Wie habt ihr euch im Alter verändert?

Quint

,
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Einige Stammuser hier sind seit 2002 (bzw. sogar 98/99) Teil der Community - und heute entsprechend fast 20 Jahre älter. Wie habt ihr euch im Vergleich zu damals heute geändert, was fällt euch im Alltag immer mehr auf?

Körperlich habe ich Gottseidank nur sehr wenige Abstriche machen müssen. Mit Ausnahme eines Tinnitus bin ich fast völlig gesund und habe mir dank Yoga auch noch meine komplette Mobilität erhalten. Das klingt zwar seltsam, aber wenn ich mir Bekannte mit Mitte 30 ansehe, die sich für Sport schon zu alt halten oder vieles wegen Rückenbeschwerden nicht mehr machen können, bin ich darüber schon glücklich. Ich bin jedoch anfälliger für Viren etc. geworden - wenn ich merke, dass ich wirklich erschöpft bin und trotzdem weiter arbeite/Sport mache, liege ich ein paar Tage später zu 99% flach, was früher definitiv nicht der Fall war.

Von meiner Persönlichkeit her bin ich zumindest etwas gelassener geworden und nehme viele Dinge nicht mehr so ernst. Sachen, die mich früher wirklich lange beschäftigt hätten, nehme ich heute bedeutend besser hin und mache mir nicht mehr soviele Gedanken. Zeit mit meiner Familie ist mir viel wichtiger geworden, ebenso der Kontakt mit Freunden. Ich ertappe mich auch manchmal bei typischen Fensteropa-Gedanken: Warum hat die Nachbarin den Pappkarton nicht klein gemacht, bevor sie ihn in die Tonne gesteckt hat? Was ist das für "Musik", die heute von Jugendlichen gehört wird? Warum jammern meine jüngeren Arbeitskollegen wegen jeder Kleinigkeit? Zudem befasse ich mich immer öfters mit der Frage, was ich im Leben noch erreichen bzw. was ich zurücklassen will.

Wie geht es euch in dieser Hinsicht? Seid ihr immer noch dieselbe Person wie vor 20 Jahren? Oder ein komplett neuer Mensch?
 
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Hm bei mir hat sich schon einiges verändert.
Körperlich gerade aufgrund des zunehmenden Stresses auf der Arbeit gefühlt schon einiges unfitter und n paar Kilo zugelegt - zwar immer noch weit weg von "dicklich" aber richtig dünn is nicht mehr. Gesundheitlich bisschen chronischer Scheiß dazugekommen, aber nicht weiter dramatisch.

Von meiner Art her bin ich auf jeden Fall um einiges ruhiger geworden - liegt uU aber auch daran, dass ich auf Arbeit einfach unfassbar viel reden und sozial rumagieren muss. Da ist einfach mal nix sagen/agieren müssen wunderbar. Gelassen war ich schon immer in sämtlichen Bereichen was "ich stresse mich jetzt da rein" angeht.
Im Hinblick auf die Zukunft mach ich mir noch keine großen Gedanken - verdiene ziemlich gut, gebe das aber auch gut für Reisen und Co. aus so dass ich im Moment eigentlich nichts groß anspare an Vermögen - nützt einem halt auch nichts wenn man mit 35 verrecken sollte.
Soweit alles gut, aber ja, verändert hat man sich natürlich. Wäre aber auch komisch wenn man sich zwischen 16 und 28 nicht verändert hätte :ugly:
 
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Mein Erwachsenenleben gliedert sich in drei Phasen. Nach dem Abi war ich einige Jahre mit dem Alltag und mir selbst total überfordert, was logischerweise zu nem geschmissenen Studium geführt hat. Danach gings ziemlich bergab, die Jahre von 2007 bis 2009 waren im Rückblick echt haarig. Details sind unwichtig. Danach gings bergauf, wobei ich schon bis 2011 rum gebraucht hab, bis ich wirklich klarkam. Jetzt stehe ich im Berufsleben und bin ingesamt stolz auf das, was ich geschafft habe. Ich war als junger Mann ziemlich soziophob und unsicher, jetzt bin ich immer noch sehr ruhig, aber stehe täglich vor Kindern und Jugendlichen, was mir immens dabei hilft, meine Grenzen zu pushen. Anders gesagt: Mein Job bedeutet für mich ein Operieren am Rande meiner comfort zone, was genau das ist, was ich brauche. Wenn ich z.B. in nem Büro drohnen müsste, hätte ich vllt. auch Spaß, aber hätte nie diese persönliche Entwicklung hingelegt. Ich bin definitiv selbstsicherer und entspannter geworden. Es hat mir noch nie Probleme bereitet, über meine Belastungsgrenze hinauszugehen, im Gegenteil: Ich liebe es, so richtig zu ballern, sofern sichergestellt ist, dass es auch genug Ausruhphasen gibt. War schon in der Jugend beim Musikmachen so und ist z.B. im Ref sehr von Vorteil gewesen.

Auf dem Erreichten möchte ich nun erstmal ein Fundament fürs spätere Leben errichten. Ich bin noch ziemlich hungrig und möchte definitiv bis 40 noch irgendeinen radikalen Move machen. Das heißt jetzt nicht, dass ich meinen Job hinschmeißen will, ich sehe eher Optionen im akademischen Bereich, bzw. auf anderem Terrain. (z.B. in der Erwachsenenbildung) Kurzfristig möchte ich ein paar Jahre Stabilität, in zwei bis drei Jahren dürfte dann aber der Punkt gekommen sein, an dem mir der Job allein nicht reicht. Mal gucken.
 
