Clawg
Guest
Ich habe mal die ganze letzte Seite geteilert.
Es gibt eine ganze Reihe von Punkten die dafür sprechen.Die Ungleichung
langfristiger Nutzen für das Individuum(kein Verbrechen) > langfristiger Nutzen für das das Verbrechen begehende Individuum(Verbrechen)
kannst du niemals für alle Fälle beweisen. Ansonsten tu es.
Warum sollte man gerade kurz vor dem eigenen Tod wieder das Zerstören, wofür man zuvor gearbeitet hat? Die Zukunft ist außerdem Ungewiss, der Tod nicht vorhersehbar. Wer meint, noch 2 Tage zu leben und entsprechend seinen Nutzen danach ausrichtet, dann aber tatsächlich am 3. Tag immer noch am Leben ist und erst dann stirbt, wird 1/3 seines restlichen Lebens miserabelst verbracht haben.Was ist mit Menschen die bald sterben? Der langfristigste Nutzen der hier erreicht werden kann ist kurzfristig.
Interessantes Beispiel. Auf der einen Seite ein extrem rationaler (viel Geld gemacht) Irrationaler (investiert es plötzlich nicht mehr) und auf der anderen Seite das perfekte Verbrechen.Was ist wenn ich jemandem der eine Million unter dem Kopfkissen liegen hat, und der damit nichts tut, dieses Geld unbemerkt stehle um damit eine Firma zu gründen und Handel zu treiben?
Weshalb Anarchie auch das falsche System ist. Es braucht einen starken Staat, der Verbrechen verfolgt. So etwas wie das "perfekte Verbrechen" gibt es nicht. Man hinterlässt immer Spuren, die Chance entdeckt zu werden ist immer größer 0.Es gibt zig weitere Beispiele in denen sich ein unverfolgtes Verbrechen für ein Individuum langfristig (:= im Zeitraum bis zu dessen Tod, länger interessiert das Individuum nicht) auszahlen kann, im Sinne von mehr materiellem Besitz als ohne Verbrechen, der einzigen uns hier zur Verfügung stehenden objektiven Messgröße.
Deine Behauptung kein einziger solcher Fall ist möglich ist falsch.
Weigern sie sich gegen ihre Oppressoren aufzulehnen oder zu flüchten -> Sklaverei -> Nutzen -unendlichweigern sie sich abgaben zu leisten werden sie getötet -> nutzen -unendlich.
weigern sie sich zu arbeiten werden sie getötet -> nutzen -unendlich
Meinst du damit meine Alternative, also die Auflehnung gegen die Unterdrücker?die einzige möglichkeit daraus zu kommen ist, das sich viele individuen für das gemeinwohl opfern und ihren persönlichen nutzen hinter das der gruppe stellen. das ist mit rationalität aber nicht erklärbar denn für einen teil endet das ganze in einem sarg.
Stimmt, weil anders kann man kompromisslosen Verbrechern nicht entgegentreten.dein superrationalitätensystem beruht halt auch nur darauf die eigene moralvorstellung mit waffengewalt durchzusetzen.
Weigern sie sich gegen ihre Oppressoren aufzulehnen oder zu flüchten -> Sklaverei -> Nutzen -unendlich
Ergreifen sie die Waffen oder versuchen sie zu flüchten -> hohes Risiko, aber Nutzen u.U. positiv
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und damit kannste jedes system predigen wasde willst, wenn die strafe für zuwiderhandeln nur hoch und sicher genug sind ist jedes system lebensfähig. da könnt ich nu auch von jedem seinen erstgeborenen sohn fordern :\Stimmt, weil anders kann man kompromisslosen Verbrechern nicht entgegentreten.
Der Begriff Chancen(un)gleichheit ist mir nicht klar. Wenn jeder die gleiche Chance hat, Astronaut, erfolgreicher Unternehmer, Bundespräsident etc. zu werden, ist dann für dich Chancengleichheit erreicht?1. Dein System ist ungerecht da extreme Chancenungleichheiten nicht nur geduldet sondern sogar gewünscht sind.
Ich definiere 'Freiheit' als den Zustand bei dem man 'frei von der Gewalteinwirkung anderer Menschen' ist.2. Du besitzt ein verkürztes Verständnis von Freiheit. Freiheit für Individuen setzt starke Regeln voraus, nicht nur im Bereich des physischen Zwangs (Gewalt) sondern auch etwa anderen, subtiler wirkenden Zwängen (Armut z.B.). Dies wussten schon die alten liberalen Klassiker (Adam Smith, Mill, Russel, Rawls...).
