Epillepsie, temporären Lähmungen), die durch Würgen entstanden sind. Lässt sich leicht sagen, dass "so was halt passiert", bis es dir selbst passiert, die Folgen spüren wir in der Familie heute noch mehr als deutlich. Hier noch irgendeine Empathie für experimentierfreudige Leute, egal wie aufgeklärt, zu empfinden ist wirklich hart. Ich verstehe es daher auch, dass meine Eltern mir Drogenverteufelung deluxe eingepflanzt haben, der Vorfall prägt einfach. Mittlerweile sind sie da auch liberaler geworden, aber das ist wieder eine andere Geschichte.

Da der Vorfall passiert ist als ich ca. 8 Jahre alt war, habe ich den ganzen Vorfall erst über Jahre hinweg völlig verstanden. Entsprechend "entsetzt" war ich, als die ersten Freunde mit ~14-16 Gras geraucht haben und verstand so gar nicht, was an so etwas der Reiz sein kann. Insbesondere, da es zwei der Drogenbrüder direkt geschafft haben 3-4 Jahre lang fast dauerbekifft zu sein. Endete in mehrfach abgebrochenen Ausbildungen (nicht durch eigenen Wunsch), keinem Führerschein, dann Führerscheinverlust usw. Bis heute kriegen beide nix auf die Reihe und denken sich nix bekifft durch die Gegend zu fahren.

Dauerte bei mir bis zum/nach dem Abitur, bis ich tatsächlich halbwegs normale Leute fand, die Drogen "verantwortungsbewusst" konsumierten und ich mir auch selbst irgendwie bewusst geworden bin, dass das übliche Partysaufen nichts großartig anderes ist. Prävention gab's auf dem breiten Land nur von wirklich bescheuerten Polizisten, die gar nix auf die Reihe brachten.

Um die Geschichte bischen abzukürzen: Stehe einer Legalisierungsdebatte immer mit schlechtem Bauchgefühl gegenüber. Die rein rationellen Argumente ziehen imo, es ist mir klar, dass die Unterscheidung legal und illegal immer schwammig ist, gerade da sich die Effekte der Drogen nicht immer klären lassen, es medizinisch wertvolle Einsatzbereiche gibt und so weiter und so fort.

Was mich beim Alkohol halbwegs beruhigt ist, dass die meisten mit dem ersten Hangover schnell kapieren, dass es eine Rechnung gibt und es nicht ohne weiteres so einfach ist abzurutschen. Natürlich nur ein Scheinargument, aber persönlich beruhigt mich das immer wieder und ist wohl auch der Hauptgrund warum der Alkoholkonsum über die Jahre immer weniger wurde.

Beunruhigend ist eher dieser Angebereffekt, dem ich leider auch häufig unterliege - Rauscherfahrungen sind oft zu positiv und man vergisst das ganze negative außenrum sehr schnell. Würde mir hier auch imo mehr Ehrlichkeit wünschen, so viele "verantwortungsbewusste" Konsumenten kenne ich tatsächlich nicht, noch würde ich es mir anmaßen jemanden hier nur aufgrund eines halbwegs intelligent formulierten Posts als verantwortungsvoll zu bezeichnen; tatsächlich lese ich aus vielen "informierten" Posts eher eine Rechtfertigung / Verteidigung des eigenen Verhaltens raus (nicht falsch verstehen, das ist keine Anklage). Durch Kombination mit RL-Kennenlernen mancher User ergibt sich dann eher ein Bild, das den Eindruck erheblich entkräftet.

Imo sollte jemand, der wirklich verantwortungsvoll ist, weniger über die Schiene "aber andere Drogen wie Alkohol/Nikotin" argumentieren, sondern tatsächlich vollständig erklären können, wie schwer die Folgen sein könnten und auch ehrlich mit sich selbst sein - so ganz 100% kontrollierbar ist es meist nicht. Daher wäre ich auch etwas vorsichtig irgendwen als Langweiler abzustempeln, weil er die Nebenwirkungen befürchtet. Es ist imo völlig legitim nach dem Satz "kann Psychosen auslösen" zum Schluss zu kommen, dass man nicht alles legalisieren / ausprobieren sollte.

Nochmals: keine Anklage unterstellt.
 
Mitglied seit
09.07.2012
Beiträge
1.503
Reaktionen
0
Trinke seit zwei jahren so gut wie keinen alkohol mehr. Mittlerweile ist das höchste der gefühle alle paar wochen ein radler, bei nem besonderen fußballspiel oder dergleichen.
Kippen sind bis auf ein paar partynächte völlig an mir vorbei gegangen. Und gras hat mich nur ganze 2 mal in eine art rausch versetzt.

Empfinde den konsum von drogen als kurzzeitigen kontrollverlust welchen ich persönlich nicht mehr haben möchte.

Außerdem würde ich wohl auf härtere sachen empfindlicher reagieren als manch andere und hatte deshalb nie das bedürfnis mal was in die richtung auszuprobieren.

Und ja die heuchelei bezüglich alkohol und drogen (zu welchen selbstverständlich alles außer alkohol gezählt wird) ist erbärmlich. Es bringt aber auch gar nix mit den beteiligten darüber zu diskutieren, denn wissenschaftliche befunde werden ignoriert oder man schafft es erst gar nicht bis dorthin.
 
