Wahlen in Hamburg 2020

parats'

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Es ist soweit, der Wahl-O-Mat ist am Start.
https://www.wahl-o-mat.de/hamburg2020/

Ich editiere mein Ergebnis mal später.

€: es gehen diesmal mehr als 8 Parteien.
RrwVLD3.png


Ich lass es mal unkommentiert. :o
 
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Ein wichtiger Punkt, den ich beim Wahl-O-Maten vermisse ist die Schaffung von wesentlich mehr geschlossenen Wohnplätzen für schwer psychisch kranke Menschen in Hamburg.

Das wird nämlich schon seit Jahren/Jahrzehnten vernachlässigt. In Hamburg gibt es aktuell 16 (!) geschlossene Wohnplätze. Die Patienten versauern dementsprechend monate- bis teilweise jahrelang auf geschlossenen Akutstationen oder werden (nach monatelanger Wartezeit) nach Schleswig-Holstein oder Niedersachsen exportiert, teilweise mehrere hundert Kilometer vom ehemaligen Lebensmittelpunkt entfernt.

Das Problem ist lange bekannt, jedoch wird von der Politik nicht gehandelt und das Bodenpersonal löffelt die Suppe zusammen mit den Betroffenen aus. Die haben nämlich keine Lobby.
 
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Thread kann zu. TE kann nicht mal HAMBURSCH richtig schreiben.
 

parats'

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Du meinst Hambuich. :(
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Wollt grad sagen, wtf ist der am schnacken mit SCH. Das heiss Hamburch mit fehlendem r. So wie Bremen eben Brehm gesprochen wird.

Ich bin bei dieser Wahl etwas hin und her gerissen. Ein guter Freund von mir kandidiert und ich muss so tun als ob ich ihn wähle, aber er ist auf der SPD Liste :kotz: und ich will, dass die SPD für ihre Linksanflüge abgestraft wird und kapiert, dass sie nur als Schröder-SPD 2.0 überhaupt noch eine Existenzberechtigung hat.

Wahlomat ist halt wieder so n bisschen meh, weil es viele vernünftige Antwortoptionen nicht gibt. zB. "Kindertagesstätten sollen komplett kostenfrei sein". Das ist leider keine ja, nein, neutral Frage. Warum soll ein Millionär nichts für ne Kindertagesstätte bezahlen bzw. von der Allgemeinheit subventioniert werden? Sozialleistungen sollten kostenfrei für diejenigen sein, die auf sie angewiesen sind, aber nicht für alle. Dasselbe gilt für Kindergeld und vieles andere, also was kreuzt man da an? Jetzt wähle ich "stimme nicht zu" und der Vote wird so gewertet, als ob ich wollte, dass alle zahlen.

Die Humanisten 67,1 %


FREIE WÄHLER 64,5 %

FDP 60,5 %

AfD 56,6 %

CDU 53,9 %

SPD 52,6 %

ÖDP 51,3 %

Die PARTEI 50 %

Gesundheitsforschung 50 %

TIERSCHUTZ hier! Hamburg 48,7 %

Volt Hamburg 47,4 %

DIE LINKE 43,4 %

PIRATEN 43,4 %

GRÜNE 38,2 %

Tierschutzpartei 38,2 %


wtf sind die Humanisten? Scheinen jedenfalls sehr gut zu sein :birb:
 
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Heator ist Humanist!
Damit ihr es alle wisst!

editiere meine Antworten später rein

edit:
Humanisten und Gesundheitsforschung ganz oben
danach SPD und FDP

ich bin einfach ein extrem guter Mensch
 
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Ich bin bei dieser Wahl etwas hin und her gerissen. Ein guter Freund von mir kandidiert und ich muss so tun als ob ich ihn wähle, aber er ist auf der SPD Liste :kotz: und ich will, dass die SPD für ihre Linksanflüge abgestraft wird und kapiert, dass sie nur als Schröder-SPD 2.0 überhaupt noch eine Existenzberechtigung hat.
Das hört man so oft und ist so eine bescheuerte Aussage:
1. Kommt sie normalerweise von Leuten, die sowieso nie oder fast nie die SPD wählen würden.
2. Was genau wäre bei dieser SPD anders als die letzten Jahre? Was unterscheidet diese SPD von der CDU?
3. Warum sollte das die Talfahrt der letzten Jahre stoppen, in denen die SPD sich genau so verhalten hat?

