Ich fand den Kampf und das Drum-herum dramaturgisch schwach. Erst diese lange Tyron-Jaime-Szene - das Bild taugt schon, aber bitte nicht so auswalzen. Im Kontrast dazu wirkte der Rest bis zum Showdown gehetzt. Da hätte man sich locker 5-10 Minuten mehr Zeit nehmen dürfen. Der Mountain hat darstellerisch ja noch nie geglänzt, aber Oberyn war einfach enttäuschend. Die Gründe für sein Versagen sind verständlich, sobald man darüber nachdenkt. Und ich kann mir vorstellen, dass die Szene im Buch schön gemacht ist. Aber man muss leider darüber nachdenken, damit man es glaubt, die Szene selbst gibt das nicht her. Oberyns kleine Rage war zu schwach vorbereitet und nicht richtig in Szene gesetzt.
Man vergleiche das Finale dieser Folge mal in Ruhe mit der geduldig-diabolischen Inszenierung der Red Wedding. Das ist, so leids mir tut, ein dramaturgischer Klassenunterschied.
Tjo, abgesehen vom enttäuschenden Highlight, was gabs?
Sansas Auftritte waren stark. Ich war ja sehr gespannt, wie sie diesen "Unfall" erklären und das kam gut rüber. Obwohl ich mich anschließe, dass es von Baelish way out of character ist: Lysa erstmal runterschubsen und dann hoffen, dass Sansa mit einer oscarreifen Performance die Kohlen aus dem Feuer holt, passt ganz und gar nicht zu seiner Philosophie, immer aufs sichere Pferd zu setzen.
Hier hat die Serie (im Buch scheints ja anders zu sein) Effekthascherei vor Stringenz gesetzt: ein kleines Pfui, wenn auch kein Beinbruch.
Jorah stellt sich leider in die unrühmliche Tradition der Ehrenmänner, die schlechte Anwälte für sich selbst sind. Er war ein Exilant und hat versucht sich beim Hof einzuschleimen, indem er Infos über crazy Viserys und seine kleine Schwester rausgehauen hat, bevor er sie überhaupt richtig kannte, so what? Ohne seine Salami-Taktik hätte das viel glimpflicher für ihn laufen können. Und ich traue ihm eigentlich zu, dass er das selbst gecheckt hätte, dumm ist er ja nicht.
Schlaueres Verhalten Jorahs hätte auch Daenerys noch mehr aus der Reserve gelockt, so dass es eine echte Zerreißprobe für ihr Urteilsvermögen hätte werden können. Damit das dann so richtig stimmig wirkt, hätte man es außerdem noch etwas besser vorbereiten können.
Wieder ein bisschen schade, aber insgesamt doch ne gute Szene.
Die Theon-Geschichte war gut umgesetzt, auch wenn ich bei alledem immer körperlich leide.
Der Teil mit Sams Oller war zwar gut gemacht, aber nicht wirklich notwendig. Die Screentime hätte man woanders besser anlegen können.
Dasselbe trifft auf die Missandei-Szenen zu. Ja, der Anblick ihrer Titten hat auch mir ein stummes Dankgebet entlockt, aber wollten wir wirklich lieber ergründen, ob Unsullied einen hoch kriegen, als mehr Viper-vs-Mountain-Action sehen?