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fury (2014)

Tisch

Frechdachs
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Wennman einen guten Kriegsfilm sehen will,
dann sollte man zu einem Anti-Kriegsfilm greifen.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
warum? ich will keine moralpredigt und vor allem keine die mit irgendwelchen allgemeinplätzen "krieg ist immer böse" ankommt. außerdem ist die definition dessen was ein "antikriegsfilm" ist ziemlich schwierig. soldat james ryan soll angeblich auch ein anti kriegsfilm sein.
 

Moranthir

GröBaZ
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vllt geht es mir ja wie cartman bei hitlerparaden, aber bislang hatte ich nach fast jedem (im weitesten sinne westlichen) (anti)kriegsfilm das bedürfnis mich beim nächsten recruitment center zu verpflichten.

ausnahmen wären z.b. apocalypse now und waltz with bashir.
 

Tisch

Frechdachs
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warum? ich will keine moralpredigt und vor allem keine die mit irgendwelchen allgemeinplätzen "krieg ist immer böse" ankommt. außerdem ist die definition dessen was ein "antikriegsfilm" ist ziemlich schwierig. soldat james ryan soll angeblich auch ein anti kriegsfilm sein.

(Gute) Antikriegsfilme kommen ohne Moralpredigten aus. Gibt meiner Meinung nach auch nur recht wenige (gute) Antikriegsfilme. James Ryan halte ich für einen Kriegsfilm. Spontan fallen mir, als Beispiele für gute Antikriegsfilme "Das Boot" und "Im Westen nichts neues" ein.

Antikriegsfilme sind die besseren Kriegsfilme, weil sie u.a. auf so viele Sachen verzichten, die in Kriegsfilmen von Bedeutung sind (Helden, das erfüllen des Auftrages gegen die Bösen, Märtyrer, ...) aber auf der anderen Seite (mehr) zeigen was einen Krieg schlimm macht (den Zufall des sterbens, das Leid, realistischer, Sinnlosigkeit, ...).
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
vllt geht es mir ja wie cartman bei hitlerparaden, aber bislang hatte ich nach fast jedem (im weitesten sinne westlichen) (anti)kriegsfilm das bedürfnis mich beim nächsten recruitment center zu verpflichten.

ausnahmen wären z.b. apocalypse now und waltz with bashir.

#2
wobei: es ist halt schwierig einen (anti) kriegsfilm zu drehen, der wirklich allen facetten gerecht wird. wenn man, wie tisch sagt, den heroismus weglässt, fehlt auch wieder ein teil, der real ist. ich habe viele veteranen in den usa und in der ukraine kennengelernt, für die der krieg zwar die schrecklichste, aber zugleich auch die schönste zeit ihres lebens war. die mit freude daran zurückdenken, weil sie finden, dass sie einen enorm wichtigen beitrag für die welt geleistet haben und zwar in einer intensität, die es im zivilen leben nicht gibt. aber zeigt man das, ist es wieder kein "anti" kriegsfilm.

ich glaube mir fällt kein film ein, der diese ambivalenz hinreichend einfängt.
 

Tisch

Frechdachs
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Mir fällt spontan auch kein Antikriegsfilm ein der mit Heldentum hantiert, denn das würde ja den Krieg an sich verklären, Antikriegsfilme sollen ja nun auch abschrecken. Heldentum oder heroismus hat eine enorm motivierende Wirkung und ist im Antikriegsfilm fehl am Platz.

Mich würde interessieren, ob die Veteranen den Krieg schon wärend des Krieges als schönste Zeit ihres Lebens sahen, oder erst später am Stammtisch um den Krieg irgendwie zu verarbeiten?

