Work Life Balance 2.0?

Gustavo

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https://www.sueddeutsche.de/karriere/personal-arbeitskultur-generation-y-1.4499894

Headhunter-Interview in der SZ. Tenor: Junge Leute (Millenials und jünger) sind unflexibel, faul und bequem. Wollte mal fragen: Die meisten hier dürften ja Millenials sein und viele hier arbeiten relativ viel. Glaubt ihr dass das generell zutrifft? Und von wegen Flexibilität: Wer hier würde zu einem Auslandsaufenthalt in Nantes oder Cleveland nein sagen, zu Paris oder New York aber ja?

Persönlich: Ich mache meine Arbeit gerne und bin deshalb auch schon ein paar Mal umgezogen, nie in besonders große Städte. Allerdings habe ich auch keine Familie und ich mache meine Arbeit hauptsächlich weil sie mir Spaß macht, nicht weil ich damit möglichst viel Geld verdienen will.
 
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Schon interessant. "Faule Jugend, bequem, unflexibel..." Er scheint es nicht zu kapieren, obwohl er es selbst sehr treffend auf den Punkt bringt:
Die Arbeitnehmer, die in den 1980er Jahren und später geboren sind, leben nicht, um zu arbeiten. Sie wollen das Leben genießen.

Arbeit ist ein notwendiges Übel, bei welchem Freizeit in Geld umgewandelt wird. Materieller Wohlstand ist aber für viele Menschen nicht mehr so extrem wichtig. Wo es in den fetten Jahren nach dem Krieg nur darum ging, ein fettes Haus und eine fette Karre zu haben um ein gemachter Mann zu sein, definieren junge Menschen Lebensglück häufig weniger materialistisch.

Das ist auch immer wieder ein guter Aufhänger für Diskussionen mit meinen Großeltern, die ein völlig anderes Verständnis von erfülltem Leben haben. "Junge, du bist doch schlau, was hättest du in der freien Wirtschaft verdienen können..." Ja, aber dafür hätte ich etwas machen müssen, auf das ich keinen Bock habe und vermutlich auch nach Dienstende Arbeit mit nach Hause genommen.
Jetzt verdiene ich nur mittelmäßig, aber trotzdem genug, um meinem Anspruch an ein erfülltes Leben gerecht zu werden. Ich hab ein Dach über dem Kopf, kann mir und meiner Familie qualitativ hochwertige Lebensmittel kaufen und für einen oder zwei nette Familienurlaube im Jahr (Ferienhäuschen an der Küste, keine Flugreisen oder so Kokolores) reicht es auch noch irgendwie. Sobald ich es mir leisten kann (a.k.a. Kinder sind groß genug, dass meine Frau wieder auf 70% oder so erhöhen kann) werde ich meine Arbeitszeit entsprechend reduzieren.
 
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Wobei ich vom Gefühl her auch irgendwie sagen würde, dass die jüngeren Generationen (zumindest in Deutschland) trotzdem mehr haben als die vorigen Generationen im selben Alter. Fast jeder hat ein Auto, einen fetten Fernseher, Computer, schöne Möbel, ne geile Kaffeemaschine und fährt regelmäßig in Urlaub (und nicht an die Nordsee, sondern ins zum Teil ferne Ausland). Von Dingen, die es vor 30 Jahren noch gar nicht gab, ganz zu schweigen. Trotz weniger Arbeitszeit. Da fällt es wahrscheinlich auch leichter, auf Materielles zu verzichten.
Die einzige Ausnahme wären vielleicht Immobilien, wobei das imo daran liegt, dass natürlich alle in Stadtnähe leben möchten und der Platz nunmal begrenzt ist. Angebot und Nachfrage und so.

Klar habe ich hauptsächlich mit Akademikern zu tun und lebe da in einer Blase, allerdings gibt es ja auch viel mehr Akademiker als früher.

Vor ein paar Jahren gab es zwar mal eine Statistik, wonach "wir" 4% weniger Kaufkraft hätten als unsere Eltern in unserem Alter, aber aus meinen persönlichen Erfahrungen kann ich das irgendwie nicht bestätigen.

Edit:

und einen alten Mann, der den Schuss nicht gehört hat.

Nachdem ich mir nun das Interview durchgelesen habe: Zustimmung. Und dann noch klischeehaft das Schreckgespenst vom Chinesen an die Wand gemalt.
 
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Ich höre da ziemlich viel Mimimi, dass die Menschen nicht mehr gewillt sind, ihr Leben nach den Vorstellungen ihrer Arbeitgeber auszurichten und einen alten Mann, der den Schuss nicht gehört hat.

