Sehr geehrte Damen und Herren, liebe diverse...

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Bundesverfassungsgericht fordert drittes Geschlecht im Geburtenregister!

https://www.welt.de/politik/deutsch...t-drittes-Geschlecht-im-Geburtenregister.html

Was haltet Ihr davon? Unnötig oder längst überfällig?

Was wird zukünftig aus Anreden, Pässen, Ausweisen, Umkleideräumen, Toiletten usw.?
Muss alles entsprechend verändert werden?

Dreht die Welt langsam etwas zu sehr am Rad oder muss ich mich in Zukunft daran gewöhnen immer öfter bärtige Frauen im Stadtbild zu sehen?
 
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Halte ich für unnötigen und schädlichen Schwachsinn. Hab bisher noch keine zusammenhängende Erklärung dafür gehört, was dieses ominöse "dritte Geschlecht" sein soll. Wenn's nach tumblr geht gibt's da nämlich noch ein paar bis unendlich viel mehr von, von den ganzen tierischen sowie Fabelwesen-Identitäten will ich gar nicht erst anfangen.

Wenn sich jemand dermaßen unwohl in seiner Haut fühlt, dass er/sie bereit ist, Operationen und Hormonbehandlungen und was weiß ich alles in Kauf zu nehmen um stattdessen eine sie/er zu werden, kann ich das akzeptieren. Alles darüber hinaus ist in meinen Augen inakzeptabel.
 
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Soweit ich das richtig verstanden habe geht's da lediglich um das biologische Geschlecht in der Geburtsurkunde und nicht um Gender.

Und da gibt es halt durch allerhand syndrome und andere ursachen durchaus leute die nicht ins XX oder XY Schema passen. Wüsste auch nicht, was daran schlimm wäre diesen leuten eine andere Eintragung zu gewähren kann mir doch sowas von vollkommen egal sein was irgend jemand anders in seiner geburtsurkunde stehen hat.

Der dazugehörige wikipedia artikel sollte einige fragen ausräumen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Intersexualität
 
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Wegen mir soll sich jeder als das identifizieren was er aus welchen Gründen auch immer für passend empfindet. Solange er daraus keine Sonderrechte ableitet nach denen sich die Gesellschaft oder einzelne Mitglieder derselben dann auf einmal zu richten haben, damit er nicht "offended" ist.

Mir persönlich wäre es lieber, wenn der Staat auf die Geschlechtsfeststellung in Dokumenten einfach komplett verzichtet, denn ich sehe wenige Gründe wofür das heute noch notwendig wäre. Eindeutige Identifizierung als Person ist auch anders möglich und für den Staat sollte sowieso jeder Bürger gleich sein, unabhängig vom Geschlecht, Alter, Behinderung usw...

Konsequent alle behördlichen Texte durchgehen und Geschlechtsunterschiede herausnehmen und die Menschen vor dem Gesetz als das sehen was sie sind: Bürger mit identischen Rechten und Pflichten. Hieße natürlich auch, dass ein Haufen Vorteile für Frauen wieder abgeschafft werden müssten, wie Quoten, Bevorzugung beim Sorgerecht, Jobs die nur Frauen ausführen dürfen, Unisextoiletten in denen Frauen dann eben die Anwesenheit von Männern tolerieren müssten usw...

Wird aber nicht passieren, bin ich mir sicher.
 

Deleted_504925

Guest
holt fackeln und mistgabeln, da lebt jemand anders als ich.

was ist denn ein ernsthaftes argument dagegen? wenn es jemand hilft, warum nicht?
betrifft doch auch nur wenige, da wird sich an umkleiden usw. sicher nicht ändern und weihnachten wird auch noch gefeiert, alles gut.
gibt doch scheinbar genug eindeutig medizinische fälle, hier geht es doch nicht um irgendwelche tumblr gestalten.
 
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So lange diese Argumentation auf den Ausweis beschränkt bleibt, wo dann halt bei Geschlecht eine andere Bezeichnung steht, ist es tatsächlich wayne.
Ich bin mir aber 100 %ig sicher, dass die dahinter stehenden Aktivisten danach nicht aufhören, sondern den Status des anerkannten 3. Geschlechts nutzen werden, um weitere Zugeständnisse zu erstreiten: Unisex-Toiletten, Anrede anders als Herr/Frau, geschlechtsneutrale Formulierungen in allen öffentlichen Texten - am liebsten in der ganzen Sprache usw. und das ist ein riesen Haufen bullshit, den keiner gebrauchen kann.
Insofern finde ich es schlecht, dass das VerfG dieses Fass aufgemacht hat. Dann sind halt ein paar hundert Leute mit einer Zeile in ihrem Personalausweis nicht zufrieden - das ist das eigentliche wayne. Es wäre viel einfacher, wenn die betroffenen Personen das einfach akzeptieren würden, anstatt daraus ein Staatsthema zu machen.
 
