Hab mich monatelang nicht um ne Stelle gekümmert. Nach dem 5. Schreiben, dass ich mir doch bitte was suchen soll, weil mir sonst in spätestens einem Monat was vom Staat zugewiesen würde (wie gesagt - nach einem Monat bekam ich dann das gleiche Schreiben nochmal, nur mit nem neuen Datum drauf), hab ich mich dann doch noch gekümmert, weil ich keinen Bock hatte, evtl erst sonstwann anzufangen und dann nicht ordnungsgemäß mit dem Studium ein Jahr später beginnen zu können.
Waren dann nicht mehr so die sauvielen Stellen übrig und es hat mich auch in die Pflege verschlagen. Dort hab ich erst in ner Kurzzeitpflege gearbeitet - ähnlich wie Altenheim, nur halt eher so Tierheim-Charakter (mal für ne Weile abgeben, die Pflegeleute). Das war richtig scheiße. Es war anstrengend, bekackte Arbeitszeiten, beschissene Krankenschwestern, die dumm wie Bohnenstroh und faul wie Scheiße waren. Wochenende Nachtschichten und so Spaß gehörten dazu (ein Glück konnte ich mich um den Silvesterdienst drücken bzw. hab jemanden anderen in den Dreck reingeritten).
Lustigerweise wurde ich dann aufgrund persönlicher Differenzen strafversetzt in eine Stelle, die viel viel besser war. War zwar auch Pflege, aber Tagespflege (also Kindergartenprinzip). Weniger Akutfälle und damit weniger bis gar keine widerwärtigen Dinge mehr. Viel nettere Schwestern, noch deutlich agilere Menschen und v.a. auch geregelte Arbeitszeiten, die sich nicht aufs WE erstreckten.
Am Ende muss ich sagen, dass es schon ne gute Sache war. Ich hatte noch keinen Bock, weiterzulernen nach der Schule, wusste eh nicht, was ich machen soll und hab so nen Jahr lang mal etwas über's Leben lernen können. Zumindest im Nachhinein ist mir das in der ein oder anderen Situation klar geworden. Man reift schon, hat mal mit ganz anderen Leuten zu tun und lernt auch so ein paar Dinge, die ganz hilfreich sind. Außerdem weiß man einigermaßen, was arbeiten bedeutet.
Zivi ist zwar imho wirklich totale Ausbeute, aber man kann dem Jahr auch was Positives abgewinnen. Auch wenn's nen verlorenes Jahr ist, was die berufliche Weiterentwicklung angeht, so hat es mir doch auch was gebracht. Die Tatsache, dass man nen Partyleben führen kann, weil man die Sachen z.T. auch mit ordentlich Restalk erledigen kann und sich dafür nicht rechtfertigen muss (von wegen ein Jahr nix gemacht), ist natürlich auch nicht ganz schlecht.
Btw: nen Job wie Matratzenverwalter oder Hausmeister zu machen, halte ich persönlich für dumm. Es ist zwar "chillig", die Zeit vergeht aber entsprechend langsam. Stundenlang den Sekundenzeiger zu betrachten macht ja auch keinen Spaß.