Schulparken was tun?

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die meisten hätten wahrscheinlich auch kein problem im unterricht neben ihrem schützling platz zu nehmen - die lehrer benoten ja immer so ungerecht. und gemobt wird noah-finn ja auch ständig. geht immerhin ums projekt #kind! und nachmittags dann die gegenfraktion zum fußball-training, schön von der seitenlinie sprachliches intensivcoaching (RANN AN DEN MANN, SPIEL DEN BALL, .... HAAAACK IHN UM! - letztes übrigens eigener nahbereichsrant über andere fußball-eltern).
Du hast das Beschimpfen des Schiris bei den 2. Kreisklasse-Spielen des geliebten Sprösslings vergessen
 

Celetuiw

StarCraft: Brood War
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Also ich hab ab Mitte zweite Klasse angefangen, zu Fuß zur Schule zu gehen, und das waren knapp 20 Minuten eine Richtung. Im Gymi dann immer schön mit dem Rad. Außer bei Extremwetter hat mich niemand zur Schule gefahren und das war auch mehrheitlich so. Die ganzen Helikoptereltern sollten einfach mal durchatmen und ihre Kids zur Schule schicken statt bringen.

Btw. dafür, dass du immer für mehr Arbeiten plädierst, schreibst du ganz schön viel hier während der Arbeitszeit. Los, ab zum malochen du Faulpelz!
Wie ab Mitte zweite Klasse du Opferkind? Und bei Regen von Helimutti gefahren werden oder was oder wie??? Ich bin ab Klasse 1 gelaufen. Bei Sonne, Regen, Schnee, russischem Artilleriebeschuss, Hagel, Überschwemmung, Fliegeralarm, Blitzeis, Atombombeneinschlag, Tiger ausm Zoo ausgebrochen.
Und das war nur der Anfang! Echt, verweichlicht war die Jugend offensichtlich schon zu deiner Zeit. :speedbirb:
 

parats'

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Du hast das Beschimpfen des Schiris bei den 2. Kreisklasse-Spielen des geliebten Sprösslings vergessen
Bevor oder nachdem man sich seiner Alkoholsucht hingegeben hat und schon am Sonntagvormittag mit dem zweiten Bier am Platz steht um Junior mental zu unterstützen?
 

FORYOUITERRA

TROLL
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was für eine debatte ey. das schulparken hat die generation vor uns gemacht und nun sollen wir es nicht mehr machen dürfen?
 

GeckoVOD

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Verstehe. Definitiv ein Parameter, den es bei dem potentiellen Chaos zu berücksichtigen gilt. Der Königsweg wäre eine Anfahrtszone zu schaffen. Bei dem Platzmangel und möglichen Kosten ist das aber natürlich nicht sehr attraktiv und würde vermutlich ohnehin lange dauern. Eine Interimslösung wäre hier sicherlich sinnvoll. Das durchgängige verbieten von Halteoptionen find ich eher meh. Uhrzeiten wurden hier als mögliche Annäherung an eine Lösung genannt - klingt im ersten Schritt sinnvoll.

Mea Culpa für mein Gerage. Du kriegst den Jungen aus der Südstadt, aber die Südstadt nicht aus dem Jungen...
Habe den Hass auch länger nicht verstanden, die Helikoptereltern wird's immer geben, gab's zu meiner Zeit auch schon in milder Form*. Allerdings ist nicht jede Stadt auf die Idioten vorbereitet, bzw. kann mit Anfahrtswegen und Haltezonen reagieren. Hatte das vor meiner alten Arbeit nahe dem Altstadtkern, wenn man da zwischen 7:15 und 7:55 Richtung ZOB wollte konnte man für einen 400m Weg +40 Minuten (!) rechnen, weil die SUVs angekarrt kamen und so beschissen alles verengt haben, dass die Busse nicht mehr rangieren konnten; üblicherweise passen da schon alle durch, man müsste sich halt nur an die Markierungen halten, aber ist nicht, wenn man die Blagen im Auto hat. Ergebnis waren immer Mini-Stau, der sich durch die halbe Stadt zog, es ging also schon "weit" vor den Schulen und Kitas los. Statt die Blagen VOR der Engstelle rauszulassen (+200 Meter und Weg WEIT neben der Straße zur Schule) musste natürlich DIE SCHULE angesteuert werden. Exzellent waren die Muttis, die dann die Kinder auf der Straße haben aussteigen lassen, als "Stau" war, damit sie auch ja in der unübersichtlichsten Situation zwei Meter weniger haben. Sind die Kinder platt wie Teller, war der Gegenverkehr wieder schneller. Hihi.