Ein gutes Leben wird maßgeblich durch die Qualität unserer zwischenmenschlichen Beziehungen bestimmt. Und die sind für die wenigsten in Shanghai. Insofern würde ich sagen: Menschen wissen heute besser, was gut für sie ist, und handeln entsprechend. Deal with it.
 

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Schon interessant. "Faule Jugend, bequem, unflexibel..." Er scheint es nicht zu kapieren, obwohl er es selbst sehr treffend auf den Punkt bringt:


Arbeit ist ein notwendiges Übel, bei welchem Freizeit in Geld umgewandelt wird. Materieller Wohlstand ist aber für viele Menschen nicht mehr so extrem wichtig. Wo es in den fetten Jahren nach dem Krieg nur darum ging, ein fettes Haus und eine fette Karre zu haben um ein gemachter Mann zu sein, definieren junge Menschen Lebensglück häufig weniger materialistisch.

Das ist auch immer wieder ein guter Aufhänger für Diskussionen mit meinen Großeltern, die ein völlig anderes Verständnis von erfülltem Leben haben. "Junge, du bist doch schlau, was hättest du in der freien Wirtschaft verdienen können..." Ja, aber dafür hätte ich etwas machen müssen, auf das ich keinen Bock habe und vermutlich auch nach Dienstende Arbeit mit nach Hause genommen.
Jetzt verdiene ich nur mittelmäßig, aber trotzdem genug, um meinem Anspruch an ein erfülltes Leben gerecht zu werden. Ich hab ein Dach über dem Kopf, kann mir und meiner Familie qualitativ hochwertige Lebensmittel kaufen und für einen oder zwei nette Familienurlaube im Jahr (Ferienhäuschen an der Küste, keine Flugreisen oder so Kokolores) reicht es auch noch irgendwie. Sobald ich es mir leisten kann (a.k.a. Kinder sind groß genug, dass meine Frau wieder auf 70% oder so erhöhen kann) werde ich meine Arbeitszeit entsprechend reduzieren.

Alles schön und gut aber bitte nicht von dir/deinem Umfeld auf andere schließen. Ich denke genau umgekehrt und wäre nie nie nieeemals im Leben in den Staatsdienst gegangen, weil ich diese Strombergbüromentalität und Stift-Fallen-Lassen wenn die Schicht vorbei ist total abstoßend finde und es darüber hinaus schlichtweg nicht genug Geld gibt, damit ich meine Vorstellung von einem glücklichen Leben umsetzen kann. Es soll ja auch Menschen geben, denen ihre Arbeit tatsächlich Freude macht und die auch nach Feierabend gerne über einem komplexen Problem grübeln.

Also alles cool, jeder wie er will, aber ich mag diese Generationsverallgemeinerungen nicht.

@Artikel
Denke er hat völlig recht. Errinere mich gut ans Referendariat, als am Anfang gefragt wurde, wer denn später in den Staatsdienst möchte, wer Anwalt, wer was ganz anderes Absolut alle wollten in den Staatsdienst, ich war der einzige, der bei Anwalt die Hand gehoben hat. Wie gesagt ich finde Behörden und Beamtentätigkeiten von ganzen Herzen abstoßend und es wäre meine persönliche Hölle mein Einkommen von in 30 Jahren in so einer kleinen miesen Tabelle ablesen zu können - völlig egal wieviel besser ich performe oder was für Entwicklungen ich mache. Damit könnte ich nicht leben, für andere scheint es ein Traum zu sein. Im Endeffekt ist es ein win für mich - der Bedarf in der Wirtschaft ist enorm und die Nachfrage gering = der Preis (aka Gehalt) steigt jedes Jahr oder jedes zweite Jahr um 10-15%. Und Geld ist einfach geil :deliver:

Insofern kann ich auch Spaß und Geld nicht trennen. Meine Arbeit macht mir auf jeden Fall Spaß aber ich würde sie natürlich nicht machen, wenn ich signifikant weniger verdienen würde. Generell würde mir keine Arbeit Spaß machen, bei der ich nicht viel Geld verdienen würde - das hängt für mich direkt zusammen.
 
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Wohnst Du nicht in deiner Heimatstadt? Würdest Du für deine Arbeit nach Augsburg ziehen?
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Ne wohne ich nicht. Wer wohnt bitte freiwillig in Bremen :lol: Und klar würde ich, kommt immer auf den Deal an. Ich würde an jeden Ort der Erde ziehen, solange dort a) Sicherheit und Lebensstandard meinen Wünschen entsprechen und b) der Deal stimmt.
 
