So bin wieder zurück, einen Tag später als geplant dank Eurowing-Streik
Erfahrungsbericht incoming.
Zunächst mal die Reiseroute:
Von Split an der Küste entlang Richtung Süden, bis nach Dubrovnik wo wir die meiste Zeit verbracht haben. Weiter ging es in das Hinterland nach Imotski, von dort entlang der bosnischen Grenze bis zum See Busko Jezero und dann über Trilj und Klis zurück nach Split.
Die Reiseroute war spontan, wir hatten nur das erste Hotel in Split schon gebucht. Leider kam mein Lonly Planet zu spät, so dass ich mir am Flughafen noch schnell einen Reiseführer "Dalmatien" vom Müller-Verlag gekauft habe. Das Teil hat sich als kompletter Schrott entpuppt und ist im Mülleimer gelandet.
Split: Die alte Residenz des Kaisers Diokletian, aus der später die Altstadt vom Split entstanden ist, ist absolut sehenswert. Bausubstanz aus dem 4. Jahrhundert nach Christus und seitdem immer wieder mit venezianischen, österreichischen und anderen Einflüssen umgebaut und erweitert. Sehr touristisch, aber mit trotzdem mit einem eigenen Leben. Die Einheimischen sind hier und besonders an der Uferpromenade unterwegs und verbringen hier ihre Freizeit. Auf dem zentralen kleinen Platz des Diokletoan-Palastes wurde im freien Tango getanzt.
Essen und Trinken ist direkt an der Promenade heillos überteuert. Wir haben einmal für ein paar Kunas wirklich leckere Burger in einem kleinen Imbiss gegessen und später durch einen Tipp von einer Bekannten das "Buffet Five" in unmittelbarer Nähe entdeckt, das gutes Essen zu fairen Preisen angeboten hat.
https://www.google.de/maps/place/BU...041498ffd19d3f5!8m2!3d43.5076058!4d16.4337652
Unterkunft: Boban Luxury Suites, die Suite mit 2 Schlafzimmern gabs in der Nebensaison für 78 € pro Nacht. Das war auch die teuerste Unterkunft während der gesamten Zeit, aber auf jeden Fall ihr Geld wert. Schöne, moderne Zimmer, super freundliches Personal und ein ausgezeichnetes Frühstück
https://www.google.de/maps/place/Bo...e323cb471e29dbb!8m2!3d43.5033449!4d16.4561127
Die Promenade von Split
Weiter gings die Küstenstraße Richtung Süden, über Omis, Ploce nach Dubrovnik.
Im Einzugsgebiet von Split ist die Küste sehr zugebaut, der Verkehr war aber immer noch mäßig. Zwischen den größeren Ortschaften entlang der Strecke gab es teils sehr, sehr schöne Streckenabschnitten mit schöner Aussicht. Leider ist die Bebauung in Kroatien relativ dicht und willkürlich, so dass man an der Küste nur selten Buchten ohne Ansiedlungen findet. Die Strecke ist aber trotzdem sehr schön und empfehlenswert. Die Straße ist in einem hervorragendem Zustand und in ca 4 Stunden gemütlicher Fahrt ist man locker in Dubrovnik. Die Kontrollen im bosnischen Korridor sind Routine und gehen schnell.
Dubrovnik
Wir sind in einem großen Hotel außerhalb der Altstadt von Dubrovnik abgestiegen, weil dort die Angebote deutlich besser sind.
Dubrovnik war das absolute Highlight der Reise und ein toller Eindruck - aber es ist auch ein Touristen-Overkill. Darum Unterkunft und Essen auf jeden Fall außerhalb. Wir haben einmal in der Altstadt gegessen und wurden auch erwartungsgemäß abgezockt, Miserables Essen, überteuerte Getränkepreise etc. Tipp von Einheimischen: Wenn auf der Karte irgendwo "Couvert" auftaucht, dann ist das Lokal eine miese Touristenfalle und nicht emfpehlenswert. "Couver" ist eine Servicegebühr für Bedienung etc.
Dubrovnik ist wie gesagt der absolute Knaller mit der erhaltenen Alstadt, der jahrtausende alten Geschichte etc, aber selbst Oktober noch überlaufen von Touristen. Wir hatten trotzdem eine gute Zeit, indem wir den Touristenströmen aus dem Weg gegangen sind.
Toll ist der Rundgang auf der Stadtmauer. Kostet 120 Kuna, mit Studentenausweis nur 30 Kuna. Wir sind am späten Nachmittag gegangen (Einlass nur bis 1730) und da hat es sich auch merklich geleert, so dass man die tollen Aussichten in Ruhe genießen konnte. Die Stadtführungen haben wir uns gespart, weil wir keine Lust hatten in einem Touri-Pulk durch die engen Gassen zu latschen und es auch nicht ganz billig war (Historische Stadtführung 15 €, Game of Thrones Tour 25 €).
