speedreading

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USH
habe gerade an einer kurzen umfrage bezüglich speedreading teilgenommen. mir war das thema bis gerade völlig unbekannt.

Hier ist eine website auf der man seine aktuelle lesegeschwindigkeit messen kann (allerdings ohne fragen zum text danach, also bissl sinnfrei, aber egal).

hier also meine frage:
hat hier im forum sich schonmal jemand mit dem thema ernsthaft befasst? hat vielleicht sogar schonmal jemand die techniken erlernt und kann die beworbene verdopplung der lesegeschwindigkeit bei gleicher oder sogar besserer aufnahmefähigkeit des inhalts bestätigen?
 

zoiX

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Ich hatte da mal ein Buch zu, welches allerdings so langweilig geschrieben war, dass ichs nie ganz durchgearbeitet hab. Damals hab ich ca. 30-40% schneller gelesen als meine Klassenkameraden, wenn ich die Dinge aus den ersten paar Kapiteln angewendet hab.

Die Aufnahmefähigkeit ist tatsächlich besser, auch wenn man sich beim Lesen manchmal denkt "Ich hab das Gefühl es kommt nichts in meinem Hirn an" ist nach dem Lesen irgendwie alles da...
 
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Meine ma kann verdammt schnell lesen.

Die guckt sich einen Absatz nur an und ist quasi fertig.
Sie meinte sie überfliegt alles und guckt nur nach wichtigen Wörtern und deren Zusammenhang.

Seems to work for her :)
 

suN

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Hätte selber kein Interesse mich reinzuhängen und das zu lernen, zumal ich so schon relativ schnell lese.

Meine Ex-Freundin hingegen konnte sowas und das war abgefahren, die hat in manchen Nächten ein Buch komplett gelesen und konnte mir dann alles bis ins Detail darüber erzählen. Und ich meine kein Bilderbuch oder ein Leseheft mit 20 Seiten, sondern 600 Seiten Schinken...
 
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les auch verdammt schnell, liegt aber glaub ich daran dass ich einfach generell viel les/gelesen hab als ich noch sehr klein war.

Beim dem Text:

Deine derzeitige Lesegeschwindigkeit beträgt:
769 Wörter pro Minute

Joah geht
 
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Also der Test auf der Seite ist mal harter Bullshit die Grafik gehört gar nicht zu dem gemessenen Wert ...
 
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Meine ma kann verdammt schnell lesen.

Die guckt sich einen Absatz nur an und ist quasi fertig.
Sie meinte sie überfliegt alles und guckt nur nach wichtigen Wörtern und deren Zusammenhang.

Seems to work for her :)

# gilt allerdings für mich.

ich hab früher immer viel bücher gelesen und als wir in der schule im unterricht bücher lesen mussten , war ich immer seitenweise vor den anderen. das hat sich gesteigert.

hat den Vorteil, dass ich bei Literaturrecherchen immer sehr schnell fertig bin.

Hat aber auch zwei gravierende Nachteile:
- bei Fachtexten, die sehr schwierig sind, muss ich mehrmals drüber, da ich es sonst nicht hinbekomme, alle Details und Zusammenhänge zu erfassen.

- Speedreading bei Fachbüchern rockt. Allerdings kann ich es nicht, oder nur sehr schwer abstellen. Will ich Romane lesen, bemerke ich, dass ich nach einer gewissen Zeit die Zeilen nur noch überfliege, und den Text/Absätze nur noch durscanne und rausfiltere, was die Handlung macht. Das ist nicht sehr unterhaltsam zu lesen.
Wenn dann ein Absatz ist, in der 30 Zeilen lang, die Rüstung oder das Leben eines Ritters beschrieben wird, merk ich mir genau 2 Stichworte, da der Rest "überflüssig" für mich dann ist.
 
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Hat aber auch zwei gravierende Nachteile:
- bei Fachtexten, die sehr schwierig sind, muss ich mehrmals drüber, da ich es sonst nicht hinbekomme, alle Details und Zusammenhänge zu erfassen.

