.Ich arbeite in einem Wohnheim für psychisch Kranke. Er arbeitet in der Küche / Cafetaria, sie und ich auf einem Wohnbereich. Ich hätte schon die Möglichkeit, ihm mal dazu was zu sagen.
Ich weiß nicht, ob ich mit Kollegen darüber (im Smalltalk) sprechen soll, da ich keine Ahnung habe, welche Kreise das ziehen kann. Und dann ist das Gerücht in der ganzen Einrichtung im Umlauf. Sicher auch nicht wünschenswert.
Ich hatte kurz überlegt, selbst zum Chef was zu sagen. Aber ihr habt absolut recht, damit reit ich mich nur selbst in die Scheiße rein und ich bin am Ende der Depp.
Sie ist mit ein paar Bewohnern von uns auf ein Volksfest und hatte dabei ein Dirndl an (bayerische Tracht, ist so üblich bei uns auf solchen Festen) und das hat 'nen tiefen Ausschnitt
Ach Junx.....

Weshalb nur regt mich die ganze Sache nicht wirklich auf?
Leute!, die attraktive Dame ist 42 und arbeitet in einem Wohnbereich für psychisch Kranke. Was glaubt ihr denn, was sie sich im Laufe ihres Alltags schon alles an Anzüglichkeiten hat anhören müssen. Eine Menge, wette Ich.
Wenn ich mir mal das „Personal“ unserer Abteilung so anschaue, sind da alle einiges gewohnt. Die Mitarbeiter sind normalerweise „vom Fach“…Sozialpädagogen, Psychologen, Heilerziehungspfleger, Erzieher, Psychiater etc.
Eine gewisse Grundschulung in den Fächern Pädagogik und Psychologie, ein sicheres Auftreten, Selbstbewusstsein und ein „über den Dingen stehen“ wird da eigentlich vorausgesetzt oder zumindest im Arbeitsalltag beim Umgang mit seelisch Kranken erworben.
Für mich klingt es so, als hätte sich die gute Frau bei goathammer einfach einen männlichen Rat einholen wollen, wie sie am besten mit diesem Ausrutscher umgehen soll. Sie ist sich ihrer eigenen Schwachstellen vollends bewusst. Frau hat im Vorfeld schon sehr viel Zugeständnisse gemacht, damit Mann sich einfach so über ihren Ausschnitt herzumachen traut.
Frotzelnde, charmante Kollegen können Licht in den Werktag bringen. Gerade in der Psychiatrie. Es kommt immer auf die Persönlichkeit der einzelnen Mitarbeiter an, in wieweit man Intimität erlaubt, oder sich abgrenzt. Viele sind per Du, das ist eigentlich die Regel. Manche begrüßen sich sogar per Bussi…wir sind in Bayern. Alles eine Frage der Interpretation.
Was war Usus? Hat sie sich je über „witzig gemeinte“ Anspielungen aufgeregt oder ihm direkt eine Abfuhr erteilt? Hat sie je auf einen Armlängen-Abstand geachtet und sich sowohl verbal, wie nonverbal gegen Anzüglichkeiten gewehrt? Inwieweit war sie gebauchpinselt von den plumpen, doch versteckten Komplimenten?
Und da war ein Volksfest. Herbstfest, jede Menge Bier, Wiesnmusi, enthemmte Atmosphäre, Gaudi pur. Wie soll ich da Entgleisungen beurteilen, Leute! Sie im Dirndl, er eine Maß zuviel.
Ich sehe solange keinen pathologischen Zustand in dem ganzen Geschehen, als dass sie sich ernsthaft um Abgrenzug bemüht. Ich bin gerne bereit, einen ausführlichen Beitrag zu den Regeln der Konfrontation, zu Selbstbehauptung, Verhaltenskonditionierung etc, im Rahmen der Begegnung mit dem Italiener zu posten, wenn denn tatsächlich der Wunsch seitens der Betroffenen besteht, die missliche Begegnung nochmals aufzugreifen.Dann gebe ich gerne Tipps.
Ich meine, der TE darf sie gerne nochmals an das Ereignis erinnern und ihr Hilfe anbieten. Man kann im Rollenspiel Strategien einüben, in denen sie lernt, ihre Grenzen aufzuzeigen. Freundlich. Mit Anstand und Würde.
Ohne Angst haben zu müssen, ihren Job zu riskieren. Denn ehrlich, sollte goathammer direkt zum Chef oder Personalrat rennen, könnte sich denen der Gedanke aufdrängen, sie sei eine Fehlbesetzung In ihrem Bereich.