Fakt ist doch folgendes: Wenn du ehemalige SPD-Wähler fragst dann wird die häufigste Kritik sein, dass die SPD ihre Wurzeln vergessen hat und sich zur CDU 2.0 entwickelt hat. Es gab seit einer Weile überhaupt keinen Grund mehr, die SPD zu wählen.
tl;dr: Wenn dir die SPD zu links ist, dann hat sie sich genau richtig positioniert.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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1. Kommt sie normalerweise von Leuten, die sowieso nie oder fast nie die SPD wählen würden.

Naja ich durfte Schröder zwar leider noch nicht wählen, hab aber damals schon meinen Eltern geraten für Gerhard zu stimmen und hätte es selbst damals wie heute noch getan. Agenda 2010 war genial, das meiste was die Regierung Schröder so gemacht hat, findet meinen Zuspruch.

2. Was genau wäre bei dieser SPD anders als die letzten Jahre? Was unterscheidet diese SPD von der CDU?

Zugegeben nicht viel, das liegt aber daran, dass die CDU ihr konservatives Profil unter Merkel fast vollständig verloren hat (mit Ausnahmen wie die Werteunion und Teile der CSU) und nicht daran, dass die SPD sich irgendwie nach rechts bewegt hätte - im Gegenteil.

3. Warum sollte das die Talfahrt der letzten Jahre stoppen, in denen die SPD sich genau so verhalten hat?

Hat sie ja gerade nicht aus meiner Sicht, sondern sie ist immer mehr nach links gerutscht, was sie für mich eben unwählbar macht. Eine SPD wie die von Schröder wäre für mich eine ernsthafte Option. Eine Partei für die die Wirtschaft eben wichtige Priorität ist und nicht lediglich eine Art Geldautomat, den man ansonsten aber eher stiefmütterlich behandeln darf.
Außerdem hätte es unter Schröder dieses ganze Identitätsgedöns nicht gegeben. Er hätte aufn Tisch gehauen und gesagt "nennt euch wie ihr wollt ihr ollen Zibben, aber hört auf rumzunerven, wir müssen hier echte Politik machen". Und damit wäre Basta.

Wenn du ehemalige SPD-Wähler fragst dann wird die häufigste Kritik sein, dass die SPD ihre Wurzeln vergessen hat und sich zur CDU 2.0 entwickelt hat. Es gab seit einer Weile überhaupt keinen Grund mehr, die SPD zu wählen.
tl;dr: Wenn dir die SPD zu links ist, dann hat sie sich genau richtig positioniert.

Und wenn man Leute fragt, ob sie die SPD von 2002 unter Schröder wählen würde? Dann würden jetzige SPDler vielleicht nein sagen, aber ich garantiere dir, dass dann große Teil der aktuellen CDU und FDP Wähler (und maybe sogar Teile der AfD) ins Grübeln kommen würden.
 
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Das ergibt alles jetzt logisch nicht so viel Sinn.

Dir bewegen sich alle Parteien zu weit nach links und sollten nach rechts zurück; hab ich verstanden, ist deiner politischen Ansicht geschuldet und sicherlich eine Einstellungsfrage. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es keinen Platz für eine weiter rechts stehende SPD gäbe, da potenzielle Wähler dann doch bei Ihren angestammten Parteien bleiben würden, siehe CDU und teilw. FDP. Welches neue Wählerpotenzial sollen sie sich da denn erschließen? Ist doch kein Wunder, dass die meisten Überläufer zu den Grünen gewechselt sind.
Letztlich würde die SPD viel mehr verlieren als gewinnen, wenn sie sich dahin orientiert. Und sorry, aber Agenda 2010 war der größte Fehler in der SPD-Geschichte. Die SPD ist traditionell eine Partei des Arbeitnehmers und der Gewerkschaften, das wurde mit der Agenda 2010 mit Füßen getreten. Sieht man doch auch an den beiden neuen Vorsitzenden: Die sind unbekannt und unerfahren, haben sich aber trotzdem gegen den bekanntesten SPD-Politiker durchgesetzt, weil die Mehrheit dieses "Weiter so" nicht will. Klar, die Entscheidung war knapp, aber da sind ja auch alle drin, die aus taktischen Gründen für Scholz gestimmt haben und nicht aus Überzeugung. Andersrum gibt es dieser Leute nicht.