Wurde tatsächlich auch ein Jahr mehr oder weniger häufig abgeholt, hatte aber mit dem ÖPNV zu tun. Da fiel eine Strecke aus und mit 16/17 kann man herzlich wenig tun, wenn kein Bus fährt und der Weg 10 km ist. War für die Eltern das kotzen, weiß nicht wie man sich das freiwillig antun will. Laufe da lieber meine 500 Meter zur Kita, mit wenigen Ausnahmen, wenn man danach oder davor noch weiter weg will und es sich anbietet. Gibt aber Halteplätze und der Sturm ist dankbarerweise sehr gering.

*Insbesondere doppelter Abi-Jahrgang inkl. ein Jahr kürzer Gymnasium. Plötzlich wollten da paar Eltern mit in die ersten Vorlesungen, zur Studienberatung, oder mein Highlight, zur Bewerbung für Hiwi-Jobs. Hat sich aber rel. schnell überholt und ging dann ein Jahr später wieder.
 
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Empathie habe ich für real existierende Probleme. Ausweislich jeder Statistik ist der Schulweg heute sicherer als zu der Zeit, als ich in die Schule gegangen bin. Man muss nicht jeder unberechtigten Angst noch Vorschub leisten, indem man ihr den roten Teppich ausrollt. Wenn es für dich okay ist, 5 Minuten länger im Auto zu sitzen, weil Eltern glauben ihre Kinder zur Schule fahren wäre das eine Sache, beträfe es nur dich. Sobald es aber alle betrifft, auch diejenigen die das nicht gut finden (und die vermutlich die Mehrheit sind), hätte ich gerne bessere Argumente gehört als "ja, gibt jetzt mehr Ausländer".
Naja, als rationales Argument ist das nicht von der Hand zu weisen. Auf der anderen Seite wäre es naiv davon auszugehen, dass die Verhaltensweisen von Eltern sich eher an statistischer Evidenz oder dem orientieren, was vor 30 Jahren üblich war, als an dem, was heute in ihrer Peer Group üblich ist. Da bringt es wenig, nur das Individuum zu adressieren, zumal dieses kulturelle Phänomen länderübergreifend gut belegt ist.
Will sagen: Wenn Eltern das so machen möchten, ist es bis zu einem gewissen Grad ein legitimer Wunsch und nicht verkehrt, die Möglichkeit zu schaffen, sofern es räumlich machbar ist.

Ich bringe den Erstklässler in der Regel auch zur Schule bzw. trennen wir uns zwei Ecken davor. Der Weg erfordert aber auch ne kleine Fahrt mit U-Bahn, Bus oder Rad und ich hab den Kleineren im Schlepptau, der zwei Straßen weiter zur Kita geht.
 
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Bei mir im Ort hält es sich in Grenzen. Es gibt aber sicherlich eine Handvoll von Muttis, die alle Klischees (SUV Mutti) erfüllen und sogar auf dem Bushalteplatz vor der Schule anhalten um ihr Kind rauszulassen und dann staut sich der Verkehr ordentlich. Wir haben allerdings die Besonderheit, dass die Straße eine Einbahnstraße ist. Es gibt ein paar Parkplätze direkt an der Schule an denen Parallelparken gekonnt umgesetzt werden muss. Im Sommer steht die Polizei da hin und wieder mal um Präsenz zu zeigen oder um zu Blitzen, weil es ne 30 Zone ist.

Der Kindergarten meiner kleinsten ist auch gute 200m vorher. So oder so halte ich in der Nähe dort, aber nie und nimmer direkt vor der Schule an dieser Engstelle. Von April bis November fährt meine andere Tochter aber mit ihren Zuhausies mit dem Roller die 3km von Zu Hause zur Schule und zurück.

Witzige Anekdote: Ich hatte morgens mal einen Feuerwehreinsatz zur Rushhour und der einzig elegante Weg für uns führte dort entlang. Ich sags euch, das war das reinste Chaos wenn da n Löschzug inkl Drehleiter durch muss und die Muttis am rotieren sind :ugly:
 
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Das selbe wie mitm Böllern > wer solls kontrollieren?

