Unsere türkischen Freunde in Istanbul

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Das sind immer die besten. Einfach eine Behauptung aufstellen ohne eine Begründung.

Frag lieber mal deine mami ob du schon ans Internet darfst. :fu:

Gibt genug Begründungen, warum man eine Demokratie nicht nur an der Wahl misst und warum du keine Ahnung von der Türkei hast.

Erdogan wurde nicht mit Hilfe derjetzt protestierenden gebildeten Städter gewählt sondern mit Hilfe des dummen Volks im Hinterland, das sogar mit Absicht von ihm noch dümmer gemacht wird dank gleichgeschalteter Medien. Dazu führt er die Islamisierung vorran und warum man soviele neue Einkaufszentren in den Städten benötigt kannst du mir sicher auch erklären.

Mal davon ab bedeutet Demokratie weder, dass die Mehrheit nun immer Recht hat noch dass bis zur nächsten Wahl niemand mehr sich politisch engagieren muss.

Mehr muss ich zu diesem offensichtlichen Trollmist gar nicht erst schreiben. Und gz zum Altersflame, kommt nur manchmal richtig dumm wenn man das falsche Ziel pickt, mein lieber 2010er.
 
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In Wasser wird das Tränengas nicht gasförmig... herrliche Idee.

Wir sollten ihnen unsere ganzen alten Wasserbehälter schicken.
 
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man sieht ja an den piraten wie gut die jugend etwas verändern kann. genau genommen gar nicht. alle sind voll auf das schiff aufgesprungen und wollten die weltverbessern. inzwischen sind die piraten in der realpolitik angekommen, haben sich zum teil selbst zerfleischt und werden bei der kommenden Bundestagswahl vermutlich keine große rolle spielen.

uns geht es einfach nicht schlecht genug! wie du schon richtig sagst, solange hier jeder sein handy, playstation und tv hat läuft alles prima. politisches engagement? fehlanzeige. vielleicht ein paar steine werfen auf ner maidemo aber das ist unpolitisch, eher so eventmässig. "yeah wir haben was erlebt." dazu kommt, dass der drang der jugend, etwas zu verändern eiskalt von unserer beschissenen bildungspolitik ausgekontert wird. da wird ne ganze generation von ignoranten egomanen und ungebildeten groß. ausnahmen bestätigen die regel. aber einige wenige bringen keine veränderung sondern nur die masse. und die hat merkel gut im griff.
Dem stimme ich im großen und ganzen zu. Wir werden jede Menge Spaß beim Radeln haben.
Den Einwand von Mackia kann ich dafür umso weniger verstehen; ich möchte nicht herumrandalieren, sondern ich hätte gern dass sich die Menschen Gedanken darüber machen in welcher Gesellschaft sie leben wollen und dann auch dafür einstehen. Wenn es denn so ist sollen sie dann meinetwegen auch CDU wählen. Aber bitte nicht nur wegen der ollen Angie (so wie Marusha siehe Die Welt von gestern).
In dieser beispiellos langen Friedensperiode sind viele Menschen träge und behäbig geworden und nehmen den Frieden als selbstverständlich, und interessieren sich in der Folge für nichts mehr. All diejenigen die diesen Frieden und diese Bürgerrechte erkämpft haben rotieren mit genügend Potential in ihren Gräbern um die Energiewende ganz allein zu schaffen. Die Türken sind wenigstens nicht so schwanzlos und wehren sich wenn das Fass überläuft.
 
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Auch hier wirds noch prekär werden, auch wenn sich Zeitpunkt und Intensität des Ganzen jetzt noch nicht wirklich bestimmen lassen. Die Aushöhlung des westlichen Demokratiemodells schreitet voran, gerade solche Sachen wie die Hinnahme der Beschneidung persönlicher Freiheiten für "Sicherheit" zeigen ganz gut, wie kritisch Ottonormaljemensch durchs Leben geht.

# an 2FH
 

Teegetraenk

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Ganz klassische gesellschaftliche Evolution in der Türkei. Eine großteils verkrustete Gesellschaft trotz toller wirtschaftlicher Entwicklung nach Reformen führt immer zu gesellschaftlichen Konflikten. Wie BRD '68. Irgendwann kommt man eben an die Grenze zwischen in traditionellen Rollenverständnissen Verhafteten und gut (aus)gebildeten, jungen, progressiven Kräften. Und weil das so ist, muss man der Türkei jetzt politisch stärker die Hand reichen um diese Entwicklung zu befeuern. Das hat in dem Fall auch nichts mit Religion zu tun, Religiöse findet man auf beiden Seiten (auch wenn Traditionelle natürlich oft auch stärker religiös verhaftet sind).

Mit dem arabischen Frühling hat das mal 0,0 zu tun.
 
