Was darf der AG

Shihatsu

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Dein Arbeitgeber kann dich auf Dienstreise schicken, kann dich pausenlos überwachen, kann dich (unter gegebenen Umständen) an einen anderen Arbeitsort versetzen, kann dich kurzfristig einteilen, kann dir in Tendenzbetrieben bestimmte Meinungsäußerungen untersagen, kann dir in kirchlicher Trägerschaft Vorschriften bzgl. deines Privatlebens machen usw. usf.
Ich weiß, du bentuzt das nur um dein Argument zu stützen und das ist nicht dein Kernaspekt, aber zu diesem Teil des Posts muss ich eines sagen:
Nein, kanner nicht - nicht so pauschal wie du das hier aussehen lassen willst. Der AG muss IMMER auf deine Persönlichkeitsrechte Rücksicht nehmen.
 
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@Shihatsu: Was genau von den aufgeschriebenen Punkten darf ein AG denn nicht? Natürlich gilt das immer unter der Prämisse, dass das im Arbeitsvertrag jetzt nicht explizit ausgeschlossen ist. Am ehesten wohl das "pausenlos überwachen", was natürlich etwas überspitzt ist; in der Toilette darf er das wohl nicht.
Und wo wir dabei sind: Du als alter Betriebsrat-Hase: Wie siehst du das mit der Vorschrift zur Kommunikation, gerade nach außen? Empfindest du da eine Gender-Vorschrift als zu großen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte?
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Ich weiß, du bentuzt das nur um dein Argument zu stützen und das ist nicht dein Kernaspekt, aber zu diesem Teil des Posts muss ich eines sagen:
Nein, kanner nicht - nicht so pauschal wie du das hier aussehen lassen willst. Der AG muss IMMER auf deine Persönlichkeitsrechte Rücksicht nehmen.

Kommt drauf an was du dir darunter vorstellst, was ich geschrieben habe. Wenn du, wie tic0r sagt, auf der Toilette filmen meinst, kann er das natürlich nicht. Aber dein Arbeitgeber kann dich anlasslos mehr oder weniger in deiner Arbeitstätigkeit komplett kontrollieren, wenn er das will.
 

Shihatsu

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Nee, kann er nicht. Weder anlasslos, noch komplett - das verbieten gleich mehrere Gesetze.
 
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Aber Shi, das ist doch jetzt Korinthenkackerei. Der AG darf bei mir Arbeitszeiten kontrollieren, was ich gemacht habe und auch welche E-Mails ich geschrieben habe. Das ist quasi mein kompletter Arbeitsinhalt. Und das ist insofern anlasslos, weil ich ihm keinen Grund dafür gegeben habe, das kontrollieren zu müssen. Natürlich wird das offiziell anders begründet, und er muss das auch ankündigen. Aber faktisch erlebe ich es in meinem Arbeitsalltag im Berufsleben wie das Gustavo darstellt. Kannst du mal ein Beispiel für deine Position bringen, damit man sich das etwas besser vorstellen kann?
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Nee, kann er nicht. Weder anlasslos, noch komplett - das verbieten gleich mehrere Gesetze.

Redest du von technischer Überwachung, also Videoaufzeichnung oder Keylogger oder sowas? Daran denke ich nämlich nicht.
 
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Also ich kenne das auch so, dass der Arbeitgeber zur Kontrolle der Emails oder ähnliches einen konkreten Anlass braucht (Ärger mit einer anderen Abteilung z.B.). Kann aber natürlich sein, dass das so ne Tarifsache ist, Shi wird das besser wissen.
 
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Afaik darf der AG deine offiziellen Mail-Accounts kontrollieren, solange das nicht geheim passiert. Einen konkreten Anlass braucht es dafür nicht. Klar, deine Privat-Accounts darf er nicht lesen, darf dir aber während der Arbeitszeit die Nutzung dieser verbieten. Ob er es dann tatsächlich macht ist natürlich ne andere Frage.
 