Dann würden jetzige SPDler vielleicht nein sagen, aber ich garantiere dir, dass dann große Teil der aktuellen CDU und FDP Wähler (und maybe sogar Teile der AfD) ins Grübeln kommen würden.
Und ich garantiere dir, dass der faktische Wechsel dieser Wähler im Vergleich zu den Verlusten, die die SPD mit angestammten Wählern hätte, niemals vergleichbar wäre. Das wirkt auf mich so als würde ich sagen: "Wenn die FDP für die Erbschaftssteuer wäre, für einen Mietoberdeckel und 15€ Mindestlohn, dann würde sie mit Sicherheit Stimmen gewinnen. Vielleicht nicht beim angestammten FDP-Klientel, aber mit Sicherheit würde der ein oder andere SPD- oder Linken-Wähler ins grübeln kommen."

Ich will jetzt den Thread aber auch nicht derailen, für mich hat das hier eh kein Diskussionsbedarf. Wir stehen an komplett unterschiedlichen Stellen im politischen Spektrum und haben daher natürlich auch komplett unterschiedliche Ansprüche an Parteien. Falls du wirklich über die SPD diskutieren willst, können wir das an anderer Stelle weiter machen.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Ich bin mir ziemlich sicher, dass es keinen Platz für eine weiter rechts stehende SPD gäbe, da potenzielle Wähler dann doch bei Ihren angestammten Parteien bleiben würden, siehe CDU und teilw. FDP. Welches neue Wählerpotenzial sollen sie sich da denn erschließen?

Na Wähler wie ich, die 2002 noch SPD gewählt haben oder hätten und sich seitdem von der Partei zunehmend nicht vertreten fühlen. Ich hätte gerne eine sozialliberale Partei mit Aussicht auf Regierungsverantwortung und eine solche war für die Schröder SPD (oder auch noch frühere SPD Programme). Du stellst es so dar, als ob alle CDU und FDP (und AfD) Wähler schon immer da waren. Aber irgendwo sind die Millionen, die die SPD mal gewählt haben und jetzt nicht mehr wählen hin und zwar uA. da hin.

Ist doch kein Wunder, dass die meisten Überläufer zu den Grünen gewechselt sind.
Ist das so? Und seit wann?

Und sorry, aber Agenda 2010 war der größte Fehler in der SPD-Geschichte. Die SPD ist traditionell eine Partei des Arbeitnehmers und der Gewerkschaften, das wurde mit der Agenda 2010 mit Füßen getreten.

Nö wurde es nicht, das verstehen die einfachen Leute aber halt nicht. Aber das Sozialsystem, das wir hatten, war nicht finanzierbar und Deutschland dazu zu dem Zeitpunkt viel zu teuer und deshalb dabei den wirtschaftlichen Anschluss zu verlieren. Ein gestutztes Sozialsystem ist besser als gar keins und ein prekärer Job immer noch besser als nichts.

Die sind unbekannt und unerfahren, haben sich aber trotzdem gegen den bekanntesten SPD-Politiker durchgesetzt, weil die Mehrheit dieses "Weiter so" nicht will.

Ja und das war ein riesen Fehler, wie man jetzt schon sieht und bei den nächsten Wahlen noch deutlicher sehen wird. Das Problem ist eben, dass viele vernünftige Menschen aus der SPD längst raus sind und jetzt so Kevin Kühnerts mehrheitsfähig sind. Eine Katastrophe, die hoffentlich die SPD endgültig töten wird.

