Scheinvaterschaften

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Ich befürchte es wäre relativ schwierig, die Staatsangehörigkeit an Faktoren zu knüpfen, die post hoc sind wie etwa die Involviertheit des Vaters in das Leben des Kindes. Mal abgesehen davon würdest du natürlich auch ein enormes Druckmittel gegenüber den Müttern schaffen, das ich bestimmten Männern eigentlich nicht in die Hand geben wollen würde.
 

Celetuiw

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Wenn jetzt eine Nigerianerin hier zwei Kinder kriegt, einmal deutscher Vater, einmal nichtdeutscher Vater, dann kriegt genau eins der Kinder die deutsche Staatsbürgerschaft?
Das ist zutreffend.
Ich würde behaupten, dass das in einem modernen Staat möglich sein muss. Solange wir Sozialleistungen so abwickeln, dass sich Beamte händisch über Unterlagen beugen, wird das freilich nichts.
Ich meinte, dass man in so einem Gleichungssystem immer nur 2 von 3 Komponenten optimieren kann. Also grundsätzlich. Das es durch EDV, Digitalisierung und Vernetzung viel effizienter sein könnte, da rennt du bei mir offene Türen ein.
 
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Ich befürchte es wäre relativ schwierig, die Staatsangehörigkeit an Faktoren zu knüpfen, die post hoc sind wie etwa die Involviertheit des Vaters in das Leben des Kindes. Mal abgesehen davon würdest du natürlich auch ein enormes Druckmittel gegenüber den Müttern schaffen, das ich bestimmten Männern eigentlich nicht in die Hand geben wollen würde.
Das stimmt, ich hab es falsch formuliert: Meine Vorstellung war nicht, dass der Vater sich erstmal bewähren muss, damit das Kind ex-post die deutsche Staatsbürgerschaft kriegt, sondern dass man zum Zeitpunkt der Geburt daran anknüpft, ob eine tatsächliche Beziehung zur Mutter besteht. Die Abgrenzung ist hier natürlich etwas unscharf: One-Night-Stand zählt nicht. Aber der Begriff der Bedarfsgemeinschaft ist dem deutschen Sozialrecht ja nicht fremd.

Letztlich ist diese Diskussion für mich eh akademisch, weil es nach meiner Vorstellung nicht darauf ankommen sollte, ob eine Frau, die hier mehrere Jahre lang ein Kind großzieht, einen deutschen Vater vorweisen kann oder nicht: Spätestens wenn ein Kind bedeutende Teile des Spracherwerbs und der Sozialisation hier in Deutschland erlebt hat, sollte imo ein Recht auf Staatsbürgerschaft bestehen.
 
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Ich versteh nicht, warum ihr das so kompliziert macht.

Wenn die folgenden 4 Voraussetzungen erfüllt sind:
  1. Vater: deutsche Staatsbürgerschaft, Mutter keine EU Staatsbürgerschaft
  2. Vater & Mutter unverheiratet
  3. Geburtsort des Kindes ausserhalb der EU
  4. Wohnort von Mutter und Kind ausserhalb der EU
Dann muss der Vater einen Vaterschaftsnachweis einreichen und im Antrag seine sonstigen Kinder angeben.

Wo ist das Problem? Die Voraussetzungen sind sicher nicht so oft erfüllt und derart ungewöhnlich, dass ein Vaterschaftsnachweis dem Vater zumutbar ist, wie auch die Ämter das in den Fällen auch noch prüfen können. Das schadet dann auch nicht den 99.9% normalen Fällen.
 
