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der ehemalige FAZ und jetzt KOPP journalist hat kürzlich das buch "gekaufte journalisten" auf den markt geworfen, welches nun hohe wellen schlägt. inhaltlich geht es um nichts geringeres als die scheinbar korrumpierte vierte säule der demokratie - die presse.
eine Rezession des SWR
beliebteste amazon kundenrezension
ich finde es interessant wie das buch von den "mainstream-buchrezessoren" übergangen wird aber gleichzeitig die bestsellerlisten erklimmt.
Die Anstalt wurde aufgrund von nichtigkeiten erfolgreich mit unterlassungsklagen (oder wie auch immer das juristisch korrekt heißt) belegt während ulfkotte noch härter vom leder zieht aber offenbar zu gut recherchiert hat und auch nichts haltloses publiziert, um juristisch gestoppt werden zu können.
was denkt ihr über dieses buch? übertreibt er? will er nur geld verdienen?
was, wenn es stimmt was er schreibt?
eine Rezession des SWR
beliebteste amazon kundenrezension
Carl Bernstein brachte 1974 über die Watergate-Affäre Präsident Nixon zu Fall. 1977 veröffentlichte der Pulitzerpreisträger einen Artikel, der enthüllte, dass rund 400 amerikanische Journalisten für die CIA tätig waren. Die bekanntesten Leitartikler und Kommentatoren standen auf der Gehaltsliste der CIA, auch Herausgeber und Chefredakteure – natürlich auch ausländische Journalisten. Spätestens seit dieser Enthüllung war klar, dass die CIA weltweit Jounalisten und führende Mitarbeiter in Medienunternehmen rekrutiert oder aber als Informanten führt.
Seit 2006 kann auch in Deutschland niemand mehr über diese Tatsache hinwegsehen. Damals lief auf arte die Dokumentation „Benutzt und gesteuert“. Darin wurde gezeigt, wie die CIA die Redaktionen deutscher Verlage und Sender über getarnte Organisationen steuert.
Der jüngste Skandal gelang ausgerechnet einer satirischen Sendung. „Die Anstalt“ zeigte in einem provokanten Sketch im April 2014 die dichten Verflechtungen führender Persönlichkeiten aus den deutschen Medien mit „transatlantischen Organisationen“. [3] Namentlich genannt wurden Alpha-Journalisten aus der SÜDDEUTSCHEN, der ZEIT, der FAZ und von BILD.
Über diese Satire geht Udo Ulfkotte in seinem neuesten Buch „Gekaufte Journalisten“ [1] in Breite und Tiefe weit hinaus. Dutzende Lobby-Organisationen, Dutzende involvierte Unternehmen, Politiker aller Couleur und unzählbare Journalisten aus praktisch allen deutschen „Leitmedien“, also der Zuschauer- und Leser-starken Zeitungen, Zeitschriften und Sender, werden namentlich genannt. Selbstredend auch die große Zahl von Lobby-Verbänden und –Vereinen, die von US-Finanzgrößen bzw. auch direkt von US-Nachrichtendiensten aufgebaut worden sind, um diese Journaille zu steuern.
Doch das Buch geht über diese Bestandsaufnahme der US-Propaganda hinaus, indem Ulfkotte praktische Beispiele aus eigenem und fremdem Erleben beisteuert. Man erfährt, wie die Bestechung funktioniert, wie junge Journalisten eingefangen und verführt werden, aber auch, wie ungehorsame Geister bestraft und ausgesondert werden. Es gereicht Ulfkotte zur Ehre, dass er auch eigene Verstrickungen als gesteuerter Schreiber darstellt, in welchen er während der 17 Jahre, in welchen er für die FAZ gearbeitet hat, verfangen war.
Der Autor berichtet auch von den Betrugsfeldzügen unserer Kanzler in Zusammenarbeit mit den Medien, beispielsweise anhand der Euro-Einprügelung. Da wird auch manche greise Ikone demaskiert, die sich – wie Helmut Schmidt – allzu sehr auf die Vergesslichkeit der Deutschen verlässt.
Komische Züge kommen auf, wenn man erfährt, dass sich Politiker scheinbar verschiedener Ausrichtung wie Merkel und Özdemir auf der gleichen CIA-nahen Akademie haben briefen lassen – und andere, sonst Konkurrenten, sich einträchtig bei den Treffen der Bilderberger vorkauen lassen, was sie in den nächsten Monaten und Jahren zu tun und zu lassen haben.
Tragisch wird es bei der Schilderung von Kriegen und Revolten, die praktisch autark durch solche Lobby-Organisationen an Politik und Recht vorbei „staatenübergreifend“ organisiert und durchgeführt worden sind, wie dem von Soros mit hunderten Millionen Dollars finanzierten und lang eingefädelten Umsturz der Regierung Milosovic in Serbien: „Soros, Rockefeller und transatlantische Denkfabriken haben vor allem aus machtstrategischen und wirtschaftlichen Erwägungen Umstürze in den früheren Ostblockländern und im Nahen Osten und Nordafrika begleitet, mitunter sogar selbst entfacht.“
Natürlich war einem Profi wie Ulfkotte bewusst, dass seine Kollegen auf der dunklen Seite der Macht jede Handhabe nützen würden, um gegen ihn und dieses Buch vorzugehen. Am Ende des Buches finden sich daher unter anderem 24 Seiten Referenzen und Nachweise – eine reiche Fundgrube für Leser, die sich weiter informieren möchten.
Jedes Kapitel beginnt mit der folgenden Bemerkung, die ich wegen ihrer offensichtlichen Bedeutung für den Autor im Wesentlichen wiedergeben möchte:
„Alle in diesem Buch namentlich genannten Personen bestreiten eine klebrig-filzige Nähe zu Eliteorganisationen. Sie bestreiten zudem, Lobbyisten zu sein. Sie bestreiten auch, sich durch die Nähe zur Elite „korrumpieren“ zu lassen. […] Sie bestreiten, dass sich die dargelegte Nähe auf ihre Berichterstattung auswirkt.“
Nun - nach diesem Buch wird es nicht mehr so leicht sein, allzu viel zu bestreiten. Es werden Köpfe rollen, wenn in den Verlagen überhaupt noch Reste von Anstand regieren.
Das Publikum tut das Seine dazu: diese Dialektik-freie und Fakten-ferne Propaganda-Presse scheint mehr und mehr die Leser und Zuschauer zu öden. Das Zeitungs- und Zeitschriften-Sterben wird weitergehen. Ulfkotte kann sich am Fluss niederlassen...
[1] „Gekaufte Journalisten – Wie Politiker, Geheimdienste und Hochfinanz Deutschlands Massenmedien lenken“, Udo Ulfkotte, KOPP-Verlag, September 2014
[3] youtube.com/watch?v=5_c2-Yg5spU
print-jury 5* A1210 © 24.9.2014 ABR 67 Rezensionsexemplar
ich finde es interessant wie das buch von den "mainstream-buchrezessoren" übergangen wird aber gleichzeitig die bestsellerlisten erklimmt.
Die Anstalt wurde aufgrund von nichtigkeiten erfolgreich mit unterlassungsklagen (oder wie auch immer das juristisch korrekt heißt) belegt während ulfkotte noch härter vom leder zieht aber offenbar zu gut recherchiert hat und auch nichts haltloses publiziert, um juristisch gestoppt werden zu können.
was denkt ihr über dieses buch? übertreibt er? will er nur geld verdienen?
was, wenn es stimmt was er schreibt?
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