Steuerreform 2011?

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die steuerreform wird für leute mit nem mittleren einkommen ohnehin vollkommen uninteressant.
die große entlastung kommt ohnehin nur für besser verdienende u. firmen.

http://www.sueddeutsche.de/,tt3m1/finanzen/936/492295/text/

sauerei ist, das man steuerberaterkosten nun absetzen kann. das bringt fast nur besserverdienenden was und die nutzen ja auch extensiv steuerberater.

ich hätte mir gewünscht, dass sie klar sagen, dass sie die zig verschiedenen subeventionen abschaffen.
 
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Dem ersten Wähler werden die Augen geöffnet :D
 
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Ja klar.. die andere Partei hätte sich an alle Wahlversprechen gehalten und alles besser gemacht ist doch immer so.. Denn jedesmal wenn nach einer anderen Koalition eine neue an der Macht war.. Wurde alles besser und .. ja..

:ugly:
 

Comeondieyoung

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Ja, es wäre mit jeder anderen Koalition besser gewesen.
 
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Es ist egal von welcher Partei/Regierung eigentlich unverantwortlich immer wieder den liberalen Gedanken zu folgen, die lauten: Es lebe die Steuersenkung, denn sie bringt mehr als sie kostet. Das ist so ein Humbug, insbesondere hinter so einer wirtschaftlichen Situation. Also jeder vernünftige Mensch sollte wissen, dass es so nicht geht.
 
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Es ist egal von welcher Partei/Regierung eigentlich unverantwortlich immer wieder den liberalen Gedanken zu folgen, die lauten: Es lebe die Steuersenkung, denn sie bringt mehr als sie kostet. Das ist so ein Humbug, insbesondere hinter so einer wirtschaftlichen Situation. Also jeder vernünftige Mensch sollte wissen, dass es so nicht geht.

Bist du Wirtschaftswissenschaftler?
 

shaoling

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Ja klar.. die andere Partei hätte sich an alle Wahlversprechen gehalten und alles besser gemacht ist doch immer so.. Denn jedesmal wenn nach einer anderen Koalition eine neue an der Macht war.. Wurde alles besser und .. ja..
Als FDP-Wähler muss ich hier mal eben sagen, dass mich so ein Argument nicht tangiert.
Jede Partei und jede Regierung muss sich an dem messen lassen, was sie tut. Was die anderen getan hätte, ist nicht von Belang.

sauerei ist, das man steuerberaterkosten nun absetzen kann. das bringt fast nur besserverdienenden was und die nutzen ja auch extensiv steuerberater.

ich hätte mir gewünscht, dass sie klar sagen, dass sie die zig verschiedenen subeventionen abschaffen.
#2, sofern es stimmt.
 
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OH NEIN, bei dem riesen Schuldenberg (trotz Schattenhaushalt), den ganzen neuen Löchern (Arbeitslosenversicherung, Krankenkasse) und der "Schuldenbremse" gibt es keine fette Steuerreform. WER HÄTTE DAS BITTE GEDACHT.... Aber ab sofort wird ja auf "Sicht gefahren". Wir warten einfach auf das Megawachstum (wie in China), dann gehts rund. Einfach abwarten und Saumagen essen. Da kommt dann fast ein wenig Nostalgie auf (1982-1998).

Es geht doch nicht direkt um die Wahlversprechen, die sind sowieso immer markulatur in Verhandlungen. Es geht um das grundsätzliche Verhalten VOR und NACH der Wahl. Union und FDP sprache und sprechen nicht über die Probleme:

- Haushalt ist erstmal vertagt (vielleicht kommt ja 2010 ein Schattenhaushalt, mit allen möglichen Tricks)
- Gesundheitsreform vertagt.
- Die Sanierung der Arbeitsagentur + die Hartz IV Problematik (siehe Karlsruhe) vertagt.
- endgültige Steuerreform (bis auf ein paar kleine Entlastungen bei der Familie, Unternehmen etc.) vertagt.
- Das Thema Atomstrom ist auch noch nicht vom Tisch.