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Dann muss der Vater einen Vaterschaftsnachweis einreichen und im Antrag seine sonstigen Kinder angeben.
Man muss nicht der biologische Vater sein, um Vater zu sein.
Das Kind kann adoptiert sein, über künstliche Befruchtung gezeugt sein, sogar das Kind eines anderen, aber man ist trotzdem der Papa.
Das meine ich, wenn ich sage dass man mit Hürden Leben schwer macht.
Meine Vorstellung war [...] dass man zum Zeitpunkt der Geburt daran anknüpft, ob eine tatsächliche Beziehung zur Mutter besteht. Die Abgrenzung ist hier natürlich etwas unscharf: One-Night-Stand zählt nicht. Aber der Begriff der Bedarfsgemeinschaft ist dem deutschen Sozialrecht ja nicht fremd.
Moment mal, wenn ich durch einen ONS ein Kind zeuge, dann muss ich doch finanziell für das Kind sorgen, ONS hin oder her. Und wenn ich dafür sorge, wieso steht mir dann kein Kindergeld zu? Und wieso willst du meinem leiblichen Kind dann meine Staatsbürgerschaft verweigern? Sowas bekommt mein Kind bitte automatisch ohne wenn und aber.
 
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Moment mal, wenn ich durch einen ONS ein Kind zeuge, dann muss ich doch finanziell für das Kind sorgen, ONS hin oder her. Und wenn ich dafür sorge, wieso steht mir dann kein Kindergeld zu? Und wieso willst du meinem leiblichen Kind dann meine Staatsbürgerschaft verweigern? Sowas bekommt mein Kind bitte automatisch ohne wenn und aber.
Klar musst du dafür sorgen + klar steht Dir Kindergeld zu. Vaterschaftstest per DNA - ist das bestätigt ist die Sache doch klar.

Wenn es nicht der genetische Sprössling ist, dann kann man ja auch ruhig einmal nachfragen in welchem Verhältnis man zu dem Kind steht. Und wenn man dann von 1-2 Frauen mit Kinder spricht - das ist alles in einem normalen Rahmen. Spricht man von 3-4 kann man ja auch nochmal etwas genauer hinschauen - oder man kann ja vielleicht auch mal sagen: OK das ist dein Privatvergnügen, da müssen wir jetzt auch nicht mehr für Zahlen. Weise uns doch erstmal die Tiefgehende Verbindung nach.
 
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Moment mal, wenn ich durch einen ONS ein Kind zeuge, dann muss ich doch finanziell für das Kind sorgen, ONS hin oder her. Und wenn ich dafür sorge, wieso steht mir dann kein Kindergeld zu? Und wieso willst du meinem leiblichen Kind dann meine Staatsbürgerschaft verweigern? Sowas bekommt mein Kind bitte automatisch ohne wenn und aber.
Mal davon abgesehen, dass ich wenig davon halte, dass jemand für Kinder sorgen muss, die er nicht wollte/will: In Fällen, wo der Vater Sorge tragen will, soll das Kind in dem Modell doch die Staatsbürgerschaft bekommen können - im Gegensatz dazu, dass der Vater 10 Kinder mit 10 Frauen zeugt, um die er sich nicht kümmert (oder gar gewerbsmäßig Vaterschaften für Kinder anerkennt, dier er gar nicht gezeugt hat). Das Kindergeld sollte in solchen Fällen ohnehin der Mutter zustehen.
 
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Das halte ich dann doch für eine schwierige Argumentation. Wie gesagt als Praktiker ist mir die Problematik seit Jahren bekannt und ich bin natürlich für eine Änderung im Gesetz oder im Prüfverfahren. Ich würde übrigens so vorgehen, dass a) KG nur an die Person gezahlt werden darf, die das Kind auch erzieht und betreut, auch wenn sie selbst nicht KG berechtigt ist wie die nigerianischen Frauen und b) die Familienkasse einen automatischen Datenabgleich mit allen Sozialämtern deutschlandweit durchzuführen würde.
Also eine Gesetzesänderung zur Auszahlungsmodalität und eine reine Digitalisierungs/Schnittstellenaufgabe.
{…}
Ajo. Mein Punkt ist ja, dass diese Aufreger egal wie aktuell sie sind, immer wieder die falsche Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Das ist dum, da es zu einem guten Teil lösbare Probleme sind; und trotzdem gibt es genügend Menschen die sich aus den völlig falschen Gründen gegen eine Lösung sperren.
Die AfD hat sich ja schon immer darauf beschränkt nur diese Aufreger zu kapitalisieren und nur plakative "Lösungsvorschläge" zu liefern die nur flüchtig aus einem Kilometer Entfernung betrachtet zielführend erscheinen können.