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Mir ist materieller Wohlstand relativ egal. Ich will schon einen Mindeststandard haben und für den arbeite ich auch gerne, mein Job ist teils stressig, aber teils auch entspannt. Langweilig ist er derzeit noch nicht. Das "große" Geld gibt es nicht, aber das ist mir wumpe. Ich gebe eigentlich nur ernsthaft Geld für meine Hobbys und für Nahrungsmittel aus, ansonsten lebe ich äußerst genügsam. Verallgemeinern kann man (wie immer) nix. Selbst in meinem Beruf, der ja sowas wie den Gipfel der Spießigkeit darstellt, ist die Bandbreite riesig. An meiner aktuellen Schule ist das Kollegium z.B. recht jung und sehr engagiert. Es passiert richtig viel und nur wenige gehören der "ICH ARBEITE NUR WENN ES EINE PLUSSTUNDE IST"-Fraktion an. Mir persönlich macht das Unterrichten beispielsweise mehr Spaß, wenn der Unterricht gut ist. Und dafür muss man eben vorher Arbeit leisten. Langfristig werde ich wohl gucken, dass ich mehr mit Erwachsenen arbeite. Ich gehe davon aus, dass ich in spätestens 10 Jahren keinen Bock mehr auf verhaltensgestörte Kinder habe. :deliver:

Bzgl. Umzug: Ich ziehe praktisch jedes Jahr um. Im Prinzip gehts nur darum, wo mein Bett und mein Schreibtisch stehen.
Irgendwann darf das gerne mal aufhören.
 
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Im Jahr 2019 diese Thematik als Headhunter immer noch nicht geschnallt zu haben.. unbezahlbar.
 
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das leben ist zu kurz um es im büro zu verbringen..

(sagte er und saß im büro)
 
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Laut diversen zeitungsartikeln leisteten die deutschen arbeiter 2018 ~ 1.000.000.000 unbezahlte überstunden. Dem herrn headhunter ist das offensichtlich nicht genug muss man doch heutzutage mit dem chinesischen sweatshop betreiber konkurrieren!

Hoffe ja, die EU regelungen zur genauen arbeitszeiterfassung werden auch hier zu lande mal flächendeckend durchgesetzt. Da müssen sich viele firmen aber warm anziehen. :rofl2:
 
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Konsens ist also, dass der Headhunter letztendlich schon Recht hat, d.h. Menschen leben mehr für sich und weniger für die Arbeit, aber dass man dies nicht bemängeln sondern eher gutheißen solle?
Jo, da wäre ich auch dabei. Jedem das seine, nicht für die Arbeit leben zu wollen ist vollkommen legitim, solange man sich wenigstens vernünftig selbst versorgen kann. Wer in seiner Arbeit aufgeht und gerne viel arbeitet soll das aber natürlich genauso gerne tun können, ohne dass man ihm Steine in den Weg legt (Stundenbegrenzungen zum Beispiel ...).
Was ich dabei allerdings noch nie verstanden habe ist, wieso Geld dabei eine so große Rolle spielt. Alles über ca. 60k im Jahr "braucht" man doch sowieso nicht. Klar, natürlich würde ich niemals eine Gehaltserhöhung ablehnen und selbstverständlich jeden cent extra mitnehmen, der sich gerade so anbietet, aber nur um jetzt 120k statt 110k zu verdienen richtig hart schuften? Der zusätzliche Nutzen ist doch eher minimal, nur wegen des Geldes würde ich mich da nicht reinhängen wollen. Dann muss die Arbeit schon Spaß machen damit es sich lohnt.
 
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Eben, monetär ist man doch ziemlich schnell an einem Punkt, wo mehr höchstens noch Ego streicheln ist. Hab einige Jahre lang 55k verdient und selbst da hat sich das Geld schon auf dem Konto angesammelt und ich habs in ETFs gesteckt und bin häufiger gereist. War auch alles super aber im Endeffekt ist Zeit dann doch die geilere Ressource. Ich habe Zeit mit Familie und Freunden und sehe mein Kind aufwachsen. Ist mir mehr wert als die extra Vollzeit-Kohle.
 

parats'

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https://www.sueddeutsche.de/karriere/personal-arbeitskultur-generation-y-1.4499894

Headhunter-Interview in der SZ. Tenor: Junge Leute (Millenials und jünger) sind unflexibel, faul und bequem. Wollte mal fragen: Die meisten hier dürften ja Millenials sein und viele hier arbeiten relativ viel. Glaubt ihr dass das generell zutrifft? Und von wegen Flexibilität: Wer hier würde zu einem Auslandsaufenthalt in Nantes oder Cleveland nein sagen, zu Paris oder New York aber ja?

Persönlich: Ich mache meine Arbeit gerne und bin deshalb auch schon ein paar Mal umgezogen, nie in besonders große Städte. Allerdings habe ich auch keine Familie und ich mache meine Arbeit hauptsächlich weil sie mir Spaß macht, nicht weil ich damit möglichst viel Geld verdienen will.