Mitglied seit
17.08.2000
Beiträge
3.105
Reaktionen
0
Der Kontrollverlust ist eben auch das, wovor ich immer grossen Respekt hatte. Also nicht den unmittelbaren während dem Rausch, sondern wenn ich in einer wie auch immer gearteten Krise die Kontrolle über mich verliere und DANN zu Drogen greife.
Wenn ich mir also bereits gewohnt bin (und das Zeug auch zuhause rumliegen habe), zum Abschalten Medikamente/Alkohol/Weed/härtere Drogen zu nehmen dann ist imho der Schritt nicht mehr weit, in einer Krise in einen Missbrauch zu kommen. Also eben genau dann, wenn man gerade nicht mehr "verantwortungsvoll" mit sich selber umgehen kann und nicht mehr rational handelt (auch wenn man zuvor sein ganzes Leben ach so stolz auf sein verantwortungsvolles Handeln gewesen ist).
 
Mitglied seit
21.07.2003
Beiträge
7.844
Reaktionen
2
welche soll das sein? alk hat eine vernichtende wirkung auf ca. alles im leben, auch auf das strafregister. es gibt zwar keine offizielle statistik dazu, aber jeder staatsanwalt wird dir bestätigen, dass bei 90% aller gewaltdelikte alkohol involviert war.

Die negativen Auswirkungen von Alkohol lassen sich halt leichter beziffern als die guten. Deswegen kann man das positive auch schlecht mit Links unterfüttern. Aber eins ist doch klar. So ziemlich jedes coole Land hat ne Trinkerkultur. Wer sich gegen Alkohol ausspricht, tritt in die Reihe dieser Länder:

Afghanistan
Bangladesh
Brunei
Iran
Indonesia (prohibition in small business shops)
India (prohibition in the states of Gujarat, Bihar, Nagaland, Manipur and the union territory of Lakshwadeep. Legal in all other states and territories.)
Libya
Kuwait
Maldives (excluding non-Muslims)
Mauritania
Pakistan (excluding non-Muslims)
Saudi Arabia
Sudan
Somalia
United Arab Emirates
Yemen

Selbst die eifrigen Japaner haben ne Trinkkultur und es hilft der Arbeitswelt:
Japaner umschreiben ihre regelmäßigen Trinkgelage mit „Nomunication“, das sich aus dem Begriffen „nomu“ (japanisch: trinken) sowie dem internationalen „Communication“ zusammensetzt und tatsächlich der innerbetrieblichen Kommunikation dient. Im mildernden Umstand der Trunkenheit erfahren die Chefs, was ihre Untergebenen am Führungsstil oder an Entscheidungen kritisieren. Bei alkoholisierten Scherzen können sie Fehler erkennen und auch zugeben, ohne ihre Autorität aufs Spiel zu setzen. Niemand wird sie irgendwann nüchtern darauf ansprechen. Es ist ein ungeschriebenes, aber bindendes Gesetz, am nächsten Tag zu „vergessen“, was alkoholumnebelt am Vorabend gesagt wurde.

http://diepresse.com/home/ausland/welt/4615496/Japan_Das-Feierabendbier-als-Ritual

Dass sich bei dem Thema immer so auf dumm gestellt wird, verstehe ich nicht. Wie gesagt, jedes coole Land trinkt Alkohol. Die Droge hat einen gesellschaftlichen Nutzen. Dieser Nutzen ist schwer zu beziffern, aber das komplette Vorhandensein dieses Nutzens zu leugnen, ist absolut lächerlich. Die einzige Frage, und das ist auch ne völlig berechtigte Frage ist, ob das positive das negative so sehr überlagert, dass es das schaffende Leid wert ist. Das ist imo eine Frage, die extrem komplex ist.

aber es ist nunmal hölledämlich sich hinzustellen und zu sagen "alkohol ist voll harmlos, deswegen geht jeden tag ein bier und am we 23 bier voll klar, aber ein mal mdma , da bleibt man sofort hängen, hitlerdroge".

Wenn das ne Anspieleung auf mich sein sollte. Ich habe nie gesagt, dass Alkohol voll harmlos ist. Die Aussage wäre absolut bescheuert. Meine Aussage wäre eher, dass ein gesunder Umgang mit Alkohol für eine Gesellschaft einen Gewinn darstellt und das ich einen deutlichen Unterscheid zu anderen Drogen sehe, die oftmals eher eine Abschottung der Person befeuern.

Bei dem MDMA Argument stimme ich zu. Um Ecstasy wurde lange Zeit übertrieben viel Panik geschoben und das war nicht angemessen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
07.11.2009
Beiträge
1.033
Reaktionen
318
Kannst du dazu ein Beispiel geben, welche Perspektiven du daraus gewonnen hast?

ich bin z.b. weniger stur und verbohrt dadurch geworden, dass während des trips mein denken aus den gewohnten bahnen geworfen wurde und ich einsehen musste, dass viele meiner für unumstößlich gehaltenen überzeugungen mit gleichem recht auch aus ganz anderer warte betrachtet werden können. wodurch ich auch einen anstoß bekommen habe zu lernen, mich besser auf andere menschen einlassen zu können und ihnen im umgang weniger unbewusste forderungen entgegen zu bringen.

@phil:
in den usa wird meth (desoxyn) bis heute therapeutisch eingesetzt. würde mal sagen das spricht für die möglichkeit verantwortungsbewussten konsums.
 
Mitglied seit
24.08.2006
Beiträge
16.865
Reaktionen
0
Ich würde jeden Winter in Indonesien verbringen und mich dort auch niederlassen wenn ich weitesgehend finanzielle Sicherheit hätte...

Unabhängig davon ist es fast schon tragisch wie du unter den Tisch fallen lässt, dass Alkoholismus in Japan ein großes Problem ist, zum einen trinken viele Japaner wegen des großen sozialen Drucks, zum anderen weil es in Gesellschaft auch erwartet wird, dabei sind mehr als ein drittel der Japaner Alkoholintolerant.

In Finnland, Norwegen, Island und Schweden gibt es ein "Staatliches Monopol" auf Alkoholverkauf, im Fall von Schweden kann muss alles mit mehr als 5%(?) im Systemet kaufen, was erst ab 20 Jahren möglich ist, ungeachtet dessen sind fast 4% der Schweden Alkoholiker...
 