- Speedreading bei Fachbüchern rockt. Allerdings kann ich es nicht, oder nur sehr schwer abstellen. Will ich Romane lesen, bemerke ich, dass ich nach einer gewissen Zeit die Zeilen nur noch überfliege, und den Text/Absätze nur noch durscanne und rausfiltere, was die Handlung macht. Das ist nicht sehr unterhaltsam zu lesen.
Wenn dann ein Absatz ist, in der 30 Zeilen lang, die Rüstung oder das Leben eines Ritters beschrieben wird, merk ich mir genau 2 Stichworte, da der Rest "überflüssig" für mich dann ist.
wobei auf der eine site ja behauptet wird man könne jederzeit auf andere (wort-für-wort) lesetechniken zurückgreifen.
der nachteil beschränkt sich dann also darauf, dass die technik nicht bei beliebigen texten einsetzbar ist.
ist das korrekt?
 
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Ich kann keine Romane mehr geniessen wegem dem Dreck. Spätestens nach 5 Minuten drifte ich ab und überfliege.
 
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wobei auf der eine site ja behauptet wird man könne jederzeit auf andere (wort-für-wort) lesetechniken zurückgreifen.
der nachteil beschränkt sich dann also darauf, dass die technik nicht bei beliebigen texten einsetzbar ist.
ist das korrekt?

scheint mir durchaus glaubhaft, nach dem test schaffe ich 704 wörter pro minute, fachartikel und romane lese ich allerdings (absichtlich) deutlich langsamer.
 
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wie lange musstest du das "üben"?
ich habe bei dem test da ~240wps gehabt. das ist halt schon eher wenig wenn ich eure zahlen hier so sehe ... :\
die fähigkeit zu haben einfache texte sehr zügig zu lesen und den inhalt aufzunehmen wäre schon cool, denk ich
 
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Wieso macht man sowas? Ist es schon soweit dass das Lesen als eine Zeitverschwendung angesehen wird?
 
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Ja Super. Lesen kann ich auch sehr schnell. Nur wieviel hab ich davon verstanden?^^

Wenn ich 704 Wörter in der Minute von nem Fachbuch verstehen würde wär ich Autist.
 
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naja, also wenn du dich in ein einfaches aber breites thema einarbeiten sollst, dann hilft es halt schon wenn du die 2-3 bücher oder 20-30 paper doppelt so schnell lesen kannst.
oder du möchtest an einer aktuellen politischen diskussion (zB hier im forum :ugly: ) teilnehmen ohne da beliebig viel zeit reinstecken zu müssen. lese beispielsweise den sarazin an einem nachmittag, oder lese den abschlussbericht der ethikkommission zum thema atomausstieg mal kurz in der sbahn.
nicht bei allen texten die man liest, liegt literarischer wert in den formulierungen...
 
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Aber in sehr vielen Fachartikeln sind Fremdwörter drin. Die Bedeutung erschließt sich dir anhand des Textes aber das Wort fällt dir dann nicht mehr ein wie es heisst. Beim Lesetext das Beispiel mit dem Mono und Polo Schlaf xD

Sarrazin kann man sich gut in paar Stunden reinziehen. Ist ja jetzt nicht so schwer. Er sagt ja nur was wir eig alle Wissen aber wir sind ja tolerant und sprechen die Zahlen nicht an

du musst im Studium 5 Bücher in einer Woche lesen. Da les ich das Zeug lieber in 3 Tagen und geh 2 Tage an die Sonne.

Geisteswissenschaften?
 
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oder du möchtest an einer aktuellen politischen diskussion (zB hier im forum :ugly: ) teilnehmen ohne da beliebig viel zeit reinstecken zu müssen. lese beispielsweise den sarazin an einem nachmittag, oder lese den abschlussbericht der ethikkommission zum thema atomausstieg mal kurz in der sbahn.
Hier im Forum, tolles Beispiel.
Da wäre man ja schon mehr als froh wenn viele der Schreiberlinge es schaffen würden lediglich die Beiträge hier zu lesen ;) .
 
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Verstehe den Sinn nicht ganz.

Bei (natur)wissenschaftlichen Texten lese ich lieber ein, zweimal ganz langsam und genau, da es hier auf die Verinnerlichung eines jeden Details ankommt.

Und bei Romanen oder sonstigem interessiert mich nicht nur die Handlung, sondern jedes Wort. Über Metaphern und die Art wie der Autor die Handlung herüberbringt denke ich gerne beim Lesen nach - so kann ich mir die geschilderten Situationen vor dem geistigen Auge beim Lesen vorstellen. Wenn ich das nicht will kann ich auch ne Inhaltsangabe lesen.