Wenn dann MÜSSEN es schmarotzende iT-ler übernehmen das Sie zu den angesagten KONTROLLzeiten sich da hinstellen und was für die Gesellschaft tuhen!

:troll:
 
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Warum nicht Kameras? Gibt ja schon genug Firmen, die Bußgelder zum Geschäftsmodell gemacht haben. Z.B. https://www.falschparkermelden.digital/
Hast du mal auf die Seite geschaut? Die kümmern sich für private Kunden, haben oftmals auch Personal vor Ort und akzeptieren am Ende auch ne beschissene Erfassungsgüte bzw. ne hohe false-positive rate. Gegen die Kläger wird dann auch ganz gern mit Druck vorgegangen.
1736342369182.png
@tic0r ich kann mir kaum vorstellen, dass man das per Kamera nicht effektiver ausgewertet bekommt. Sehe deine Einwände, aber so wäre es halt flächendeckend (also je Schule und nicht ums Gelände herum) und man kann 80% der Einnahmen direkt an die Schule geben. :deliver:
Wie gesagt, das ist nicht trivial. Wenn du das wirklich technisch lösen willst, also ohne manuelle Prüfung der Videos, brauchst du eine Enforcement-Lösung, das bedeutet ein geeichtes System. Das wird von der PTB geprüft, bzw. vorgegeben. Ansonsten kannst du nach Bescheid Einspruch einlegen und jedes Gericht wird dir Recht geben. Die PTB hat sehr hohe Anforderungen an die Messqualität; ich wollte mal ein Gerät bei denen zertifizieren lassen und sie wollten einen maximalen Fehler von 0,5% zulassen. Das wirst du idR mit Kameratechnik nicht hinkriegen. Wir haben das für ein Kombi-System aus Kamera und Lidar für eine fest definierte Einfahrt geschafft, in der alle Autos einzeln im exakt identischen Winkel immer die gleiche leicht einsichtbare Stelle passieren. Das wirst du im morgendlichen Schul-Verkehrschaos nie im Leben hinkriegen.
Ich denke die einfachste Lösung wäre eine Kamera und die Videos werden dann manuell ausgewertet. Das kriegst du dann aber höchstwahrscheinlich wirklich nicht mit dem Datenschutz unter einen Hut. :deliver:
 

parats'

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Das heißt also, dass diese ganzen Kennzeichenerkennungsparkplätze mit deiner "Technik" noch gehen, aber die Bedingungen vor den Schulen dem nicht gerecht werden können, richtig? Was ist mit den Messekontrolleabschnitten in Österreich, wo das Delta aus zwei Messpunkten die Geschwindigkeit ausrechnet. Das erfasst doch afaik auch Kennzeichen.
 
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Das heißt also, dass diese ganzen Kennzeichenerkennungsparkplätze mit deiner "Technik" noch gehen, aber die Bedingungen vor den Schulen dem nicht gerecht werden können, richtig? Was ist mit den Messekontrolleabschnitten in Österreich, wo das Delta aus zwei Messpunkten die Geschwindigkeit ausrechnet. Das erfasst doch afaik auch Kennzeichen.
Ja aber am Ende des Tages sitzt da trotzdem ein Mensch, der das kontrolliert und den Strafzettel raus haut. Da müssen die Kennzeichen auch nur gleich erkannt werden, die Software muss die Kennzeichen nicht "lesen" können. Denke ich zumindest :chobo:
 

Benrath

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Naja oder halt doch paar "Mutige" denen egal ist, dass über Wegli klar wird von wem die Anzeige kommt.
Anscheinend ist sich die Mehrheit auch nicht einig, ob das ganze ein Problem ist oder nicht, wenn man das hier so liest.

Technische Lösungen wie Kamera ist doch total affig. Wenn es funktioniert ist das ein rießiges Investment, das sich bei Funktionalität nie amortisiert, weil dann tatsächlich keiner mehr parkt. Ein Spaß wird dann noch sein, wenn an all den Schulen erboste Eltern die Kameras demolieren.