Eigentlich fragt man sich: Welche Krise, welche Schulden?? Wir haun einfach mal paar Geschenke an Bauern, Unternehmer und Familien raus. Gerade die FDP die doch immer gegen bestimmte Klientelsubventionen gehetzt hat, unterschreibt nun einen Vertrag mit billigeren Mehrwertsteuern für Gastwirte. Über Apotheker brauchen wir gar nicht erst reden.

Aber eins kann man in der Tat nicht sagen: ein neoliberales Streichkonzert sieht anders aus. Daher müssten doch einige hier enttäuscht sein.

Ich hätte gerne mal zu den 3-4 oben genannten Punkten die Meinung der FDP Wähler gehört. Als ob die FDP versteckte (über Steuerschlupflöcher) oder offene Subventionen abschafft. Willkommen im Klientelstaat BRD.
 
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nein aber er ist unser ansässiger Wirtschaftstheoretiker Hulk McHulkinson

Da ihr beide ja wohl nicht das größte Hirn habt (oder einfach mal nicht interessiert gewesen seid, was im anderen Thread ablief), kommt für euch mal ein passender Quote

Ich wunder mich wie man mit soviel Inbrunst eine richtige Aussage als Lüge bezeichnen kann.
Hier steht die radikale Steuersenkung mit folgendem Defizit schwarz auf weiß (und seriös aus einem VWL-Lehrbuch!):

http://books.google.de/books?id=kbP...esult&ct=result&resnum=1#v=onepage&q=&f=false

Zu Ogergolg:
Es geht doch nicht direkt um die Wahlversprechen, die sind sowieso immer markulatur in Verhandlungen. Es geht um das grundsätzliche Verhalten VOR und NACH der Wahl. Union und FDP sprache und sprechen nicht über die Probleme:

- Haushalt ist erstmal vertagt (vielleicht kommt ja 2010 ein Schattenhaushalt, mit allen möglichen Tricks)
- Gesundheitsreform vertagt.
- Die Sanierung der Arbeitsagentur + die Hartz IV Problematik (siehe Karlsruhe) vertagt.
- endgültige Steuerreform (bis auf ein paar kleine Entlastungen bei der Familie, Unternehmen etc.) vertagt.
- Das Thema Atomstrom ist auch noch nicht vom Tisch.

Ich finde, wir sollten grundsätzlichere Sachen angehen. Es ist immer nur ein Herumdoktern an den Symptomen. Keine grundsätzlich andere Richtung. Da solle man mal wieder ran: Ruhig Utopien entwickeln und dafür kämpfen. Aber dazu sind die Pateien nich in der Lage oder wollen es schlicht und ergreifend nicht.

OH NEIN, bei dem riesen Schuldenberg (trotz Schattenhaushalt), den ganzen neuen Löchern (Arbeitslosenversicherung, Krankenkasse) und der "Schuldenbremse" gibt es keine fette Steuerreform. WER HÄTTE DAS BITTE GEDACHT.... Aber ab sofort wird ja auf "Sicht gefahren". Wir warten einfach auf das Megawachstum (wie in China), dann gehts rund. Einfach abwarten und Saumagen essen. Da kommt dann fast ein wenig Nostalgie auf (1982-1998).

Eben auf WDR2 wurde zum Koalitionsvertrag gesagt: "Ein wichtiger Satz steht da drin, der den ganzen Koalitionsvertrag schnell zu jeder Menge Altpapier verwandeln könnte: Die festgelegten Punkte hängen von Schäuble ab." Also erst ma Abwarten!
 
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Steuersenkungen kann ich als Spitzenverdiener nur willkommen heißen. Und da ich eh keine Kinder zeugen werde, werden die meine Schulden sicher nicht ausgleichen müssen.
 
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die kinderfreibeträge hätten nicht erhöht, sondern endlich abgeschafft gehört. und wie gedenkt man eigentlich angesichts der demographischen entwicklung die schulden abzubezahlen?
 