Wo ich mir Speedreading noch sinnvoll vorstellen könnte wären vielleicht Zeitungsartikel (aber keine Kommentare), oder Geschichtsbücher, wo es einfach nur darum geht leicht verständliche Fakten aufzunehmen, und nichts zwischen den Zeilen steht.
 
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Und wie entscheidest du wenn du im Thema nicht eh schon fit bist, was wichtig ist, und was überflogen werden kann?
 
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Ganz einfach. Man legt sein Master im Fach ab, schreibt eine Doktorarbeit und wenn man dann komplexe Texte hat kann man sie beurteilen.

Und wie entscheidest du wenn du im Thema nicht eh schon fit bist, was wichtig ist, und was überflogen werden kann?

Noch einfacher. Man überliest 80 % und kackt dann in einer Prüfung oder in Übungen ab. Aber man denkt man hat es drauf. Schuld ist dann der Prüfer weil er so ein "Spast" ist der genau so eine "scheiße" abfragt
 
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eigentlich war es nicht das thema, ob die fähigkeit einen text doppelt so schnell lesen zu können, sinnvoll ist.
grundsätzlich lässt sich dazu doch wohl nur sagen: solange man in "entscheidenden" situationen noch "normal" lesen kann, hat die fähigkeit nur vorteile.
wenn man das nicht kann, muss man entsprechende texte eben mehrmals lesen.

meine frage ist eingentlich: wie lange muss man das üben bis man das kann? hat da jemand erfahrung?
 
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Ich kann keine Romane mehr geniessen wegem dem Dreck. Spätestens nach 5 Minuten drifte ich ab und überfliege.

Deswegen hab ich angefangen Bücher meist in Englisch zu lesen, da brauchts bissl mehr Anstrengung und ich überflieg automatisch nicht alles ganz so argh ;).
 
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Ja Super. Lesen kann ich auch sehr schnell. Nur wieviel hab ich davon verstanden?^^

bei solchen sachen wie dem mit dem polyphasic sleep wahrscheinlich sogar mehr als mit normalem lesen. da gibts nämlich nichts zu verstehen es ist reine informationsaufnahme, und ich vermute das es hilfreich ist die information "auf einmal" zu haben, so dass alles im zusammenhang gespeichert werden kann.
bei lehrbüchern über theoretische physik funktioniert das natürlich nicht...

Und wie entscheidest du wenn du im Thema nicht eh schon fit bist, was wichtig ist, und was überflogen werden kann?

man fragt sich eben hinterner: Hab ich irgendeine Aussage des Textes nicht verstanden?

meine frage ist eingentlich: wie lange muss man das üben bis man das kann? hat da jemand erfahrung?

das hängt wohl davon ab wie gut man bereits lesen kann. Wer sehr viel liest, und nur noch nie speedreading versucht hat, dürfte wohl bereits in einer stunde sehr große fortschritte machen... ich habs nie explizit geübt.
 
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was hier schon wieder für ein müll gefaselt wird.

das man haufenweise fremdwörter in fachtexten nicht kennt ist doch eher die ausnahme als die regel, wenn man sich mit dem thema befasst. zudem kann man die stelle auch 2 mal lesen und ist dann immer noch doppelt so schnell fertig, ich komme bei dem text auf 638 und habe dabei gegessen.
meine freundin liest locker nochmal 1/3 schneller als ich.

ätzend wir es für mich nur nur wenn der autor sehr viele relativsätze verwändet.
 
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652 wps ... schnell genug wie ich finde.

Wie die Grafik unter dem Test wegen der Skalierung pure Verarsche zum Seminarverkaufen ist :rofl:
 
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Irre ich mich, oder ist das hier mal wieder ein 1a Schwanzvergleich?



Ach, ich hab übrigens den längsten

897 wps
 
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Keine Ahnung wofür das nützlich sein soll.
Fachliteratur kann ich nicht in der Geschwindigkeit lesen ohne den Faden zu verlieren (zumindest bei Naturwissenschaften, bei Geisteswissenschaften ist es vermutlich anders), Romane verlieren die Immersivität und Zeitungsartikel werden sowieso immer kürzer.
 
