Um glücklich zu sein musst du das wollen, was du hast, um unglücklich zu sein musst du das wollen, was du nicht hast. Nicht mehr und nicht weniger. Diese "ein Haus, eine Frau, Job, Hund und Kinder, dazu noch ein paar nette Stories zum erzählen" - Menschen sind nicht zufrieden oder gar glücklich, weil sie diese Dinge haben, sondern weil sie diese Dinge wollten. Diese Ziele sind nicht aus eigenem Antrieb, als rationale Schlussfolgerung entstanden, sondern parasitär aus dem Umfeld gesaugte Wunschvorstellungen einer Gesellschaft.
Ich kritisiere hier nicht den Akt des Aneignens solcher Wunschphantasien. Solange diese auf der motivierenden und nicht auf der demotivierenden Seite der Entscheidungswaage liegen, sind diese gesellschaftlich dienenden, von der Mehrheit der Bevölkerung angestrebten Ziele, ein gewünschtes Mittel der Sozialisation. Zu früheren Zeiten hat man dafür die Bibel, mit der profanen Vorstellungen von Geboten und Bedingungen für das ewige Glück nach dem Tod, genommen. Heutzutage denken die Naturwissenschaftler in Spé natürlich sie seien zu intelligent um auf solch irrationale Konzepte hereinzufallen.
Nein, was mich stört ist das "Wollen" an sich. Seit der Metaphorisierung durch die Sprache, seitdem wir Verbildlichungen unserer Umwelt in unser Gedächtnis rufen können, ohne mit dem Finger darauf zu zeigen, sind wir versessen darauf uns immer abstraktere Konstruktionen immer abstrakterer Logik zu errichten. Vor allem dieses Zukunftsdenken, mit allen dazugehörigen bereits erwähnten Wunschvorstellungen, und das Vergangenheitsorientierte Bildersammeln. Da stellt ein alter Sack doch tatsächlich ein Video von ein paar Idioten, welche ihren Hormonausstoß missinterpretieren, ins Netz und weckt den Wunsch nach "Abenteuern" in uns. Was für ein triviales, unproduktives Unterfangen (vorrausgesetzt Motivation war das erstrebte Ziel). Man gewinnt keinen Nutzen durch reines Wollen, das einzige was man damit machen kann, ist mit anderen Wollern auszutauschen was man heute so wollert.
Das einzige Ziel, dass ich mir daher gesetzt habe ist mit dem "Wollen" aufzuhören. Mit dem Wollen in der Zukunft und mit dem Wollen im Jetzt. Wenn ich friere, dann tue ich entweder etwas dagegen oder ich finde mich damit ab, das es nunmal für den Moment so zu seien hat. Ich werde nicht anfangen nicht mehr frieren zu wollen, weil es absolut nichts ändert.
P.S. An alle 3er-Fetischisten: Die einzigen 3er Varianten, die wirklich funktionieren sind MMF oder MMM. In beiden Fällen werdet ihr eure Angst vor Schwänzen überwinden müssen.
OT: Ich will Diamant Liga Platz 1 erreichen, bevor HOTS herauskommt.