Ich spreche den Menschen, die sich für eine "Karriere" beim Bund aus Gründen der Alternativlosigkeit entscheiden vor allem jene Qualitäten ab, die einen fähigen und vor allem überzeugten Soldaten auszeichnen (im eigentlichen Sinn: jemanden der bereit ist zu _sterben_ und vor allem schmerzhafte Kämpfe zu führen) ab. Diese Menschen dienen weil sie nichts anderes gefunden haben. Sie automatisch aufgrund ihrer Unterschrift mit überzeugten Soldaten in einen Topf zu werfen finde ich schon etwas gewagt. Gut, du bist der Meinung, dass man den Killerinstinkt, Gefühlskälte im Einsatz und vieles andere schlicht bei der Ausbildung dazulernt wenn man nur will - ich bin anderer Meinung.
Irgendwie komm ich nicht dahinter wie man im einen Thread so und im nächsten Thread wieder andersrum argumentiert...
zum gleichen Thema.
Ganz einfach. Ich kritisiere bei dem Thema Afghanistan nicht nur die Politik, sondern auch die Bundeswehr. Ohja, das geht, es ist nämlich nicht nur so, dass die einen Scheiße bauen, während die anderen immer alles richtig machen.
Die Politik heuchelt sich einen Kurs zurecht, der zwischen Kriegsverabscheuung und Terroristenjagd unter Kriegsbedingungen schwankt, jedoch weder zum Krieg stehen mag, noch wirklich konsequente Entscheidungen trifft. Konsequent wäre eine enorme Aufstockung der Truppen und der Wille nach max. 2 Jahren echte Fortschritte in Form einer weiten Befriedung der kontrollierten Landesteile zu erzielen, auch wenn dabei hunderte von "Unbeteiligten" zu Tode kommt. Konsequent wäre von Seiten der Politik aber auch zu sagen, dass man keinen echten Kampfeinsatz wünscht und die Soldaten heim holt. Nur dieses Herumschlingern im Moment ist weder Fleisch noch Fisch und in sofern abartig.
Die Bundeswehr kann man aus verschiedenen Gründen kritisieren. Dass sie die Scharade der Politik ohne echten Widerstand mitspielt wäre eine, dass die Führung in Afghanistan (siehe Oberst Klein) eher nervenschwach ist (es geht nicht um die Härte gegen die Taliban, eher gegen den Verstoß gegen die Vorgaben der NATO-Truppen) eine andere. Von der Taktik den Taliban in dicken Konvois regelmässig und mit Ansage Ziele zu liefern eine andere. 8 Jahre Einsatz der Bundeswehr und die Umgebung des Lagers ist ein Kriegsgebiet - sind das Fortschritte die die Bundeswehr nicht hätte verhindern können? Oder soll man sich immer wieder von Winter zu Winter retten in der Hoffnung dass das nächste Frühjahr friedlicher wird?
Abgesehen davon steht es den Soldaten nicht zu, immer wieder mehr Material zu fordern und so den Einsatz eigenmächtig auszudehnen. Die Zielvorgaben für den Einsatz kommen aus Berlin und solange Berlin sagt, dass man wegen der Landtagswahlen und der Stimmung in der Bevölkerung keine weitere Eskalation wünscht, dann muss die Bundeswehr damit leben. Dass die Scheiße dort so ablaufen wird war für die Bundeswehr doch keine Überraschung oder dachten die Soldaten, dass sie bei einer längerfristigen Konfrontation mit Taliban immer mehr Waffensysteme geliefert bekommen? Das wäre erschreckend blauäugig und würde die Kritik an der Führung der Bundeswehr nur untermauern. ^^
Kurz gesagt: in so einer Armee mit so einer politischen Führung zu dienen ist eine Zumutung. Punkt.
Möchtest du noch meine anderen Hobbies in diesen Thread einflechten? Dann bitte das nächste mal "hey spielleiter/meister"
@Krulemuck
Wehrkraftzersetzung ist ein schönes Wort. Nur das die Wehrkraft nicht aus diesem Forum heraus zerstört wird, sondern aus Berlin, aus der Führung der Politik und den der Politik zugewandten Speichelleckern in der Bundeswehr die nicht den Mumm haben der Politik auch einmal zu sagen, dass bestimmte Einsätze unter den gewünschten Bedingungen nicht umgesetzt werden.