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jepp, es ist ein guter schwanzvergleich, und jepp fachliteratur in der geschwindigkeit ... eher nicht. vielleicht um schlüsselwörter zu finden, aber richtig lesen und verstehen --> no way.



P.S.: 15231, ging zügig, text kam mir bekannt vor o:
 
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also ich muss leider hart über die leute jenseits von 500 lachen... ich "lese" auch fachliteratur (papers auf meinem gebiet) exterm schnell und weiß am ende normalweise grob das konzept und ob es mich weiterbringt mich näher damit auseinanderzusetzten. ist es allerdings wie hier ein völlig neues thema, normale bis komplizierte sätze, viele unbekanntere fachwörter und einiges an fakten und ich will mehr als nur den groben inhalt kennen, so brauche ich deutlich länger (knapp 300 bei dem test grad). ich würde liebend gern so einen test mit anschließenden fragen sehen ansonsten macht das echt 0 sinn.

ps: ja ich glaube nicht, dass es möglich ist so extrem schnell zu lesen und gleichzeitig alles/90% zu verstehen, wenn es nich grad schundromane sind.
 
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Hab auch knapp ueber 300 gehabt und in meinem Umfeld bin ich eher einer von den Leuten die schneller lesen.
Hatte mal von irgendeiner Seite n paar Tipps befolgt zum Speedreading und bin damit auch ein wenig schneller geworden habe aber das meiste schon wieder vergessen und wende das auch nicht wirklich an.
Gluecklicherweise bin Ich nicht darauf angewiesen schnell lesen zu muessen.
 

Teegetraenk

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Fachtexte liest man doch eh nicht auf die Art, sondern exzerpiert sich das wichtige - so hab ichs zumindest gelernt.

Literatur muss auch wirken können. Jemand der einen 600 Seiten Schinken wie oben beschrieben an einem Tag durchliest, hat, denke ich, nicht den Sinn des Lesens voll umfasst oder liest irgendwelche Trivialliteratur.
 
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Zur reinen Informationsaufnahme aus Texten, joar, wieso net. Nur ist die gesparte Zeit net die Zeit, die man sonst dazu benutzt, über den Inhalt noch nachzudenken/weiter zu denken oder sich was drunter vorzustellen (bei Romanen)? Darauf würde ich nicht verzichten wollen, weder bei Romanen, noch bei Fachliteratur oder Zeitungsartikeln.
 
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ich lese zeitungsartikel so um festzustellen ob es sich lohnt ihn ganz/abschnittsweise richtig zu lesen.
 
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Ich glaube einige hier verwechseln verständiges Lesen mit Überfliegen.

Klar, auch wenn man einen Text überfliegt, kriegt man grob mit worum es geht. Das ist aber nicht annährend vergleichbar mit dem detaillierten Durchdringen des Textes.
Zum Lesen (mit Verständnis) gehört eben nicht nur das Auffinden von offensichtlichen Informationen in einem Text, der einseitig irgendwas darstellt. Wer meint, damit wirklich zu lesen, den kann man nur belächeln. Das ist ein Niveau auf dem Grundschüler Texte erfassen.
Wirkliches Textverständnis umfasst noch ganz andere Dinge. Dazu gehört zum Beispiel in einem unbekannten Text zu einer fremden Thematik widersprüchliche Informationen aufzunehmen und zu verarbeiten, sie gegeneinander abzuwägen, eigene Schlüsse zu ziehen, all das mit dem eigenen Hintergrund- bzw. Allgemeinwissen zu verknüpfen und im Gehirn zu speichern. Einzelne Wörter im Text zu erfassen ist für Angehörige westlicher Kulturen im wahresten Sinne ein Kinderspiel, da schafft jeder eine hohe Wortzahl pro Minute. Einen Text zu verstehen, ihn in all seiner Tiefe und Breite zu durchdringen, dazu gehört aber mehr als das Erfassen einzelner Wörter. Dazu gehört auch, die höhere gedanklicher Ebene, die sich hinter dem Text verbirgt, zu erfassen. Einzelne Sätze müssen mit dieser Ebene verknüpft werden. Manche Textpassagen haben eine andere Relevanz oder Gewichtung dafür, auch das muss erfasst werden. Bei einem Kinderbuch mag das mit Überfliegen noch möglich sein, aber sobald ein gewisses Sprachniveau erreicht ist, wenn die Sprache Nuancen aufweist, wenn rethorische Mittel verwendet werden etc., dann ist es vorbei mit dem Überfliegen. Dann denkt man, man habe irgendwas verstanden, in Wirklichkeit ist die Bedeutung aber verschoben.

