Wikileaks leakt Guantanamo Files

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http://wikileaks.ch/gitmo/

Bereits gestern veröffentlichte Wikileaks fast 800 als geheim eingestufte Dokumente über Guantanamo, die Haftbedingungen, die Vorwürfe, Verhaltensregeln und andere doch recht brisante Fakten um das Gefängnis. Die Dokumente sind von 2002-2007 und werden mal wieder vom Spiegel, vom Guardian und von der New York Times verarbeitet

Spiegel ist hier: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,758874,00.html
Guardian: http://www.guardian.co.uk/world/2011/apr/25/guantanamo-files-lift-lid-prison
New York Times: http://www.nytimes.com/2011/04/25/world/guantanamo-files-lives-in-an-american-limbo.html?_r=1&hp

Was haltet ihr davon?
 
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War ehrlich gesagt relativ schockiert dass die Leute einknasten die evtl. Informationen haben koennten weil sie Taxifahrer sind oder aehnliches, teilweise fuer Jahre. Guantanamo ist einfach mal der Schandfleck der westlichen Zivilisation.
 
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War das nichts neues? Jeder der verdächtigt wurde oder auch nur Schwager von nem bekannten Terroristen war wurde eingeknechtet. Auf Verdacht halt.
Schandfleck hin oder her. Die westliche Gesellschaft ist mit der aufsteigenden Ostasiatischen die Herrengesellschaft der Erde. Sie ist auch nur ein menschliches Konstrukt deswegen passiert sowas.

Die müssen da ihren Job machen. Traurig für beide Seiten. Aber die können froh sein das die Amerikaner dort sind und nicht andere Gesellschaften. Man sagt ja immer ein Land kann kein anderes gegen den Willen der Bevölkerung einnehmen. Das stimmt so nicht. Würden die Türken dort sein, die Chinsesen, die 1942 japaner, die Wehrmacht oder die vielen schwarzen "Parteien" wie die Free liberty Union (lol) die hätten das Land ganz schnell in den Griff bekommen.

Menschenrechte, Demokratie und die Rechte des einzelnen gelten nur in zivilisierten Gegenden. Sowas gibts weder in Afrika, im Irak, in Afghanistan oder auf der ganzen Arabischen Halbinsel nicht.

Die Amerikaner hatten gedacht das sie damit effektiv an Informationen kommen. Das stimmt ja auch aber die haben nicht die richtigen Terroristen im Lager.
 
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Was willst du damit eigentlich sagen Drachenfrucht?
Das ganze ist in Ordnung, die Insassen hatten Glück nicht von den richtigen Bösewichten verhört zu werden?
Es gibt keine Menschenrechte in Afrika, also gestehen wir den Afrikanern keine Menschrechte zu?
 
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Das ganze ist natürlich nicht in Ordnung. Aber überall auf der Erde gibt es böses. Warum sollte man jetzt groß aufschreien weil die Amerikaner folterten oder noch foltern.

Die westliche Gesellschaft ist zwar was besseres als andere Gesellschaften weil es hier Menschenrechte, Wohlstand, Aufstiegschancen und in Europa sowas wie ein Mindestlohn (Hartz4) zum Leben gibt aber immernoch menschlich.

Die Amerikaner brauchten ein effektives System zur Informationsbeschaffung. Das kriegt man nicht in dem man die Gefangenen streichelt. Das im Endeffekt die falschen Leute drin waren ist schlimm.
 
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Wenn du nur schlimm findest, dass die falschen Leute drin waren und der "Informationsbeschaffung" ausgesetzt waren, dann hast du nichtmal ansatzweise verstanden, was Menschenrechte sind.
 
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Ja wir können echt froh sein dass es die Amis waren, die haben immer nur nach fairen Gesichtspunkte die Verdächtigen ausgesucht. Wie wir alle Wissen ist das Urteilsvermögen eines Amerikaners dem anderer Rassen überlegen. Das liegt zum einen daran, dass sie schon im frühen Kindesalter als Geschworene im Gericht sitzen, zum andern aber auch am überlegenen Gesellschaftssystem, in dem immer nur moralisch Einwandfreie Personen wichtige Positionen bekleiden können.
 