Eisbaer

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die kinderfreibeträge hätten nicht erhöht, sondern endlich abgeschafft gehört. und wie gedenkt man eigentlich angesichts der demographischen entwicklung die schulden abzubezahlen?

nur weil du keine kinder hast
 
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Ob er es ist weiß ich nicht, aber ich bins und würde ihn teilweise rautieren.

Steuersenkungen in so einer wirtschaftlichen Situation zu versprechen ist zumindest mal extrem fragwürdig. Wer Keynesianismus vertritt findet sich zunächst ja mal bestätigt. Der Staat ist in einer Rezession und reagiert indirekt Antizyklisch. Ich schreib deshalb indirekt, weil er ja nicht direkt mehr Geld ausgibt sondern versucht die Wirtschaft anzukurbeln über niedrigere Steuern. Im Endeffekt macht er das gleiche: er macht Schulden, die er dann in der Boom-Phase wieder zurückzahlen sollte.

Das klingt jetzt alles so schön theoretisch, aber in der Realität ergibt sich leider durch 2 Punkte ein anderes Bild:

1. Wir haben schon unzählige Milliarden einfach vernichtet indem wir sie in das marode Bankensystem gepumpt haben. Dieses Geld kommt nie wieder zurück und setzt sich somit noch auf das normale Deficit Spending drauf. Unter diesem Gesichtspunkt dann noch zu sagen wir machen noch mehr Schulden mit einem noch teureren Haushalt bei weniger Steuereinnahmen ist einfach verrückt. (Siehe Creams Artikel)

2. Politiker haben einen unglaublich kurzfristigen Planungshorizont und genau deshalb werden auch Steuersenkungen versprochen. Eine Steuersenkung bedeutet nämlich jetzt sofort einen Vorteil zu bekommen, der später irgendwann bezahlt werden muss. Warum sollte sich ein Politiker selbst schaden in dem er sagt er wird die Steuern erhöhen?
 

Eisbaer

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nein, sondern weil ich es als ungerecht empfinde, dass der staat kinder unterschiedlich fördert. es gibt ja noch das kindergeld.

würde ich nicht unbedingt als ungerecht empfinden, denn ein Kind was vor 10 jahren geboren ist, hat es vom wirtschaftlichen gesehen "besser" als ein neugeborenes.
Im endeffekt kannst du immer hingehen und nach jeder regeländerung sagen, wie ungerecht, das war bei mir früher aber nicht so.

Der Wehrdienst soll ja jetzt auch nur noch 6 Monate betragen, wie ungerecht es mir gegenüber ist, wo ich doch 9 Monate machen musste und die vor mir sogar 12 Monate oder länger.
 
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Zu Ogergolg:

Ich finde, wir sollten grundsätzlichere Sachen angehen. Es ist immer nur ein Herumdoktern an den Symptomen. Keine grundsätzlich andere Richtung. Da solle man mal wieder ran: Ruhig Utopien entwickeln und dafür kämpfen. Aber dazu sind die Pateien nich in der Lage oder wollen es schlicht und bergreifen

So eine total umfassende Politikerschelte kommt ja immer wieder schön an. Nur ist sie auf Dauer doch völlig nichtssagend.
Auf der anderen Seite hast du recht. Diese Koalition wollte schon vor 7 und vor 4 Jahren zusammen regieren. Damals hatten sie schon fast ein Projekt nur eben keine Mehrheit. Eine wichtige Sache, wenn man etwas bewegen will. Aber diese heute Regierung hat an dieser Stelle einfach eine riesige Lücke. Steuerreformen plärren bringt einfach allein nichts.

Naja okay das Projekt heißt: Merkelland. Aber das ist mindestens genauso weit vom liberalen Tackatuckaland entfernt wie das Schröderreich.

Dieses Land wird geistig immer noch sozialdemokratisch regiert und das ist gut so. Mittlerweile hab ich eigentlich auch weniger bedenken. 1. weil es unterhaltsam wird 2. weil sie sie selbst genug Klientelscheiße bauen, um ihre eigene tolle Wahlbasis zu untergraben.
Und was passiert danach?