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Deutsche, von erzkonservativ bis ultraprogressiv, lieben einfach ihre Obrigkeit, die Rebellion und Selbstbestimmung feiern sie lieber aus sicherer Entfernung vor dem Fernseher wenn News über die Türkei/Syrien/Libyen oder 'ne Tierdoku aus der afrikanischen Savanne laufen.
Da wird der Libyer für seinen Befreiungskrieg gefeiert aber wenn man beim Nachbar eine Schreckschusspistole sieht wird die Polizei gerufen :thumb:
 
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Ganz klassische gesellschaftliche Evolution in der Türkei. Eine großteils verkrustete Gesellschaft trotz toller wirtschaftlicher Entwicklung nach Reformen führt immer zu gesellschaftlichen Konflikten. Wie BRD '68. Irgendwann kommt man eben an die Grenze zwischen in traditionellen Rollenverständnissen Verhafteten und gut (aus)gebildeten, jungen, progressiven Kräften. Und weil das so ist, muss man der Türkei jetzt politisch stärker die Hand reichen um diese Entwicklung zu befeuern. Das hat in dem Fall auch nichts mit Religion zu tun, Religiöse findet man auf beiden Seiten (auch wenn Traditionelle natürlich oft auch stärker religiös verhaftet sind).

Mit dem arabischen Frühling hat das mal 0,0 zu tun.

Bei allen Unterschieden hat es mit dem Frühling insoweit zu tun, als dass jeweils eine große Gruppe unzufriedener junger Menschen, die es in diesen Ländern besonders gibt und die neuerdings bestens ausgebildet sind und wissen, wie es in liberalen westlichen Demokratien aussieht, aus einem Gefühl der wirtschaftlichen, aber auch individuellen Perspektivlosigkeit heraus eine Veränderung im Staat und in der Gesellschaft anmahnt. Natürlich ist diese Perspektivlosigkeit in der Türkei weniger groß als in anderen Ländern.
 

Teegetraenk

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Sie ist in den Gebieten, in denen die Proteste stattfinden sogar extrem klein.. Es sind ja grade die liberalen Privilegien, die man genießt, die man verteidigen möchte. Es ist ja grade die wirtschaftlich sehr gute, prosperierende Situation, die die Situation der Türkei vom restlichen arabischen Frühling unterscheidet.

Und die Demokratie. Erdogan ist ein demokratisch gewählter Regierungschef. Was die Türkei jetzt lernt, ist das Vertrauen auf die basisdemokratischen Kräfte, auf die Kräfte einer zunehmend bürgerlichen Zivilgesellschaft. Und das Vertrauen auf demokratische Beteiligung. Proteste gegen die Regierung sind eben keine Proteste gegen das System wie im Maghreb und Nahem Osten, sondern gegen konkrete Politik. Erdogan wird begreifen müssen, dass Demokratie nicht bedeutet alle vier Jahre ein Kreuzchen zu malen, sondern dass die Bevölkerung mitbestimmen will/wird, vor allem wenn es um grundlegende gesellschaftliche Ausrichtungen geht.
 
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Auch hier wirds noch prekär werden, auch wenn sich Zeitpunkt und Intensität des Ganzen jetzt noch nicht wirklich bestimmen lassen. Die Aushöhlung des westlichen Demokratiemodells schreitet voran, gerade solche Sachen wie die Hinnahme der Beschneidung persönlicher Freiheiten für "Sicherheit" zeigen ganz gut, wie kritisch Ottonormaljemensch durchs Leben geht.

# an 2FH

Beschneidung persönlicher Freiheiten.

Das ich nicht lache.
Die Menschen waren zu keinem Zeitpunkt der Geschichte so frei wie jetzt.

Das ist der Grund warum ihnen Einschnitte in die persönliche Freiheit am Arsch vorbei gehen, denn trotz dieser Einschnitte geht es allen Jahr für Jahr besser.
 

Gelöschtes Mitglied 160054

Guest
Ganz ehrlich, wogegen denn eigentlich rebellieren? Das ist für mich so ein intensives, leidenschaftliches Wort, dass ich mich frage, welcher Themenkomplex mich jetzt so aufwühlen sollte. Mir präsente (potentielle) Streitpunkte sind eher technischer Natur, was jetzt nicht gerade mein Feuer entfacht. Was sind denn für euch diese politischen Themen wegen denen ihr eine Rebellion für angebracht haltet?

edit:
Ich würde ad hoc nur für die EU auf die Straße gehen, falls die Stimmung weiter ins negative kippen sollte.
 
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Na ganz einfach, das Prinzip des Marktes.
Die die das Geld haben, die "Gerontokratie" schafft auch an. Wie können Menschen sich nur erdreisten im laufe ihres Lebens Wohlstand und Macht anzusammeln.
 
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Ich finde es außerordentlich skurril das die EU die Verhandlungen, grade jetzt, mit der Türkei bezüglich eines EU-Eintritts wieder aufnehmen. Genau zu dem Zeitpunkt, wo die Polizei die Demonstranten Krankenhaus reif prügelt. Liegt möglicherweise auch an den Verhandlungen zur Freihandelszone mit der USA. Wenn die USA dabei ist dürfen die Türken ihre Bevölkerung auch gerne massakrieren, kein Schwein interessiert es in der Politik.
 
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Naja aber meinst du den Demonstranten würde es besser gehen wenn man sich von der Türkei abwendet? Dann hat man doch auch keinerlei Druckmittel mehr. Die richtige Lösung wäre doch, Gespräche wieder aufzunhemen, aber geknüpft an Bedingungen, wie zB Verbesserung im Umgang mit Demonstranten usw.
 
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