Mitglied seit
25.04.2005
Beiträge
2.265
Reaktionen
0
ne, sowas kenn ich nicht und finde es völlig übertrieben. ich hab eher eine stimme die sagt: "warum denn nicht, was spricht dagegen, gibt es wirklich GUTE gründe es nicht zu tun". und die gibt es natürlich oft. zB arbeit, die erledigt werden muss, familiäre oder soziale verpflichtungen usw. usf. in einer suchtsituation funktionieren dieser hemmer dann nicht und man konsumiert trotzdem. aber wenn man halt ein paar tage frei hat und nichts dagegen spricht, why not?

aber es gab halt schon immer die höhlenmenschen, die auf nem floß in den ozean hinausgesegelt sind und die, die in ihrer höhle sitzen und die beeren zählen. ist beides nicht verwerflich, jeder ist halt auf seine weise disponiert. so wie du "uns" nicht verstehen kannst, ist mir deine einstellung halt auch unbegreiflich.



welche soll das sein? alk hat eine vernichtende wirkung auf ca. alles im leben, auch auf das strafregister. es gibt zwar keine offizielle statistik dazu, aber jeder staatsanwalt wird dir bestätigen, dass bei 90% aller gewaltdelikte alkohol involviert war.
suchtjahrbuch oder so endlich und irgendwelche statistiken vom bka gibts da, gewaltgeschichten unter alkoholeinfluss is mein ich mehr oder weniger konstant bei 1/3. reicht aber auch
 
Mitglied seit
01.11.2004
Beiträge
1.412
Reaktionen
0
Ich mag Alkohol ja auch sehr (etwas zu sehr) gerne, aber das Gerede über "coole Länder trinken Alkohol, deswegen fetzt der" ist wirklich absurd. Gottseidank wurde ja hier jetzt schon genug vernünftiges zum Thema Legalität von psychoaktiva ausgesagt.

In den letzten 10 jahren war die Sucht ein täglicher Begleiter von mir. Auch wenn ich weiss, wieviele Möglichkeiten ich mir damit genommen habe, wie sehr ich meinen emotionalen/geistigen Wachstum damit gedrosselt habe. Vor allem auch wieviele Menschen ich damit enttäuscht habe und wie oft ich gelogen hab. Es fällt mir immer noch sehr leicht, nichts davon zu bereuen. Bisher war der Leidensdruck also scheinbar nie dauerhaft groß genug. Es gibt immer wieder Phasen da lasse ich es ein paar Monate außerordentlich stark Krachen, strauchele etwas, versuche mein Leben wieder etwas "auf die Reihe zu bekommen", tjia und dann geht das irgendwann wieder von vorne los. Vielleicht sehe ich das anders wenn ich nicht mehr eigenverantwortlich Leben kann als direkte Folge vom Konsum, es kann ja wirklich eine Menge passieren sowohl Kurzfristig als auch langfristig.

Mein persönlich größtes Problem ist die Teilnahme am Straßenverkehr. Ich bin oft darauf angewisen aktiv daran teilzunehmen.
Das ist wirklich schwer einzuschätzen denke ich was das bedeutet für einen Süchtigen, als "Außenstehender" der ab und zu mal n Joint raucht, ne line am Wochenende zieht oder ein paar Bier am Stammtisch kippt. Der versteht womöglich garnicht wie sehr Suchtmittel wirklich ein Teil von jemandem werden können. Es bleibt eben eine chronische Krankheit, da ist nicht dran zu rütteln. (natürlich ist Abstinenz trotzdem möglich) Das kann man "den Leuten da draußen" garnicht oft genug sagen.
 
Mitglied seit
17.10.2006
Beiträge
6.941
Reaktionen
1.233
Ort
Köln
Meine Story: An der holländischen Grenze großgeworden, wo entsprechend mit 15/16 der Großteil des Bekanntenkreises mit Kiffen angefangen hat. Und mit Großteil meine ich, dass von 150Leuten in der Stufe ca. 120 mindestens einmal gekifft haben, ungefähr die Hälfte davon als Partykiffer und 30-40 wirklich regelmäßig weitergemacht haben.
Dementsprechend habe ich natürlich eine handvoll gescheiterte Existenzen mitgekriegt, genauso aber Freunde, die z.B. exzessiv gekifft haben und jetzt Zahnmediziner mit eigener Praxis oder Allgemeinmediziner im Krankenhaus sind. Und so geht es den meisten: Normale Jobs, normale Leben. Dementsprechend ist meine Erfahrung: Kiffen kann vielleicht eine der Steuerungsvariablen sein, aber mit Sicherheit nicht die einzige und nichtmal ne besonders entscheidende. Die Abgeschmierten wären zu 99% auch ohne Gras abgeschmiert; waren letztlich sowieso am Ende auf allen möglichen Sachen.

