Vorweg, ich bin eigentlich ziemlich enttäuscht.

Hatte mir deutlich mehr erhofft. Ich halte die ersten 3 Staffeln für ne ganz Ecke besser.
Ein paar Kritikpunkte:
- das wichtigste zuerst: ich finde vieles zu krass überzeichnet. Stromberg ist kaum noch Comedy, mehr Drama, viel zuoft fremdscham. Man hat das Gefühl den Autoren gingen die Sprüche aus, deshalb muss jetzt mehr Action her. Während es vorher eine ganze Staffel dauerte, bis es für Stromberg aufgrund seiner Fettnäpfchen so eng wurde dass sein Stuhl gehörig wackelte, geschieht das jetzt in einer einzigen Folge. Von Beförderung zur Abschiebung in die Provinz wegen einmal Stress mit dem Koch (von dem man in der ganzen restlichen Staffel nichts mehr sieht)? Zu plötzlich, zu offensichtlich.
Beim seinem Comeback (was ich dennoch mit fürs beste der neuen Staffel halte) ähnlich; dass der Vorstand aus der Zentrale Strombergs Erika-Aktion so abfeiert während das neue Abrechnungssystem völlig uninteressant wird nach ner etwas verkorksten Präsentation -- bescheuert.
- Der ganze Schauplatz Finsdorf war eigentlich total uninteressant und führt einem zu dem Schluss dass zwanghaft etwas "neues" versucht wurde... keine gute Idee im Nachhinien. Die dortigen Angestellten entwickeln keinen Charakter, werden verarscht aber dürfen sich nicht wehren. Man hat nie das Gefühl dass sich da was tut, dass Stromberg dort irgendein Ziel verfolgt (ganz am Anfang mal ein paar Abschlüsse, das hat sich aber schnell gegessen).
Die gesamte Handlung findet eigentlich nach wie vor "in der Stadt" in seiner alten Abteilung statt, wo einen auch wundert warum er da ständig rumhängt (und geduldet wird, sogar nach seinem Hausverbot)
- Außer Stromberg (der seine Motivation aber auch erst in der letzten Folge wirklich mal voranbringt) gibts kaum noch interessante Charaktere. Tanja in der Staffel als überforderte Chefin noch die beste; Ulf und die Schirrmann hängen ihr Fähnlein eigentlich viel zu krass in den Wind, vom einfach nur noch peinlichen Ernie braucht man wohl gar nicht erst zu reden.
Wo sind die Toculu-Rivalitäten aus Staffel 1? Die Sticheleien mit Erika, die Becker-Wehmeier-Problemchen..., irgendwie nimmt diese Staffel keinen Fahrtwind auf bis zum (dann viel zu ungewohnt rasanten) Finale.
Selbst da wo altbekannte Mechanismen übernommen wurden (Ulf gegen Tanja ausspielen, beiläufiges Niedermachen von Ernie) wirkt es irgendwie unbeholfen und ausgelutscht.
Weitere Kleinigkeiten lass ich mal aussenvor, aber wie gesagt, nach monatelanger Wartezeit als absoluter Stromberg-Fan hätt ich mir doch irgendwie mehr erwartet.
Gehts euch auch so, oder findet ihr die Staffel gewohnt gut?