Ich kann nur für mich sprechen, aber mir hat sich bisher nie die Frage gestellt, ob ich für meinen Beruf umziehen muss. Liegt sicherlich auch daran, dass ich schon immer in Hamburg gelebt habe und hier eben genug Möglichkeiten sind. Ich habe bei einem FTSE100 Konzern gelernt und bin recht schnell abgeworben worden und arbeite eben wieder in Hamburg in einer Zweigstelle eines Konzerns. Mittlerweile wäre aufgrund der Familie aber ein Umzug auch undenkbar.

Der Vorteil ist dazu sicherlich auch, das mir meine Arbeit absolut Spaß macht und ich mir nichts anderes vorstellen könnte. ;)
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Naja das ist doch ein totaler Wet.
Ich kann mit Autos nix anfangen, aber wenn es mein größtes Glück wäre nen Panamera zu fahren oder gar als Eigentümer zu haben, würden 60k auch vorne und hinten nicht reichen. Ich hätte mittelfristig zB sehr gerne ein größeres Segelboot, da ich seit ich klein bin gerne segele und man das auch prima mit dem Surfen verbinden kann. Auch ein nettes Haus an der Atlantikküste fände ich schon ziemlich gut. Und in Deutschland würde ich nur sehr ungern neben Menschen wohnen, dh ich brauche ein Grundstück, das groß genug ist, damit ich nichts von einem anderen Menschen mitkriege bzw sie nichts von mir aber es muss so plus minus 30 min um HH, FFM, DüDo oder MUC sein, denn nur dort kann ich meinen Job ausführen. Also kA, das sind nur so mittlere Lebensziele. Mit mehr Mitteln würde ich sicher noch ganz andere Begehrlichkeiten entwickeln, ich wüsste nicht, wann irgendwann „genug“ sein sollte. Ich denke ich werde immer mehr wollen - aber das macht mich gerade happy. Man hat immer ein neues Ziel vor Augen, kann sich immer steigern. Ich fänds furchtbar traurig irgendwann nicht mehr zu wollen. Das wäre wie bei GTA wenn man plötzlich nix mehr im Game zu tun hat. Dann schmeisst man das game in die Ecke.
 
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Ja klar kannst Du die Spirale immer weiter drehen. Ich würde auch gerne ala Elon Musk Raketen entwickeln und irgendwann mal mit eigenem Raumschiff zum Mars fliegen. So viel Geld werde ich aber niemals verdienen, selbst wenn ich 28 Stunden am Tag arbeite.
Außerdem kann man eben sehr wohl glücklich sein, ohne "mehr zu wollen". Vielleicht sogar noch eher als andersherum. Aber darüber haben sich schon die Philosophen im alten Griechenland gestritten, wir werden hier also sicherlich keine Einigung erzielen.
 
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Find ich richtig. Jeder bewertet den Grenznutzen seine Freizeit anders, das sollte sich durchaus in der Arbeitszeit und in der Bezahlung widerspiegeln. Wer mit weniger Geld glücklich ist und mehr Wert auf andere Dinge legt, der sollte auch nicht mehr arbeiten, als er braucht, um seine Bedürfnisse zu decken. Ich denke es ist durchaus ein wichtiger Schritt der in "unserer Generation" vollzogen ist, dass Arbeit nicht mehr nur den Zweck hat, möglichst viel Geld nach Hause zu bringen. Genauso wie ich nachvollziehen kann, dass es Leute gibt, die gerne mehr arbeiten, um sich mehr leisten zu können. Wo der eine Glück empfindet, indem er mehr Freizeit mit weniger Geld verbringt, muss es genauso valide sein, sich für weniger aber teurere Freizeit zu entscheiden.

Das bedeutet in der Konsequenz aber auch, dass man nicht missgünstig auf die beruflichen Erfolge (Beförderung, höheres Gehalt) derer ist, die im Beruf mehr Zeit und Mühen investieren. Wir haben zwar die eine Illusion "monetärer Verdienst ist das wichtigste" ganz gut bekämpft. Dafür sind nun anscheinend viele der Generation Y&Z der Illusion erlegen, dass man es beruflich entspannter angehen kann und dennoch Anspruch auf die gleiche Karriere hat wie jemand, der viel mehr in den Job investiert.