Ich selber hab erst vor nen paar Jahren angefangen, mache es momentan aber so gut wie täglich. Ist da eine psychische Abhängigkeit vorhanden? Mit Sicherheit. Aber es behindert mich einfach unglaublich selten im Alltag. Geraucht wird erst ab Abends, also nach der Arbeit und dem Essen. Normalerweise sitz ich dann mit Kumpels im TS, die über mein Rauchen Witzchen machen und sich gleichzeitig über ihren Whiskey unterhalten. Ohne Kiffen würde mein Abend genauso aussehen (habs schon ausprobiert). Der einzige Unterschied: Ich muss mich mit Kiffen etwas mehr zu nervigen Haushaltsaufgaben quälen, also sowas wie Putzen und Wäsche waschen. Liegen lassen tu ich es aber nicht, meine Wohnung ist aufgeräumt.
Am Wochenende gibts dann auch mal nen Gammel-Kifftag mit Filmen; das merkt man dann tatsächlich noch am nächsten Tag in der Birne und dadurch geh ich auch etwas seltener raus. Letztlich sage ich aber nur Sachen ab, zu denen ich ansonsten immer gegangen bin "damit man was macht". War dann dementsprechend meist sowieso Mist. Die coolen Aktionen verpasst man nicht, nur weil man bekifft ist. Ansonsten hab ich regelmäßige Tage/Wochen wo nichts geraucht wird (hauptsächlich Geschäftsreisen, bin viel unterwegs).
Im Gegensatz zum Kiffen hat mich übrigens die Beta von WoW damals eine Klausurphase gekostet :ugly:; das war eigentlich auch schon ne Sucht. Habs dann auch nach der Beta deinstalliert und nur einmal n paar Jahre später nochmal gemacht (dann auch ohne solche Konsequenzen). Kenne auch keinen, der nicht zumindest jemanden kennt, der wegen WoW oder anderen Games komplett abgeschmiert ist; Computer- bzw. Internetsucht muss man daher in heutigen Zeiten neben Substanzkonsum definitiv mit berücksichtigen.
 

TheGreatEisen

SC2-Turniersieger 2019
Mitglied seit
18.07.2012
Beiträge
3.791
Reaktionen
0
Mich haben WC3 und SC2 einige Semester gekostet. Schätze so zwischen 3-4. Dota2 hat mich dann im Referendariat sehr behindert :deliver:
 
Mitglied seit
08.08.2002
Beiträge
5.199
Reaktionen
0
Ich hab in BW locker 2 Semster gekippt und damals gab es noch keine Flatrates... Telefonrechnungen von 500 DM waren durchaus immer mal drinnen. Die ersten ISDN-Flates für 200 Euro von nexgo waren ein Segen. Würde das damals auch als Sucht bezeichnen, hab andere Dinge brutal vernachlässigt in der Zeit. WOW habe ich deswegen gezielt ausgelassen. SC2 dann wieder gespielt, aber nie mehr den Anspruch von früher gehabt, von daher kein Problem gewesen.
 
Mitglied seit
21.07.2003
Beiträge
7.844
Reaktionen
2
Ich würde jeden Winter in Indonesien verbringen und mich dort auch niederlassen wenn ich weitesgehend finanzielle Sicherheit hätte...

Lass mich raten: Du redest vom hinduisitisch geprägten Bali, wo es Sonderregelungen gibt und du dir wahrscheinlich selber schon abends einen gebechert hast?
 

Zsasor

Administrator
Mitglied seit
08.05.2004
Beiträge
12.208
Reaktionen
5.638
Ort
Ballerstadt im Lutherland
Website
broodwar.net
Würde mir hier auch imo mehr Ehrlichkeit wünschen, so viele "verantwortungsbewusste" Konsumenten kenne ich tatsächlich nicht, noch würde ich es mir anmaßen jemanden hier nur aufgrund eines halbwegs intelligent formulierten Posts als verantwortungsvoll zu bezeichnen;

Nochmals: keine Anklage unterstellt.
tut mir leid was deinem vater passiert ist. ich möchte das nicht relativieren aber es hätte auch ein psychotiker einfach so durchdrehen können ohne dass drogen im spiel sind.
die menschen die ich hier verantwortungsbewusst nenne sind welche mit denen ich persönlich drogen konsumiert habe. daher denke ich mein urteil ist durchaus fundiert.

eine unreflektierte rauscherfahrung kann sicherlich ein problem darstellen und verherrlichen möchte ich drogen jeglicher art in keinster weise, aber ich möchte darauf hinweisen, dass ein großteil der leute die konsumieren eben völlig normale menschen sind die niemanden etwas antun und auch nicht urplötzlich zu dissozialen gewalttätigen monstern werden.
die unterscheidung muss gemacht werden.

habe es nicht als anklage interpretiert.
um das thema sachlich zu diskutieren haben wir ja diesen thread.
und abgesehen von ein paar ausnahmen die hier ihrer dummheit freien lauf lassen (hallo synterius) läuft das ganze ja auch ganz gut.
 
Mitglied seit
24.08.2006
Beiträge
16.865
Reaktionen
0
Lass mich raten: Du redest vom hinduisitisch geprägten Bali, wo es Sonderregelungen gibt und du dir wahrscheinlich selber schon abends einen gebechert hast?

netter versuch, ich war auch 3 wochen in java unterwegs und auch da bekommst du alkohol an jeder ecke arak, brumm, brem, oder tuak, das kann man allerdings nicht wissen, wenn man auf wikipedia wissen zurückgreift um die "trinkkultur" eines landes zu bewerten, 3/4 des in indonesien konsumierten alkohols sind wegen der hohen besteuerung eh illegal hergestellt...

wenn ich die wahl hätte würde ich mich vermutlich schon eher in lombok niederlassen, als in java oder bali, die religion dort ist waktu teli falls es dich interessiert.
 
Zuletzt bearbeitet:

Gelöschtes Mitglied 683020

Guest
es hätte auch ein psychotiker einfach so durchdrehen können

Natürlich, ist für mich trotzdem nur ein relativ schlechtes Argument. Genausogut hätte ein Autounfall passieren können, für den keiner was kann, weil solche Sachen täglich passieren. Wie gesagt, es hat bei mir relativ lange gedauert, bis ich Drogen als etwas anderes wahrgenommen habe und mir über die Sache kein letztes Urteil bilden möchte.