Shihatsu

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Das ist keine Korintenkackerei, das ist handfestes Arbeitsrechtswissen.
Der AG darf Arbeitszeiten kontrollieren. E-Mails inhaltlich regelmässig mit technischen Hilfsmitteln kontrollieren darf er nicht, es ei denn das ist individuell im Arbeitsvertrag festgelegt oder per Betriebsvereinbaarung festgelegt - Ausnahmen wie Anlass lassen wir mal raus. Und nein, da wäre die Verhältnismässigkeit ohne Anlass nicht gegeben und das Persönlichkeitsrecht würde schwerer wiegen. Er darf sich das durchaus mal probeweise zeigen lassen - zeig mir mal was du so machst. Das darf er sogar (mit Anlass!) für eineng ewissen Zeitraum regelmässig, aber dafür brauch es dann Kontrolle von Dritten zur Wahrung der Rechte des Überwachten.

Um das mal zu erklären: Er darf das überwachen um sicherzustellen das E-Mails nicht privat benutzt werden. DAS ist die Verhältnismässigkeit. Dafür muss ernicht jede Mail inhaltlich überprüfen und darf das deshalb nicht. (Darf man den Arbeitsplatz auch für private Zwecke nutzen darf der AG gARNICHTS überprüfen).

Beispiel:
Chef weiß nicht was AN xyz macht. Chef sagt "Zeig mal deine E-Mails" - erlaubt. Chef sagt "Schreib mir mal deine Tätigkeiten viertelstündlich genau auf" - erlaubt für einen bestimmten Zeitraum (maximal 3 Monate).
Nicht erlaubt: Länger als 3 Monate Tätigkeiten protokollieren, täglich in die E-Mails reingucken für einen längeren Zeitraum > 14 Tage, jegliche Form der dauerhaften anlasslosen Videoüberwachung und im allgemeinen alles was zu einer Leistunskontrolle herangezogen werden kann.
 
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Interessant. Bezieht sich das mit dem begrenzten kontrollieren nur auf technische Hilfsmittel? Mein aktueller Chef hat z.B. für alle Mailaccounts in der Firma ein Catch all für sich eingerichtet. Er kriegt also grundsätzlich _alle_ Mails von allen Mitarbeitern und Angestellten, ein- und ausgehend, dauerhaft. Das wäre ja nach deinem Wissensstand verboten? Oder bezieht sich das, siehe Frage oben, nur darauf, wenn er das mit technischen Hilfsmitteln kontrollieren würde?
Könntest du mir dazu einen Link schicken? Mich nervt das schon, aber ich dachte immer weil er das so angekündigt hat, darf er das auch. Würde ihm das gern um die Ohren hauen. :D
 

Shihatsu

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Äääää ja klar, einfach mal anlasslos alle lesen. Nein, darf er nicht, es sei denn es gibt eine BV dazu - habt ihr einen BR?
 
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Wir sind ne kleine Firma mit 10 Personen, wir haben keinen Betriebsrat. :D BV gibt es auch nicht, nur individuelle Arbeitsverträge. In meinem steht, dass betriebliche Mailadressse nicht für private Nutzung gebraucht werden darf, mehr nicht. Das mit Catch-all hatte der AG nur mündlich mitgeteilt. Irgendwie sehe ich nur in deinem Link nicht, dass ich da etwas handfestes habe. Es geht hier ja weder um eine Kündigung, noch hat der AG die Kontrolle geheim gehalten. Ansonsten steht da noch was, dass unangekündigte Kontrollen einen Anlass benötigen, siehe Abwesenheit oder konkreter Strafverdacht. Oder hab ich da jetzt was überlesen?
 
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Wobei ich mich ja bei solchen Geschichten immer ein bisschen frage, warum man das Private offenbar über Firmengeräte abwickelt. Wir sind doch heutzutage sowieso alle mit unseren Smartphones verwachsen :ugly: und da kommt der Arbeitgeber nicht dran, egal wie er sich auf den Kopf stellt :birb:
 