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Körperlich habe ich Gottseidank nur sehr wenige Abstriche machen müssen. Mit Ausnahme eines Tinnitus bin ich fast völlig gesund und habe mir dank Yoga auch noch meine komplette Mobilität erhalten. Das klingt zwar seltsam, aber wenn ich mir Bekannte mit Mitte 30 ansehe, die sich für Sport schon zu alt halten oder vieles wegen Rückenbeschwerden nicht mehr machen können, bin ich darüber schon glücklich. Ich bin jedoch anfälliger für Viren etc. geworden - wenn ich merke, dass ich wirklich erschöpft bin und trotzdem weiter arbeite/Sport mache, liege ich ein paar Tage später zu 99% flach, was früher definitiv nicht der Fall war.

VIch ertappe mich auch manchmal bei typischen Fensteropa-Gedanken: Warum hat die Nachbarin den Pappkarton nicht klein gemacht, bevor sie ihn in die Tonne gesteckt hat? Was ist das für "Musik", die heute von Jugendlichen gehört wird? Warum jammern meine jüngeren Arbeitskollegen wegen jeder Kleinigkeit? Zudem befasse ich mich immer öfters mit der Frage, was ich im Leben noch erreichen bzw. was ich zurücklassen will.

Seit ich 30 bin, habe ich Karate, Badminton und Bouldern angefangen. Die letzteren beiden halte ich auch konstant (wöchentlich 1-2 mal) ein. Seit Mitte 20 war nicht mehr so aktiv.
Generell bin ich ähnlich aufgestellt wie pinko. Früher war ich eher ruhiger und zurückhaltender, v.a. in Menschenmassen. Letzteres ist im Grunde immmer noch der Fall. Durch meinen Job beim Kunden operiere ich jedoch ähnlich "hart an der Grenze der Comfortzone", so dass ich hier in den letzten Jahren große Schritte nach vorne gemacht habe.

Spannenderweise darf ich nun beruflich viel durch die Gegend fahren, wo ich merke, dass ich ein völlig anderes Verständnis von Zeit und Entfernung entwickelt habe. Zwei Stunden Auto fahren um irgendwohin zu kommen? Früher eine absolute Zeitverschwendung. Jetzt total in Ordnung, wenn das Event passt.
Früher habe ich am Wochenende gerne mal bis 11-halb 12 gepennt. Feierei und Hangover? Geht klar!
Nun ärgere ich mich regelrecht, wenn ich den Tag unproduktiv im Bett lag. Besoffen sein und Hangover am nächsten Tag? Scheisse!

Für die Zukunft habe ich auch diese Fensteropa-Gedankenzüge. Du musst der Welt was hinterlassen! Haus und Kind werden auf eine Zeitschiene geplant. Kinderbetreuungsmöglichkeiten werden jetzt schon gecheckt, dabei ist "Kinder" frühestens in 3 Jahren Thema....unter 30 hätte ich nicht mal dran gedacht....
 
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Alles besser als je zuvor.
Ausnahmslos.
40 im Sommer, aber ich schaffe es nach wie vor, mich überall zu verbessern.
(Kleine Schritte, aber immerhin)

Dank konsequentem Sport hat sich alles in meinem Leben verbessert.
Früher war ich sehr faul und lustlos, unzufrieden und in einem gewissen Grad dadurch auch mit einer depressiven Einstellung gesegnet.

Mittlerweile habe ich in jedem Bereich meines Lebens mehr Disziplin, mehr Selbstvertrauen, dadurch besseren Job, bessere Wohnung, läuft mit der Alten, reise mehr, mache mehr.
Yay.
Es ist natürlich immer Luft nach oben, aber man muss ja auch Optionen für die Zukunft haben.

Kinder sind für mich keine Option.
Ich bin dafür nicht gemacht.
Lieber bereue ich, keine Kinder zu haben, als welche zu haben.

Mal sehen, was noch so kommt.
 
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#Nas. War zu faul das zu schreiben, aber das ist bei mir genauso. Mit 40 ist schlichtweg quasi alles besser als mit 20 oder 30. Irrelevante Ausnahmen eingeschlossen. Und Luft nach oben spüre ich immer noch.
 
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Hab mich hier 2000 angemeldet. Bin heute 36.
Da hab ich gerade Abi gemacht und bin dann umgezogen nach Aachen zum studieren.

Daher wirklich viele Phasen mit viel Änderung seitdem.
Studienjahre in Aachen, 5 Jahre arbeiten im Ausland, jetzt 5 Jahre Hamburg.
Jetzt verheiratet, 2 Katzen, 1 Kind.

Aber eigentlich alles super, und auch die richtigen "Konstanten".

Konstant:
Kontakt zu alten Freunden aus der Schule, 3 Wochen bei meinen Eltern zu Weihnachten, Gesundheit (auch wenn ich wieder etwas mehr Sport machen sollte).

Wieder konstant:
Broodwar :D Habe nach 12 Jahren Pause wieder angefangen.

Besser:
Finanzielle Situation, keine wirtschaftlichen Sorgen, Familiengründung.

Schlechter:
Eigentlich nichts. Klar, Freizeit im Vergleich zum Studium fehlt, was aber auch an meiner Schludrigkeit im Studium lag.
Und die Frührente ist absehbar, daher auch das (Wieder-)Erlangen von Unmengen an Freizeit.
 
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Zeit ist so eine Sache, das stimmt.
Arbeitszeit verkürzen ist bei mir für 2018 auf dem Schirm.
(Will da keine finanzielle Einbußen haben, deswegen muss ich mir da was ausdenken. :ugly: )
 
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