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Das Problem ist, dass Menschen wie Drachenfurcht keine Fantasie haben. Sie können sich nicht vorstellen, dass sie oder ihre Familie da drin landen könnten, darum ist doch alles paletti. Afrika ist eh viel böser. :doh:
 

Chnum

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@drachenfrucht
Und die scheinbare Notwendigkeit der "Informationsbeschaffung" rechtfertigt Folter?
aha, sehr interessant. Erzähl uns doch bitte mehr darüber...
 
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xD Natürlich könnte ich jetzt seitenlang schreiben warum es furchtbar war was die Amerikaner getan haben und dann noch Seitenlang schreiben das man die Verantwortlichen zur Rechenschaft zieht soll und dann Verteidige ich noch das was ich geschrieben habe. Kommt vielleicht ziemlich drastisch raus was ich vorhin geschrieben habe aber ich hab kein bock dazu noch Argumente zu bringen etc pp, sry^^

dass sie oder ihre Familie da drin landen könnte, darum ist doch alles paletti. Afrika ist eh viel böser.

Herrlich ^^
 
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Wie rum denn jetzt. Ich dachte Guantanamo als Informationsbeschaffung ist okay bzw. man soll nicht groß aufschreien, weil die Menschheit an sich böse ist außer der westlichen Welt. Nur dass die falschen Leute drin saßen war unglücklich, oder hab ich dich da falsch verstanden?
[...]Aber überall auf der Erde gibt es böses. Warum sollte man jetzt groß aufschreien weil die Amerikaner folterten oder noch foltern.
[...]
Die Amerikaner brauchten ein effektives System zur Informationsbeschaffung. Das kriegt man nicht in dem man die Gefangenen streichelt. Das im Endeffekt die falschen Leute drin waren ist schlimm.
 
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Überall auf der Welt gibt es Trolle, warum sollte man jetzt aufschreien, wenn hier einer trollt. Ist ja nur menschlich. xD^^
 
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War ehrlich gesagt relativ schockiert dass die Leute einknasten die evtl. Informationen haben koennten weil sie Taxifahrer sind oder aehnliches, teilweise fuer Jahre. Guantanamo ist einfach mal der Schandfleck der westlichen Zivilisation.

Ich fürchte beinahe, dass da noch viel mehr im Dunkeln lauert, von dem wir noch nichts wissen.

@Topic:
Ist zwar heftig, aber wirklich was Neues ist es ja nun nicht, ne?

Und lol@Drachenfrucht.
Mehr sag ich dazu nicht.
 
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Hört doch bitte auf auf diesen Troll einzugehen und diskutiert hier lieber ernsthaft über die Files...
 

Clawg

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Guantanamo ist in erster Linie ein politisches Instrument und keine 'Informationsbeschaffungsanstalt'. Aus der Sicht des Einzelnen ist es völliger Quatsch, Folter zu unterstützen. Möglicherweise kann man dadurch einen Anschlag verhindern, der Schaden für das politische System ist aber viel höher, da Folter immer von Regierungen ausgenutzt wird um gegen politische Gegner vorzugehen.
Mangels rationalem Prozess (d.h. Gerichtsverhandlung) ist jede Information aus Guantanamo bestenfalls als falsch, schlimmstenfalls als Lüge zu bewerten.

De facto erfüllt Guantanamo gleich eine ganze Reihe von Aufgaben:

- Man kann über erzwungene 'Geständnisse' politisches Gewicht erzeugen um politische Maßnahmen (Terrorwarnungen bis hin zu Kriegen) begründen.
- Es dient als Ablenkung von den zahlreichen amerikanischen (bzw. unter amerikanischer Aufsicht stehender) Foltergefängnissen in anderen Ländern.
- Es dient (anders als geheim gehaltene Foltergefängnisse) als Abschreckungseffekt gegenüber Feinden (wobei das wohl hauptsächlich als Grund angegeben wird um die Existenz von Guantanamo zu verteidigen)
- Es dient zur Ausbildung von Soldaten
- Es dient zum 'Aufweichen' der Moral der Bevölkerung. Wenn es gelingt, gesellschaftliche Akzeptanz für Guantanamo zu schaffen, kann man den nächsten Schritt wesentlich leichter vollbringen. Die jetzige Veröffentlich von wikileaks (CIA Front) dient wohl als weiteren Schritt die Bevölkerung daran zu gewöhnen. Wenn derartige Fakten tröpfchenweise an die Öffentlichkeit gelangen interessiert es niemanden.
 