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Wobei ich mich ja bei solchen Geschichten immer ein bisschen frage, warum man das Private offenbar über Firmengeräte abwickelt. Wir sind doch heutzutage sowieso alle mit unseren Smartphones verwachsen :ugly: und da kommt der Arbeitgeber nicht dran, egal wie er sich auf den Kopf stellt :birb:
Ich mach das, weil ich eh den ganzen Tag auf der Arbeit chille und keine Lust habe zwischen Handy und PC zu wechseln plus am PC kann ich drucken. Wir dürfen aber alles auch komplett privat nutzen, bei uns gibt es eh keine Arbeitszeiten oder sowas, daher np. Beim Arbeitsrecht ist ja auch noch ne riesen Diskrepanz zwischen Gesetz und Wirklichkeit - witzigerweise gerichtlich bestätigt. Nach Arbeitszeitschutzgesetz darf man zB maximal 48 Stunden/Woche arbeiten als Regel. Versuch mal nen Berater oder GK Anwalt zu finden, der so wenig arbeitet. Arbeitsgerichte sagen da aber: "joa steht zwar so im Gesetz, aber wer so viel verdient, der braucht keinen Schutz durch das Gesetz" und ciao.
 

Shihatsu

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"Eine Überwachung ins Blaue hinein ist nach der Rechtsprechung des BAG unzulässig "
"Danach müssen Überwachungsmaßnahmen im Hinblick auf den Datenschutz den „vernünftigen Erwartungen der betroffenen Person“ entsprechen (DSGVO, Erwägungsgrund 47, 50). "
Andere Link:
"1. Die Kommunikation des Arbeitnehmers via E-mail unterliegt dem Schutz des allgemeinen Persönlichkeitsrechts, das als sonstiges Recht im Sinne von § 823 I BGB auch im Privatrechtsverkehr Geltung beansprucht.

Eine pauschale und undifferenzierte Überwachung des eMail-Verkehrs der Arbeitnehmer verstößt grundsätzlich gegen das allgemeine Persönlichkeitsrecht.

Der Arbeitgeber ist befugt, im Einzelfall Kenntnis vom Inhalt dieser Kommunikation zu nehmen, sofern ein berechtigtes betriebliches Interesse hieran besteht und der Zugriff unter Berücksichtigung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts des Mitarbeiters verhältnismäßig ist."
 

Benrath

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Ich habs mal ab dem Punkt wo @Shihatsu eingesteigen ist rausgeteilt, weil es imho ein eigenes Theam wert ist und sonst die andere Diskussion derailed.

@ticor liest bzw scannt er dann wirklich die Mails von 10 MA? wie affig.
Ich hätte keinen Bock auf diese Atmosphäre.
 
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Er kriegt auf jeden Fall alle jo, reagiert natürlich nur auf einen minimalen Teil davon. Zumal ich ihn ja eh in CC setze bei den Mails, die wirklich wichtig sind (nach meiner Einschätzung). Aber es kommt dann hin und wieder vor, dass er in der Regelbesprechung auf was Bezug nimmt, was in ner Mail stand die gar nicht an ihn adressiert war. Mich schränkt es nicht wirklich ein, weil ich quasi immer meinen Kollegen mit in CC nehme; wir machen gemeinsam Niederlassungsleitung und wollen beide, dass der jeweils andere immer Bescheid weiß. Privates verschicke ich von meinem privaten Mailaccount und gut ist.
Aber ich hätte das gern rechtlich in der Hinterhand, wenn er mich mal nervt. :deliver:
 
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Wäre ich sofort raus, ist ja nicht so als würde man nicht an jeder Ecke mit Jobs zugeworfen werden... als was arbeitest du denn?
 
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Verkehrsingenieur. Die Branche ist etwas schwer, weil da zwar viel Geld drin steckt, sich dafür aber relativ wenige Firmen quasi die Klinke in die Hand geben und die Stellen daher begrenzt sind. Ansonsten gibt es nur nen riesen Haufen kleiner Ingenieurbüros, aber ich bin jetzt auch schon ne Weile dabei und mache bei uns wie gesagt Niederlassungsleitung, dementsprechend will ich auch nicht irgendwo anders wieder nur als kleiner PM arbeiten. Und was anderes kriegst du da in der Regel nicht, sind eigentlich immer kleine, privat geführte Unternehmen.
Finally hab ich keinen Bock nach BW oder Bayern zu ziehen, dementsprechend ist Siemens und die anderen 3/4 Großunternehmen auch nix für mich.
Und ich hab im Gegenzug auch einige Freiheiten: In dem Bereich ist reines home office z.B. noch nicht so verbreitet, das hängt der IT Branche noch hinterher, hab ich aber aktuell. Und auch viel gestalterischen Freiraum - der eben nur immer mitgelesen wird. D:
 

parats'