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Das Urteil selbst ist okay: Da hat jemand mit einem biologisch (!) nicht bestimmbaren Geschlecht geklagt, dass er diesen Status so in der Urkunde festgehalten haben will. Da "es" wirklich biologisch nicht männlich oder weiblich ist, ist das vollkommen in Ordnung und es hat erst mal nichts mit dem Genderunfug und "I identify as gender queer black dolphin" zu tun.
Die 3 Leute in Deutschland, die kein biologisch bestimmbares Geschlecht haben, können sich das gerne so eintragen lassen und da der Link zur Biologie hergestellt ist sehe ich auch kein Dammbruchargument, ausweitbar ist es so ja nicht.
 
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Wollte das selbe schreiben wie MV: es geht hier nicht um Gender-Heinis, die sich als Feen identifizieren, sondern um Menschen, die sich biologisch/genetisch tatsächlich nicht dem oder anderen Geschlecht eindeutig zuordnen lassen.
Davon ab bin ich dafür, die Geschlechterunterscheidung durch den Staat komplett abzuschaffen.
 

Gelöschtes Mitglied 683020

Guest
Wollte das selbe schreiben wie MV: es geht hier nicht um Gender-Heinis, die sich als Feen identifizieren, sondern um Menschen, die sich biologisch/genetisch tatsächlich nicht dem oder anderen Geschlecht eindeutig zuordnen lassen.
Davon ab bin ich dafür, die Geschlechterunterscheidung durch den Staat komplett abzuschaffen.

Ja, wer braucht schon demographische Kennzahlen.
 
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Die 3 Leute in Deutschland, die kein biologisch bestimmbares Geschlecht haben, können sich das gerne so eintragen lassen und da der Link zur Biologie hergestellt ist sehe ich auch kein Dammbruchargument, ausweitbar ist es so ja nicht.

http://www.faz.net/aktuell/gesellsc...00-intersexuelle-in-deutschland-15283406.html
100.000 Betroffene
Wenn man bedenkt, dass ein Auswuchs des binären Geschlechtswahnsinns (also männlich und weiblich only) in vielen Fällen dazu geführt hat, dass mit einer Lotterie das Geschlecht des intersexuellen Menschen bestimmt wurde, teilweise mit extremen psychlogoischen Folgen, dann ist die Entscheidung natürlich zu begrüßen.

Ansonsten #szygy, dann geben auch alle Apache Kampfhubschrauber und co. Ruhe.
 
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Der Gesetzgeber dürfe nun aber nicht bei der Mindestvorgabe des Bundesverfassungsgerichts haltmachen, den dritten Geschlechtseintrag nur Personen mit biologischen Varianten der Geschlechtsentwicklung zu eröffnen. „Maßgeblich ist das empfundene Geschlecht“, stellt der LSVD fest.

Auszug aus deinem Artikel, tic0r. Deswegen seh ich das genauso wie Mackiavelli: wenn's nur auf'm Ausweis stehen würde und biologisch begründet wäre, hätte ich nichts dagegen. Habe jedoch so eine leise Ahnung, dass das eher weiteren Forderungen die Tür öffnet.

Nichts und nein. Brillantes Topic, wirklich.

Sondern?
 
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Und wenn es soweit ist darfst du dich ja dann gerne beschweren. Aber an dieser Stelle ist es wichtig den von mir genannten Personen zu helfen. Oder siehst du das anders?
Ansonsten: Ich hab einfach genug von dem ganzen gegenseitigen Anmaulen. Da gibts die ganzen kranken Snowflakes auf der einen Seite und die "THERE ARE ONLY 2 GENDERS" - Schreier auf der anderen und es wird sich auf zwei komplett gegensätzlichen, ideologischen Seiten angebrüllt und mit Scheiße beschmissen.
 
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Genau genommen wurde denen schon mal geholfen, die Lösung passte dann aber manchen wieder nicht. Denn seit 4 Jahren gibt es ja schon nicht mehr nur m oder w.
 