Dauerhaft Polizisten / Ordnungsamt abstellen macht auch keiner. Auch das will ja eigentlich keiner, sonst gäbe es schon mehr davon.
 
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Das heißt also, dass diese ganzen Kennzeichenerkennungsparkplätze mit deiner "Technik" noch gehen, aber die Bedingungen vor den Schulen dem nicht gerecht werden können, richtig? Was ist mit den Messekontrolleabschnitten in Österreich, wo das Delta aus zwei Messpunkten die Geschwindigkeit ausrechnet. Das erfasst doch afaik auch Kennzeichen.
So ist es, ja. Parkplätze von Supermärkten sind je nach Breite der Einfahrt auch schon kritisch, darum haben die Firmen, die das anbieten, oftmals auch Kontrollpersonal. Da ist die Lage aber auch ne andere und dementsprechend die Anforderungen unterschiedlich: Menschen hören ja nicht auf, auf den Parkplätzen zu stehen. Das Bezahlmodell von den Firmen ist idR auch nicht, dass sie einfach nur die Hardware verkaufen, sondern die ganze Überwachung für den Grundstücksbesitzer regeln und die Geldbußen einbehalten. Selbst wenn es sie nur 10% der Parksünder erfassen, bringt das Geld ein. Und false positives kann man auch mal raushauen, vielleicht kommt ja doch noch was bei rum.
Sichere Erfassung hast du eigentlich nur vor Parkhäusern und bei fest definierten Einfahrtswinkeln wie Autobahnraststätten.

Und das gilt insofern auch für die SSC (section speed control) in Österreich. Auf Autobahnen kannst du mit ner Verkehrszeichenbrücke relativ gut die Kennzeichen lesen: Der Einfahrtswinkel ist immer gleich und die Abstände ausreichend groß. Wie du sagst wird da zweimal das Kennzeichen erfasst und bei Überschreitung der Mindestdauer ein Knöllchen verschickt. Selbst bei 90% Erfassungsgenauigkeit kriegst du da 81% der Verkehrssünder erfasst. Technisch gesehen ist das ziemlich easy, scheitert in Deutschland nur am Datenschutz. Du musst nämlich logischerweise alle durchfahrenden Kennzeichen erfassen und temporär abspeichern, auch wenn erstmal kein Vergehen begangen wurde. Es gab eine Testanlage dazu, aber bevor da nicht eine juristische Grundlage geschaffen wird, wird das flächendeckend nicht kommen. In Österreich ist die Rechtslage halt ne andere. Kurze Zusammenfassung:
 

parats'

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Okay, dann räume ich meinen Wunsch und bin dafür, dass wir den Roboter vom Raketenmann vor jede Schule stellen. :ugly:

Anyway danke für die Antworten!
 

Gustavo

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Naja, als rationales Argument ist das nicht von der Hand zu weisen. Auf der anderen Seite wäre es naiv davon auszugehen, dass die Verhaltensweisen von Eltern sich eher an statistischer Evidenz oder dem orientieren, was vor 30 Jahren üblich war, als an dem, was heute in ihrer Peer Group üblich ist. Da bringt es wenig, nur das Individuum zu adressieren, zumal dieses kulturelle Phänomen länderübergreifend gut belegt ist.
Will sagen: Wenn Eltern das so machen möchten, ist es bis zu einem gewissen Grad ein legitimer Wunsch und nicht verkehrt, die Möglichkeit zu schaffen, sofern es räumlich machbar ist.

Dass Eltern das so sehen überrascht mich nicht, genau wie jede andere Gruppe sich auch irgendwelche Argumente dafür zurecht legt, warum ihre Partikularinteressen jetzt besonders schutzwürdig sind. Das sollte die Politik nicht daran hindern im Zweifelsfall auch einfach mal "nein" zu sagen und das hier ist imo ein Paradebeispiel dafür. Politik ist im Kern häufig nur die Lösung von collective action Problemen.
 
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Ja, aber warum ist der Schulweg heute sicherer als vor 30 Jahren? Wohl kaum aufgrund der Elterntaxis, sondern eher trotz ihnen.
 