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Redest du von technischer Überwachung, also Videoaufzeichnung oder Keylogger oder sowas? Daran denke ich nämlich nicht.
Kannst du das etwas spezifizieren? Ich hatte nämlich zuerst auch mehr an deine Beispiele hier gedacht, die du offensichtlich nicht meinst.
Geht es dir dann explizit um sowas wie Leistungskontrolle? Klassisches Beispiel wären jetzt ein tracking von Vertriebsmitarbeiterin hinsichtlich Umsatz etc. pp.
 

zoiX

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Kannst du das etwas spezifizieren? Ich hatte nämlich zuerst auch mehr an deine Beispiele hier gedacht, die du offensichtlich nicht meinst.
Geht es dir dann explizit um sowas wie Leistungskontrolle? Klassisches Beispiel wären jetzt ein tracking von Vertriebsmitarbeiterin hinsichtlich Umsatz etc. pp.
Erlaubt nicht Office 365 schon einiges an Überwachung bezüglich "Wie lang arbeite ich an Dokument xy?", "Wie viele Tastenschläge mache ich dabei pro Zeiteinheit?" etcpp.
Ich kriege jedenfalls bei der Arbeit auch regelmässig automatisiert Informationen darüber, wie viel Zeit ich mal wieder in Meetings verschwendet habe und zu welchen Uhrzeiten ich scheinbar am produktivsten bin. Natürlich nur für mich persönlich :mond:

Kollege meinte mal, das solche Statistiken mit Bordmitteln der aktuellen Officesuite erhoben und an den AG weitergeleitet werden können. Ob und in welchem Maße das hierzulande rechtens ist - kA.
 

Shihatsu

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Es ist in Deutschland nicht rechtens, denn damit wird etwas erreicht das in Deutschland erst mal per se verboten ist: Die elektronisch gestützte Leistungskontrolle. Aber hier gilt natürlich: Wo kein Kläger da kein Richter.
Prinzipiell ist Microsoft365 in Deutschland eh nur mit ganz viel "ja aber" und "dann muss man aber auch yxz machen" erlaubt. Und das tröppelt auch langsam runter von oben.

Edit: Mit per se verboten meine ich übrigens "Mitbestimmungspflichtig" - also ohne BR geht da nichts. Wer in einem Laden ohne BR arbeitet ist eh Freiwild, und wer in einem Laden unter 20 MA arbeitet hat nichtmal Kündigungsschutz...
 
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Mein aktueller Chef hat z.B. für alle Mailaccounts in der Firma ein Catch all für sich eingerichtet. Er kriegt also grundsätzlich _alle_ Mails von allen Mitarbeitern und Angestellten, ein- und ausgehend, dauerhaft.
holy shit ist das krass!
wissen das auch leute die explizit dir emails schreiben?
 

Gustavo

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Kannst du das etwas spezifizieren? Ich hatte nämlich zuerst auch mehr an deine Beispiele hier gedacht, die du offensichtlich nicht meinst.
Geht es dir dann explizit um sowas wie Leistungskontrolle? Klassisches Beispiel wären jetzt ein tracking von Vertriebsmitarbeiterin hinsichtlich Umsatz etc. pp.

Ich denke hauptsächlich an Leute, deren Arbeitskraft relativ austauschbar ist. Alle hier denken immer an ihren eigenen Job und klar, wenn ich den ganzen Tag am Rechner in meinem eigenen Büro sitze, am besten noch mit Betriebsrat im Rücken, dann sind die Probleme eher anderer Natur* und kleiner, aber es gibt sie auch. Aber umso weniger attraktiv man für den Arbeitgeber ist, umso mehr müssen sich Arbeitnehmer gefallen lassen und das kümmert uns eher so mäßig.
Oder schau dir mal die Methoden an, die Anwaltskanzleien in Deutschland auffahren, wenn es darum geht einen unliebsamen Betriebsrat zu kündigen. Nur weil Arbeitgeber selten so weit gehen heißt das ja nicht, dass das nicht trotzdem möglich ist.