An der Stelle muss man dann ehrlich zu sich selbst sein, was die Konsequenzen der Entscheidung die man bzgl. des Grenznutzens der eigenen Freizeit getroffen hat bedeutet. Sich zu beschweren, dass es "mit Familie" oder "als Frau" (usw., was da so alles vorgeschoben wird) nicht für den Chefposten oder die dicke Gehaltserhöhung reicht, statt anzuerkennen dass das eine Folge der bewussten Bewertung der eigenen Ferizeit ist, ist heuchlerisch und falsch. Denn genauso wie es richtig und wichtig ist, dass jemand sich frei entscheiden darf weniger zu arbeiten, wenn ihm Freizeit wichtiger ist, ist es im Umkehrschluß richtig und wichtig, dass jemand dem Karriere und Geld wichtiger sind und dafür auf Freizeit verzichtet auch mehr davon (Karriere und Geld) bekommt. Eben so, wie der dem Freizeit wichtiger ist, mehr Freizeit bekommt.
 
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Muss es das eigene Segelboot sein? Man kann für die gelegentliche Segeltour auch problemlos eins mieten, wirklich eins zu besitzen ist super aufwändig und der ganze Admin-Kram wäre mir da viel zu lästig. Aber klar, wer teurere Wünsche/Hobbies hat braucht evtl. etwas mehr.
Und ja, irgendwo gibt es sicherlich auch einen Punkt, wo ein krasses Gehalt wirklich nochmal einen echten Mehrwert bringt. Wenn man in eine Region kommt, in der man sich den Privatjet und die 3te Yacht leisten kann dann ist das nochmal was anderes als mit 60k nach Hause zu gehen. Aber in die Region kommt man mit "normaler" Arbeit sowieso nicht, auch nicht als Anwalt, denn so schön ein Gehalt von 200k oder so im Jahr auch sein mag, für die richtig krassen Sachen reicht es trotzdem nicht und die "normalen" Sachen kann man sich auch mit 60k leisten ohne großartig über Finanzen nachdenken zu müssen.
Dann muss es schon Unternehmertum sein, eine eigene Firma zum Erfolg bringen, dann sind die Millionen auch durchaus erreichbar aber mit sowas ist man sowieso eigentlich nur erfolgreich, wenn die Arbeit dann auch Spaß macht und zum Lebensinhalt wird. Dann zwingt einen auch niemand mehr umzuziehen ;)
Oder man versucht natürlich in den Vorstand eines DAX-Konzerns zu kommen, das ist dann aber in etwa so wahrscheinlich wie die Kinderträume, Rockstar oder Profi-Fußballer zu werden, also keine wirklich realistische Karrierestrategie für die meisten, die dann mit burnout irgendwo im mittleren Management landen.
 

parats'

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Wobei die 60k natürlich brutto pro Person zu verstehen sind. Sobald da Familie hinzukommt muss man da manchmal etwas differenzieren. ;)
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Eben. Ich spare im Moment auch gut 40-50% und lege sie an, aber das geht nur, weil ich nur für mich selbst sorge. Sobald Familie dazukommt, dürfte mein Gehalt schon sehr ans Limit gehen. Allein der Faktor wohnen ist in den bekannten Zentren halt enorm. Für eine schöne 120qm Wohnung in beliebten Vierteln darf man in HH gut und gerne 2-3k zahlen. Und da wäre es halt mit 60k brutto sofort vorbei.
 
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Es soll ja Familien geben, wo beide Eltern arbeiten.
 
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Wie soll die Frau denn dafür noch Zeit haben, wenn sie sich auch noch um die 9 Kinder kümmern muss?
 

parats'

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Ich kann nur von mir/uns sprechen und wir werfen so ca. 95k Brutto in die Schale wobei meine Frau nur 25h arbeitet bei 4 Personen im Haushalt. Aktuell reicht es definitiv vorne und hinten, da die beiden Kinder auch noch klein sind. Es bleibt noch ne gute Stange Geld für die Vorsorge übrig, zumal man gerade im deutschen Steuerrecht recht viel Freibeträge als Familie hat.

Im Bekanntenkreis sind dann aber eben auch Familien mit deutlich weniger und die Leben auch irgendwie.
 
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Also der Knackpunkt an der ganzen Geschichte ist doch vor allem die Zeit. Denn wenn man Einkommen höher bewertet als Zeit, dann ja meistens mit dem Ziel bestimmte Konsumgüter zu erwerben. Und um diese nutzen zu können braucht man doch ein gewisses Pensum an Zeit. Ich habe den ein oder anderen Gutverdiener im Bekanntenkreis aber keinen, der gleichzeitig noch nennenswert Freizeit hat. Gerade die Spitzenverdiener sehen Lebenspartner und Familie kaum noch, verbringen in ihren luxeriösen Häuser hauptsächlich die Nächte, machen teuer Urlaub, um dann am Pool noch zu arbeiten.
Lebensträume wie Segelboot oder Haus mit großzügigem Grundstück kann ich durchaus nachvollziehen, letzteres wäre für mich auch ein Anreiz. Macht doch aber nur Sinn, wenn man auch Zeit hat die Dinge zu nutzen.