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Ja, wer braucht schon demographische Kennzahlen.

Wofür muss man denn wissen, wie viele Männer und Frauen es gibt? (Wobei es mir darum auch gar nicht ging, sondern um die unterschiedliche Behandlung bei bestimmten Themen)
 
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Sollte ein Anreiz sein, dass du dich mal damit beschäftigst. Von einem "ominösen" dritten Geschlecht zu reden, zeigt halt schon deutliche Lücken auf. Also erst mal Hausarbeiten machen und dann wiederkommen.
 

Der Ziegentobi

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ich gehe davon aus das es in zukunft viel eher zu problemen, fuer menschen mit diesem geschlecht x fuehren koennte. wer sagt dass nicht in ein paar jahren diese information dafuer genutzt wird sollche leute auszugrenzen und zu benachteiligen. wuerde mich nicht wundern wenn es auf gewisse weise schon heute geschehen wuerde. zwei gruende fuer eine ausgrenzung schon heute kommen mir in den sinn. 1. wir wollen dich nicht weil du anders bist. 2. man koennte das x als indikator fuer zukuenftige probleme verstehen, da es doch sehr stark nach internet feminismus riecht und die probleme die es fuer oder spaeter mit sich bringt.
 
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...Der Gesetzgeber dürfe nun aber nicht bei der Mindestvorgabe des Bundesverfassungsgerichts haltmachen, den dritten Geschlechtseintrag nur Personen mit biologischen Varianten der Geschlechtsentwicklung zu eröffnen. „Maßgeblich ist das empfundene Geschlecht“, stellt der LSVD fest...

Also dem darf/sollte man nicht folgen, sonst wird es wirklich ........ albern
 
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Sollte ein Anreiz sein, dass du dich mal damit beschäftigst. Von einem "ominösen" dritten Geschlecht zu reden, zeigt halt schon deutliche Lücken auf. Also erst mal Hausarbeiten machen und dann wiederkommen.
Dito. Es gibt ausreichend Menschen, die sich biologisch nicht einem der beiden binären Geschlechter zuordnen lassen. Also was genau ist deine wissenschaftliche Grundlage?

ich gehe davon aus das es in zukunft viel eher zu problemen, fuer menschen mit diesem geschlecht x fuehren koennte. wer sagt dass nicht in ein paar jahren diese information dafuer genutzt wird sollche leute auszugrenzen und zu benachteiligen. wuerde mich nicht wundern wenn es auf gewisse weise schon heute geschehen wuerde. zwei gruende fuer eine ausgrenzung schon heute kommen mir in den sinn. 1. wir wollen dich nicht weil du anders bist. 2. man koennte das x als indikator fuer zukuenftige probleme verstehen, da es doch sehr stark nach internet feminismus riecht und die probleme die es fuer oder spaeter mit sich bringt.
Was ist das denn für ne Argumentationsweise? Weil es in Zukunft eventuell Probleme mit sich bringen könnte wollen wir den Menschen nicht helfen, aktuelle Probleme zu lösen? Was ist denn mit der konkreten Benachteiligung, die durch die rein binäre Geschlechtsdefinition aktuell entsteht?
Das erinnert mich an Mackias großartige "Argumentation" zum Thema Adoption von homosexuellen Paaren (sinngemäß): "Ich bin dagegen, weil die Kinder haben es in der Schule dann ja auch schwer mit Mobbing und ähnlichem, da sie aus nem Schwuchtelhaushalt kommen."
 
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Kannst du mal ein paar Beispiele für die "aktuelle konkrete Benachteiligung" geben? Das soll keine Fangfrage sein, ich will's nur bisschen besser beurteilen können.
 
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Nicht, dass ich gegen so ne Regelung wär.

Aber was genau für Nachteile sind das denn wenn im Pass statt X, M oder W steht?
 
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Kannst du mal ein paar Beispiele für die "aktuelle konkrete Benachteiligung" geben? Das soll keine Fangfrage sein, ich will's nur bisschen besser beurteilen können.
Nicht, dass ich gegen so ne Regelung wär.