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das is doch nun echt ein alter hut. guantanamo wird erst wieder verriegelt, wenn's politisch wirksam erscheint und danach gäb's geheim irgendwo wieder was ähnliches. ohne eine solche institution würde ein land mit so vielen feinden, so vielen konflikten, wie die usa sie zu schultern hat, doch vor lauter panik zusammenbrechen. menschenrechte..rofl.. man muss sich doch nur mal das vorgehen der stinknormalen polizei dort ansehen. klar ist das erbärmlich. willkommen in der realität.
 
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Warum sollte man jetzt groß aufschreien weil die Amerikaner folterten oder noch foltern.

Weil nur die Amerikaner von sich behaupten, das Land der Freiheit und Gerechtigkeit zu sein. Wer vorgibt, die "freie Welt" anzuführen, der muss eben anderen Maßstäben genügen als irgendein dämlicher Diktator am Arsch der dritten Welt, dessen erklärtes Ziel sowieso nur ist, so viel Geld in die eigene Tasche zu stecken wie möglich.

Zudem sollte man IMMER groß aufschreien, wenn irgendjemand foltert. Die Amerikaner sind da ganz sicher keine Ausnahme.

Die jetzige Veröffentlich von wikileaks (CIA Front)

:rofl:
 
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Ich finde Guantanamo als Symbol für das Unrecht der westlichen Gesellschaft eine ganz schlechte Sache. Da scheint ja wirklich eine Menge schiefgelaufen zu sein - überrascht aber wohl niemanden mehr. Besonders das Festhalten ohne jede Gerichtsverhandlung wiederspricht unserem eigenen Rechtsempfinden.

Auf der anderen Seite kann ich mich aber auch nicht den Menschen anschließen, die sagen Art. 1 GG "Menschenwürde unantastbar usw" - ich finde es ist eine moralische Grauzone, ob man jemanden foltert, um damit das Leben von anderen zu retten.
In Deutschland ist da die Rechtslage eindeutig, ich weiß aber nicht, ob ich mich daran halten könnte, wenn ich wirklich vo der Entscheidung stehen würde.
Z.B. finde ich die Verurteilung des Frankfurter Polizeichefs wegen Androhung von Folter im Entführungsfall Metzler moralisch falsch.
http://de.wikipedia.org/wiki/Daschner-Prozess
 
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da wo die Audis herkommen
Ach Hitler wurde sicher nur von der CIA instruiert das Finanzjudentum zu brechen. Sorry wer sowas wie den Koppverlag und Publikationen, die dieser auf irgendeine Art herausgibt, ernst nimmt (ich hab mir mal nur zum Interesse verschiedene Sachen angeschaut... Schachtschneider, Wisnewski, etc.) dem kann man auch nicht mehr helfen.

Aber zum Thema. Guantanamo ist wirklich ein Schandfleck für ein Land, dass sich als Verbreiter von Menschenrechten und Demokratie in der Welt darstellen will. Finde es auch extrem enttäuschend von Obama, dass er seien Akündigungen in die Richtung vollends aufgegeben zu haben scheint. Aber so ist nun mal leider Realpolitik.
 
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Auf der anderen Seite kann ich mich aber auch nicht den Menschen anschließen, die sagen Art. 1 GG "Menschenwürde unantastbar usw" - ich finde es ist eine moralische Grauzone, ob man jemanden foltert, um damit das Leben von anderen zu retten.
ich finde nicht, dass es da eine grauzone gibt. nach der genfer konvention ist es sogar in einem offenen krieg verboten gefangene zu foltern. und dann willst du das in der normalen verbrechensbekämpfung einführen?

eh lächerlich, dass die usa ihren antiterrorkampf nicht als krieg bezeichnen, damit sie schlimmer mit den gefangenen umgehen können, als in einem solchen. und dabei geht es noch nicht einmal darum, dass jemand unschuldig sein könnte.

davon abgesehen hat guantanamo in der arabischen welt (und nicht nur dort) zu soviel neuem hass geführt, dass es letztlich wohl eher zu mehr terrorangriffen führt, als dass durch möglicherweise beschaffte informationen verhindert werden könnten.
 

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ich finde nicht, dass es da eine grauzone gibt. nach der genfer konvention ist es sogar in einem offenen krieg verboten gefangene zu foltern. und dann willst du das in der normalen verbrechensbekämpfung einführen?