*wobei ich auch da an so jemanden wie Heator denken muss, der ganz offensichtlich sehr gut bezahlt wird, aber von dem dann auch effektiv erwartet wird, ständig on call zu sein
 
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Ich hatte in ner früheren Firma Siemens als Kunde auf deren Siemens eigenen Notebooks musste man bei jedem Start bestätigen dass sämtliche Aktivitäten und der Netzwerkverkehr überwacht wird, (ich glaube immer, aber vlt. stand auch irgendwo kleingedruckt, "bei Bedarf".)
Fand ich krass, aber war offensichtlich erlaubt. 🤷‍♂️

Die Admins vor Ort haben die Festplatten der Geräte, mit einer "Ersatzfestplatte" auf der ein Stock OS war, ausgetauscht.
Hat wohl keinen groß gestört. Waren eben aber auch die Admins und IT-Techniker. Der 0815 Büro Hampelmann konnte das natürlich nicht.

Als ich noch als Admin für kleinere Unternehmen* gearbeitet habe kamen da auch lustige Anfragen, von Überwachungskameras auf die Bildschirme der Mitarbeiter, bis "bitte den kompletten Mail Verkehr des letzten Jahres für MA xyz heimlich freischalten".
Hab mich da immer geweigert. Im Prinzip langweilt mich Datenschutz total, aber ich hab auch keine Lust auf so eine Spitzel Funktion

Wenn ihr wüsstest wie viele Admins sämtliche Login Passwörter der MA speichern -> Ist soweit ich weiß auch nicht erlaubt. Du darfst Passwörter natürlich zurücksetzen aber speichern darfst du sie mMn nicht.


*In Großen Datacentern und in der Cloud herrschen ganz andere Regeln. Da geht es sehr Datenschutz konform zu. Da lässt der Workflow sowas teilweise gar nicht zu. Da gibt es dann gar nicht erst die Möglichkeit dir das Passwort des Usern z.B. bei der Erstellung anzeigen zu lassen um es dann "extern" am besten in ner geteilten Excel für den Chef zu speichern.
Und dank MFA kommt der Chef da sowieso nicht mehr so einfach unbemerkt drauf (geht natürlich alles mit entsprechenden Aufwand, z.B. mit nem zweiten virtuellen MFA Device)
 
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In dem Bereich ist reines home office z.B. noch nicht so verbreitet, das hängt der IT Branche noch hinterher, hab ich aber aktuell. Und auch viel gestalterischen Freiraum - der eben nur immer mitgelesen wird. D:
semi-offtopic

1. Bei uns gibt es nach einem gewissen Exodus über die erste Jahreshälfte jetzt relativ entspannte HO-Regelungen (aka eigentlich "mobiles Arbeiten, damit man den Leuten kein Büro ausstatten muss) … sogar für Leute die v.a. Sales am Telefon machen. Da ist der Leidensdruck wirklich groß geworden im Recruiting.
2. Ich finde es ist ein extrem zweischneidiges Schwert weil es bei HO einfach die Typen gibt die genauso performen wie zuvor, wenn nicht sogar viel besser, und die die zuvor schon scheißefaul waren … die sind es jetzt noch mehr. Da wünscht man sich schon die Möglichkeit zur Überwachung bzw. zur Sanktion. Sachstand ist aber, dass die meisten Führungskräfte zu viel Schiss davor haben die Leute zu verlieren selbst wenn sie schlecht sind … weil Recruiting zeitaufwendig, nervig und teuer ist.

Gerade bei juniorigen Positionen finde ich HO ziemlich schwer, weil Onboarding und auch das Entwickeln eines Teamspirit ziemlich schwierig ist. Da wird Arbeit schnell zum Söldnertum und schneller stärker zu einem entfremdenden Element.
 