Auch wenn es zu hinken scheint, Alkohol war bei mir persönlich der Auslöser des Umdenkens. Auf der einen Seite stehen die ganzen lustigen Geschichten, auf der anderen Seite, gottseidank nichts, das mir passiert wäre, Dinge, die ich im Nebenjob / unterwegs / im Alltag gesehen habe. Das geht von einem überfahrenen Kind eine Straße weiter über relativ harmlose Pöbeleien bis zu den Stereotypfamilien mit häuslicher Gewalt. Bis die Realität allerdings klar wurde, das Alkohol bereits vorhandene Probleme expotentiell entgleißen lassen kann, bis "das könnte auch mir passieren" dauerte schon ein paar Jahre, weil ich diese Probleme selbst nie hatte. Exakt das wollte ich ansprechen.


Interessanter finde ich an deiner Story vielmehr, dass du - und ein paar andere User - hier die negativen Folgen ziemlich genau kennen (und durch Beobachtung auch an anderen feststellen), worin ich Parallelen zu mir und Alkohol erkenne, siehe oben. Ich muss sagen, die Realisierung, es könnte mir auch mal so gehen, wenn ich wirklich übertreibe, hat mich schon öfter nachdenken lassen.

Was genau wären denn so eure Grenzen, mal unabhängig von den Substanzen? Im Vordergrund steht hier eher die Frage, und das scheint auch Quint zu interessieren, was aus dem Konsum positives entsteht, und welche negativen Folgen da in Kauf genommen werden.

Für mich persönlich wäre die Vorstellung - auch schon angemerkt - dass entweder fremde Personen negativ beeinflusst werden, oder meine eigene Psyche leidet ein deutlicher Warnhinweis, dass ich es in Zukunft absolut lasse. Gleichzeitig langt mir da der Alkohol eigentlich, ein richtiger Vollrausch ab und an ist meist wirklich ein probates Mittel Stress auszublenden, wenn die Grundstimmung nicht schon miserabel ist. Persönlich, auch wenn ich es hasse, beruhigt mich der Effekt von einem Hang Over mittlerweile auch, so kriege ich wenigstens gleich die Rechnung und komme erst gar nicht in Versuchung das jeden Tag neu durchleben zu müssen.
 
Mitglied seit
19.05.2003
Beiträge
19.993
Reaktionen
849
Warum muss der Konsum von 2-3 Gläsern Wein oder Bier am Abend beim Essen oder auch nur bei einem Treffen mit 2-3 Freunden etwas positiveres bewirken als das man eine gute Zeit hatte. Gleiche würden für einen 1-2 Joints gelten. Bzw welche negative FOlgen würden daraus entstehen?
 
Mitglied seit
21.10.2008
Beiträge
20.837
Reaktionen
3.747
Ort
München
Ich konsumiere Ballerkram nur sehr selektiv, d.h., ich plane die Sache im Voraus und suche mir die Situation aus. "Einfach so" irgendwas einzuschmeißen, reizt mich nicht. Beispielsweise bin ich nach dem Konsum von Psychedelika schon 1-2 Tage ein bisschen neben der Spur, weshalb ich schaue, dass ich in diesen Tagen nicht arbeiten muss. Fände das schlicht unverantwortlich. Die positiven Konsequenzen haben ja viele schon genannt, für mich ist z.B. ein Trip etwas, mit dem ich eine Lebensphase abrunde oder ein besonderes Ereignis begehe. Was jetzt nicht heißt, dass ich nach jedem Kleinkram irgendwas nehme. 2-3x im Jahr reicht mir.

Grenzen sind für mich klar definiert:
- Ich komme während oder nach des Konsums nicht klar -> Reduktion oder Verzicht.
- Ich zeige Verhalten, das mein Alltagsleben beeinträchtigt oder andere verletzt -> Verzicht.
- Ich bekomme Craving. -> Verzicht.

Letztgenannter Punkt trifft bei mir nur bei Alk zu. Den anderen Kram will ich gar nicht dauernd im System haben, weil zu anstrengend auf Dauer.
 
Mitglied seit
21.07.2003
Beiträge
7.844
Reaktionen
2
netter versuch, ich war auch 3 wochen in java unterwegs und auch da bekommst du alkohol an jeder ecke arak, brumm, brem, oder tuak, das kann man allerdings nicht wissen, wenn man auf wikipedia wissen zurückgreift um die "trinkkultur" eines landes zu bewerten, 3/4 des in indonesien konsumierten alkohols sind wegen der hohen besteuerung eh illegal hergestellt...

also hat es dir in nem land gefallen, indem viel getrunken wird. weiß jetzt nicht, was dein argument sein soll. im iran wird trotz verbot auch ne menge gebechert und iraner scheinen auch ganz cool drauf zu sein.

wenn ich die wahl hätte würde ich mich vermutlich schon eher in lombok niederlassen, als in java oder bali, die religion dort ist waktu teli falls es dich interessiert.

irgendeine paradiesinsel lässt sich natürlich schlecht als beispiel für irgendwas nehmen. dass es da geil ist, auch wenn vielleicht keiner trinkt, glaub ich gerne.
 

Gelöschtes Mitglied 683020

Guest
Warum muss der Konsum von 2-3 Gläsern Wein oder Bier am Abend beim Essen oder auch nur bei einem Treffen mit 2-3 Freunden etwas positiveres bewirken als das man eine gute Zeit hatte. Gleiche würden für einen 1-2 Joints gelten. Bzw welche negative FOlgen würden daraus entstehen?

Mal abgesehen davon, dass das in die Richtung Kleinscheißerei geht: ich hab tatsächlich nie einfach mal so Alkohol alleine getrunken. Ausnahmen, in denen ich Alkohol komplett alleine konsumierte, kann ich an einer Hand abzählen und standen meist in Verbindungen mit Vorfällen wie etwa: Komme gerade aus dem Krankenhaus, Oma gestorben, kann nicht schlafen und Hund vergiftet worden, liegt beim Tierarzt, bin aufgeregt. Ansonsten erinnere ich mich nicht daran, dass ich das Verlangen verspürt hätte irgendwas zu konsumieren. Evtl. wird jetzt auch die Frage klarer.