Achja 2kewl4you: du hast noch 3. vergessen. Es muss erstmal bewiesen werden, dass Steuersenkungen die Staatskasse füllen, wie neoliberale immer behaupten. Das einzige was sie faktisch machen ist auf eine Konjunktur hoffen. Deutschland wird vom Prinzip Hoffnung regiert, und das in einer der krassesten Wirtschaftskrisen. Naja wenigstens können sie nicht mehr sagen, sie seien steinharte Haushaltssanierer.
 
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So eine total umfassende Politikerschelte kommt ja immer wieder schön an. Nur ist sie auf Dauer doch völlig nichtssagend.
Aber es ist so. Grundsätzlich neuere Ansätze sind nirgends zu hören. Da gibt es viele, aber alle werden als nicht tragfähig, blödsinnig oder was auch immer gebeutelt.
Beispiele:
- Grundeinkommen
- grundsätzliche Gesundheitsversorgung (ältere dürfen wie lange was bekommen, zB Hüften etc, oder jüngere aufgrund welchen Verschuldens)
- Demografie - Umgang und Gegenmaßnahmen
- Rente - Höhe und ab wann und wer bekommt Eingrenzung
- Bildung - Wie lange wollen wir noch zusehen, dass ein Drittel nicht mal die Grundfertigkeiten beherrscht
- Arbeitslosigkeit - insbesondere bei Jungen und Migranten

Achja 2kewl4you: du hast noch 3. vergessen. Es muss erstmal bewiesen werden, dass Steuersenkungen die Staatskasse füllen, wie neoliberale immer behaupten. Das einzige was sie faktisch machen ist auf eine Konjunktur hoffen. Deutschland wird vom Prinizp Hoffnugn regiert, und das in einer der krassesten Wirtschaftskrisen. Naja wenigstens können sie nicht mehr sagen, sie seien steinharte Haushaltssanierer.

Nein, auf dem Prinzip Vertrauen.
 
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Im endeffekt kannst du immer hingehen und nach jeder regeländerung sagen, wie ungerecht, das war bei mir früher aber nicht so.

mir ging es eigentlich darum, dass die förderung des staates abhängig vom einkommen der eltern ist (vom kinderfreibetrag profitieren ja nur die besser verdienenden eltern).
 

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1. Wir haben schon unzählige Milliarden einfach vernichtet indem wir sie in das marode Bankensystem gepumpt haben. Dieses Geld kommt nie wieder zurück und setzt sich somit noch auf das normale Deficit Spending drauf. Unter diesem Gesichtspunkt dann noch zu sagen wir machen noch mehr Schulden mit einem noch teureren Haushalt bei weniger Steuereinnahmen ist einfach verrückt. (Siehe Creams Artikel)

Wo haben wir denn bitte Geld vernichtet? Den Banken wurden Bürgschaften gewährt, mehr nicht. Und für diese Bürgschaften müssen sie auch zahlen, und zwar unabhängig davon ob sie sie in Anspruch nehmen oder nicht. Ob und wieviel Geld der Bund durch diese Bürgschaften gewinnt/verliert kann derzeit noch niemand vorhersagen. Allerdings gehe ich zumindest davon aus das nur ein Bruchteil der Wertpapiere die jetzt aufgrund des Vorsichtsprinzips abgeschrieben werden mussten, tatsächlich faul geworden sind. Wenn ich damit recht haben sollte macht der Bund mit diesen Bürgschaften sogar noch ein gutes Geschäft.

Und mal im ernst, was wär denn die Alternative gewesen? Steuern erhöhen mehr Polizisten einstellen und sich einbilden das dadurch im Endeffekt mehr Arbeitsplätze geschaffen als vernichtet werden wie es Linkspartei und Grüne machen wollten? Darf ich mal lachen?

Steuern senken um die Wirtschaft anzukurbeln ist der einzige Ansatz der in dieser Situation überhaupt Sinn macht. Klar ist es nicht gesagt das es funktioniert, aber es kann funktionieren. Dieser Bullshit den die Linken/Grünen da verzapfen hätte Deutschland endgültig den Todesstoß gegeben.