3. Der Wert eines Hammers hängt nicht vom Individuum ab, sondern von der Beschaffenheit des Hammers. Deswegen ist auch die Theorie des Grenznutzens in der Ökonomie eher als Unsinn zu interpretieren. Nur weil ein Individuum nicht 20 Sahnetörtchen essen will, ändert dies ja nichts daran an der Tatsache, dass das 21. Sahnetörtchen genau den selben Wert besitzt wie das 1. Sahnetörtchen.
Wieso sollte das eigene Leben den höchsten Wert einnehmen?nö der nutzen ist größer als -unendlich da sie wenigstens am leben sind, daher wäre es völlig irrational sich gegen die starken aufzulehnen, insbesondere wenn man von einem individuellen standpunkt ausgeht.
kA was du damit aussagen möchtest. Alles was du hier zu sagen scheinst, ist, dass ein effektives Rechtssystem effektiv ist.und damit kannste jedes system predigen wasde willst, wenn die strafe für zuwiderhandeln nur hoch und sicher genug sind ist jedes system lebensfähig.
Wie kommst du darauf? Schließt du da von dir auf alle? Meiner Meinung nach ist sowas vielen Menschen total egal, sie wollen was zu essen und ein bißchen Unterhaltung, wer dafür nun sorgt, ist ihnen erstmal egal. Viele Menschen gehen doch nicht arbeiten, weil es ihnen Spass macht, sondern weil sie es müssen.Höchster Wert ist die Selbstverwirklichung, die Gestaltung der Welt nach den eigenen Vorstellungen, die Produktion von dem, was man selbst wertschätzt und das Bewundern derjenigen, die Dinge geschaffen haben / die bestimmte Eigenschaften besitzen, die man selbst wertschätzt.
1. Ja, Chancengleichheit ist dann erreicht, wenn jedes Individuum zumindest hypothetisch die gleichen Chancen dazu hätte ein Astronaut/erfolgreicher Unternehmer/Anwalt etc. zu werden. Dies schließt nicht aus, dass es teils erhebliche Unterschiede zwischen den Individuen gibt. Wohl aber, dass einige Individuen aufgrund ihrer sozialen Stellung bereits einen großen Vorteil gegenüber anderen Individuen haben, ohne individuell mehr Einsatz gezeigt zu haben.
Ich halte es dann bei dieser Ausgangslage für gerechtfertigt, wenn Faule oder weniger talentierte Individuen "scheitern", da dies dann auch durch ihr eigenes Verschulden geschah. Allerdings plädiere ich auch dann für eine großzügige soziale Unterstützung des Staates der jedem Individuum, unabhängig des Erfolges am Markt, ein gewisses menschenwürdiges Leben verspricht mit Teilhabe an der Gesellschaft.
@Clawg: Also ich hab jetzt nicht den Plan von Philosophie, aber ich wollt dich einfach nur mal fragen, ob ich das richtig verstanden habe? Für dich ist ein Mensch nur dann wertvoll, wenn er dir in Zukunft (oder in der Gegenwart) Nutzen bringt/verspricht?
Noch mal zurück zu dem Beispiel mit dem Diebstahl, das ich in den Raum geworfen habe. Warum wird Verbrechen überhaupt in deiner Welt geahndet Clawg? Es ist doch rational (nach deiner Defintion) eigennützig zu handeln und da gehört das ja sicher dazu. Da für dich Eigennutz ja auch nicht unmoralisch sondern sogar erstrebenswert ist, wären auch solche Akte moralisch okay. Warum also sollte die Justitz etwas moralisch einwandfreies bestrafen?
Das hieße dann, dass man besonders diejenigen fördert, die die geringsten Chancen haben, einen bestimmten Beruf zu erreichen, richtig?1. Ja, Chancengleichheit ist dann erreicht, wenn jedes Individuum zumindest hypothetisch die gleichen Chancen dazu hätte ein Astronaut/erfolgreicher Unternehmer/Anwalt etc. zu werden.
Das stimmt nur in bestimmten Fällen. Eine soziale Stellung macht jemanden nicht unbedingt zu einem besseren Arbeiter. Ein Arbeitgeber, der jemanden wegen der sozialen Stellung bevorzugt, handelt irrational, da er letztlich weniger von diesem Arbeitnehmer profitiert.Dies schließt nicht aus, dass es teils erhebliche Unterschiede zwischen den Individuen gibt. Wohl aber, dass einige Individuen aufgrund ihrer sozialen Stellung bereits einen großen Vorteil gegenüber anderen Individuen haben, ohne individuell mehr Einsatz gezeigt zu haben.