Ich kann nachvollziehen, wenn man Substanzen in Gemeinschaft konsumiert, egal wie klein der Benefit ist. Mir musst du nicht erklären, dass das Radler im Biergarten unter der Woche keine Kosten/Nutzungs-Kalkül voraussetzt, ich denke auch nicht, dass man das so falsch verstehen muss, noch soll sich jemand rechtfertigen müssen, wenn er das nicht will. Mich interessieren eher unübliche Sachen wie das, was die Psychadelika-Fraktion schildert, da es für Ungläubige wie mich doch wohl Negatives zu befürchten gibt, wenn man sich dumm anstellt.
 
Mitglied seit
24.08.2006
Beiträge
16.865
Reaktionen
0
also hat es dir in nem land gefallen, indem viel getrunken wird. weiß jetzt nicht, was dein argument sein soll. im iran wird trotz verbot auch ne menge gebechert und iraner scheinen auch ganz cool drauf zu sein.

wo habe ich geschrieben, dass dort viel getrunken wird, oder dass ich das positiv bewerte?
die aussage war, dass es entgegen deiner annahme auch auf java überall alkohol gibt und er auch konsumiert wird, nicht mehr nicht weniger.

gesoffen habe ich weder auf bali, noch auf java oder lombok besonders viel, eher im gegenteil, die einheimischen gebräue sind nicht mein ding gewesen, u.a. weil man davon idR elendige kopfschmerzen bekam, weil es selbstgebraut war, ab und an ne pulle brumm oder brem das wars, trotzdem waren es unvergessliche urlaube.

statt permanent zu versuchen meine posts zwanghaft so zu (um)interpretieren, dass sie in deiner krude weltanschauung passen wäre es doch viel einfacher deine haltung dazu zu hinterfragen, v.a. wenn du dich mit jemandem auf einem gebiet auseinandersetzt, auf dem du null erfahrung hast, aber per se glaubst im recht zu sein...

irgendeine paradiesinsel lässt sich natürlich schlecht als beispiel für irgendwas nehmen. dass es da geil ist, auch wenn vielleicht keiner trinkt, glaub ich gerne.
aber in deinem post weiter oben steht doch, dass niemand eine reihe mit indonesien stellen möchte und jetzt ist es für dich ganz klar nachvollziehbar, dass man auf einem inselparadies ohne alkohol leben könnte..? könnte das etwa ein knaks in deiner "So ziemlich jedes coole Land hat ne Trinkerkultur"-theorie sein..? V.a. scheinen ja die uncoolen Länder auch eine Trinkkultur zu haben und nen Haufen Getränke von denen du nie gehört hast.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
21.07.2003
Beiträge
7.844
Reaktionen
2
Es ging doch nicht um Einzelbeispiele. In Indonesien ist der Trend, dass Muslime dort den Alkohol verbieten wollen, ja auch eher ein neuer Trend und die langfristigen Folgen wird man noch abwarten müssen. Indonesien ist auch allgemein eher das muslimische Ausnahmsland. Aber wie gesagt, du kannst doch nicht nicht einfach nur ein Land rauspicken und dann sagen, ich habe keine berechtigte Tendenz von eher nicht so lebenswerten Ländern aufgezeigt, in denen Alkohol verboten ist. In wie weit das natürlich noch mal miteinander zu tun hat, ist noch mal ne andere Frage, aber eine eher uncoole Mentalität, die damit zusammenhängt, sollte man schon erkennen.

Polemisch gesagt würde es der muslimischen Welt wahrscheinlich einiges an Leid ersparen, wenn man sich anstatt ständigen Glaubenskriegen einfach mal dem Wein hingeben würde. Das klingt vielleicht lächerlich, aber etwas Wahrheit ist halt trotzdem dran. Wenn man sich mal die Karte anguckt, wo sehr wenig Alkohol getrunken wird, hast du halt genau den Todesgürtel von Nordafrika und dem Nahen Osten. Das ist schon bezeichnend.

Die Frage da ist natürlich nur, ob das nicht mitm Kiffen oder anderen Dingen auch klappen würde. Helfen würde es wahrscheinlich auch, einfach mal um die Leute etwas entspannter zu machen, nur langfristig sehe ich da im Vergleich zum Alk dann doch einen Unterschied.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
17.10.2006
Beiträge
6.941
Reaktionen
1.233
Ort
Köln
Aber wie gesagt, du kannst doch nicht nicht einfach nur ein Land rauspicken und dann sagen, ich habe keine berechtigte Tendenz von eher nicht so lebenswerten Ländern aufgezeigt, in denen Alkohol verboten ist. In wie weit das natürlich noch mal miteinander zu tun hat, ist noch mal ne andere Frage, aber eine eher uncoole Mentalität, die damit zusammenhängt, sollte man schon erkennen.
Nein, so funktioniert leider Wissenschaft nicht. Wenn du dir eine Variable rauspickst um so etwas wie "lebenswerte" Länder zu definieren, dann ist das sowieso schon Blödsinn; so kann ich dir jede x-beliebige Korrelation zusammenstellen. Hast du keinen akademischen Hintergrund?

Die Frage da ist natürlich nur, ob das nicht mitm Kiffen oder anderen Dingen auch klappen würde. Helfen würde es wahrscheinlich auch, einfach mal um die Leute etwas entspannter zu machen, nur langfristig sehe ich da im Vergleich zum Alk dann doch einen Unterschied.
Und genau um diesen Unterschied geht es ja. Alkohol ist nachgewiesenermaßen die schädlichere Substanz, gibt genug Studien dazu. Du behauptest einfach das Gegenteil, was rein deinem Gefühl entspringt und keinen wissenschaftlichen Fakten entspricht. Also bitte etwas mehr Reelz, weniger Feelz. Oder halt Beweise delivern, nicht "ich glaube" oder "ich hab das Gefühl".
 