Das problem bei Wirtschaftspolitik ist halt das man vorher nie weiß welche Wirkung eine maßnahme hat. Steuern senken führt theoretisch zu einem erhöhten Konsum > besserer Auftragslage > Neueinstellungen/keine Kündigungen > noch mehr Konsum. Das Problem ist nur das die Haushalte auch einfach aus Unsicherheit sagen können, ne wir sparen lieber. Womit das ganze ding dann nurnoch Geldverschwendung wäre. Das weiß aber niemand vorher, und nur weil die Möglichkeit besteht das es nicht klappt, heißt das nicht das mans gar nicht erst versuchen sollte. Insbesondere Angesichts des Mangels an Alternativen.
 
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Comeondieyoung

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Das ist doch Unsinn, sowieso überrascht mich, wie sehr die Politik von Schwarz-Gelb als keynesianistisch abgetan wird. Keynes bedeutet in der Praxis nun einmal Umverteilung, also z.B. höhere Steuern auf Gutverdienende um so den Konsum ankurbeln zu können. Wenn Reiche mehr Geld zur Verfügung haben bedeutet dies nämlich nicht, dass sie dieses auch wieder ausgeben, bei der Mittel- und Unterschicht hingegen kann man sich diesbezüglich sehr sicher sein. Wenn Schwarz-Gelb allerdings eine Gruppe nicht bedient, dann wohl die untere Hälfte der Bevölkerung, folglich bleibt ein positiver Konsumeffekt aus und die Binnenkonjunktur stagniert weiterhin.
 
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Also Keynes bedeutet nicht per se Umverteilung.

Es ist einfach ein Programm - gewonnen aus der größten Krise des Kapitalismus - welches das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wieder befähigen soll zu wirken. Faktisch ist es eine Nachfragepolitik die auf Vollbeschäftigung abzielt. Dabei ist das deficit spending und das sparen in guten Zeiten einer der Kernpunkte.

Keynes war absolut kein Antikapitalist, sondern wollte das System stabiler machen. Oft genug hat es natürlich in einer (sinnvollen!) Umverteilungspolitik oder in einen Staatsinterventionismus geführt. Dabei aber teilweise hervorragende Resultate gezeitigt.

Für einige Neoliberale ist natürlich Keynes zur Vorstufe des Sozialismus geworden (insbesondere unsere Freunde: Hayek, Friedman oder Mises). Aber das es schon dabei Mischwege gab zeigt die soziale Marktwirtschaft oder die Ordoliberale Schule.

Aber Commander: Steuern zu senken um Schulden abzubauen? Das hat noch NIE geklappt. Siehe USA, siehe UK.
 

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Keynesianismus bedeutet soweit ich informiert bin nur antizyklische Wirtschaftspolitik zu betreiben. Sprich in schlechten Zeiten sollte der Staat steuern senken und sie dann in Boom zeiten wieder anheben. Von höheren Steuern auf gut verdienende hab ich in diesem Zusammenhang noch nichts gehört. Wobei ich zugeben muss das ich das Buch nicht gelesen habe und es nur aus dem VWL Unterricht kenne.

@ Oger es hat noch nie geklappt weil Politiker, wie weiter oben schon gesagt wurde, einen sehr kurzfristigen Planungshorizont haben. Da werden Steuern gesenkt, aber dann später in Wirtschaftlich besseren Zeiten nicht erhöht. Klar so kann das nicht funktionieren. Und ich versteh auch ehrlich gesagt nicht so ganz warum auf ein mal so ein riesen Aufstand wegen unserer Schulden gemacht wird. Ich mein seit wievielen Jahrzehnten schiebt Deutschland jetzt bereits seinen riesen Schuldenberg vor sich her? Ich jedenfalls kann mich an keine Zeit erinnern wo Deutschland schuldenfrei gewesen wäre bzw wo nicht gesagt wurde unsere Schulden sind zu hoch. Und dennoch lief alles problemlos weiter. Und ausgerechnet jetzt, in der größten Weltwirtschaftskrise seit 1930 sollen auf einmal um jeden Preis die Steuern angehoben werden um unser Haushaltsdefizit zu stopfen? Hä?
 