Das Timothy Ferris Modell - viel verdienen, wenig arbeiten ist halt ziemlich schwierig nachzumachen und an sich ja im Grunde schon eine Mogelpackung.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Ach das sind doch totale Klischees. Ich arbeite deutlich weniger als mein Vater als UniProf damals, idr bin ich um 19:30 zuhause +\- 1h und habe mit seeeehr wenigen Ausnahmen noch nie ein WE gearbeitet. Selbst wenn ich um 17 Uhr zuhause wäre, wäre meine Freizeitgestaltung nicht anders, da in der Woche bei den meisten zwecks Familie eh nix geht und alle morgens früh raus müssen Also dieses Bild vom Manager der nur arbeitet und seine Kinder nie sieht, kA vielleicht trifft es irgendwo zu, aber definitiv nicht bei allen. Mein Chef ist jeden Abend um 19 Uhr zum Abendessen zuhause. Im Gegensatz zu mir ist er dann nochmal so gegen 21 Uhr online und verschickt ein paar Mails, dafür verdient er auch das 5-10 fache von mir.

Punkt zwei ist, dass Menschen wie gesagt ihren Job teilweise echt mögen sollen, habe ich gehört. Ich liege oft auch nach Feierabend aufm Sofa oder koche was und denke über ein Problem nach, weil es wie Puzzeln oder eine andere Knobelaufgabe ist. Es macht mir schlicht Spaß. Wie gesagt, diese Rechnung nach der man für ein gutes Gehalt aber auf jeden Fall was total wichtiges aufgeben müsste ist mE dem Wunsch geschuldet, dass alles einen Haken haben muss. Hat es aber nicht immer.

Aber selbst wenn ich in der Woche nur ranklotzen würde, wäre der Deal für mich noch fair, wenn ich die WEs frei hätte. Das ist immer meine einzige Bedingung gewesen und bislang war es immer problemlos realisierbar. Ebenso ist der Urlaub heilig.

Das kann man sich - und da ist tatsächlich ein Haken, das stimmt - nur erlauben, wenn man Angestellter ist. Das wiederum wird einen immer daran hindern wirklich reich zu werden. Denn wenn man Millionär werden möchte, zB als Partner einer großen Wirtschaftskanzlei, muss man tatsächlich wesentlich flexibler sein. Wenn dann die Gelegenheit zu einem wichtigen Pitch einen Tag vor dem Urlaub kommt, dann heisst es „sorry Familie, Urlaub fällt aus“. Insofen würde ich den Aussagen oben zustimmen, sie aber fast ausschließlich auf diese Ebene beziehen. In den Bereich der besten 0,5% der Gehaltsbezieher kommt man dagegen durchaus mit ordentlicher work/life Balance
 
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Die Frage ist doch, ob du für (noch) mehr Geld nach Thüringen ziehen und mehr arbeiten würdest. Darüber beschwert sich der Typ in dem Artikel doch. Für mich klingt das nämlich eher so, also würdest Du Deine Freizeit auch nicht einfach beliebig gegen Arbeit und Geld eintauschen. Also auch nicht so super duper flexibel bist, Dein Interesse nur glücklicherweise genug abwirft.

Oder wenn man als Anwalt nicht so viel verdienen würde: würdest Du einer Tätigkeit nachgehen, die Du nur so mäßig fändest, wenn man dadurch mehr Kohle bekommen würde?
 
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Ach das sind doch totale Klischees. Ich arbeite deutlich weniger als mein Vater als UniProf damals, idr bin ich um 19:30 zuhause +\- 1h und habe mit seeeehr wenigen Ausnahmen noch nie ein WE gearbeitet. Selbst wenn ich um 17 Uhr zuhause wäre, wäre meine Freizeitgestaltung nicht anders, da in der Woche bei den meisten zwecks Familie eh nix geht und alle morgens früh raus müssen Also dieses Bild vom Manager der nur arbeitet und seine Kinder nie sieht, kA vielleicht trifft es irgendwo zu, aber definitiv nicht bei allen. Mein Chef ist jeden Abend um 19 Uhr zum Abendessen zuhause. Im Gegensatz zu mir ist er dann nochmal so gegen 21 Uhr online und verschickt ein paar Mails, dafür verdient er auch das 5-10 fache von mir.