Shihatsu

Administrator
Mitglied seit
26.09.2001
Beiträge
49.143
Reaktionen
10.049
Website
broodwar.net
Naja, wenn er der Meinung ist das Alkohol langfristig eher dazu geeignet ist Leute entspannter zu machen als Dope muss man nicht weiter diskutieren. Das ist einfach nur noch komplett falsch, uninformiert und dazu noch an der Sache vorbei. Abgesehen davon handele ich jetzt als Administrator: Der Handlungsstrang "Muslime = kein Alkohol = böse" wird hier nicht weiter verfolgt. Ein Anti-Islam-Teilgefecht als ultrarechter Strohmann will ich hier nicht.
 

Zsasor

Administrator
Mitglied seit
08.05.2004
Beiträge
12.208
Reaktionen
5.638
Ort
Ballerstadt im Lutherland
Website
broodwar.net
Natürlich, ist für mich trotzdem nur ein relativ schlechtes Argument. Genausogut hätte ein Autounfall passieren können, für den keiner was kann, weil solche Sachen täglich passieren. Wie gesagt, es hat bei mir relativ lange gedauert, bis ich Drogen als etwas anderes wahrgenommen habe und mir über die Sache kein letztes Urteil bilden möchte.
deswegen wollte ich das damit auch nicht relativieren. nur den drogen die schuld zu geben ist aber auch so eine sache weil das problem selten drogen sondern eher psychisch kranke menschen in kombination mit drogen sind.


Interessanter finde ich an deiner Story vielmehr, dass du - und ein paar andere User - hier die negativen Folgen ziemlich genau kennen (und durch Beobachtung auch an anderen feststellen), worin ich Parallelen zu mir und Alkohol erkenne, siehe oben. Ich muss sagen, die Realisierung, es könnte mir auch mal so gehen, wenn ich wirklich übertreibe, hat mich schon öfter nachdenken lassen.

Was genau wären denn so eure Grenzen, mal unabhängig von den Substanzen? Im Vordergrund steht hier eher die Frage, und das scheint auch Quint zu interessieren, was aus dem Konsum positives entsteht, und welche negativen Folgen da in Kauf genommen werden.

Für mich persönlich wäre die Vorstellung - auch schon angemerkt - dass entweder fremde Personen negativ beeinflusst werden, oder meine eigene Psyche leidet ein deutlicher Warnhinweis, dass ich es in Zukunft absolut lasse. Gleichzeitig langt mir da der Alkohol eigentlich, ein richtiger Vollrausch ab und an ist meist wirklich ein probates Mittel Stress auszublenden, wenn die Grundstimmung nicht schon miserabel ist. Persönlich, auch wenn ich es hasse, beruhigt mich der Effekt von einem Hang Over mittlerweile auch, so kriege ich wenigstens gleich die Rechnung und komme erst gar nicht in Versuchung das jeden Tag neu durchleben zu müssen.
sich den risiken des eigenen handelns bewusst zu sein und darauf zu scheissen ist meiner meinung nach besser als einfach unreflektiert zu konsumieren.
gutes beispiel: ich rauche obwohl ich auf einer station gearbeitet habe wo ich tagtäglich mit den absolut furchtbaren auswirkungen dieser droge konfrontiert war.

die leute die ich als verantwortungsvoll bezeichne achten auf das richtige setting, planen den konsum, lassen ihn nicht überhand nehmen und ziehen die notbremse wenn es in eine gefährliche richtung für sich oder andere geht.
die zeiten meines wilden ballerns haben mir gezeigt wie schnell sowas eskalieren kann, ich kann froh sein keine bleibenden schäden davongetragen zu haben aber immerhin kann ich jetzt sehr gut abschätzen was ich in sachen drogen mir selbst gegenüber verantworten kann und zur not anderen unerfahreneren menschen mit rat und tat zur seite stehen.

meine persönliche grenze ist inzwischen, dass ich nicht möchte dass die substanz meinen alltag bestimmt oder sich negativ darauf auswirkt. wenn ich im anschluss arbeiten muss nehme ich nichts oder nur dinge die sich nicht auf den nächsten tag auswirken.
so fahre ich ganz gut.
und es gelingt mir auch sehr gut, obwohl ich z.b. bei alkohol einfach stop sagen muss weil ich halt keinen kater bekomme und daher endlos saufen kann. dann wäre ich alkoholisiert am nächsten tag ohne dass es mir schlecht geht aber auf der arbeit alkoholisiert sein geht halt meines erachtens nicht klar und daher vermeide ich sowas.
 

Shihatsu

Administrator
Mitglied seit
26.09.2001
Beiträge
49.143
Reaktionen
10.049
Website
broodwar.net
Okay, der nächste der meinen Beitrag ignoriert (und die Ansage war deutlich und freundlich) fängt sich eine.
 
Mitglied seit
20.03.2007
Beiträge
2.528
Reaktionen
40
Ort
Dortmund
Nur den drogen die schuld zu geben ist aber auch so eine sache weil das problem selten drogen sondern eher psychisch kranke menschen in kombination mit drogen sind.
Ich habe mehrere Menschen kennengelernt, die von Gras psychotische Episoden bekommen haben und weder davor noch danach irgend ein Anzeichen einer psychotischen Störung zeigten. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass man sich auf so etwas vorbereiten kann.