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Und mal im ernst, was wär denn die Alternative gewesen? Steuern erhöhen mehr Polizisten einstellen und sich einbilden das dadurch im Endeffekt mehr Arbeitsplätze geschaffen als vernichtet werden wie es Linkspartei und Grüne machen wollten? Darf ich mal lachen?

Keine Ahnung ob das jetzt allgemein war oder auf mich bezogen. Wenn es auf mich bezogen war: Ich hab rein garnichts mit den Linken am Hut und ja das halte ich auch für einen mehr als fragwürdigen Weg.

Steuern senken um die Wirtschaft anzukurbeln ist der einzige Ansatz der in dieser Situation überhaupt Sinn macht. Klar ist es nicht gesagt das es funktioniert, aber es kann funktionieren. Dieser Bullshit den die Linken/Grünen da verzapfen hätte Deutschland endgültig den Todesstoß gegeben.

Ich hab extra geschrieben, dass ich es in dieser speziellen Situation nicht als richtig sehe so ein Versprechen abzugeben. Die Alternative wäre gewesen kein Steuerversprechen abzugeben und "normal" weiter zu regieren ohne die Schuldenlast nochmal zu erhöhen. Es hätte CDU und FDP wohl keiner einen Vorwurf gemacht wenn sie nichts zu Steuersenkungen versprochen hätten, vor allem in dieser Situation. Warum sie es trotzdem gemacht haben hab ich oben schonmal erklärt.

Das problem bei Wirtschaftspolitik ist halt das man vorher nie weiß welche Wirkung eine maßnahme hat. Steuern senken führt theoretisch zu einem erhöhten Konsum > besserer Auftragslage > Neueinstellungen/keine Kündigungen > noch mehr Konsum. Das Problem ist nur das die Haushalte auch einfach aus Unsicherheit sagen können, ne wir sparen lieber. Womit das ganze ding dann nurnoch Geldverschwendung wäre. Das weiß aber niemand vorher, und nur weil die Möglichkeit besteht das es nicht klappt, heißt das nicht das mans gar nicht erst versuchen sollte. Insbesondere Angesichts des Mangels an Alternativen.

Da die Deutschen ja schon von sich aus eine recht hohe Sparneigung haben kann man sogar recht sicher sagen, dass der Effekt nur gemildert auftritt. Warum also so ein hohes Risiko in kauf nehmen?
 
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Ob er es ist weiß ich nicht, aber ich bins und würde ihn teilweise rautieren.

Steuersenkungen in so einer wirtschaftlichen Situation zu versprechen ist zumindest mal extrem fragwürdig. Wer Keynesianismus vertritt findet sich zunächst ja mal bestätigt. Der Staat ist in einer Rezession und reagiert indirekt Antizyklisch. Ich schreib deshalb indirekt, weil er ja nicht direkt mehr Geld ausgibt sondern versucht die Wirtschaft anzukurbeln über niedrigere Steuern. Im Endeffekt macht er das gleiche: er macht Schulden, die er dann in der Boom-Phase wieder zurückzahlen sollte.

Das klingt jetzt alles so schön theoretisch, aber in der Realität ergibt sich leider durch 2 Punkte ein anderes Bild:

1. Wir haben schon unzählige Milliarden einfach vernichtet indem wir sie in das marode Bankensystem gepumpt haben. Dieses Geld kommt nie wieder zurück und setzt sich somit noch auf das normale Deficit Spending drauf. Unter diesem Gesichtspunkt dann noch zu sagen wir machen noch mehr Schulden mit einem noch teureren Haushalt bei weniger Steuereinnahmen ist einfach verrückt. (Siehe Creams Artikel)

2. Politiker haben einen unglaublich kurzfristigen Planungshorizont und genau deshalb werden auch Steuersenkungen versprochen. Eine Steuersenkung bedeutet nämlich jetzt sofort einen Vorteil zu bekommen, der später irgendwann bezahlt werden muss. Warum sollte sich ein Politiker selbst schaden in dem er sagt er wird die Steuern erhöhen?