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Also ich bin im HO definitiv "Gewinnbringender", das entspricht auch eher meinem Naturell.

Im Prinzip "arbeite" ich da dann den ganzen Tag, natürlich mit Unterbrechungen wie Einkaufen, Sport/Spazieren, kochen usw. Wenn ich Lust und Zeit habe, mache ich auch spät abends noch was.
Empfinde das aber auch nicht wirklich als Arbeit, weil ich fast nur Sachen mache die ich sowieso interessant finde und wahrscheinlich allein deswegen schon machen würde.

Wie man merkt lege ich schon extrem viel Wert weitgehend zu arbeiten wann ich Lust habe. Ich lasse mich ungern fremdbestimmen. Irgendwo zum Zeitpunkt x, weil ist halt so, war noch nie was für mich.
Wenn es einen guten Grund gibt, Beispielweise Bios Updates morgens um 5:00 bei Produktivsystemen. habe ich damit kein Problem.
Aber einfach so um 8 irgendwo anzutanzen, weil es so im Vertrag steht, ne danke. Zum Glück gibt es sowas auch kaum noch in meiner Branche, meistens sind das dann so Kernarbeitszeiten -> komm spätestens mal gegen 10:00 Online oder ins Büro und hau frühestens um 15:00 Uhr ab, aber Komm irgendwie so ungefähr auf deine 8h täglich. Damit kann ich mich noch gut arrangieren.
Wir haben jetzt 2:00 Uhr, morgen werde ich Beispielsweise also definitiv erst um kurz vor 10 aufstehen und Online gehen ^^

Arbeitsnachweise würde ich auch nicht erbringen wollen, da muss die Deadline für Projekte als Richtlinie reichen. Ansonsten muss man mir halt vertrauen dass ich schon irgendwas sinnvolles für die Firma oder das Projekt mache, was ich auch meist tue.
 
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parats'

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Arbeitsnachweise würde ich auch nicht erbringen wollen, da muss die Deadline für Projekte als Richtlinie reichen. Ansonsten muss man mir halt vertrauen dass ich schon irgendwas sinnvolles für die Firma oder das Projekt mache, was ich auch meist tue.
Ich arbeite seit bald einem Jahrzehnt auf Vertrauensarbeitszeit. Ich kann dir definitiv sagen, dass sowas eher am AG/Vorgesetzten als am AN scheitert und das hängt vor allem an irgendwelchen verkrusteten Strukturen und der Ansicht, dass man seine Mitarbeiter auf Schritt und Tritt steuern muss. Das mag auf dem Bau vielleicht noch so sein, aber im Büro und speziell in der IT habe ich nicht das Gefühl, dass man seinen Mitarbeitern jeden Mausklick diktieren muss.

Es gibt aber auch eine Kehrseite - man arbeitet mehr und das idR. ohne einen 1:1 Ausgleich wie bei der Gleitzeit.
Von daher ist es nicht für jeden was, aber wer maximale Flexibilität gegen möglichen Arbeitsspitzen traden möchte, fährt hier einfach ideal.
 
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2. Ich finde es ist ein extrem zweischneidiges Schwert weil es bei HO einfach die Typen gibt die genauso performen wie zuvor, wenn nicht sogar viel besser, und die die zuvor schon scheißefaul waren … die sind es jetzt noch mehr. Da wünscht man sich schon die Möglichkeit zur Überwachung bzw. zur Sanktion. Sachstand ist aber, dass die meisten Führungskräfte zu viel Schiss davor haben die Leute zu verlieren selbst wenn sie schlecht sind … weil Recruiting zeitaufwendig, nervig und teuer ist.