Was Du beschreibst sagt mir ja: Hier wäre durch gute Prozesse, einfachere Gesetze und mehr Digitalisierung eine Menge Effizienz zu holen, die allen redlichen Menschen zugute kommen sollte.

Dass irgendwelche Asseln die nur das System ausnutzen wollen einen kräftigen Tritt in den Hintern verdienen ist hoffentlich Konsens. Unabhängig von der Staatsbürgerschaft obvsly. Dass in Berlin ad hoc Aktionismus-Bullshit entschieden wird sehe ich ähnlich, aber "super duper streng"? Naja, ich stecke nicht genug drin, um das wirklich bewerten zu können.

@Scorn4 ich sehe was du meinst, aber … es beträfe nur diejenigen mit mindestens einem nicht-deutschen Elternteil. Das sind sicherlich nicht 99,7%. Just sagend. Und generell … das sind mehr Verwaltungsprobleme als echte Hinderungsgründe.
 

Celetuiw

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Was Du beschreibst sagt mir ja: Hier wäre durch gute Prozesse, einfachere Gesetze und mehr Digitalisierung eine Menge Effizienz zu holen, die allen redlichen Menschen zugute kommen sollte.
Jopp. Und das alles gibt es nicht zum Nulltarif, weshalb ich hochgradig skeptisch bin was die Forderungen von Teilen der Union und der ganzen FDP angehen. Gute staatliche Infrastruktur kostet halt Geld. Es kostet u.U. auch mehr als man an weniger Mißbrauch spart, aber aus Gründen des Vertrauens in die Institutionen muss das imo sein.
Dass irgendwelche Asseln die nur das System ausnutzen wollen einen kräftigen Tritt in den Hintern verdienen ist hoffentlich Konsens. Unabhängig von der Staatsbürgerschaft obvsly. Dass in Berlin ad hoc Aktionismus-Bullshit entschieden wird sehe ich ähnlich, aber "super duper streng"? Naja, ich stecke nicht genug drin, um das wirklich bewerten zu können.
Ja freilich sollen sie das. Ja ich meinte eigentlich Gesetze, denen man an der Nasenspitze ansieht, dass sie unter politischem Druck erlassen wurden um ein Signal zu setzen, z.b. die drölfte Gesetzesänderung für mehr Abschiebungen. Ich hab mit mehr Abschiebungen btw kein Problem. Deutschland ist ein Rechtsstaat und wer ausreisepflichtig ist soll ausreisen.

Aber die Gesetze die dann die jeweilige Koaltion als "Lösung" präsentiert bringen halt 0,2 % Effizienz, da jeder weiß die Abschiebungen scheitern an Rücknahmeabkommen mit der Herkunftsländern. Sowas meine ich.
 
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Meine Erfahrung sagt, dass Digitalisierung eigentlich vor allem den Willen erfordert auch mal Prozesse und Routinen zu überdenken. Die technische Umsetzung hängt dann sehr an der Professionalität der Beteiligten und es sind vor allem hohe Fixkosten die bei breiter Nutzung zu starken Skaleneffekten (aka Effizienzvorteilen) werden können.

Das Problem in der Realität ist, dass ganz viel Software für Kommunen von ziemlichen Kackbuden betreut und entwickelt wird. Es gibt zwar afaik viele Initiativen den Kram zu systematisieren, aber durch die zersplitterten Regelungen ist das ziemlich schwer. Ich kenne aus dem Hochschulwesen noch die Probleme einer sehr zentralisierten aber sehr schlecht entwickelten Software … da gruselt es mich. (HISinOne für die die es kennen.) Da ist ein semistaatlicher Akteur der Anbieter, der durch seine Kampfpreise letztlich den ganzen Markt unattraktiv für andere Anbieter macht. Das Ergebnis ist eine Software bei der man an jeder Ecke schreien möchte wegen der maximalen Behinderung die sie auslöst.