Dazu braucht es keinen Staat oder Zwang. Du kannst doch an die Menschen plädieren, sich für andere Menschen einzusetzen.Allerdings plädiere ich auch dann für eine großzügige soziale Unterstützung des Staates der jedem Individuum, unabhängig des Erfolges am Markt, ein gewisses menschenwürdiges Leben verspricht mit Teilhabe an der Gesellschaft.
Natürlich, aber der wesentliche Unterschied ist, ob diese Ordnung aktiver oder passiver Natur ist. Es ist möglich ein völlig passives Gesetzwesen zu installieren, das nur dann einschreitet, wenn ein individuelles Recht gebrochen wurde.2. Ja, nach meinem Modell kann es keine totale Abwesenheit des physischen Zwangs geben. Ich halte eine totale Abwesenheit des Zwanges auch nicht für möglich, bzw. erwünschenswert. Freiheit ist paradoxerweise immer auch mit einer Ordnung (etwa gesetzlicher Rahmen) verbunden.
Rassismus ist ein Symptom mangelndem Egoismusses, Armut ist relativ (und meist durch deine Regeln verursacht).Ich beanspruche für meine Definition auch nicht objektiver zu sein als deine, wohl glaube ich aber, dass meine Definition besser dazu geeignet ist die Realität zu beschreiben als deine, da Individuen nun einmal nicht nur durch physische Gewalt eingeschränkt werden können, sondern vor allem auch durch Armut, Mangel an Bildung, Rassismus etc.
Sandverkäufer in der Wüste? Eisdiele am Nordpol? Schneeräumer in der Sahara? Wasser für einen Halbverdursteten?3. Ich soll jetzt die Beschaffenheit eines Hammers in eine objektive Funktion umrechnen? Dies halte ich nicht für möglich. Mein Post bezog sich nur darauf, dass der Wert einer Sache nicht vom Individuum abhängt, sondern von der Beschaffenheit der Sache. Was ist daran nun falsch?
Korrekt.
Wobei ich die Zukunft als offen betrachte. Wir haben einen freien Willen und wir haben in der Hand, was wir aus ihr machen.
Außerdem nehme ich zuerst an, dass jeder Mensch rational ist, solange er nicht das Gegenteil durch seine Handlungen beweist (-> Straftat).
Straftäter können mir gestohlen bleiben
Kurzfristig, ja. Langfristig zahlt sich kein Verbrechen aus.
Eigennützig ist, wenn man sich selbst erhalten kann und eigene Ziele verfolgt - nicht wenn man sich von anderen abhängig macht und die Kreativität anderer zerstört.
Was hälst du eigentlich von geistig / körperlich Behinderten?
Man kann sich auch Illusionen machen, dass man der glücklichste Mensch auf Erden ist und jeden Tag lachend durch die Straßen hüpfen. Man kann sich auch irgendwelche Drogen injezieren und 'glücklich' sein.Du hast das nicht ansatzweise bewiesen. Die Punkte, die du genannt hast sind nur Möglichkeiten, dass es sich vielleicht nicht auszahlt.
Außerdem heißt ein Gefängnisaufenthalt nicht unbedingt, dass sich das Verbrechen nicht ausgezahlt hat.
Wenn jemand 10 Jahre lang über Erpressung, erzwungene Prostitution o.ä. im Saus und Braus lebt und dafür xx Jahre bekommt kann er durchaus sagen: "Hat sich trotzdem gelohnt. Es lebt sich ja auch im Knast nicht so schlecht".
Und du glaubst, dass diese Menschen in der ihnen bestmöglichen Welt gelebt haben?Es gab sicher in der Menschheitsgeschichte genug Anführer/Herrscher/Diktatoren die sich freudig durchs leben vergewaltigt haben ohne je dafür belangt zu werden.
Da gilt das gleiche Maß wie bei anderen Menschen auch. Wenn sie die Rechte anderer verletzen - warum auch immer - gehören sie bestraft oder zumindest gehört der Rest der Menschen vor ihnen geschützt.
Ansonsten ist jeder Mensch potentiell rational und (jetzt oder in Zukunft) mir von (potentiellem) Nutzen. Kinder sind z.B. geistig und körperlich sehr behindert. Diese Behinderung legen sie von selbst mit der Zeit ab. Bei erwachsenen Menschen mit Behinderung könnten neuartige Therapien zum Erfolg führen, wir kennen die Zukunft ja nicht.
Man kann sich auch Illusionen machen, dass man der glücklichste Mensch auf Erden ist und jeden Tag lachend durch die Straßen hüpfen. Man kann sich auch irgendwelche Drogen injezieren und 'glücklich' sein.