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Dass Eltern das so sehen überrascht mich nicht, genau wie jede andere Gruppe sich auch irgendwelche Argumente dafür zurecht legt, warum ihre Partikularinteressen jetzt besonders schutzwürdig sind. Das sollte die Politik nicht daran hindern im Zweifelsfall auch einfach mal "nein" zu sagen und das hier ist imo ein Paradebeispiel dafür. Politik ist im Kern häufig nur die Lösung von collective action Problemen.
Dagegen ist auch nichts einzuwenden. Dennoch sehe ich bei einer nüchternen Interessenabwägung wenig, was gegen Haltezonen spricht, die zu typischen Stoßzeiten von anderen Verkehrsteilnehmern freizuhalten sind. Wenn das räumlich einfach nicht geht, ist es halt Pech und den Eltern obviously zuzumuten, dass sie das Kind ne Straße weiter absetzen, wenns zu voll ist.
Ich wundere mich ja auch jeden Morgen, wenn ich die Torstraße entlang gehe/radle, wwnb da drei, vier Autos hintereinander in zweiter Reihe halten, weil es für die Klientel der Berlin Metropolitan School offenbar nicht mal in Frage kommt, dass die Kinder allein über eine Fußgängerampel gehen, sondern Mama/Papa teils extra aussteigen, das Kind über die Ampel geleiten und dann zu ihrem Auto zurückkehren.

Auf der anderen Seite ist die Straße direkt vor der Schule auch von dichten Büschen gesäumt, die ein Absetzen direkt vor der Schule behindern. Wenn man die einfach entfernen würde - sie erhöhen auch das Risiko für Kinder beim Überqueren -, könnte man easy 50 Meter Haltezone direkt vor der Schule schaffen, ohne den Verkehr zu behindern - die Breite der Straße gäbe das locker her.
Insofern muss ich sagen, dass hier beide Seiten failen: Die Elterntaxis behindern aktuell unnötigerweise den Verkehr, aber der Bezirk failt auch, indem er sich null auf deren Bedürfnisse einstellt.
 

Gustavo

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Dagegen ist auch nichts einzuwenden. Dennoch sehe ich bei einer nüchternen Interessenabwägung wenig, was gegen Haltezonen spricht, die zu typischen Stoßzeiten von anderen Verkehrsteilnehmern freizuhalten sind. Wenn das räumlich einfach nicht geht, ist es halt Pech und den Eltern obviously zuzumuten, dass sie das Kind ne Straße weiter absetzen, wenns zu voll ist.
Ich wundere mich ja auch jeden Morgen, wenn ich die Torstraße entlang gehe/radle, wwnb da drei, vier Autos hintereinander in zweiter Reihe halten, weil es für die Klientel der Berlin Metropolitan School offenbar nicht mal in Frage kommt, dass die Kinder allein über eine Fußgängerampel gehen, sondern Mama/Papa teils extra aussteigen, das Kind über die Ampel geleiten und dann zu ihrem Auto zurückkehren.

Auf der anderen Seite ist die Straße direkt vor der Schule auch von dichten Büschen gesäumt, die ein Absetzen direkt vor der Schule unmöglich machen. Wenn man die einfach entfernen würde, könnte man easy 50 bis 80 Meter Haltezone direkt vor der Schule schaffen, ohne den Verkehr zu behindern - die Breite der Straße gäbe das locker her.
Insofern muss ich sagen, dass hier beide Seiten failen: Die Elterntaxis behindern aktuell unnötigerweise den Verkehr, aber der Bezirk failt auch, indem er sich null auf deren Bedürfnisse einstellt.

Na ja, mein ganzer Punkt ist, dass ich die "Bedürfnisse" der Eltern für unsinnig halte. Dementsprechend sollte man gerade keine Haltezonen einrichten, um es den Eltern noch leichter zu machen, ihre Kinder zur Schule zu fahren. Wenn es irgendwelche empirischen Belege dafür gibt, dass Eltern sich nun gar nicht davon abbringen lassen und dass es den Verkehr noch mehr behindert, wenn sie keine bekommen, dann von mir aus Haltezonen. Aber wenn ich den nicht sehe würde ich es Eltern erst mal so schwer wie möglich machen, Taxi für ihre Kinder zu spielen.
 