Ansonsten Zustimmung. Mein Punkt war wie gesagt nur, dass die Diskussion solcher Fälle die letzten 100 Jahre immer scheiße läuft, weil unsere deutsche Diskussionskultur so beschissen ist … was nur den Populisten nutzt :/
 
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Digitalisierung ist halt auch so ein Thema, wo Föderalismus imo null Sinn ergibt, weil es genau die Skaleneffekte, die man durch Digitalisierung erreichen will, behindert. Imo sollte dem Bund hier eine Sonderkompetenz ins GG geschrieben werden, dass er digitale Infrastruktur entwickeln und die Nutzung für die ausführenden Länder/Kommunen verpflichtend machen darf.
 

Celetuiw

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Ja ich denke wir sind uns da inhaltlich sehr einig, deswegen lass ich auch gut sein hiermit. Goldraute an deinen Befund zur Problematik mit der Zersplitterung Regelungen.. das ist beim kommunalen Träger auf jeden Fall auch ein Problem. Hier in diesem Fall sieht man ja deutlich, wie wichtig es wäre wenn Bund, Land, Kommunen mit zumindest kompatiblen Softwarelösungen arbeiten.
das Ergebnis ist eine Software bei der man an jeder Ecke schreien möchte wegen der maximalen Behinderung die sie auslöst.
Auch Goldraute.
Ansonsten Zustimmung. Mein Punkt war wie gesagt nur, dass die Diskussion solcher Fälle die letzten 100 Jahre immer scheiße läuft, weil unsere deutsche Diskussionskultur so beschissen ist … was nur den Populisten nutzt :/
Auch Zustimmung.

@saistaed jo, und zumindest für die Pleitekommunen auch für die Einrichtung der Infrastruktur zahlt. Damit wirklich alle Kommunen gleichwertige digitale Infrastruktur nutzen können. Föderalismus ist da nur Schwachsinn, aber auch ein Feigenblatt mit dem der Bund seine Kosten drückt.
 
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Klar musst du dafür sorgen + klar steht Dir Kindergeld zu. Vaterschaftstest per DNA - ist das bestätigt ist die Sache doch klar.

Wenn es nicht der genetische Sprössling ist, dann kann man ja auch ruhig einmal nachfragen in welchem Verhältnis man zu dem Kind steht. Und wenn man dann von 1-2 Frauen mit Kinder spricht - das ist alles in einem normalen Rahmen. Spricht man von 3-4 kann man ja auch nochmal etwas genauer hinschauen - oder man kann ja vielleicht auch mal sagen: OK das ist dein Privatvergnügen, da müssen wir jetzt auch nicht mehr für Zahlen. Weise uns doch erstmal die Tiefgehende Verbindung nach.
Also erstmal möchte man eine Kindergeldzahlung nicht an DNA-Tests binden. Das ist viel zu aufwendig. Und verstehe ich das richtig, dass zu ab dem 4. Kind kein Kindergeld mehr zahlen möchtest?
Und welche Antwort erwartest du auf die Frage, in welchem Verhältnis man zu dem Kind steht?! "Ich bin der Vater", was sonst?
Ich verstehe ja, das wir alle den Betrüger da in Schranken weisen wollen, aber es geht hier um allgemeine Regeln, die alle betreffen.
@Scorn4 ich sehe was du meinst, aber … es beträfe nur diejenigen mit mindestens einem nicht-deutschen Elternteil. Das sind sicherlich nicht 99,7%. Just sagend. Und generell … das sind mehr Verwaltungsprobleme als echte Hinderungsgründe.
Vaterschaft und dergleichen unterscheidet sich doch nicht, ob die Mutter meines Kindes nun Deutsche ist oder nicht? Z.B. Alimente müsste ich auch zahlen, wenn die Alte Schweizerin oder Ägypterin wäre, um jetzt mal zwei nicht-EU-Staaten zu nennen.
Zu Verwaltung vs Hinderungsproblem: Bürokratie ist eine Hürde. Die gehört so klein gehalten wie nötig. Wenn Betrug 0,3% vom Budget frisst, wie hoch wäre die nötige Investition in Verwaltung, um den betrug zu unterbinden? Welche Verwaltungshürden bürde ich hier auf? wutvolta kommt schon mit DNA-Tests um die Ecke, also bitte! Man erklärt, das Kind ist meins, fertig.
 