Und ich garantiere dir, dass der faktische Wechsel dieser Wähler im Vergleich zu den Verlusten, die die SPD mit angestammten Wählern hätte, niemals vergleichbar wäre.

Wenns die übriggebliebenen "angestammten" Wähler nicht mal mehr auf 10% bringen, ist es vielleicht an der Zeit auf sie zu pfeiffen und sich anderen Gruppen zuzuwenden?

"Wenn die FDP für die Erbschaftssteuer wäre, für einen Mietoberdeckel und 15€ Mindestlohn, dann würde sie mit Sicherheit Stimmen gewinnen. Vielleicht nicht beim angestammten FDP-Klientel, aber mit Sicherheit würde der ein oder andere SPD- oder Linken-Wähler ins grübeln kommen."

Und was wäre daran verkehrt? Die FDP war auch mal eine sozialliberale Partei (sogar in Koalition mit der SPD). Du tust so, als ob Parteien wie Cola wären und ja nichts verändern dürften bzw. bloß nicht zu weit von einem fiktiven Status abrücken dürften. Das ist gerade das Problem der aktuellen SPD. Sie macht Politik für eine Wählergruppe, die 1900 relevant war aber mittlerweile immer egaler wird und das auch noch mit einer Rhetorik und mit Rezepten aus dem Jahr 1900 als ob wir im Manchesterkapitalismus leben würden und nicht in einem überbordenden Sozialstaat.

Ich will jetzt den Thread aber auch nicht derailen, für mich hat das hier eh kein Diskussionsbedarf. Wir stehen an komplett unterschiedlichen Stellen im politischen Spektrum und haben daher natürlich auch komplett unterschiedliche Ansprüche an Parteien. Falls du wirklich über die SPD diskutieren willst, können wir das an anderer Stelle weiter machen.

Zu spät gelesen, sorry :D
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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lol dann ist es ja genau was ich suche. kein wunder, dass die vorne liegen :thumb:
 
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soweit ich weiß, sind die auch sehr religionskritisch eingestellt. steckt imho ohnehin in ihrem namen drin, auch wenn einige da sicher widersprechen würden.

alles in allem gute partei (muss ich bei gelegenheit natürlich nochmal überprüfen per wahlomat). mich wundert, dass heator so große schnittmengen mit denen hat :wave2:


edit:
spd 69,2%
humanisten 69,2%
linke 67,3%
cdu, grüne, fdp 61,5% :eek3:
afd 32,7%

hab locker ein drittel oder mehr übersprungen, da keine ahnung oder irrelevant für mich.
 
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#2 at heator.

Ich vermeide es ja bereits seit längerem mich intensiv mit der deutschen Politik auseinanderzusetzen, weil ich diese ganzen Versager und ihr politisch korrektes Gelaber einfach nicht ertrage.
ABER es ist doch geradezu unübersehbar, dass es für die SPD eine riesen Chance gibt, aber scheinbar sieht sie keiner.
Ich hätte ja fast Lust den Laden zu übernehmen und ihnen mal ein knackiges Programm zu verpassen - dann sehe ich die trüben Tassen und meine Motivation ist gleich wieder weg.

