Gute Frage, schwer zu sagen. Bin ja auch ein Scheidungskind weshalb das Verhältnis zu meinem Vater eher kühl ist, obwohl es so shclimm wie bei einigen anderen hier nicht ist, regelmäßigen Kontakt gibts immer. Er ist für mich eher ein Negativvorbild als eine Person mit wenig Rückgrat der gerne jammert. Hat mich auch in meinem Auslandsjahr nicht mal hier besucht weil es für ihn zu "schwierig" war hierher zu kommen (Flug buchen ist ja so ein Aufwand). Was ich so interpretiere, dass er an mir doch nur oberflächlich interessant bin (familiäre Pflicht) - aber ja, die Scheidung war als ich 6 war, er war vorher auch nicht immer daheim, dementsprechend sauer war ich auf ihn und das Verhältnis war ziemlich schlecht für ein paar Jahre, seit er eine Freundin hat und ich auch Elter und reifer bin und es ihm nicht mehr so schwer mach ist das Verhältnis aber gut. Ich bin auch stolz auf ihn, dass er mein Coming-Out entgegen aller Erwartungen (konservativ, katholik, blöde Bemerkungen über prominente Schwule) sehr gut aufgenommen hat.
Der Freund meiner Mutter (Stiefvater für mich auch ohne Heiratsurkunde) ist für mich eig. mehr eine Vaterfigur, wir teilen halt viele Interessen, er war halt mehr da, grad in wichtigen Phasen wie Pupertät, Führerschein, ... Ich glaub er hat mich auch in vielerlei Hinsicht ziemlich geprägt.
Als Erkenntnis hat sich bei mir wohl gezeigt, dass Blut eben nicht wirklich dicker als Wasser ist, und Bindungen oft anders entstehen.
Ein wichtiger Aspekt vielleicht von meinem Stiefvater ist, dass man nicht alles planen kann sondern vieles sich eher so ergibt, und das man nur so viel Geld braucht um Sorgenfrei zu überleben (ohne Schulden + Existenzängste) und was drüber ist schadet nicht, aber ist ned wirklich wichtig.
Schuld geben tu ich meinem Vater an der Scheidung nicht, meine Eltern haben einfach nicht zusammengepasst. Aber ja ich kann auf jeden Fall besser mit meiner Mutter und bin froh das ich bei ihr aufgewachsen bin - mit meinem Vater wär es viel schwieriger gewesen.