Edit: Doch wieder einer eingefallen der mit Heldetum hantiert; im "Westen nichts neues" die erst halbe Stunde - Schule, Ausbildung und ersten halben Tag an der Front.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
ich würde interessieren, ob die Veteranen den Krieg schon wärend des Krieges als schönste Zeit ihres Lebens sahen, oder erst später am Stammtisch um den Krieg irgendwie zu verarbeiten?

ich glaube dieses "best job i ever had", was auch bei fury vorkommt ist tatsächlich gar nicht so selten. wir in unserer sicheren verweichlichten Gesellschaft können uns das nicht vorstellen, aber es muss unglaublich motivierend und auch irgendwie erfüllend sein, wenn man denkt, dass man gerade eine immens wichtige rolle in der Weltgeschichte übernimmt und noch dazu Herrscher über leben und Tod ist.
 

Gelöscht

Guest
kommt wahrscheinlich auf den grad des schreckens an, den man erlebt hat und wieviel man davon wirklich verarbeiten kann. ich bring jetzt einfach mal nur ein beispiel: vor vier jahren sind wir während ner alpentour von einem wetterumschwung überrascht worden. nach zwei tagen dauerregen abfall auf -7° auf knapp 2800hm (im sommer!). mir ist während der tour die hose an den schenkel gefroren und ich hatte leichte erfrierungen. so richtig schlecht ist mir aber geworden, als selbst unser hart gesottener bergführer zeichen von unruhe erkennen lies. jedenfalls waren wir noch knappe 6h unterwegs und obwohl ich ja sonst kälte gut abkann, wars das erstemal in meinem leben, das ich den begriff "durchgefroren bis auf die knochen" wirklich verstanden hab. während dem laufen war ich nur am abkotzen und am fluchen. als wir dann endlich die hütte erreicht hatten, war ich so aufgepumpt mit adrenalin (wie gefährlich es wirklich war, ist uns erst danach klar geworden), das es schon einem drogenrausch gleich kam. dann endlich in der hütte zu sitzen, warm, trocken mit ner fettige schüssel gemüsebrühe, da hatte ich echt glasige augen vor glücksmomente. im nachhinein wars die beste und intensivste erfahrung meines lebens, du fühlst dich eben nie lebendiger, als wenn du am abgrund entlanghangelst. ich schätze, viele von diesen kriegsgeschichtsverklärungen beruhen darauf. die sind ja noch in viel extremere grenzbereiche vorgestoßen, danach muss der weg zurück in die "normalität" extrem verwirrend sein.
 
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Tisch

Frechdachs
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Das was ihr beiden schreibt, stützt dann eher meine Aussage, dass in einem Antikriegsfilm kein Heldenkrams vorkommen sollte. Weder während, und vor allem, nach den filmischen Kampfhandlungen, weil eben dieser Heroismus den Krieg/ die Kriegshandlung positiv verklärt. Nach YNC Bericht (danke dafür) würde ich ohne Sorgen Bergwanderungen unternehmen. Seine Wahrnehmung der Ereignisse ist „durchweg“ positiv besetzt, es fehlt eine stärkere Relation zu den Gefahren und Opfern von solchen Wetterumstürzen. Wenn in einem Antikriegsfilm Heroismus vorkommen soll, dann muss deutlich werden was ich schrieb.

Da fällt mir ein.
Das Ende von „Hamburger- Hill“ betreffend Heldentums finde ich gelungen. Das letzte Anstürmen des Hügels wird begleitet von Motivierender- Heldenmusik, die aber immer wieder unterbrochen wird von Todesfällen. Am Ende sitzen die wenigen überlebenden Soldaten einfach erschöpft und dreckig oben auf dem Hügel. Keine Spur von Helden. Zudem wird im Abspann darauf hingewiesen, dass der Hügel x Tage später wieder verlassen worden ist und die Gegner ihn wieder eingenommen haben.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
dann ist dein Anspruch aber eben ein reiner "antikriegsfilm". meiner wäre ein "realistischer" kriegsfilm und der muss eben auch zeigen, dass krieg innerhalb seiner eigenen perversen Logik, sehr sehr geil sein kann.
 