In Punkt 2 hast du recht. Ich frage mich allerdings, was deine Alternativ zum Gewähren von Bürgschaften gewesen wäre. Wolltest du anscheinend Systemrelevante Banken wie die HRE pleitegehen lassen? Mir passt das auch nicht, dass die Gemeinschaft das Versagen der Banken ausgleichen muss, aber die Alternative würde wahrscheinlich noch mehr Wohlstand vernichten.
 

Comeondieyoung

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Das Keynes nicht per se Umverteilung bedeuten muss ist richtig, aber "in der Praxis" läuft es auf eine umverteilende Politik hinaus. Deutschland z.B. leidet unter einer sehr schwachen Binnenkonjunktur, will man diese stärken, geht dies nur durch Umverteilung. Das es andere hypothetische Fälle gibt ist hier nicht relevant, Fakt ist aber, dass die neue Regierung sicherlich keine keynesianische Politik betreibt.
 
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In Punkt 2 hast du recht. Ich frage mich allerdings, was deine Alternativ zum Gewähren von Bürgschaften gewesen wäre. Wolltest du anscheinend Systemrelevante Banken wie die HRE pleitegehen lassen? Mir passt das auch nicht, dass die Gemeinschaft das Versagen der Banken ausgleichen muss, aber die Alternative würde wahrscheinlich noch mehr Wohlstand vernichten.

Sorry das hab ich in meinem Antwort-Post für Force_Commander vergessen zu schreiben. Selbstverständlich will ich nicht das die Banken pleite gehen und ich denke auch nicht das es Alternativen dazu gibt den Banken das Geld zu geben. Mir ging es um die Kombination von Geld geben (leider unabdingbar) und gleichzeitig Steuern senken (nicht zwingend notwendig). Deshalb auch der Satz:

Unter diesem Gesichtspunkt dann noch zu sagen wir machen noch mehr Schulden mit einem noch teureren Haushalt bei weniger Steuereinnahmen ist einfach verrückt.
 

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Keine Ahnung ob das jetzt allgemein war oder auf mich bezogen. Wenn es auf mich bezogen war: Ich hab rein garnichts mit den Linken am Hut und ja das halte ich auch für einen mehr als fragwürdigen Weg.



Ich hab extra geschrieben, dass ich es in dieser speziellen Situation nicht als richtig sehe so ein Versprechen abzugeben. Die Alternative wäre gewesen kein Steuerversprechen abzugeben und "normal" weiter zu regieren ohne die Schuldenlast nochmal zu erhöhen. Es hätte CDU und FDP wohl keiner einen Vorwurf gemacht wenn sie nichts zu Steuersenkungen versprochen hätten, vor allem in dieser Situation. Warum sie es trotzdem gemacht haben hab ich oben schonmal erklärt.



Da die Deutschen ja schon von sich aus eine recht hohe Sparneigung haben kann man sogar recht sicher sagen, dass der Effekt nur gemildert auftritt. Warum also so ein hohes Risiko in kauf nehmen?


Nur der erste Teil zu den Banken war auf deinen Post bezogen. Der Rest war allgemein.

Warum das Risiko eingehen? Nenne mir Alternativen. Die einzigen die ich sehe sind nichts tun und alles wie bisher weiterlaufen lassen oder Steuern erhöhen. Und wenn Konsumenten UND Staat das sparen anfangen wirds aller vorraussicht nach so laufen wie 1930. Jedenfalls sehe ich keinen Grund warum es diesmal anders laufen sollte. Keynes Ansatz bietet zumindest eine Erfolgschance, das ist mehr als die beiden anderen Ansätze bieten können. Sollte ich weitere Möglichkeiten übersehen haben nur her damit bin da durchaus offen für Vorschläge. Ich persönlich sehe halt einfach keine Alternativen.