Zur Sache: Ich begreife nicht, warum die SPD Forderungen erhebt, die man eher von den Linken hören sollte und es nur noch um sozialen Ausgleich blablablub geht aber gar keine Politik mehr für die ARBEITNEHMER gemacht wird. Davon gibt es in Deutschland zich Millionen, das ist das größte aller verfügbaren Wählerpotentiale. Und keiner kümmert sich anständig um die.
Ich würde ne ganz einfache Kampagne stricken: Wählt mich (die SPD) in die Regierung und ich VERSPRECHE jedem Vollzeit arbeitenden Menschen in Deutschland binnen 12 Monaten 100 € mehr netto im Monat.
Das erreichen wir durch: Halbierung der GEZ Gebühren, Senkung der EEG-Umlage beim Strom, Senkung der Stromkosten indem die Atomkraftwerke ein paar Jahre länger laufen dürfen (natürlich zum Wohle der CO2 Bilanz!), Senkung der Krankenversicherungsbeiträge indem auch Beamte, Selbstständige und Gutverdiener Zwangsmitglieder werden, Senkung der Rentenbeiträge indem die Vorruhestandsregelung mit 63 sofort gestrichen wird und die Versorgungswerke von Apothekern, Rechtsanwälten etc. eingegliedert werden, Abschaffung des Solis, Senkung der Einkommenssteuer bzw. Anhebung der Freibeträge, Senkung unserer Zahlungen an die EU, konsequentes Schließen von Steuerschlupflöchern für internationale Unternehmen, eine neue Steuer für den Umsatz den Digitalkonzerne in Deutschland erwirtschaften und natürlich Abschieben bis der Arzt kommt und weitere Armutseinwanderung komplett stoppen.
Das ganze noch ein bisschen garnieren mit Sozial und Gemeinschaft - was ja wirklich der Fall wäre, wenn mal alle Schultern im Land gleichmäßig die Lasten des Sozialstaates tragen würden.
Die Leute würden mich lieben.
 

Deleted_504925

Guest
Aber das Sozialsystem, das wir hatten, war nicht finanzierbar und Deutschland dazu zu dem Zeitpunkt viel zu teuer und deshalb dabei den wirtschaftlichen Anschluss zu verlieren. Ein gestutztes Sozialsystem ist besser als gar keins und ein prekärer Job immer noch besser als nichts.
und es ist jetzt finanzierbar, obwohl die sozialausgaben seitdem extrem gestiegen sind? :hum:
weniger arbeitslose hat es auch nicht gebracht, es wird nur anders gerechnet, jetzt sind eben nur "arbeitsuchende" in der statistik.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
und es ist jetzt finanzierbar, obwohl die sozialausgaben seitdem extrem gestiegen sind?

Mit gestiegenen Ausgaben ist das jetzige System heute gerade so haltbar. Das damalige System würde eben noch viel mehr kosten.

weniger arbeitslose hat es auch nicht gebracht, es wird nur anders gerechnet, jetzt sind eben nur "arbeitsuchende" in der statistik.

Das ist jetzt wirklich Volker Pispers Stammtisch. Natürlich werden die Statistiken schöngerechnet, aber trotzdem haben auch in ganz regulären Beschäftigungsverhältnissen mehr Menschen Arbeit.

Die "stille Reserve", also Leute in Maßnahmen, Aufstocker, Leute die sich nicht arbeitslos melden, weil sie sich eh keine Chancen ausmalen usw. wird auf ca. 1,09 Mio. geschätzt. Also mit den offiziellen Zahlen ca. 3,3 Mio. 2005 waren es 4,8 Mio. und das war auch nur die offizielle Zahl, die o.g. Personen, die es auch damals gab, nicht mit erfasste. Kannst es also drehen und wenden wie du willst, es gibt egal nach welcher Betrachtung heute signifikant weniger Arbeitslose.

Aber das hatte bestimmt nur mit externen Faktoren zu tun und rein gar nichts damit, dass deutsche Arbeit einfach zu teuer war.
 
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Deleted_504925

Guest
stille reserven sind ohne aufstocker, da hast du nochmal über 1 mio.
kann man den armen unternehmer aber auch nicht zumuten leute anständig zu bezahlen, wenn man sieht was der mindestlohn für ein harter schlag war.
muss uns ja nicht jucken, hier haben ja die meisten studiert, soll der rest halt sehen wo er bleibt.

da treffen halt unterschiedliche idealvorstellung von einer lebenswerten gesellschaft aufeinander.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Ein Unternehmen steht nunmal regelmäßig im internationalen Wettbewerb mit anderen Unternehmen und wenn die zu wesentlich geringeren Kosten produzieren können, ist das ein massiver Standortnachteil. Das ist eben die Kehrseite der Globalisierung und Internationalisierung, die du an anderer Stelle ja ganz toll findest. Anders kann das nur in einer wesentlich mehr abgeschotteten und nationalen Wirtschaft sein - und damit in einem wesentlich geschlosseneren politischen System.
 