Aber was genau für Nachteile sind das denn wenn im Pass statt X, M oder W steht?
Eine Gesellschaft, die die nur die beiden Geschlechter männlich und weiblich kennt, wird nunmal jede Person einer der beiden Kategorien zuordnen. Bei intersexuellen Menschen bedeutet das eine willkürliche Geschlechtsfestlegung. Das hat potenziell weitreichende Konsequenzen, über medizinische Geschlechtsanpassungen mit physischen und psychischen Folgen bis hin zu allgemeinem gesellschaftlichem Umgang. Ich zitiere mal wiki:
In einer Stellungnahme führte der Deutsche Ethikrat 2012 aus,[18] dass die Situation von intersexuellen Menschen in starkem Maße durch Leidenserfahrungen, Missachtung seitens der Medizin, mangelnder Sensibilität des gesellschaftlichen Umfelds, administrativen und bürokratischen Hemmnissen und verbreiteter gesellschaftlicher Unkenntnis der Lebenswirklichkeit gekennzeichnet ist.[...]
In den westlichen Kulturen der Neuzeit wurde (und wird teilweise noch heute) der Umgang mit Intersexualität von zwei zentralen Annahmen geprägt: Zum einen wird angenommen, dass es möglich sei, das „wirkliche“ Geschlecht eines jeden Menschen zu bestimmen; aufgrund dieser Annahme wurde die überwiegende Zahl der Intersexuellen zu Pseudohermaphroditen („Scheinzwittern“) erklärt. Daneben bestand und besteht die Annahme, dass es im Interesse des intersexuellen Menschen liege, seinen Körper einem „wirklichen“ Geschlecht anzupassen; begründet wird das meist mit der geschlechtlichen Zuordnung sowie sonst fehlender sozialer Akzeptanz. In der Praxis wird eine Geschlechtsfestlegung auch in vielen Alltagssituationen (Formulare für Geschäftsabschlüsse, Mitgliedschaften usw.) oder aus bürokratischen Gründen gefordert (Personenstand, manifestiert etwa in Ausweisen).
Aufgrund der von ihnen befürworteten Geschlechtsfestlegung üben auch Eltern auf ihre intersexuellen Kinder in der Regel bewusst besonders starken Druck aus, sich dem zugewiesenen Geschlecht entsprechend zu verhalten. Die Diagnosen der häufigen medizinischen Untersuchungen werden den Kindern oft routinemäßig verschwiegen, aus Schamgründen zum Teil bis ins Erwachsenenalter hinein.
Viele intersexuelle Menschen, Transgender sowie einige kritische Wissenschaftler argumentieren hingegen, dass die Vorstellung von genau zwei sauber unterscheidbaren Geschlechtern (siehe Heteronormativität) falsch sei. Sie sind der Ansicht, dass die Festlegung auf eines der beiden gegenpoligen Geschlechter oft zweifelhaft sei und zu starken physischen und psychischen Beeinträchtigungen führen könne. In der Regel handele es sich bei einer Festlegung um einen durch sozialen Druck entstandenen Wunsch des Umfeldes und nicht um ein Bedürfnis der Betroffenen selbst. Die entsprechenden pädagogischen Maßnahmen werden abgelehnt, da sie bei den Kindern zu unmäßigem Druck führten und durch das Verschweigen der Hintergründe die psychische Verwirrung noch verstärkten.
 
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Kannst du mal ein paar Beispiele für die "aktuelle konkrete Benachteiligung" geben? Das soll keine Fangfrage sein, ich will's nur bisschen besser beurteilen können.

Wenn man das nicht anerkennt, werden die Leute, die zwischen den Geschlechtern stehen, sich einfach nicht akzeptiert fühlen. Und die werden dann aufgrund des gesellschaftlichen Drucks in eine Rolle gepresst, die nicht der eigenen Wahrheit entspricht.

Ist wie früher mit Linkshändern oder Schwulen usw. Von den ganzen Tumblr Fabelwesen Gestalten sollte man sich da auch nicht beeinflussen lassen. Geht ja nur darum, anzuerkennen, dass es eben auch den Mensch gibt, der weder Mann noch Frau ist, und das auch einfach rein als biologischen Fakt. Das ist ja auch nicht abstreitbar, dass es diese Menschen gibt.

Dieses Transgender Ding ist ja auch noch mal ne andere Geschichte.
 