Solange man keine Familie hat, mag das "scheiß drauf, arbeite ich halt den ganzen Tag" noch funktionieren... aber erst um 19:00 zuhause und dann nur die 90 Minuten Abendessen/Gute-Nacht-Geschichte mit den Kindern? Klingt nach erfülltem Familienleben :eagle:

Mal ein anderer Gedanke, warum das von diesem Headhunterfuzzi idealisierte Bild vom 110% schuftenden Leistungsträger heutzutage nicht mehr so oft funktionieren könnte: beide Elternteile je nur auf 70% reicht für einen entschleunigten Lebensstil mit Familie auch locker aus. Ein Hoch auf die Emanzipation :deliver:
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Das ist tatsächlich die richtige und entscheidende Frage. Und ich habe darauf keine Patentantwort, ich habe einfach sehr viel Glück gehabt. Wahrscheinlich würde ich eine Tätigkeit, die mir gar keine Freude macht fürs gleiche Gehalt nicht meiner jetzigen Tätigkeit für die Hälfte vorziehen.

@Utility
Das geht eben nicht in allen Jobs. Eine Herzchirurgin kann nicht nach 6 Stunden während einer Herz OP einfach nach Hause gehen. Ich kann eine komplexe Fusionsanmeldung nicht einfach auf beliebig viele Kollegen aufteilen, weil das unwirtschaftlich wäre - alle müssten 100% drin sein und entsprechend 100% Zeit aufwenden, würden am Ende aber nur 1/3 davon einbringen und entsprechend nur 1/3 in Rechnung stellen.

Für mich ist diese Familienfixiertheit halt etwas unverständlich. Wie gesagt war mein Vater nie vor 19 Uhr zuhause und wir haben ein super Verhältnis. Als ob ihr es alle gefeiert hättet, wenn euer alter Herr ab 17 Uhr am Fliesentisch gehockt hätte und euch vom bw spielen abgehalten hätte :rolleyes: Und wenn überhaupt geht es doch nur um die ersten paar Jahre. Spätestens nach der Einschulung werden die Gleichaltrigen zunehmen wichtiger und ab der Pubertät schämen sich eure Kinder für euch und sind um jede Minute froh, die ihr auf der Arbeit seid ;) (nicht zu ernst nehmen plz)
 

Gustavo

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Das mit der Work-Life-Balance ist ja schön und gut, aber mich hatte mehr interessiert, ob ihr das Gefühl habt, selbst unflexibel (oder zumindest Teil einer unflexiblen Generation) zu sein.
 

parats'

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Naja, spielt das hier nicht ein wenig damit rein?
Pre Geburt war ich flexibel, jetzt ist man post Geburt schon so sozial verwurzelt, dass ich nicht mehr wegziehen will für den Beruf.

Wenn ich müsste dann eher noch richtig ins Ausland als nur regional in Deutschland.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Ne eigentlich nicht. Wie gesagt, solange der Deal stimmt, würde ich fast überall hinziehen. Um aber irgendwo im brandenburgischen Nichts zu wohnen müsste es schon sehr viel Geld geben.
 

Benrath

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Das mit der Work-Life-Balance ist ja schön und gut, aber mich hatte mehr interessiert, ob ihr das Gefühl habt, selbst unflexibel (oder zumindest Teil einer unflexiblen Generation) zu sein.

Ich fand die Arbeitszeit in der Beratung weniger schlimm als die Unplanbarkeit von irgendwas. 20.00 Mittwoch Abend mit jemandem was Essen gehen? Kann jederzeit gecancelt werden.

Ich hätte damals meine Suche nach Jobs auf die großen Städte eingeschränkt und jetzt bin ich in Bonn :deliver:

Was Branche und Thema anging wäre ich sehr flexibel gewesen mit der Einschränkung dass ich keinen Bock auf den Bankenbereich gehabt hätte, auch wenn es gut, wahrscheinlich am meisten, Geld gegeben hätte.


Mich freut jetzt im Staatsdienst, die recht gut Planbarkeit, auch wenn ich bereit bin bei Bedarf für Dienstreisen und Deadlines länger da zu bleiben. Wenn ich denn länger da bleibe werden Überstunden erfasst und ich kann sie später abfeiern. Dafür bin ich für mich in einem Thema unterwegs was mich interessiert und meiner ursprünglichen Ausbildung mit am nähesten kommt.

Ich sehe das auch eher so, dass die Leute weniger bereit sind Kompromiss zu machen und die AGs immer noch nicht damit klar kommen, dass nicht mehr alle bei allem mitziehen. Wenn man das möchte, muss man ausreichend zahlen oder am richtigen Ort liegen.
 