Deleted_504925

Guest
werden pakete die ich bestelle demnächt im ausland ausgetragen?
muss ich zum haarschneiden nach polen fahren?
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Nein aber der Pole kommt hierher und trägt das Paket halt günstiger aus als du. Grund ist die EU-Freizügigkeit, die du ja auch befürwortest.
 

Deleted_504925

Guest
"theoretisch" sollten die auch mindestlohn erhalten, man könnte ja da gesetzeslücken schließen, anstatt zu versuchen mit rumänischen löhnen zu konkurrieren.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Dann werden die halt in Polen von Nachunternehmern zu polnischen Löhnen eingestellt. Ich könnte dir aus dem Kopf noch drei weitere Umgehungsstrategien runterbrechen und ich habe noch keine Minute darüber nachgedacht. Das ist auch gar nicht der Punkt. Der Kern von Agenda 2010 war ja nicht die Löhne zu drücken, sondern die Arbeitslosigkeitskosten in den Griff zu bekommen. Ich sehe nach wie vor keine Alternative bei einer immer weiter zusammenschrumpfenden Arbeiterschaft und nicht ausreichend Nachwuchs, der das System finanzieren kann. Dazu kommt die steigende Lebenserwartung. Abgesehen davon, dass es auch schlicht nicht gerecht ist sich nach ein paar Jahren erwerbsarbeit für viele Jahre aus dem Berufsleben zu verabschieden und trotzdem noch recht gut leben zu können (wir sprechen jetzt nicht von Härtefällen wie Krankheit/Unfall usw.), so wie man es früher vom Arbeitslosengeld konnte (32 Monate Arbeitslosengeld = 60% vom netto und dann noch jahrelang Arbeitslosenhilfe, bevor es in die Sozialhilfe ging).
 

Deleted_228929

Guest
Agenda 2010 war genial, das meiste was die Regierung Schröder so gemacht hat, findet meinen Zuspruch.
Z.B. Dosenpfand, Doppelpass, Homoehe, EEG, Atomausstieg, "Ökosteuer". :deliver:

Oh und ja, die Agenda 2010 war alternativlos und ohne wäre Deutschland in der Hölle versunken. Ob Schröders tolle Reformen jetzt den geilo Effekt hatten, den die Befürworter unterstellen, wird sich empirisch nie zweifelsfrei feststellen lassen. Modellsimulationen kommen mWn aber meistens zu dem Ergebnis, dass der ganze Bums relativ wenig mit dem Aufschwung ab 2005 zu tun hatte. Da kamen wohl eher Sachen wie die extrem schwache Lohnentwicklung - die seit Mitte der 90er zu beobachten war, also noch ehe Schröder überhaupt Kanzler geworden ist - und gelungene Auslagerungen nach Osteuropa zum tragen. Letzteres wurde durch die EU-Osterweiterung natürlich deutlich begünstigt bzw. überhaupt erst ermöglicht.

Abgesehen davon, dass zentrale Teile des Reformwerkes ja auch von diversen Gerichten, ich sage mal, mit mäßiger Begeisterung entgegen genommen worden sind.

€: Alleine schon wieder "wir drohten den Anschluss zu verlieren" - bei was? Dem Export ging es auch damals supergut.



#2 at heator.

Ich vermeide es ja bereits seit längerem mich intensiv mit der deutschen Politik auseinanderzusetzen, weil ich diese ganzen Versager und ihr politisch korrektes Gelaber einfach nicht ertrage.
ABER es ist doch geradezu unübersehbar, dass es für die SPD eine riesen Chance gibt, aber scheinbar sieht sie keiner.
Ich hätte ja fast Lust den Laden zu übernehmen und ihnen mal ein knackiges Programm zu verpassen - dann sehe ich die trüben Tassen und meine Motivation ist gleich wieder weg.

