Das Thema muss man auf vielen Ebenen betrachten.
Die Erfahrungen die man macht dienen einem letztlich dazu den eigenen Charakter klarer fassen zu können. Man lernt idealerweise mit der Zeit soviel wie möglich über sich selbst. Gesteigerte Menschenkenntniss ist nur ein Nebenprodukt was in dem Prozess anfällt - es geht nicht darum zwanghaft +1 bestiegen zu haben oder erfolgreich in Zwischenmenschlichkeit oder well-liked zu sein.
Ohne Erfahrung ist Reflektion Glückssache und ohne das Erleben der eigenen Persönlichkeit im Umgang mit anderen läuft man Gefahr wunderlich zu werden und realitätsfern zu bleiben.
Erfahrungen mit Frauen zu sammeln und Beziehungen welcher Art auch immer zu führen ist ein Füllhorn an Informationen - so man sie richtig verarbeitet. Manche Muster werden von den ersten Gehversuchen bis zu den elaboriertesten Fertigkeitenlevels gleich bleiben, andere werden variieren und sogar einen spielerischen Umgang ermöglichen.
Wichtig ist dabei kompromisslose Ehrlichkeit sich selbst gegenüber, die Chance zu haben wirklich lernen zu können.
Es ist eine Sache wie man sich sehen will, und eine andere was man ist. Ich verurteile niemanden dafür wenn er tief in die Scheisse reitet und zu Dreck verarbeitet wird - allerdings warne ich vor einem naiven Umgang nach dem Motto "better luck next time".
Es ist nicht jedermanns Sache Wahrheit in allen Facetten sehen und verinnerlichen zu wollen. Das ist der Grund warum Menschen immer wieder Beziehungen führen, diese dann scheitern, im großen Stile geweint wird und mit der Nächsten das Schauspiel mit den gleichen Mustern von vorne wieder angegangen wird.
Wieviel Selbst steckt in einem Gespräch mit zB einer Frau? Zu wieviel Prozent veranstaltet man einen Zirkus ohne es selbst zu merken? Wo kann ich mir sicher sein das wirklich ich selbst meine eigene Linie verfolge oder mich an sie/allgemeine Normen/Idealen meiner Selbst/Erwartungen beider Parteien etc anpasse?
Mit den Erfahrungen und der Aufarbeitung kristallisiert sich die eigene Persönlichkeit im besten Fall also heraus. Aber dann fallen mit der Zeit auch Spielregeln auf, Mechanismen und Regelmässigkeiten. Man weiss irgendwann was man wie tun muss um seine Ziele zu erreichen/auf andere zu wirken.
Das beisst sich dann mit den gängigen Vorstellungen von Liebe, welche von vielen mit einem Eifer verfolgt wird die dem Glauben an den Weihnachtsmann in wenig nachsteht.
Man schaue sich zB hier im Forum um. Leute sagen "Ihr PU-trottel macht Muratstylez den ganzen Tag aber euch entgeht eine ganze Menge!" oder "Ich liebe die Frau welche ich just betrogen haben ganz gewisslich" oder "Nachdem ich mich von meiner Ex getrennt habe (ihre Klamotten gingen nicht klar) und eine andere gefickt habe fällt mir auf das ich sie noch liebe - sie wird zwar in nem halben Jahr andere Schwänze kauen aber das blende ich galant aus und glaube daran das alles gut wird" oder "die Frau die ich Liebe will Dreier im Akkord".
Woran liegt das alles?
Wenn man allein den Crap in diesem Board abstrakt betrachtet fällt allen gemein auf das die Menschen einfach daran glauben wollen etwas zu lieben. "ich liebe" ist leicht gesagt, aber was ist es das man da liebt? Man liebt ja schon weil es sich so gehört, man liebt wenn man sich gut versteht, wenn sie artig und treu ist oder einfach nur bequem.
Und es sind diese Menschen die ihr indifferentes Bild von Liebe am heftigsten verteidigen, mit einem an religiösen Fanatismus grenzenden Eifer.
Dabei verteidigen sie im Regelfall eine Lüge und feinden einen schnell als "verbittert" an, doch sind sie nicht die verzweifelnd an einem Strohhalm klammernden?
Klar ist es nach der 20ten Frau schwer diese Form von Liebe und Liebesbegriff aufrecht zu erhalten. Wenn man aber aufpasst ist es das schon nach der Ersten. Man soll sich nicht zu Liebe zwingen oder anhand von Strukturen eine Checkliste durchgehen an deren Ende das Fazit "Liebe" wartet.
Hat man seinen eigenen Charakter genau umrissen kann man entspannt mit dem Thema umgehen und nur ein unverkrampfter Umgang ist der Einzige der zu dem gewünschten Ergebnis überhaupt führen kann.
Es gibt Liebe schlicht nicht für jeden auch wenn es das ist was uns an jeder Ecke verkauft wird. Für diesen Aberglauben opfern die Leute fast alles, und vor allem sich selbst.
Das ist ein Preis der jedem zu hoch sein sollte.
Sollte ich mein Leben ohne Liebe führen müssen dann ist das so, allerdings kann ich von mir sagen das ich, trotz all der Huren, trotz der Manipulation und Empathie, trotz meines exquisiten Stiles offen dafür bin.
Fazit:
Wenn sich das Ego an Nutten sattgefressen hat muss Masse definiert werden.