Der entführte, ein 11-jähriger Junge, konnte sich seine Entführung nicht aussuchen. Der Entführer hat sich jedoch dafür entschieden und muss imho auch mit den Konsequenzen leben - und dazu zählt imho auch die Drohung mit Gewalt, wenn er das Versteck des Jungen nicht verrät. Immerhin geht es um das Leben eines unschuldigen Kindes.
 

Clawg

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Und wer entscheidet, wer und nach welchen Maßstäben gefoltert werden darf?
 
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und dann willst du das in der normalen verbrechensbekämpfung einführen?

Die Situation die ich als Beispiel gewählt wurde ist ja wohl alles andere, als "normale verbrechensbekämpfung". Folter als gängige Ermittlunsmethode, um Geständnisse oder Informationen zu erpressen, sind natürlich mittelalterlich und steht hier nicht zur Debatte.
Es geht mir speziell um Ausnahmefälle, bei denen konkret das Leben Unschuldiger gegen die Menschenrechte eines Täters aufgewogen werden.

@ Claw: Da man wegen dem Konflikt mit dem Grundgesetz kein solches Gesetz erlassen kann, wird es darauf hinauslaufen, dass der Verantwortliche das mit seinem Gewissen ausmachen muss - ähnlich wie bei der Frage, ob man ein Passagierflugzeug abschießen darf, dass als Waffe benutzt wird. Dort wird die Entscheidung auch dem Piloten überlassen, weil man so etwas nicht befehlen kann.
 
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Also darf Gaddafi Aufständische foltern wenn er dadurch das Leben von Zivilisten, z.B. unschuldige 11 Jährige Kinder rettet?
Darf er nicht, da er selbst ein Unrechtsstaat ist?
Schon einmal darüber nachgedacht, dass in dem Moment wo man Folter erlaubt der Staat zumindest in Gefahr läuft ein solcher Unrechtsstaat zu werden, bzw ein solcher ist?
 
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Und du würdest also lieber deine/n entführte/n %INSERT_RANDOM_FAMILIEMMITGLIED% sterben lassen, also dem Verantwortlichen die Antwort "aus dem Leib zu quetschen"? Der Entführte hat kein Verbrechen begangen, der Entführer hingegen schon - auf die Kosten des Entführten und der Familie.
 
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Ach komm morphium, dass du hier als Moderator des Comm-Forums mit so einer alten "Auge um Auge, Zahn um Zahn"-Familienmitglied-Selbstjustizfrage ankommst, kann doch nur ein schlechter Trollversuch sein.

Was der Einzelne in seiner Wut oder Verzweiflung an Straftaten begehen würde, sollte niemals die Maxime für einen guten, menschenrechtswürdigen Justizapparat sein, das ist dir doch wohl klar.
 

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Dann streiche das mit der Familie. Ändert aber nichts an meiner Meinung, dass der Entführte mehr Rechte (z.B. das Recht zu leben) haben sollte, als der Verursacher/Entführer (Art. 1 GG).

PS: Denk dir einfach meinen Mod-Status weg. Der kommt nur zum Einsatz, wenn ich das Thema wieder in die richtige Bahn lenken muss. ;) Ansonsten bin ich einfach nur der Nutzer 'morphium'.
 
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Das Beispiel ist ein bisschen weit her geholt - selbst wenn man sicher wäre, den wirklichen Entführer vor sich zu haben, ist es bedenklich ihm Dinge mit Folter rauspressen zu wollen. Unter Folter erzählt dir jemand wahrscheinlich alles, um die Schmerzen zu beenden, was davon dann stimmt ist ne andere Sache.

Und jetzt haben wir die Situation, wo in Guantanamo Folter auf bloßen Verdacht angewandt wurde. Wenn es da tatsächlich Leute gibt, die relativieren müssen nach dem Schema "aber die anderen sind auch nicht besser!", kann ich nur mitleidig mit dem Kopf schütteln.
 
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Und du würdest also lieber deine/n entführte/n %INSERT_RANDOM_FAMILIEMMITGLIED% sterben lassen, also dem Verantwortlichen die Antwort "aus dem Leib zu quetschen"? Der Entführte hat kein Verbrechen begangen, der Entführer hingegen schon - auf die Kosten des Entführten und der Familie.
Ich habe eine bessere Idee: Wir entführen einfach ZWEI Kinder des Entführers und regeln das ganze dann per Kuhhandel, ja?