Zur Sache: Ich begreife nicht, warum die SPD Forderungen erhebt, die man eher von den Linken hören sollte und es nur noch um sozialen Ausgleich blablablub geht aber gar keine Politik mehr für die ARBEITNEHMER gemacht wird. Davon gibt es in Deutschland zich Millionen, das ist das größte aller verfügbaren Wählerpotentiale. Und keiner kümmert sich anständig um die.
Ich würde ne ganz einfache Kampagne stricken: Wählt mich (die SPD) in die Regierung und ich VERSPRECHE jedem Vollzeit arbeitenden Menschen in Deutschland binnen 12 Monaten 100 € mehr netto im Monat.
Das erreichen wir durch: Halbierung der GEZ Gebühren, Senkung der EEG-Umlage beim Strom, Senkung der Stromkosten indem die Atomkraftwerke ein paar Jahre länger laufen dürfen (natürlich zum Wohle der CO2 Bilanz!), Senkung der Krankenversicherungsbeiträge indem auch Beamte, Selbstständige und Gutverdiener Zwangsmitglieder werden, Senkung der Rentenbeiträge indem die Vorruhestandsregelung mit 63 sofort gestrichen wird und die Versorgungswerke von Apothekern, Rechtsanwälten etc. eingegliedert werden, Abschaffung des Solis, Senkung der Einkommenssteuer bzw. Anhebung der Freibeträge, Senkung unserer Zahlungen an die EU, konsequentes Schließen von Steuerschlupflöchern für internationale Unternehmen, eine neue Steuer für den Umsatz den Digitalkonzerne in Deutschland erwirtschaften und natürlich Abschieben bis der Arzt kommt und weitere Armutseinwanderung komplett stoppen.
Das ganze noch ein bisschen garnieren mit Sozial und Gemeinschaft - was ja wirklich der Fall wäre, wenn mal alle Schultern im Land gleichmäßig die Lasten des Sozialstaates tragen würden.
Die Leute würden mich lieben.
Warum so umständlich? Versprich doch einfach jedem ein Pony und nen Blowjob. Das ist intellektuell in etwa genauso anspruchsvoll, aber viel schneller gesagt.
 

Tisch

Frechdachs
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72% SPD. In Hamburch wählt man halt die Sozialdemokratie.
 
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Piraten 76,3%
FREIE WÄHLER 71,1 %
ÖDP 71,1 %
Die Humanisten 68,4 %
Tierschutzpartei 68,4 %
DIE LINKE 68,4 %
Volt Hamburg 67,1 %
GRÜNE 65,8 %
Die PARTEI 64,5 %
CDU 55,3 %
FDP 53,9 %
Gesundheitsforschung 53,9 %
SPD 53,9 %
TIERSCHUTZ hier! Hamburg 50 %
AfD 28,9 %

Keine Überraschungen.
 
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Aber das hatte bestimmt nur mit externen Faktoren zu tun und rein gar nichts damit, dass deutsche Arbeit einfach zu teuer war.
Ersetze "nur" durch "größtenteils" und die Aussage stimmt. Mir ist keine seriöse Studie bekannt, die etwas anderes behauptet.

https://www.deutschlandfunk.de/agen...acht-haben.724.de.html?dram:article_id=385052
https://causa.tagesspiegel.de/polit...lpolitik/das-maerchen-um-die-agenda-2010.html

Der wichtigste Beitrag zur Agenda ist imo der Einstieg in das Konzept der Lohnsubvention - und es ist einer der Aspekte, an dem sich die Gemüter bis heute am meisten scheiden: der eine hält es für effizient und marktverträglich, wenn der Staat den Lohn notfalls übers Existenzminimum aufstockt, der andere für amoralisch. Es geht letztlich um die Frage, ob man die Würde im Arbeitslohn oder im Einkommen sieht. Ein richtig oder falsch gibt es da meines Wissens nicht. Beide Modelle haben Vor- und Nachteile.
Dieser Aspekt der Schröderschen Reformen wurde allerdings halbherzig und stümperhaft umgesetzt und das hat sich bis heute nicht gebessert, sondern eher verschlechtert.
 
