@comeondieyoung:
Welche Qualifikation hat denn Kafka als bedeutender deutscher Autor? Woran erkenne ich seinen literaturhistorischen Wert? Und für mich persönlich ist Kafka nunmal "Mist", langweilig, ohne interessante oder lehrreiche Aussage oder Inhalte. Hat somit jegliche Zielsetzung eines guten Buches für mich verfehlt. Und meine Qualifikation ist schlicht meine persönliche Meinung. Die kann jeder so gering oder hoch schätzen, wie er möchte. Gerne kann man mich auf für dumm oder ignorant halten, wenn man sich dann besser fühlt. Aber wer das in der Öffentlichkeit (und da sind wir hier) tut, der sollte vielleicht wenigstens in der Lage sein, ein paar Argumente anzubringen. Ich schreibe ja auch nicht, daß alle "Kafkafans" verstörte Psychopathen sind, bloß weil ich Kafka nicht mag.
Und wie messe ich Tolkiens Einfluss? Also wenn ich mal so ins Blaue hinein rate, dann hat sich allein Herr der Ringe wohl weltweit öfter verkauft als alle Werke Kafkas zusammen. Seine Bedeutung liegt also zumindest darin, daß er von mehr Menschen gelesen wurde.
Ich gebe Dir Recht, daß der Herr der Ringe, wohl etwas lang ist und nur Auszüge zu lesen sehr schwierig. Aber insgesamt finde ich es einfach schade, daß in der Schule einfach keine "interessanten" Bücher gelesen werden bzw. ich da auch einfach Pech hatte. Wie gerne hätte ich mal den kleinen Prinzen oder auch Märchen (Grimm, Andersens - absolute Weltliteratur) gelesen. Aber eher schaffen es "Rohrkrepierer" wie der Radetzkymarsch in die Oberstufenlehrpläne. Immerhin ist der soweit ich weiß direkt nach meinem Abi wieder rausgeflogen...
Und zu "Außerdem muss man erwähnen, dass es die Schule nicht als Aufgabe sieht den Schüler für etwas zu begeistern, sondern ihm eine Bildung zu erteilen." Die mehrzahl der Pädagogen würde mir wohl zustimmen, wenn ich behaupte, daß es der vernünftigste Weg ist, Begeisterung zu wecken, um "Bildung zu erteilen".
@BigBadWolf:
Diese Meinung kann ich völlig akzeptieren. Wenn man für Fantasy nix übrig hat, ist es sicherlich völlig uninteressant. Und selbst für Fans ist wohl die Einführung ziemlich langatmig und anstrengend. Hätte ich nicht vorher den Hobbit gelesen, vielleicht hätte ich tatsächlich den Herrn der Ringe nach 50 Seiten weggelegt. Aber ich hab mich "durchgequält" und bin froh darüber, da ich ihn insgesamt für das beste Buch halte, daß ich kenne.
Bei Kafka hatte ich ein solches "Aha"-Erlebnis nicht, aber es ist natürlich absolut möglich, daß ich nur unglaubliches Pech hatte oder zu dumm bin. Es könnte auch sein, daß die Gravitation garnicht so funktioniert, wie wir uns das vorstellen...