Wenn man sich auf die Ebene der Folter begibt, kann man sich das mit dem Rechtsstaat und der Demokratie eigentlich gleich schenken.

Trauriges Detail am Rande: Solange man nicht selber foltert, sind so gewonnene Informationen OK (aus 2005, aber afaik noch immer aktuell)
 
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@ mikano: Mein Beispiel ist überhaupt nicht weit hergeholt, sondern aus der Realität entnommen.
Außerdem muss man grundlegende Überlegungen anhand klarer Sachverhalte anstellen, um überhaupt erstmal zu einem Ergebniss zu kommen.

Diese Überlegungen auf "Folter auf Verdacht" zu übertragen ist unsauber, du machst den zweiten Schritt vor dem ersten. Die Frage die zuerst beantwortet werden muss ist: Kann Folter, oder die Androhung von Folter gegenüber einem unzweifelhaftem Täter grundsätzlich gerechtfertigt sein, um das Leben eines anderen Menschen zu retten?

So lange diese Frage nicht geklärt ist, braucht man sich nicht mit Eventualitäten (was ist wenn man sich nicht sicher ist usw) verzetteln.
 
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Dann streiche das mit der Familie. Ändert aber nichts an meiner Meinung, dass der Entführte mehr Rechte (z.B. das Recht zu leben) haben sollte, als der Verursacher/Entführer (Art. 1 GG).

PS: Denk dir einfach meinen Mod-Status weg. Der kommt nur zum Einsatz, wenn ich das Thema wieder in die richtige Bahn lenken muss. ;) Ansonsten bin ich einfach nur der Nutzer 'morphium'.

Ach und wenn wir ihn foltern dann sagt er uns auch hunderprozentig die Wahrheit? Ausserdem gibt es immer die Moeglichkeit das der Vermeintliche Entfuehrer unschuldig ist.

In unserem Rechtsapparat wird man immernoch von Richtern schuldig gesprochen nicht von Medien nicht von Polizisten nicht von Familien Mitglieder und das ist auch gut so.
 
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In unserem Rechtsapparat wird man immernoch von Richtern schuldig gesprochen nicht von Medien nicht von Polizisten nicht von Familien Mitglieder und das ist auch gut so.

Finde ich auch. Richter die z.B einen 19 Jährigen U-Bahn Schläger der jemanden fast Todgeschlagen hat einfach so nach einer Befragung gehen läßt... total fair. Da ja das Opfer nicht aufgrund der Gnade des Täters überlebt hat sondern nur aus "Glück"

Also was hier für moralischer Schwachsinn drinsteht. Aber ist nicht verwunderlich immerhin leben hier die meisten in einer "Luxus" Welt wo die größten Probleme eigentlich nur den Job und höchstens die Frau betrifft. Ich ja jetzt auch aber immerhin komme ich nicht aus einer zivilisierten Fleck der Erde wo es noch manchmal rund geht.

Manchmal muss man auch die Realsituation betrachten. (Kurzer Exkurs: Genau wie die Grünen die mit der Realpolitik nicht klar kommen werden und nach paar Jahren sehr hart abstürzen). Das man nicht gerade unschuldige auf Verdacht foltert ist klar. Aber in einigen Situationen ist sowas vielleicht angebracht ~~

Wenn Individuum A paar Leute in den Keller einsprerrt, dort die Luft ausgeht, A aber gesschnappt wird aber man weiß ganz genau das A die Leute hat - ja dann sollte man ihn ein Luxusknast stecken und ihn androhen seine Sozialhilfe für die nächsten 4 Monate zu kürzen (lololol Troll). Wenn er aber nichts sagt muss man ihn unbedingt frei lassen damit man die Staatskasse nicht belastet
 
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Und du würdest also lieber deine/n entführte/n %INSERT_RANDOM_FAMILIEMMITGLIED% sterben lassen, also dem Verantwortlichen die Antwort "aus dem Leib zu quetschen"? Der Entführte hat kein Verbrechen begangen, der Entführer hingegen schon - auf die Kosten des Entführten und der Familie.