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Größter Niedriglohnsektor Europas, da bekommt jeder fdp wähler strahlende augen. Solange man Ungleichheit nicht als gesamtgesellschaftliches Problem sieht, ist's natürlich feierlich. Die Franzosen waren da aber schon mal weiter.
 
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keine überraschungen bei mir. außer den Humanisten ganz vorne und der FDP überraschend weit vorne. Maximaler Wert war afair 64% und AfD am Ende bei ca. 40%.

ärgere mich aber am meisten über die bescheuerten antwortmöglichkeiten.

was die spd angeht tut es ihr sicherlich nicht gut, dass sie versucht die grünen im grünsein zu überholen. meine diagnose wäre da eher, dass sie sich dahin entwickelt hat und die meisten dann lieber gleich das original wählen. mE eher teil der misere als die agenda 2010. die "arbeiterschaft" als gruppe war schon immer sehr viel konservativer als sich es manche eingestehen wollen.

ein interessanter aspekt von einem arbeitskollegen der dann doch die agenda 2010 betrifft:
"Die Zusammenlegung von ALG und Sozialhilfe hat das Stigma der Sozialhilfe nivelliert. Diejenigen die vorher Hemmungen hatten Sozialhilfe zu beziehen sind nun eher geneigt zu Hartzen weil es keinen gefühlten Unterschied mehr gibt, bzw weil es nicht mehr ein markierter und empfundener Abstieg um eine Stufe ist."
nicht meine Worte, aber ich fand es interessant.

Was Hamburger Themen angeht fand ich es interessant wie die Grünen jetzt doch nicht mehr pro-Vermummung sind. Da ist die Macht dann doch interessanter als den radikalen Teil der Basis zu appeasen. Just realpolitik things.
 

Deleted_228929

Guest
"Die Zusammenlegung von ALG und Sozialhilfe hat das Stigma der Sozialhilfe nivelliert. Diejenigen die vorher Hemmungen hatten Sozialhilfe zu beziehen sind nun eher geneigt zu Hartzen weil es keinen gefühlten Unterschied mehr gibt, bzw weil es nicht mehr ein markierter und empfundener Abstieg um eine Stufe ist."
Und das ist jetzt gut oder schlecht oder wie soll man das einordnen?


Was Hamburger Themen angeht fand ich es interessant wie die Grünen jetzt doch nicht mehr pro-Vermummung sind. Da ist die Macht dann doch interessanter als den radikalen Teil der Basis zu appeasen. Just realpolitik things.
Der Aufstieg zur Volkspartei geht eben mit einer gewissen Verwaschung des Profils und Anbiederung an den Massengeschmack einher. :deliver: War bei der SPD ja auch nicht anders.
 
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parats'

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Mal sehen ob die AfD heute an den 5 Prozent scheitert, aktuell sind die 6 in der Hochrechnung knapp. Dazu gabs nochmal gut Wahlunterstützung für die Grünen am Freitag. Wird wohl sowieso auf RG rauslaufen.
 
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Mal sehen ob die AfD heute an den 5 Prozent scheitert, aktuell sind die 6 in der Hochrechnung knapp. Dazu gabs nochmal gut Wahlunterstützung für die Grünen am Freitag. Wird wohl sowieso auf RG rauslaufen.

GR würde mir besser gefallen.
 

Deleted_228929

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Faschos sind laut Hochrechnung raus. (Dass man da aber im Studio Leute jubeln hört, geht gar nicht, Neutralität wtf?)

RG mit 62%, RRG mit 70%. :rofl2:
 

Tür

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Es reicht leider nicht für Listenplatz 20 bei den Linken.
Aber immerhin reicht es für die Groko
 
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Was ne geile Sache. AfD und FDP vielleicht sogar draußen. CDU mit "schlechtestem" Ergebnis "überhaupt" (zu faul das nachzusehen, aber 11%!)
 

parats'

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Die CDU leckt seit Ewigkeiten die Ära von Beust.
Olaf hatte in der vorletzten Wahl noch 50%+ mit der SPD geholt.
 
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lol afd und fdp zusammen unter 10%
@heator und mackia, ihr seid wahrlich das Volk in eurer Stadt
 
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