Gerade bei juniorigen Positionen finde ich HO ziemlich schwer, weil Onboarding und auch das Entwickeln eines Teamspirit ziemlich schwierig ist. Da wird Arbeit schnell zum Söldnertum und schneller stärker zu einem entfremdenden Element.
Meine Erfahrung ist jetzt nicht, dass ich zu Bürozeiten mehr Möglichkeiten zur Überwachung habe. Also klar, theoretisch könnte ich mich hinter einen stellen und zugucken was er macht, aber in der Praxis hab ich dafür überhaupt keine Zeit.
Meine Arbeit als Verantwortlicher sieht also identisch aus, egal ob ich und/oder die andere Person im HO sind: Ich gebe Arbeitsaufträge und schaue mir das Ergebnis an, in Kombination mit Dauer für die Umsetzung. Dadurch bewerte ich die Leistungsfähigkeit. Gerade bei Neubesetzungen kriegt man aber auch schnell ein Gefühl darüber, wie viel die Person bei dir anklopft und Fragen stellt.

Dass der Teamspirit leidet glaube ich auch, klar ist das ganze viel stärker entfremdet und man hat jetzt kein Familiengefühl unter den Kollegen. Das führt insofern natürlich zu mehr Fluktuation und eventuell in Summe schlechteren Leistungen? Weiß ich nicht, aber da muss ich zugeben bin ich jetzt auch ein Beispiel von: Für mich ist Erwerbsarbeit Söldnertum. Heißt nicht, dass ich nicht auch Spaß an der Arbeit haben kann, aber meine Kollegen sind nicht meine Freunde und das ist für mich klar getrennt. Ich arbeite für den Lebensunterhalt und bin der Firma nicht mehr schuldig als das, was im Vertrag steht. Umgekehrt natürlich genauso.
 
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War es nicht auch ein Unterschied ob man E-Mail zusammen sammelt zu 100% aber dann -Lesen- jener wieder?
Also quasi sammeln darf der AG alles, nur Lesen nicht alle? Offiziel würde er sicherlich nur ein paar Kontrollen offen zugeben, will es sich aber auch nicht unbedingt verscherzen bei seinem Nehmer -> also pickt er erstmal nur welche Harmlose raus um einfach mal Macht zu demonstrieren aka "OBACHT!!! Ich sehe dich!" um dich ebend zu pushen, aber wenn sich da beim AN keine Leistung positiv ändert greift er sich sicherlich beim nächsten Kontrollgang die eher Belastenderen Inhalte gg dich. Ergo wärst so oder so arm dran und musst den kürzeren ziehen.
Weil wenns hart auf hart kommen würde, hätte er bei nem Streit die besseren Karten.
 
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Meine Erfahrung ist jetzt nicht, dass ich zu Bürozeiten mehr Möglichkeiten zur Überwachung habe. Also klar, theoretisch könnte ich mich hinter einen stellen und zugucken was er macht, aber in der Praxis hab ich dafür überhaupt keine Zeit.
Meine Arbeit als Verantwortlicher sieht also identisch aus, egal ob ich und/oder die andere Person im HO sind: Ich gebe Arbeitsaufträge und schaue mir das Ergebnis an, in Kombination mit Dauer für die Umsetzung. Dadurch bewerte ich die Leistungsfähigkeit. Gerade bei Neubesetzungen kriegt man aber auch schnell ein Gefühl darüber, wie viel die Person bei dir anklopft und Fragen stellt.

Dass der Teamspirit leidet glaube ich auch, klar ist das ganze viel stärker entfremdet und man hat jetzt kein Familiengefühl unter den Kollegen. Das führt insofern natürlich zu mehr Fluktuation und eventuell in Summe schlechteren Leistungen? Weiß ich nicht, aber da muss ich zugeben bin ich jetzt auch ein Beispiel von: Für mich ist Erwerbsarbeit Söldnertum. Heißt nicht, dass ich nicht auch Spaß an der Arbeit haben kann, aber meine Kollegen sind nicht meine Freunde und das ist für mich klar getrennt. Ich arbeite für den Lebensunterhalt und bin der Firma nicht mehr schuldig als das, was im Vertrag steht. Umgekehrt natürlich genauso.
# an Söldnertum. Ich bin froh, dass sich HO immer mehr durchzusetzen scheint. Dazu kommen die aktuell exorbitant hohen Mieten. Für mich relevante Stellen gibt es kaum auf dem Land und ich habe 0 Interesse daran in eine Großstadt zu ziehen und das doppelte an Miete zu zahlen.
 
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