Stumpf, du könntest echt auch mal konstruktiv antworten....
Bei der Sonographie der Schilddrüse sind nur strukturelle Auffälligkeiten des Gewebes erkennbar, nicht aber Funktionsstörungen.
Man sieht zum Beispiel echoreiche Knoten wie Tumore oder echoarme, flüssigkeitsgefüllte Zysten, kann aber über die „normal arbeitenden“, Schilddrüsenhormone produzierenden Regionen keinerlei Aussage treffen, ebenso wenig wie über die Dignität des Prozesses, also ob der Befund harmlos oder behandlungsbedürftig ist.
Hinter einem Knoten kann sich ein gut- oder bösartiger Tumor oder auch eine prall mit Flüssigkeit gefüllte Zyste verstecken, - es kann sich aber auch um ein autonomes Adenom, also einen Hormone produzierenden Gewebebezirk handeln, der völlig abgekoppelt von der normalen Hypophysensteuerung plötzlich jede Menge T3 und T4 unkontrolliert ins Blut abgibt.
So kann eine Schilddrüsenüberfunktion entstehen, die man zwar auch laborchemisch über eine Blutuntersuchung feststellen kann, mit der Szintigraphie aber verifiziert.
Es gibt nämlich auch autoimmun bedingte Überfunktionen, wie den Morbus Basedow, der beim Szinti keine regionale Hyperaktivität mit Unterdrückung anderer Regionen aufweist. Der autoimmun bedingte Morbus Hashimoto führt zur chronischen Entzündung und dem Untergang von Schilddrüsengewebe (und damit zur Unterfunktion) und lässt sich neben der Labordiagnostik auch nur durch ein Szinti belegen..
Die Schilddrüsenszintigraphie beginnt damit, dass dem Patienten Technetium 99 m, ein Isotop, in die Ellenbeugenvene injiziert wird. Dieses erreicht auf dem Blutweg die Schilddrüse und reichert sich normalerweise, bei gesunden Stoffwechselverhältnissen, recht homogen in der schmetterlingsförmigen Schilddrüse an. Der Patient wird unter einer sogenannten Gammakamera gelagert, denn schon bald beginnt das radioaktive Isotop, das eine ganz kurze Halbwertszeit hat, unter Aussendung von Gammastrahlen zu zerfallen. Diese Strahlung wird von der Gammakamera aufgenommen und per Rechner wird ein Bild von der Stoffwechselaktivität des Organs in verschiedenen Farbtönen (gelb und rot sehr aktiv, grün und blau am Rande) sichtbar gemacht.
Zentral zeigen sich in der Schmetterlingsdrüse immer mehr Zerfälle (des Tc 99) als am Rande, insgesamt ein leicht zu beurteilendes Bild. Bei Unterfunktion ist die Stoffwechselaktivität und Gammastrahlung deutlich schwächer.
Bei der „Knotenabklärung“ sind kalte und warme Knoten zu unterscheiden,…die kalten Knoten sind runde Herde, die keine nennenswerte Aktivität zeigen und kein Technetium 99 m aufgenommen haben. Sie können harmlos sein, wie oben beschriebene Zysten, - die Lage kann man mittels Ultraschall ja gut bestimmen. Die im Sono aber derben, dichten Gewebe, welche im Szinti keine Aktivität zeigen und als kalte Knoten diagnostiziert werden, müssen in jedem Fall punktiert werden. Man entnimmt dann eine kleine Gewebestanze zur histologischen Untersuchung, weil statistisch gesehen 2 – 4 % der kalten Knoten maligne, also bösartig sind.
Normalerweise stützt sich eine ordentliche Diagnostik auf mehrere Beine :
Laborwerte ( mindestens TSH, fT3, fT4) , Sonographie, Szintigraphie und im Falle eines pathologischen Befundes auch noch die Biopsie.
Danach erst wird - je nach Befund - festgestellt, ob man mit einer medikamentösen oder chirurgischen Therapie intervenieren muss.