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Also erstmal möchte man eine Kindergeldzahlung nicht an DNA-Tests binden. Das ist viel zu aufwendig. Und verstehe ich das richtig, dass zu ab dem 4. Kind kein Kindergeld mehr zahlen möchtest?
Und welche Antwort erwartest du auf die Frage, in welchem Verhältnis man zu dem Kind steht?! "Ich bin der Vater", was sonst?
Ich verstehe ja, das wir alle den Betrüger da in Schranken weisen wollen, aber es geht hier um allgemeine Regeln, die alle betreffen.
Also nur um das nochmal klar zu stellen: ich glaube die meisten hier reden gerade über Kinder die aus dem Ausland(*) kommen von Müttern die aus dem Ausland(*) kommen und auch dort leben oder bis vor kurzem dort gelebt haben. Also ja, da könnte ich es mir vorstellen, dass man diese Extra-Hürde einbaut. Muss nicht für alle gelten sondern nur für diesen Bruchteil der Menschen.

(*) Ausland könnte man sogar noch genauer definieren: aus Europäischen Ländern oder westlichen Ländern allgemein = kein Problem. Aus Ländern die keine so geordnete Bürokratie haben = testen.
 
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Also nur um das nochmal klar zu stellen: ich glaube die meisten hier reden gerade über Kinder die aus dem Ausland(*) kommen von Müttern die aus dem Ausland(*) kommen und auch dort leben oder bis vor kurzem dort gelebt haben. Also ja, da könnte ich es mir vorstellen, dass man diese Extra-Hürde einbaut. Muss nicht für alle gelten sondern nur für diesen Bruchteil der Menschen.

(*) Ausland könnte man sogar noch genauer definieren: aus Europäischen Ländern oder westlichen Ländern allgemein = kein Problem. Aus Ländern die keine so geordnete Bürokratie haben = testen.
OK cool, stelle ich mir also vor, dass ich damals während meiner 2 Jahre in China Papa geworden wäre, via eine Chinesin.
Soll ich dann dort in China extra einen DNA-Test machen? Der wäre dann wohl auf Chinesisch. Den soll ich dann wahrscheinlich übersetzen lassen und die Übersetzung auch noch notariell beglaubigen lassen? Oder eine eidesstattliche Erklärung abgeben, für ein halbes Monatsgehalt? Das ist doch alles bullshit.
Oder besser noch, meine Chinesin brächte mein Kind 2 Monate nach Deutschland zur Welt, irgendwo in der chinesischen Provinz. Dann müsste ich hier in Deutschland einen DNA-Test machen, den nach China schicken, der müsste da in China am Kind wiederholt und damit verglichen werden, bzw. anders herum.
Das soll der Standardprozess sein? Und ihr meint allen Ernstes, dass da ganz bestimmt kein Beschiss stattfindet? Also echt :mad:
 
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OK cool, stelle ich mir also vor, dass ich damals während meiner 2 Jahre in China Papa geworden wäre, via eine Chinesin.
Soll ich dann dort in China extra einen DNA-Test machen? Der wäre dann wohl auf Chinesisch. Den soll ich dann wahrscheinlich übersetzen lassen und die Übersetzung auch noch notariell beglaubigen lassen? Oder eine eidesstattliche Erklärung abgeben, für ein halbes Monatsgehalt? Das ist doch alles bullshit.
Oder besser noch, meine Chinesin brächte mein Kind 2 Monate nach Deutschland zur Welt, irgendwo in der chinesischen Provinz. Dann müsste ich hier in Deutschland einen DNA-Test machen, den nach China schicken, der müsste da in China am Kind wiederholt und damit verglichen werden, bzw. anders herum.
Das soll der Standardprozess sein? Und ihr meint allen Ernstes, dass da ganz bestimmt kein Beschiss stattfindet? Also echt :mad:

Die Gegenseite musst Du aber auch sehen: es geht da um eine Staatsbürgerschaft fürs Kind, plus dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung für Deine Ex, ihre weiteren Kinder und Deinen Nachfolger. Das nur aufgrund Deiner Behauptung zu genehmigen mal mit ihr gevögelt zu haben kann auch nicht die Lösung sein.

Da seh ich das nicht als so absurd, dass ihr da nen Test machen geht und der beglaubigt wird oder Du das eidesstattlich erklärst. Oder Du holst sie und das Kind halt auf nem Touri-Visum her und dann macht ihr hier zusammen den Test. Die Bürokratievorgänge für Adoptionen aus Ex-EU Ländern sind alle nochmal um ein vielfaches mit mehr Auflagen verbunden.
 
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Die Gegenseite musst Du aber auch sehen: es geht da um eine Staatsbürgerschaft fürs Kind, plus dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung für Deine Ex, ihre weiteren Kinder und Deinen Nachfolger. Das nur aufgrund Deiner Behauptung zu genehmigen mal mit ihr gevögelt zu haben kann auch nicht die Lösung sein.

Da seh ich das nicht als so absurd, dass ihr da nen Test machen geht und der beglaubigt wird oder Du das eidesstattlich erklärst. Oder Du holst sie und das Kind halt auf nem Touri-Visum her und dann macht ihr hier zusammen den Test. Die Bürokratievorgänge für Adoptionen aus Ex-EU Ländern sind alle nochmal um ein vielfaches mit mehr Auflagen verbunden.
Die Staatsbürgerschaft meiner Tochter gibt es nicht, weil wir mal gevögelt haben sondern weil ich tatsächlich der echte leibliche Vater bin. Ich will ja nicht ein fremdes Kind adoptieren. Es geht hier um mein eigenes Kind.
Und für mich wäre das tatsächlich eine Menge Aufwand. Um das mal zu verdeutlichen:
Um zu heiraten (also hier in Deutschland), musste ich damals eidesstattlich versichern, dass ich in China nicht heimlich geheiratet habe. Dafür musste ich zweimal zum Konsulat nach Shanghai, ca. 600km Bahnfahrt, Termin um 09:00 Uhr morgens, also Übernachtung nötig, weil die Züge nicht so früh fahren. Das hat mich ein halbes Monatsgehalt gekostet; nicht die Bahnfahrt, sondern der Notar.
Der Vorschlag, die Frau im Wochenbett und das Neugeborene für nen doofen Vaterschaftstest mal eben einzufliegen, ist absurd.
 
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Die Staatsbürgerschaft meiner Tochter gibt es nicht, weil wir mal gevögelt haben sondern weil ich tatsächlich der echte leibliche Vater bin. Ich will ja nicht ein fremdes Kind adoptieren. Es geht hier um mein eigenes Kind.
Und für mich wäre das tatsächlich eine Menge Aufwand. Um das mal zu verdeutlichen:
Um zu heiraten (also hier in Deutschland), musste ich damals eidesstattlich versichern, dass ich in China nicht heimlich geheiratet habe. Dafür musste ich zweimal zum Konsulat nach Shanghai, ca. 600km Bahnfahrt, Termin um 09:00 Uhr morgens, also Übernachtung nötig, weil die Züge nicht so früh fahren. Das hat mich ein halbes Monatsgehalt gekostet; nicht die Bahnfahrt, sondern der Notar.
Der Vorschlag, die Frau im Wochenbett und das Neugeborene für nen doofen Vaterschaftstest mal eben einzufliegen, ist absurd.
Ich verstehe das Problem nicht: wenn sie nach Deutschland kommen um hier zu leben, dann kann man auch hier vor Ort zwei DNA Tests machen. Wenn ihr erst später in Deutschland leben wollt, dann halt später erst den DNA Test machen. Wenn die Heirat schon so kompliziert war sehe ich keinen Grund, das Kinder Anerkennen deutlich einfacher sein soll.
 