Hinsichtlich der eigenen Verwirklichung und des eigenen Lebens sind alle drei Alternativen wertlos, man hat nicht langfristig gedacht.
Gute Leistungen nach Beurteilung des Staates. Gute Schüler, die aus schlechteren sozialen Verhältnissen kommen, werden im aktuellen Schulsystem benachteiligt.Zu 1: Nein, Chancengleichheit bedeutet nicht, dass alle gleich behandelt werden müssen, wohl aber, dass es vermieden werden sollte, dass einigen Schülern etwa trotz guter Leistungen der Platz an einer guten Universität verwehrt wird.
Wo ist dies denn nicht der Fall?Man kann nun einmal erst dann von einer "streng dich an"-Mentalität sprechen wenn es überhaupt möglich ist durch Leistung aus sich etwas zu machen. Das einige Menschen immer besser aussehen oder klüger sind als andere hat damit nichts zu tun, es geht allein darum, dass sie überhaupt Potenzial besitzen und die Rollenverteilung nicht schon von Geburt an feststeht. Deshalb behaupte ich übrigens auch, dass dies allein schon aus Effizienzgründen sinnvoller wäre (jeder kann sich tatsächlich auf das spezialisieren was er will und am besten kann).
Langfristig ist es besser.Zum Egoismus: Ich finde deine Form des rationalen Handelns riecht ein wenig nach Hippieegoismus. Ich finde es egoistisch-rationaler, wenn ein Diktator vergewaltigend und mordend sein System aufrecht erhält, als wenn er versucht, dass es seinen Mitmenschen gut geht.
Vielleicht, aber ich weiß nicht, wie Chancengleichheit umgesetzt auszusehen hat.Es geht mir in erster Linie um das Prinzip der Chancengleichheit, welches man generell schon einmal als ein erstrebenswertes Ideal betrachten sollte (falls nicht bitte Argumente aufführen).
Und wie soll man diese Schwachen auf das Level der besonders talentierten heben?Chancengleichheit muss zudem nicht so herbeigeführt werden wie du es glaubst, man könnte dies z.B. auch für speziellen Förderunterricht für Schwache, bzw. besonders talentierte Schüler nachdenken.
Wie genau fördert ein Abschluss mit besonderem Prestige die tatsächliche Leistung im Job? Gäbe es nur rationale Konsumenten und rationale Arbeitgeber, wäre Prestige (, Titel etc.) nicht besonders relevant.Und nein, Chancengleichheit ist in unserer Gesellschaft einfach nicht gegeben, man richte vor allem den Blick auf die USA, welches dir ja noch am ehesten zusagen würde. Der Großteil der Studenten von Eliteuniversitäten kommen aus wohlhabenden Verhältnissen, das kann kein Zufall sein. Es ist auch absurd zu glauben dies würde keinen wirklichen Nachteil darstellen, man könne ja auch auf eine schlechte staatliche Universität und müsse sich halt ein bisschen anstrengen, auch dann hat der Harvardabsolvent tausend mal bessere Karten, allein schon weil sein Abschluss ein besonderes Prestige besitzt.
Ich kritisiere weiterhin, dass dein Hippieegoismus ein zu abstraktes Modell darstellt. Wenn Hans Lust auf einen Lolli hat und ein Kind sieht welches einen Lolli lutscht, so wäre es rational dem Kind diesen Lolli wegzunehmen. Davon hat das Individuum sicherlich einen höheren direkten Nutzen als wenn er dies nicht täte weil er durch diese böse Tat dazu beitragen würde, dass die Welt in der er lebt schlechter würde. Du definierst dir also deine Begriffe wie Freiheit oder Egoismus zurecht.
Nein. Erst einmal gibt es eine Intervention der Polizei. Ignoriert man die, hätte er durch seinen Diebstahl auch nur lediglich einen quantiativ und keinen qualitativ höheren Nutzen.
Wenn er das bestmögliche Leben leben möchte (in deinem Beispiel: den bestmöglichen Lutscher lutschen möchte), so wäre eine solche Handlung irrational. Durch den Diebstahl werden die Lutscherbesitzer verunsichert, sie werden seltener mit ihrem Lutscher vor die Türe gehen. Dies trifft die Lutscherindustrie, es ist ein Rückkang des Lutscherumsatzes zu verzeichnen. Dies wiederum trifft die Entwicklungsabteilung der Lutscher, Hans hat somit seine Chance auf den ihm bestmöglichen Lutscher zerstört. Durch den Diebstahl gibt er sich mit einem qualitativ weniger guten Leben zugunsten eines kurzfristig, quantitativ besseren Lebens hin.