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Das finde ich albern. Es gibt nicht sinnig und unsinnig, sondern Grade von Unsinnigkeit. Und ja, der Wunsch das Kind mit dem Auto vor der Schule abzusetzen mag kein starker Claim sein. Aber öffentliche Straßen gehören allen und ich finde es nicht weniger unsinnig in Berlin Mitte mit dem Auto zur Arbeit zu fahren oder überhaupt ein Auto zu besitzen, das man quasi umsonst auf öffentlichem Grund parken darf. Die Legitimität des Wunschs ist doch relativ zur Legitimität konkurrierender Wünsche und da sehe bei Familien durchaus noch ein halbswegs berechtigtes Interesse im Vergleich.
 
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Ne das ist nicht konsistent @saistaed. Es geht ja nicht darum, Eltern zu verbieten, ihre Kinder zur Schule zu fahren; sie haben immer die Möglichkeit, wie alle anderen Verkehrsteilnehmer, einen der öffentlichen Parkplätze zu verwenden und ordnungsgemäß zu parken bzw. zu halten. Wie du sagst, die Straßen gehören allen. Was du mit Haltezonen vor Schulen forderst ist aber de facto eine Bevorzugung der Eltern. Die "Legitimität konkurrierender Wünsche" ist an der Stelle Eltern vs. der Grund anderer Verkehrsteilnehmer, den öffentlichen Parkplatz zu nutzen. Und ne, da sehe ich keinerlei berechtigtes Interesse im Vergleich, die Eltern zu bevorzugen.
 
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Ich habe auch nicht bestritten, dass es eine Bevorzugung von Eltern wäre, aber eben, die ich okay fände, weil Kinder mit dem Auto transportieren für mich ein legitimeres Anliegen ist als per se ein Auto zu haben und zu parken - bezogen auf Berlin Mitte, wohlgemerkt.
Es wäre für den Rest der Bevölkerung kein starker Eingriff, direkt vor einer Schule oder größeren Kita 2 bis 3 Stunden am Tag nicht mehr parken zu dürfen imo, während es für eine nicht unbeträchtliche Zahl von Familien offenbar eine Erleichterung wäre.
Und klar hättest du dabei Trittbrettfahrer, die diese Möglichkeit nutzen oder als Anreiz verstehen würden, obwohl sie keinen echten Bedarf haben. Fände ich aber besser als es allen unnötig schwer zu machen, auch denen, die ein berechtigtes Interesse haben.
 
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Gustavo

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Das finde ich albern. Es gibt nicht sinnig und unsinnig, sondern Grade von Unsinnigkeit. Und ja, der Wunsch das Kind mit dem Auto vor der Schule abzusetzen mag kein starker Claim sein. Aber öffentliche Straßen gehören allen und ich finde es nicht weniger unsinnig in Berlin Mitte mit dem Auto zur Arbeit zu fahren oder überhaupt ein Auto zu besitzen, das man quasi umsonst auf öffentlichem Grund parken darf. Die Legitimität des Wunschs ist doch relativ zur Legitimität konkurrierender Wünsche und da sehe bei Familien durchaus noch ein halbswegs berechtigtes Interesse im Vergleich.

Die sehe ich in der Tat überhaupt nicht. Ich will jetzt nicht sagen dass das die Ideallösung für das größere Problem ist, da fallen mir andere Dinge zuerst* ein, aber wenn wir über die Legitimität reden, dann sehe ich in der Tat wenige Nutzungsmöglichkeiten, die bescheuerter sind als eine Haltezone für Eltern, die ohne Sinn den Verkehrsfluss negativ beeinträchtigen. Da halte ich "Büsche" für einen sehr viel legitimeren Ansatz als eine Haltezone, die du effektiv 30 Minuten pro Tag 200 Tage im Jahr brauchst. Aber auch so ziemlich jeder andere Wunsch erscheint mir legitimer, denn es gibt ja nun wenig was in Berlin so begrenzt ist wie Platz in der Innenstadt. "Haltezonen für Eltern" sehe ich da eher am untersten Ende der Legitimitätsliste.