Am zweiten Tag haben wir eine Bootstour gemacht. Dazu muss man wieder in die Altstadt, vom neuen Hafen fahren deutlich weniger Ausflugsboote ab. Auch hier haben wir uns wieder an die Locals gehalten, um nicht wie die anderen Touristen wie in eine Sardinenbüchse gezwängt auf einem überfüllten Schiff zu sitzen. Wir haben uns in der Mittagszeit mit einem Bier an die Hafenmole gesetzt und gewartet, bis nichts mehr los war und haben dann ein komplett leeres Boot gefunden, mit dem wir für 10 € pro Person eine Stunde um die Stadt und die vorgelagerte Insel gefahren sind. Sehr empfehlenswert.
Danach sind wir noch zu Fuß auf die Festung oberhalb der Stadt gegangen (dauert 45 Minuten und nicht die 2h die an der Seilbahnstation genannt werden). Hier gab es eine wunderbare Aussicht auf die Stadt und ein kleines Museum über die Belagerung der Stadt 1991. Das Museum ist eher langweilig, selbst für mich als Militär- und Geschichtsfreak gab es da wenig zu lernen und von einer Schlacht würde ich bei den zaghaften Kampfhandlungen sowieso nicht sprechen.
Altstadt von Dubrovnik von der Stadtmauer aus gesehen
Dubrovnik von der Festung oberhalb der Stadt aus gesehen
Anschließend sind wir in das Hinterland gefahren, in der Hoffnung auf schöne Gebirgslandschaften und ursprüngliche Gegenden ohne Touristen.
Erster Stop war Imotski, das für seinen Karstsee berühmt ist. Der Weg dorthin war, wie ALLE Wege, egal wohin wir gefahren sind in einem super Zustand. Die Straßen sind alle neu angelegt und man kommt sogar schneller vorran als in Deutschland, weil nicht so viel Verkehr herrscht. Das Hinterland ist sehr hügelig, aber es gibt keine richtig spektakulären Berge, wie z.B. in den Alpen. Die Landschaft war recht eintönig und von ca 3m hohen Gestrüpp dominiert, dass fast überall gewachsen ist, wo die Menschen ihre Weiden und Felder aufgegeben haben.
Auch der Abstecher nach Bosnien hat sich kaum gelohnt. Eintönige Landschaft und ordentliche Ortschaften mit teil verlassenen, aber gut gepflegten Häusern, vermutlich von Leuten die wo anders in Europa arbeiten, prägen das Bild. Alles halt ein wenig südländischer und unordentlicher als bei uns, aber total unaufregend. Von diesem ganzen Abstecher mit Übernachtung in Trilj ist eigentlich überhaupt nichts erwähnenswert. Die Preise sind natürlich etwas geringer als in den Küstenregionen und andere Touristen haben wir zu dem Zeitpunlt dort nicht mehr getroffen.
Panoramablick im bosnisch-kroatischen Grenzgebiet. So flach und unbewohnt ist die Gegend selten, aber man erkennt gut den eintönigen Bewuchs und unseren Mietwagen der Kompaktklasse
Zurück in Split haben wir noch das Ruinenfeld von Solin (Solina) besichtigt
https://de.wikipedia.org/wiki/Solin
Kann man sich anschauen, im Prinzip gibt es nur Fundamente der Stadtmauer, von einigen Kirchen etc zu sehen. Es ist insofern ganz interessant, als die Stadt quasi der Vorgänger von Split ist und man ein besserers Verständnis für die Geschichte dort bekommt. 30 Kuna Eintritt, die man sich aber sparen kann, wenn man nicht den Haupteingang nimmt. Man braucht ca eine Stunde.
15 Minuten weiter ist die historische Festung von Klis zu besichtigen. Das ist schon deutlich interessanter, vor allem wegen der tollen Aussicht über die gesamte Stadt Split. Kostet auch wieder 40 Kuna Eintritt und wird momentan stark renoviert und aufgehübscht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Klis
Für Game of Thrones Fans bestimmt ein bekannter Anblick, die Festung von Klis mit Split im Hintergrund
Wetter: Tagsüber hatten wir bis 20 Grad, sehr angenehme Temperaturen bei meist leichter Bewölkung. Das Meer hatte auch noch 20 Grad, so dass man auch eine Runde schwimmen konnte. Wer nicht den ganzen Tag am Strand liegen möchte, kann also sehr gut auch im Oktober/November nach Kroatien fliegen.
Das solls erstmal gewesen sein.