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@tic0r: Obwohl ich Deiner Argumentation folge [aka wenn biologisch nicht eindeutig bestimmbar ist, welches Geschlecht ein Mensch hat, sollte er selbst wählen dürfen oder gar nicht wählen müssen und sich dann auch so identifizieren dürfen], stellt sich mir die Frage warum man mit dem "soziale Akzeptanz"-Argument dann die Säuglingsbeschneidung legalisiert hat und unterstellt "in ihrem Sinne zu handeln wenn man - durch eine irreversible Operation! - dafür sorgt, dass sie in ihrem sozialen Umfeld akzeptiert werden".

Also bei einer über Millionen Jahre gewachsenen Rollenverteilung durch die Evolution und einer wahrscheinlich mehrere hunderttausend Jahre zurückreichenden Kulturgeschichte seit dem wir als "Sippen" durch die Steppen zogen und die Menschen dabei stets in M/W eingeteilt haben, reicht die Annahme nicht, dass ein Grenzfall da auch dazu gehören möchte. Bei einer völlig abgedrehten Märchengeschichte die sich ein wahlweise machtgeiler oder psychisch kranker Typ vor ein paar hundert Jahren ausgedacht hat, reicht die Argumentation aber aus, weil es sich da um eine "Religion" handelt? Da sollte der Staat dann aber langsam mal wissen, welchen Weg er beschreiten will...
 
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Dass der Freifahrtsschein Religionen jeglicher Art abgeschafft gehört, sind wir uns ja wohl eh alle einig.
 
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Wenn das biologische Geschlecht nicht stets eindeutig in männlich/weiblich einteilbar ist, wie ich zugegebenermaßen im Kopf gehabt habe (und es müsste halt schon 100% Konsens darüber geben und nicht bloß mehrere abweichende Expertenmeinungen o.ä.), dann habe ich keine Ahnung was ich zu dem Thema denken soll ehrlich gesagt. Einerseits fällt mir dann kein guter Grund ein, das dritte Geschlecht nicht "einzuführen", andererseits sehe ich dann keinen Weg vorbei an dermaßen weitreichenden gesellschaftlichen und kulturellen Veränderungen, dass ich mich unweigerlich frage, ob es das wert wäre wegen 100k Menschen. Wenn man es nämlich ernst meint, dann müsste halt wirklich alles berücksichtigt werden, wo jetzt bereits das Geschlecht eine Rolle spielt. Da würde eine auf mich rein symbolisch wirkende Veränderung im Pass/Geburtenregister nicht ausreichen, auch wenn das dann als ein erster Schritt in die "richtige Richtung" bewertet werden könnte.
 

Benrath

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Wenn das biologische Geschlecht nicht stets eindeutig in männlich/weiblich einteilbar ist, wie ich zugegebenermaßen im Kopf gehabt habe (und es müsste halt schon 100% Konsens darüber geben und nicht bloß mehrere abweichende Expertenmeinungen o.ä.), dann habe ich keine Ahnung was ich zu dem Thema denken soll ehrlich gesagt. Einerseits fällt mir dann kein guter Grund ein, das dritte Geschlecht nicht "einzuführen", andererseits sehe ich dann keinen Weg vorbei an dermaßen weitreichenden gesellschaftlichen und kulturellen Veränderungen, dass ich mich unweigerlich frage, ob es das wert wäre wegen 100k Menschen. Wenn man es nämlich ernst meint, dann müsste halt wirklich alles berücksichtigt werden, wo jetzt bereits das Geschlecht eine Rolle spielt. Da würde eine auf mich rein symbolisch wirkende Veränderung im Pass/Geburtenregister nicht ausreichen, auch wenn das dann als ein erster Schritt in die "richtige Richtung" bewertet werden könnte.

welche dermaßen weitreichenden gesellschaftlichen und kulturellen Veränderungen siehst du denn?
 
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Eine 33/33/33 Quote in Vorständen von DAX-Unternehmen :deliver:
 
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Na allein mal die ganzen sprachlichen Modifikationen und dass alle öffentlichen Gebäude um neue Waschräume erweitert werden müssen sowie die parallel dazu benötigte Aufklärung der Bevölkerung, was das Ganze soll? Datenbanken umcoden, eigene Sportligen und Anforderungen bei irgendwelchen Fitnesstests für Feuerwehr/Polizei/Bund, was weiß ich noch alles.
 
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Intersexuelle Neugeborene konnten bereits seit 2013 ein Kreuz anstatt ein M oder F beim Feld "Geschlecht" im Geburtenregister haben, sodenn die Eltern das gewünscht haben. Wenn ich also nach draussen schaue, dann stelle ich fest, dass die Welt deshalb noch nicht unter gegangen ist.