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Was haben eigentlich immer alle gegen wohnen auf dem Land?
Ich wohne aktuell auch in einer Stadt aber das ist eine temporäre Geschichte und ich will auf jeden Fall freiwillig in eine "nicht hotspot"-Zone umziehen. Natur, noch mehr tolle Natur, saubere Luft, weniger Pöbel und dazu ist sogar alles noch viel günstiger. Gerade mit Kindern gibt's doch nichts besseres als nicht in einer Stadt zu wohnen. Natürlich muss es ein Gebiet mit brauchbarem Breitband-Internet sein ;)
Wenn das dann sogar noch mit einer Gehaltserhöhung kommt? Sign me up!
 
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Gelöschtes Mitglied 137386

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Ja prinzipiell schon, es muss aber Land sein, dass eine ordentliche Stadtanbindung hat, sodass man in ca. 30 Min in Hamburg oder Berlin sein kann. So richtiges Dorf Dorf ist mir leider viel zu provinziell, das merkt man erfahrungsgemäß auch den Menschen dort regelmäßig an. Auch wenn kaum noch jemand Lanwirtschaft betreibt, gibt es dort doch noch zu viele Bauern, ohne Sinn für die feineren Genüsse im Leben. Auf so Schützenfest/Dorffest/Bierzelt/Stammtisch/Dorfkneipenkultur hätte ich so gar gar gar gar gar gar keinen Bock. Daher Land auch nur, um möglichst keinen Kontakt mit Menschen haben zu müssen. Und auf gar keinen Fall möchte ich Teil irgend einer Gemeinschaft sein, schon gar nicht einer Dorfgemeinschaft. Mir reicht es Staatsbürger zu sein, Rest nur Friends&Family.
 
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Warst du denn schon mal auf einem Schützenfest? Ich nicht, vielleicht ist das ja voll geyl. Saufen und Ballern. Da wird dich zumindest niemand mit Gendertum oder Refugees Welcome nerven :deliver: :troll:
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Ne war ich noch nie. Vielleicht bin ich tatsächlich zu Vorurteilsbehaftet :D
Aber ich steh einfach nicht auf Gemeinschaften, Uniformen (also an mir jetzt) oder generell Gruppenzugehörigkeit. Das passt nicht zu meinem narzistischen Selbstbild :deliver:
 
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Die Chance ist aber eher, dass deine Vorurteile zu Schützenfesten zu positiv sind, jedenfalls wenn es wirklich ländlich wird.
Vermutlich wird das auch nicht auf jedem Dorf gleich schlimm sein, aber das kann man ja vorher auch nicht wissen bevor man da hinzieht.
 
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21.07.2003
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Was haben eigentlich immer alle gegen wohnen auf dem Land?
Ich wohne aktuell auch in einer Stadt aber das ist eine temporäre Geschichte und ich will auf jeden Fall freiwillig in eine "nicht hotspot"-Szone umziehen. Natur, noch mehr tolle Natur, saubere Luft, weniger Pöbel und dazu ist sogar alles noch viel günstiger. Gerade mit Kindern gibt's doch nichts besseres als nicht in einer Stadt zu wohnen. Natürlich muss es ein Gebiet mit brauchbarem Breitband-Internet sein ;)
Wenn das dann sogar noch mit einer Gehaltserhöhung kommt? Sign me up!

Hat halt beides Vor und Nachteile. Auf dem Land hast mehr Ruhe, kannst besser Spazieren, Fahrrad fahren und bekommst günstige Unterkunft und weniger Kriminalität. Dafür hast du kaum Imbisse, vorallem keine guten, die sind nämlich in der Stadt. Gute Restaurants sind wahrscheinlich auch deutlich weniger in Dörfern. Einfach mal durch die Stadt chillen geht auch nicht mehr so einfach, und immer mit dem Auto rumbrettern kann je nach Person auch nerven. Und Abends/Nachts was unternehmen mit Alkohol wird auf dem Dorf zum teuren Abenteurtrip. Da fährt kein Bus/Zug mehr und Taxi wird sauteuer.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Stimmt alles, wobei in der Phase, von der MV spricht, wären das für mich keine Nachteile. Ich würde eh möglichst gern alles daheim erledigen und insofern wäre ein großes Anwesen eben praktisch, weil man viele Freunde einladen und bewirten könnte. Macht mir pers. mehr Spaß als auszugehen, aber ist natürlich absolute Geschmackssche. Aber was auf dem Land natürlich massiv fehlen würde wäre Theater (gehe ich tatsächlich recht regelmäßig so etwa jede 2 Woche hin), Konzerte (insb. die kleinen) Events von irgendwelche Streetfood-Festivals bis zu Podiumsdiskussionen und Museen. Daher mE auch der beste Kompromiss die genannten +/- 30km. Kann man sich alles oben genannte gönnen und danach in sein ruhiges Landhaus zurückkehren.
 
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