Tisch

Frechdachs
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Nein.
Ich Wiederhole mal obige Aussage, dass die "besseren Kriegsfilme Antikriegsfilme sind", da sie i.d.Regel realistischer sind und eben auch zeigen, dass der Heldentum und die freude am Krieg einer "perversen Logik" folgt. Kriegsfilme hingegen zeigen i.d.Regel einfach nur einen Helden der Auftrag xyz erfüllt und am Ende vor der Flagge steht.

Als Beispiele für die perverse Logik und Freude am Krieg fällt mir gerade die "Hubschrauber-Szene" in Full Metall-Jacket ein. Dort wurde dieser Teil, über den wir sprechen, sehr gut gelöst. Überhaupt spielt FMJ viel mit dem Thema Heldentum und jämmerlichem Tod.

Edit: Wir müssen ein bissel aufpassen, wir werfen da gerade 2 unterschiedliche Sachen zusammen; Heldentum und freude am Krieg.
 
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Jo inzwischen ist die US bluray raus, daher jetzt auch in guter qualität gesehen.
Das produktionsdesign ist hervorragend, die ausstattung usw, alles sieht super aus.

Die ersten 2/3 vom film sind ganz gut, auch wenn natürlich zahlreiche kriegsfilm clichees nicht fehlen dürfen. Ist halt alles ein wenig hollywood schema f, abc und xyz dürfen auf garkeinen fall fehlen.
Die deutschen treffen natürlich absolut nix, ist aber hier noch verschmerzbar, könnten ja schlecht ausgebildete volkssturm leute sein. Der film ist bis zu dem punkt auch deutlich weniger red, white and blue eingefärbt als man das von US kriegsfilmen so erwartet.
Aber dann kommt das letzte drittel, soll wohl ein schlechter witz sein. Da geht's dann gegen ein SS batallion, dass natürlich anstatt den panzer zu flankieren immer und immer wieder durch das nur frontal mögliche maschinengewehrfeuer marschiert und ihre angriffe immer gerade dann unterbricht wenn im panzer wichtige charaktermomente erörtert werden müssen. Die lassen die reservemunition bei der vorbereitung auf den angriff, draussen auf dem panzer liegen, weil, ja weil brad pitt dann heroisch draussen rum turnen kann um sie zu holen?
Am ende wird's dann wie das ende von John Rambo (2008) nur, dass John Rambo realistischer rüberkommt als das hier, pitt ballert da ungefähr 5 minuten in der gegend rum, wärend er vom feind umzingelt ist und keiner trifft ihn, schon klar. Damit hat man einen ansich ganz guten film echt mal komplett ruiniert.
Sowas find ich vor allem auch ein wenig respektlos den leuten gegenüber, die tatsächlich gegen die nazis gekämpft haben. Schaut her! 5 heldenhafte soldaten machen ohne probleme 200 SS leute platt. Hätte es nur mal mehr so heroische soldaten gegeben, dann wäre der krieg schneller zu ende gewesen, aber die luschen habens einfach nicht gebacken gekriegt.
Also ich interessiere mich nur sehr bedingt für militärischen realismus in kriegsfilmen, kann ich auch selber garnicht beurteilen wie realisch jetzt was ist in vielen szenen, so eine over the top action hero sequenz hat aber einfach überhaupt garnichts in einem ernsthaften kriegsfilm zu suchen. Ruiniert den film.

5/10 wegen der guten aufmachung.

Achja der Tiger hätte als aller erstes den Fury Panzer platt gemacht, da dass der einzige ist, der ihm mit seinem geschütz auch tatsächlich gefährlich werden kann, geschenkt.
 

Gelöscht

Guest
auch endlich gesehen. also wie schon erwähnt, bis zur hälfte gehts und ist teilweise richtig gut. tigerkampf wird dann schon komisch, kann man aber noch verschmerzen (wobei die schussgenauigkeit der deutschen paks ... aber gut, ist eben hollywood :ugly:). aber was zur hölle hat sie nur beim ende geritten? sollte das so eine art "13. krieger" showdown in "dumm und dümmer"-style werden? fremdscham deluxe.
 
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