Welche Toiletten aber nutzen diese Kids im Kindergarten? In welche Umkleide gehen sie im Schulsport? Und welche Fitness-Anforderungen sollen bei der Polizei gelten?

Wenn ich das richtig verstanden habe, ist das am Ende alles gar nicht so kompliziert, denn anscheinend fühlen sich die meisten Intersexuellen einem der beiden Geschlechter zugehörig. Das Kind wird sich also von Klein auf für eine der beiden Richtungen entscheiden (auch wenn das sicher nicht immer einfach sein wird).
In der Schweiz gibt es diese "Leer-Option" nicht. Da wird bei der Geburt einfach M oder W eingetragen, Punkt. Fühlt sich das Kind dennoch einem anderen Geschlecht zugehörig, muss es sich das später mit einer aufwändigen Zivilklage um-erstreiten.

Aber ich glaube die Intersexuellen sind in der heutigen Gender-Debatte auch überhaupt nicht das Thema, sondern eben viel mehr die Transgender-Schneeflocken, die gerne mit eigenem Pronomen angesprochen werden würden und sich für Unisex-Toiletten etc. stark machen (und mit einem als männlich-geborenen Körper als Transperson in Frauensportligen abräumen :lol: )
 
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Jo wenn man am Ende eh machen kann was man will, dann ist es natürlich nicht so kompliziert.
 

Benrath

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Machst du nicht in der Regel was du möchtest und merkst es nur nicht, weil es in der Norm liegt? Ka was die Formulierung soll als würde jetzt irgendjemandem mehr Rechte zugestanden als dir Normalo...
 
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Intersexuelle Neugeborene konnten bereits seit 2013 ein Kreuz anstatt ein M oder F beim Feld "Geschlecht" im Geburtenregister haben, sodenn die Eltern das gewünscht haben. Wenn ich also nach draussen schaue, dann stelle ich fest, dass die Welt deshalb noch nicht unter gegangen ist.

Wenn das schon seit 2013 möglich war, was soll dann eigentlich das Urteil jetzt? Wozu was neues beschließen, wenn das Problem dank "X" bereits gelöst war?
 
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Machst du nicht in der Regel was du möchtest und merkst es nur nicht, weil es in der Norm liegt? Ka was die Formulierung soll als würde jetzt irgendjemandem mehr Rechte zugestanden als dir Normalo...

Wo kann ich mich für das Geschlecht entscheiden, dem ich mich "mehr zugehörig" fühle? Was ist das überhaupt für ne Denkweise, Kleinkinder über sowas entscheiden zu lassen? Ich würde dieses Recht gar nicht wollen, weil es meiner Meinung nach zu nichts anderem als purem Chaos und Willkür führen würde, mit irgendwelchen eventuellen, vagen Vorteilen verbunden. Deswegen habe ich geschrieben: wenn das dritte Geschlecht 100% biologisch begründbar wäre, dann einführen. Aber dann mit allen damit verbundenen gesellschaftlichen und persönlichen Konsequenzen und nicht "ja, mal gucken vielleicht hat er/sie sich halt noch nicht entschieden".
 
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Hast du dir wenigstens mal den Wikipedia Artikel zu dem Thema durchgelesen?
 

Benrath

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Wo kann ich mich für das Geschlecht entscheiden, dem ich mich "mehr zugehörig" fühle? Was ist das überhaupt für ne Denkweise, Kleinkinder über sowas entscheiden zu lassen? Ich würde dieses Recht gar nicht wollen, weil es meiner Meinung nach zu nichts anderem als purem Chaos und Willkür führen würde, mit irgendwelchen eventuellen, vagen Vorteilen verbunden. Deswegen habe ich geschrieben: wenn das dritte Geschlecht 100% biologisch begründbar wäre, dann einführen. Aber dann mit allen damit verbundenen gesellschaftlichen und persönlichen Konsequenzen und nicht "ja, mal gucken vielleicht hat er/sie sich halt noch nicht entschieden".

Das antwortet auf meine Frage 0 und rantest seit drölf Post den selben Seich vom puren Chaos und Willkür. Welche damit verbundenen gesellschaftlichen und persönlichen Konsequenzen? Vor allem welche für dich?

Du entscheidest dich btw. nicht für ein Geschlecht oder hast du dich dafür entschieden ein Mann zu sein?
 
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