Hier macht es imo einen riesigen Unterschied, ob man mit einem schuldigen Entführer (d.h. ein nach einem ordentlichen Gerichtsverfahren als schuldig bestätigten Täter) zu tun hat oder ob es nur ein Verdächtiger ist.
Ist die Schuld zweifelsfrei erwiesen dann wenden wir ja sowieso schon Gewalt gegen die Person an, um sie zu bestrafen. Freiheitsentzug ist eine Form von Gewalt, man könnte Freiheitsentzug sogar als eine Form von Folter bezeichnen. Sie wird eingesetzt, um den betroffenen Menschen zu brechen. Hier Gewalt anzuwenden (wenn sie keine körperlichen Langzeitschäden verursacht sowie streng reglementiert und genauso überwacht/kontrolliert wird wie andere Formen der Gewalt gegen schuldig gesprochene Täter, wie z.B. die Gewalt der Gefängnisstrafe) finde ich nicht wirklich schlimm. Bis es zu einer Verurteilung kommt ist es aber für mögliche Entführungsopfer sowieso zu spät.
Ganz anders sieht es aus, wenn es nur um Verdächtige geht (so wie es in Guantanamo der Fall ist, da dort ja niemand vor Gericht gestellt wurde). Einfach mal so auf Verdacht möglicherweise (bzw. sogar wahrscheinlich) Unschuldige zu foltern ist in etwa vergleichbar damit, einfach mal so auf Verdacht ein ganzes Dorf ins Gefängnis zu stecken, weil der Täter ja bestimmt einer davon ist. Das ist mit einem Rechtsstaat einfach nicht zu vereinbaren.
 
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Finde ich auch. Richter die z.B einen 19 Jährigen U-Bahn Schläger der jemanden fast Todgeschlagen hat einfach so nach einer Befragung gehen läßt... total fair. Da ja das Opfer nicht aufgrund der Gnade des Täters überlebt hat sondern nur aus "Glück"

Auch wenn man bei euch affenartigen Kreaturen ohnehin gegen eine Wand redet auch hier nochmal: Untersuchungshaft hat nur mit Fluchtprävention zu tun und da der Typ sich selbst gestellt hat muss man nicht von einer Flucht ausgehen. Gerichtsverfahren diesbezüglich kriegt er davon unabhängig eh noch.

Der restliche hollywoodinspirierte Schwachsinn über irgendwelche Entführungsopfer denen die Luft ausgeht bleibt idealerweise einfach unkommentiert :ugly:
 
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Diese Überlegungen auf "Folter auf Verdacht" zu übertragen ist unsauber, du machst den zweiten Schritt vor dem ersten. Die Frage die zuerst beantwortet werden muss ist: Kann Folter, oder die Androhung von Folter gegenüber einem unzweifelhaftem Täter grundsätzlich gerechtfertigt sein, um das Leben eines anderen Menschen zu retten?

So lange diese Frage nicht geklärt ist, braucht man sich nicht mit Eventualitäten (was ist wenn man sich nicht sicher ist usw) verzetteln.

Darauf ist die Antwort nein. Grundsätzlich gerechtfertigt kann die Folter unter keinen Umständen sein. Das sieht man auch schon an deiner Formulierung die mit Einschränkungen arbeitet:
-Unzweifelhaft
-Leben retten
Demzufolge kann man wenn überhaupt darüber diskutieren unter welchen Ausnahmen Folter gestattet ist und auch wie willkürlich die Grenzen sind.

Warum z.B. nur Leben retten, wenn man einen Mafiosi unter Folter dazu bekommen könnte hunderte Millionen Euro an die Opfer zurückzuahlen, was wäre damit? Und wenn es nur 1 Million Euro wäre, was dann? Nimm 100 Menschen ihr Vermögen und du reduziert ihre Lebenserwartung mit Sicherheit um mehr Zeit als 1 Leben.
Wenn man den selben Mafiosi foltern könnte um an den Namen von anderen Killern heranzukommen, wäre das gerechtfertigt? Immerhin würde das wahrscheinlich auch Leben retten.
 
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Auch wenn man bei euch affenartigen Kreaturen ohnehin gegen eine Wand redet auch hier nochmal:

:lol:

Wie gut.

Es wurde bereits mehrfach erwähnt, aber Folter "zu erlauben", egal unter welchen Umständen erfordere DERMASSEN strenge Reglementierung, dass es vermutlich nicht möglich ist, "Missbrauch" zu verhindern.

Siehe Zerg123s Post.
 
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