Das Keynes nicht per se Umverteilung bedeuten muss ist richtig, aber "in der Praxis" läuft es auf eine umverteilende Politik hinaus. Deutschland z.B. leidet unter einer sehr schwachen Binnenkonjunktur, will man diese stärken, geht dies nur durch Umverteilung. Das es andere hypothetische Fälle gibt ist hier nicht relevant, Fakt ist aber, dass die neue Regierung sicherlich keine keynesianische Politik betreibt.

Soweit ich Westerwelle verstanden habe will er vorallem den Mittelstand entlasten. Davon verspreche ich mir durchaus eine Stärkung der Binnenkonjunktur. Ob er das gegenüber der CDU nun wirklich durchsetzen kann/obs nur heiße Luft war/obs überhaupt funktioniert wird sich zeigen müssen.
 
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Warum das Risiko eingehen? Nenne mir Alternativen. Die einzigen die ich sehe sind nichts tun und alles wie bisher weiterlaufen lassen oder Steuern erhöhen. Und wenn Konsumenten UND Staat das sparen anfangen wirds aller vorraussicht nach so laufen wie 1930. Jedenfalls sehe ich keinen Grund warum es diesmal anders laufen sollte. Keynes Ansatz bietet zumindest eine Erfolgschance, das ist mehr als die beiden anderen Ansätze bieten können. Sollte ich weitere Möglichkeiten übersehen haben nur her damit bin da durchaus offen für Vorschläge. Ich persönlich sehe halt einfach keine Alternativen.

Deflationspolitik hat bei Brüning nicht funktioniert, Steuersenkungen bei Reagan. Ich wäre wie gesagt für den Mittelweg gewesen auch wenn das jetzt nach der "wir hocken es aus" Taktik klingt.
 

Comeondieyoung

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Die Wirtschaftspolitik bei Reagan hat deiner Meinung nach gut funktioniert?
 
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Ne nicht funktioniert. Steuern erhöhen hat bei Brüning nicht funktioniert und Steuern senken hat bei Reagan nicht funktioniert.
 
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Was heißt nicht funktioniert?

Eine gewisse Klientel zahlt weniger Steueren und hat eindeutig von der neuen Schere aus Arm und Reich profitiert. Erfolg ist in diesem Kontext einfach eine Frage des Blickwinkels.
 
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1) Vor der Wahl: Es wird von Steuererleichterungen gesprochen um die Wähler anzusprechen
2) Nach der Wahl: Es wird weiterhin von Steuererleichterungen gesprochen um die Wähler nicht glauben zu lassen die Partei wäre unglaubwürdig
3) 2011: Aufgrund der Wirtschaftslage muss die Partei die Steuererleicherungen leider negieren, es ist aber nicht ihre Schuld sondern die der Wirtschaftskriese

Einfach durchschaubare Politik.
Sollten sie die Steuererleichterung wiedererwarten tatsächlich durchziehen, frage ich mich wie die das finanzieren wollen. Und ob die Wirtschaft dadurch wirklich angekurbelt wird ist eine weitere Frage.
 

Zsasor

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Was heißt nicht funktioniert?

Eine gewisse Klientel zahlt weniger Steueren und hat eindeutig von der neuen Schere aus Arm und Reich profitiert. Erfolg ist in diesem Kontext einfach eine Frage des Blickwinkels.
es ist immer frage des blickwinkels.
zum thema deutschland:
sicher werden viele fdp wähler jubeln wenn sie als eh schon reiche noch mehr geld kriegen, aber so sollte politik meiner meinung nach nicht aussehen.
 
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afaik war der Großteil der FDP Wähler die Mittelschicht es sollen sogar nicht unerheblich wenige reiche Grün gewählt haben.

Habe keine Quelle mehr, glaube es im Radio gehört zu haben.
 
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Es geht halt zurueck zu alten Traditionen. Geld das nicht vorhanden ist vorzugsweise an die eigene Klientel verschenken und nach uns die Sintflut. Nicht übermässig überraschend....
 
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