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Ich verstehe das Problem nicht: wenn sie nach Deutschland kommen um hier zu leben, dann kann man auch hier vor Ort zwei DNA Tests machen. Wenn ihr erst später in Deutschland leben wollt, dann halt später erst den DNA Test machen. Wenn die Heirat schon so kompliziert war sehe ich keinen Grund, das Kinder Anerkennen deutlich einfacher sein soll.
Also da stehen drei Dinge im Raum, die mal zu trennen sind:
1. Zuzug nach Deutschland: vielleicht kommt sie aber nicht nach Deutschland, um hier zu leben? Es ist trotzdem mein Kind, für dessen Unterstützung mir Kindergeld zusteht, ab Geburt
2. Warum soll einem Deutschen DNA-Test-Kram zugemutet werden, nur weil die Frau nicht in Deutschland wohnt? Was, wenn die Frau aus "religiösen" Gründen DNA-Tests verweigert? Oder ich? Was hat der Staat überhaupt an meiner Vaterschaft zu zweifeln? Das geht ja auch sonst keinem so.
3. Weil Prozess A kompliziert ist, darf Prozess B auch kompliziert sein, typisches Beamtendenken. Es ist im Sinne des Staates, sicherzustellen, dass man nicht mehrfach verheiratet ist. Es ist genauso im Interesse des Staates, dass Anerkunng von Elternschaft eindeutig, unkompliziert und easy ist. Bis der geanze Prozess durch ist, hätte das Kind (mein leibliches Kind) juristisch keinen Vater. Das zieht nochmal einen ganzen Schwanz an Problemen mit sich.
 

Benrath

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Wieso ist das im Sinne des Staats?
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Versteh jetzt den Sinn eines DNA-Tests hier auch nicht: Warum sollte es darauf ankommen?
Imo würde es völlig genügen, wenn der Vater eidesstattlich versichert (seines Wissens) der Vater zu sein und sich um das Kind kümmern zu wollen - also nur unwesentlich komplizierter als jetzt.
Wenn derselbe Vater jetzt dasselbe für eine zweite ausländische Frau machen will, sollte das durch einen Datenabgleich auffallen und er wird sich etwas genauer erklären müssen.
Die Frage ist dann, wie es mit dem Kindergeld aussieht. Imo sollte er das einfach nicht kriegen können, außer er sorgt selbst für den Unterhalt oder kann glaubhaft darlegen, dass er die primäre Bindungsperson ist.
 
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Versteh jetzt den Sinn eines DNA-Tests hier auch nicht: Warum sollte es darauf ankommen?
Imo würde es völlig genügen, wenn der Vater eidesstattlich versichert (seines Wissens) der Vater zu sein und sich um das Kind kümmern zu wollen - also nur unwesentlich komplizierter als jetzt.
Wieso eine eidesstattliche Erklärung? Man erklärt sich über ein simples Formular als Vater und -done-
 
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Es geht um Verdachtsfälle, wo im Raum steht, dass die Vaterschaft nur vorgeschoben sein könnte, um Vorteile zu erlangen und eine eidesstattliche Versicherung soll offensichtlich der Abschreckung durch Strafbarkeit dienen.
Wo man jetzt die Schwelle setzt, ab der das gefordert wird, müsste man halt überlegen. Aber bei der zweiten Vaterschaft innerhalb kürzerer Zeit, wenn die Kindesmutter in Deutschland ohne dauerhaftes Bleiberecht lebt, scheint es mir jetzt nicht unangemessen, genauer hinzuschauen.
Der angesprochene Fall, dass ein Deutscher in China lebt und dort mit einer Chinesin ein Kind zeugt, hat damit doch nichts zu tun.
 
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