*bspw. congestion charges und die Tatsache, dass es in Berlin als Einwohner einfach LÄCHERLICH günstig ist, sein Auto zu parken
 
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Ich habe auch nicht bestritten, dass es eine Bevorzugung von Eltern wäre, aber eben, die ich okay fände, weil Kinder mit dem Auto transportieren für mich ein legitimeres Anliegen ist als per se ein Auto zu haben und zu parken - bezogen auf Berlin Mitte, wohlgemerkt.
Ich mein Gustavo hat es ja auch schon geschrieben, aber ich halte das Anliegen für exakt gleich legitim wie "per se ein Auto zu haben und zu parken" und für weniger legitim als viele andere Anliegen, die idR auch keine Sonderbehandlung bekommen: Mobile Altenpflege zB. Was ich als hohes und legitimes Anliegen betrachten würde wäre Verkehrssicherheit vor Schulen und Kitas. Also: Übersichtlichkeit, Fahrradstraße, Zebrastreifen usw. Alles, was die Sicherheit für die Kinder erhöht. Aber Komfort für die Eltern gehört da sicherlich nicht zu.
Es wäre für den Rest der Bevölkerung kein starker Eingriff, direkt vor einer Schule oder größeren Kita 2 bis 3 Stunden am Tag nicht mehr parken zu dürfen imo, während es für eine nicht unbeträchtliche Zahl von Familien offenbar eine Erleichterung wäre.
Doch natürlich wäre das ein starker Eingriff. _Besonders_ in Städten wie Berlin, wo der Platz so knapp bemessen ist.
 
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Die sehe ich in der Tat überhaupt nicht. Ich will jetzt nicht sagen dass das die Ideallösung für das größere Problem ist, da fallen mir andere Dinge zuerst* ein, aber wenn wir über die Legitimität reden, dann sehe ich in der Tat wenige Nutzungsmöglichkeiten, die bescheuerter sind als eine Haltezone für Eltern, die ohne Sinn den Verkehrsfluss negativ beeinträchtigen.
Der Fall, den ich hier erwähnt habe ist eine viel befahrene anderthalbspurige Straße mit Parkspur. Die Haltezone würde die Parkspur betreffen, wo eh nur vereinzelt Autos parken, die sich aber gerade deswegen und aufgrund der erwähnten Gebüsche am Rand des Gehwegs relativ schlecht zum Absetzen eignet. Dadurch wird der Verkehrsfluss viel mehr beeinträchtigt, als wenn da einfach eingeschränktes Halteverbot wäre - gegebenenfalls zeitlich eingeschränkt -, die Eltern kurz ihre Kinder rauswerfen und weiterfahren könnten.


Da halte ich "Büsche" für einen sehr viel legitimeren Ansatz als eine Haltezone, die du effektiv 30 Minuten pro Tag 200 Tage im Jahr brauchst.
Ka, was der ursprüngliche Gedanke hinter dieser Bepflanzung war. Sie machen auch das Überqueren der Straße aufgrund eingeschränkter Sicht unsicherer, weshalb ich sie schon per se wenigstens im Bereich der erwähnten Ampel entfernen würde.

Aber auch so ziemlich jeder andere Wunsch erscheint mir legitimer, denn es gibt ja nun wenig was in Berlin so begrenzt ist wie Platz in der Innenstadt. "Haltezonen für Eltern" sehe ich da eher am untersten Ende der Legitimitätsliste.
Welche alternative Nutzung schwebt dir denn hier vor? Wir können auch die Torstraße ausgraben und da einen Kanal errichten - fänd ich persönlich auch angenehmer. Aber die tatsächliche Nutzungskonkurrenz der Eltern besteht hier wohl eher zu Anwohnerparken oder Leuten, die Läden oder Restaurants in der Straße nutzen. Inwiefern diese Nutzung jetzt legitimer ist als seine Kinder an der Schule abzusetzen, erschließt sich mir nicht.

In der normativen Hierarchie der Nutzung öffentlicher Verkehrswege gewichte ich die Interessen von Familien allgemein etwas höher als die des Normalbürgers, weil sie ceteris paribus räumlich und zeitlich weniger flexibel und logistisch eh schon stärker beansprucht sind. Das ist, wie gesagt, ein eher schwacher Claim ("Komfort der Eltern"), aber ich sehe hier halt keinen stärkeren, der dagegen steht, weil ich "Komfort von irgend jemand, der da sonst parken würde" als noch weniger wichtig erachte.
Zudem unterstelle ich, dass eine Haltezone die Verkehrssituation an der Stelle insgesamt verbessern (Verkehrsfluss) und sicherer machen würde auch für die, die nicht mit Auto kommen, und daher letztlich auch im allgemeinen Interesse liegt.
 
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