Ich selbst habe noch keine wirklichen Erfahrungen mit Suchtmittel gemacht außer Alkohol und Koffein und das auch nur in Maßen. Betrunken war ich noch nie. Ich kannte aber auch einfach nicht die richtigen Leute für sowas, obwohl wie ich im Nachhinein erfahren habe, das so gut wie jeder aus meiner Stufe hätte sein können :ugly:

Ich bin aber auf Grund meiner Krankheit schon auf eine Geschlossene Station gekommen auf der auch die Entgiftung stattfand. Die (ich nehme an, Methadon-)Patienten wurden noch stärker 'weggesperrt' als wir, bei uns ging zumindest immer jemand ein und aus ob Patienten oder Personal, aber die Leute die dort rumliefen hatten nicht mehr viel mit autonomen Menschen gemein. So ein Ausmaß an so starker dauerhafter Sedierung ist mir sonst nicht wieder begegnet, auch nicht bei den schweren Psychotikern und die waren stellenweise fixiert...

Im Zuge meiner Psychischen Behandlung ist mir dann auch Tavor als Übergangsmedikament verschrieben worden. Ich habe mich einfach allumfassend scheiße gefühlt und obwohl ich es nur 1,5 Wochen genommen habe bemerkte ich schon einen Gewöhnungseffekt (ob das ein Placebo war kann ich nicht sagen) und hatte dann auch ziemliche Entzugserscheinungen. Ich würde das Zeug hauptsächlich wegen dem Abhängigkeitspotential nie wieder anfassen, obwohl es gegen meine Angststörung helfen könnte.

Diese ganzen Erfahrungen, die ich ausschließlich auf der negativen Seite der Thematik gesammelt habe, haben dafür gesorgt, dass das bisschen an Neugier ,was in dieser Richtung da war, komplett verflogen ist und ich auch bei anderen nicht darüber hinwegkomme die Negativseiten und Gefahren zu sehen.
 

Deleted_504925

Guest
Ich habe mehrere Menschen kennengelernt, die von Gras psychotische Episoden bekommen haben und weder davor noch danach irgend ein Anzeichen einer psychotischen Störung zeigten. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass man sich auf so etwas vorbereiten kann.

das ist genau der punkt. man meint doch immer es trifft einen nicht.
gerade bei sachen wie lsd war ich immer extrem vorsichtig wann und mit wem ich sowas mache. bei einer sucht kannst du gut wieder raus kommen, da kannst du dir mit pech dein restliches leben versauen.
ist bitter zu sehen wenn ich alten bekannten begegne die ihr leben lang nicht mehr klar kommen werden weil man vor 15 jahren bisschen rumexperimentiert hat.
ein alter bekannter mit dem ich skateboard gefahren bin näht sich seine schuhe selbst weil er denkt aliens kontrollieren ihn wenn er normale schuhe trägt. brabbelt nur noch wirres zeug und ist quasi ein pflegefall seit er anfang 20 ist. herzlichen glückwunsch.

klar ist sowas in der extremform ein eher seltener fall, aber fand beim durchlesen dass gerade halluzinogene sachen hier sehr harmlos dargestellt werden.
auch wenn ich persönlich sehr positive erfahrungen damit gemacht hab würde ich rückblickend wahrscheinlich die finger davon lassen. die risk/reward balance ist da in keinem verhältnis imo.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mitglied seit
21.10.2008
Beiträge
20.837
Reaktionen
3.747
Ort
München
Das kommt schon sehr auf die dosis an. wenn man sich 400 µg oder gar mehr reinballert, gibt man jegliche Kontrolle im Rausch ab. Das ist sicherlich nicht ohne und bei bestimmten psychischen Ausgangslagen auch wirklich schweinegefährlich. Niedrigere Dosen sehe ich als weniger gefährlich an. Ich hab mal solo nen Trip mit 1 Standardpappen unternommen und es war mit das entspannendste Drogenerlebnis, das ich jemals hatte. Vielleicht ist mein Hirn da auch komisch, ich weiß es nicht. Diesen Faktor sollte man btw grade bei psychedelischen Substanzen immer bedenken. Was der eine als total entspannend empfindet, kann für den anderen unerträglich stressig sein. Ich denke da z.B. an die Auflösung der Körperwahrnehmung, den Blick in den Spiegel, Dunkelheit. Respekt vor dem Trip sollte man auf jeden Fall haben.

Ich hab vor Jahren mal aus Langeweile einige dieser typischen Tripberichte gelesen. Da ist mir ziemlich schnell aufgefallen, dass extrem viele Leute dort alles mögliche durcheinander konsumiert und auch häufig saudumme Entscheidungen während des Trippens zugelassen haben. Hab da aber auch kein Mitleid.

Ich hatte zwei Mal eine richtig dreckige Erfahrung mit Drogen. Das 1. Mal war mit synthetischen Cannabinoiden. Konnte mich für ca. 30 Min. nicht bewegen und mein Hirn ist Achterbahn gefahren. Allein der Gedanke, in so einem Zustand hängenzubleiben, ist schon beängstigend. Andererseits konnte ich mich während des Erlebnisses zumindest noch so weit drinhalten, dass ich mich auf meine Körperfunktionen konzentriert habe. Muss ich aber definitiv nicht nochmal erleben. Das 2. Mal war ne Mischung aus Bier und Gras. Von beidem zu viel erwischt und dann erstmal umfallt, kotzerle, umfallt, kotzerle, umfallt. Nicht schön. Seitdem bin ich da auch nicht mehr so gierig. Grade beim Saufen finde ich es schon erstaunlich, wie okay es z.B. bei Volksfesten zu sein scheint, dass man sich so weit vergiftet, bis man alles vollkotzt. Da wird mMn genau die o.g. Grenze des fremdschädigenden Verhaltens überschritten.
 
Oben