Danke
Eins vorweg: es gibt keinen "schwarzen Mann" der uns nachts besucht! Ich möchte dies im folgenden näher erläutern.
Die menschliche Psyche ist - wie allgemein bekannt - unsagbar komplex und bisweilen nur sehr schwer zu verstehen, sofern man nicht entsprechende Informationen zur Verfügung hat.
Was ist der "schwarze Mann"?
Der "schwarze Mann" (ein meiner Meinung nach politisch höchst inadequater Terminus) ist ein Symbol für unbekanntes und angsteinflößendes. Jenes also was wir nicht eindeutig indentifizieren, verifizieren noch begreifen können. Solche Gefühlsregungen können aus Extremsituationen entstehen, in denen wir z.B. nicht die volle Kontrolle über unseren Körper haben.
Wie funktioniert der Schlaf?
Bevor wir Menschen in die Tiefschlafphase eindringen können durchlaufen wir mehrere Stadien. Ich möchte nun nicht im einzelnen auf diese eingehen, sondern mich nur auf die kritischste derer beziehen. In jener kritischen Phase also die zwischen dem eigentlichen "Schlafen" und "Wachen" stattfindet fährt unser Körper die Nervenaktivitäten zur Kontrolle unserer Glieder und Sinne auf ein Minimum herunter; biologisch macht das ja auch durchaus Sinn. Wozu ein System aktiv halten das Energie verbraucht wo es doch ohnehin die nächsten paar Stunden nicht genutzt werden wird? Zeitgleich treten wir in den eigentlichen Schlaf ein und merken im Grunde nichts von diesem Übergang. Selten jedoch spüren wir etwas wie ein "Fallen" oder "Stolpern" obwohl wir doch im Bett liegen. Diese Wahrnehmungen sind eben just diesem Übergang zuzuschreiben.
Was hat das mit dem "schwarzen Mann" zu tun?
Wenn wir unter Stress stehen oder unausgeglichen sind kann es passieren das unser "Geist" früher aktiv und wach wird als es unser Körper tut. Dies kann u.a. - um mich mal direkt auf das Thema zu beziehen - dazu führen das man nicht sprechen/schreien kann obwohl man es tatsächlich will/versucht. Der Körper ist zu diesem Zeitpunkt - einfach ausgedrückt - noch nicht ausreichend "hochgefahren". Das heißt also das Bewusste "Ich" erwacht vor dem Körper. So kann es dazu kommen das man diese Situation ängstlich wahrnimmt und sich in einer Extremsituation wiederfindet. Stress, Adrenalin, etc. sind die Folge. Mit diesem Hintergrundwissen ist es nur allzu leicht nachvollziehbar das man in einer solchen Angstsituation ("WTF!? Ich habe keine Kontrolle über meinen Körper!") entsprechende Bilder vor seinem geistigen Ich projiziert. Dies kann dann ein "schwarzer Mann", ein "Schemen", ein "Geist" oder was auch immer sein.
Dieses Phenomen ist übrigens schon länger bekannt; Edgar Ellen Poe zum Beispiel nannte das "(s)einen Grendel". Nochmals zurück zum "schwarzen Mann"; womöglich - das ist nur meine persönliche Vermutung - sehen Zeitgenossen einen Trench-Coat-Verschnitt weil die Aufmachung mysteriös und unbekannt, also nicht eindeutig identifizierbar bzw begreifbar ist. Ich denke dabei z.b. an den kalten Krieg, Stasi, Gestapo, etc. gegenwartsphenomene eben die uns durch den Kopf huschen.
Problematisch finde ich wird es wenn man daraus etwas Ubersinnliches macht, weil man sich nicht rational und vernünftig genug damit auseinander setzt.
Ich hoffe ihr könnt was mit meinem Posting anfangen.
Liebe Grüße aus dem schönen Franken,
Kain
edit: Guten Rutsch ins neue Jahr!