Am Beispiel des verlinkten Textes: Er stellt einseitig und auf relativ niedrigem sprachlichen Niveau ein Thema dar, mit dem sich wohl die allermeisten hier schonmal befasst haben. "Schachtelsätze" kommen nicht vor, der vorausgesetze Wortschatz ist der eines vorpubertären Kindes. Es wird einseitig und unkritisch dargestellt. Rückblickend würde ich sagen, dass 60-70% dieses Textes redundant sind, weil bereits erwähntes erneut leicht anders erklärt wird. Grob ein Drittel (die Einleitung) ist nur blabla ohne irgendwelchen Informationsgehalt, was man als geübter Leser auch schon am ersten und letzten Satz des jeweiligen Abschnittes erkennen kann.
Lassen wir Dinge wie die Formatierung etc. mal zur Seite und schauen uns nur den Inhalt an: An diesem Text ist inhaltlich nichts kompliziert, alle Informationen liegen "auf der Hand", es muss nicht geschlossen oder interpretiert werden, es gibt keine Andeutungen, keinen tieferen Bezug zum Allgemeinwissen, überhaupt gibt es keine irgendwie "speichernswerten" Informationen, die nicht schon mehr oder weniger im Gehirn vorhanden sind. Es gibt keine Widersprüche, keine Gegenüberstellungen, man muss keine Bewertungen vornehmen. Kurz und knapp: Das Gehirn hat bei diesem Text keine wesentliche Aufgabe zu leisten, es muss lediglich einzelne Schlagwörter katalogisieren und dabei ganz schnell festzustellen, dass der Text nur Bekanntes über die Möglichkeit der Schlafreduktion wiedergibt.

Also ihr 800+ WpM-Leser, nehmt euch mal ein Einsteigerlehrbuch einer Geisteswissenschaft und lest da mit 800 Wörter pro Minute durch. ;) Mal sehen wie viel ihr am Ende noch wisst.
 
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1. speedreading =/= überfliegen, es geht sogar explizit darum informationen schneller und akurater zu erfassen, speedreader können idr texte sogar akurater wiedergeben, die lesekompetenz der speedreader ist einfach besser.

2. kann ich dir sagen, dass die meisten dinge die du da von dir gibst schlicht bullshit sind.
du denkst während des lesens über den inhalt nach.
ich absorbiere die informationen und gewichte danach, ggf. mit notizen am rand.

3. ich habe geisteswissenschftliche texte so gelesen, natürlich nicht in der geschwindigkeit, meine freundlin liest mit dieser methode medizinische fachbücher, alles kein problem.
interessant wir es wie von mir bereits angemerkt bei relativsätzen,d ann liest man eben 2 mal und amcht weiter...

4. niemand hat behauptet fachliteratur mit >9000 wpm zu lesen, aber wenn ich einen einfachen text mit 6xx wpm lese und du mit 300, dann werde ich bei einem komplexen text genauso schneller lesen als du.
 
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ich finde das immer interessant, dass ich von solchen wunderskills (z. b. sauschnelles lesen+verstehen+kommentieren von fachliteratur) immer nur online höre aber in meinem umfeld (zu denen viele promovierte ingenieure, paar naturwissenschaftler und paar juristen&mediziner gehören) mir sowas nie begegnet. auf bw.de ist halt doch die elite unter sich :top2:
 
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10.05.2003
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ich glaube das können in deinem umfeld wesentlich mehr als du denkst, das ist nur kein solcher wunderskill dass man es ständig erzählt. nur eben wenn explizit danach gefragt wird, und da sich die frage im bw forum an verdammt viele leute richtet, ist die wahrscheinlhckeit ziemlich hoch das auch ein paar antworten.
 
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31.03.2001
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jo würd das so wie Myta sehen...du weißt sicher auch nicht, ob oder wieviele von denen mit 300+ Anschlägen tippen können oder generell 10-Finger schreiben ;)
 
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