Wäre jetzt nur noch zu klären, was davon "Fachwissen" ist, was einfach nur trivial und was schlicht ausgedachter Unsinn (ob nun wissend oder unwissend verbreitet). Die wissenschaftliche Fundierung ist mir persönlich "etwas" zu schwach. Anekdoten und Einzelfallanalysen taugen nunmal schlecht zur Generalisierung und Aufstellung allgemeingültiger Gesetze. Beim einen funktioniert eher das, beim anderen das (ok, das Kriterium - also die Frage, worum es einem geht - ist dabei auch zu betrachten). Das einzige allgemeingültige "Gesetz", was ich bisher aus meinen Berührungen mit dem Thema habe ableiten können, ist: Die Masse machts. Und das wurde auch schon hier im Thread angesprochen.
Im Endeffekt habe ich nix dagegen, sich von den Büchern Anregungen zu holen. Im Allgemeinen halte ich aber die darin enthaltenen Empfehlungen zu Einstellungen und Lebensweisen, insbesondere für unkritische Leser, eher für persönlichkeitsschädlich und gefährlich als für hilfreich. Persönlichkeitsbildung muss nicht immer positiv sein.
Dazu ist das ganze ne Top Nummer der Gurus und Autoren, um $$$ zu machen.
Ich stimme mit dir in vielen Punkten ueberein. Zum Beispiel das dieses ABC-Poker einen nicht viel weiter bringt (maximal den ersten kleinen Anstoss bietet). Und auch, dass man sich nicht auf die "Eine" versteifen muss, wenn es nicht klappt, konnte ich ebenfalls aus dieser Ecke lernen. Ausserdem finde ich auch, dass viel Literatur in der Ecke unserioes, unrealistisch, krank und fuer leichtglaeubige Leser schaedigend ist. Letztendlich finde ich auch, dass dem ganzen das wissenschaftliche Vorgehen fehlt und man es deshalb schlecht als Wissenschaft bezeichnen kann.
Und doch habe ich viel daraus gelernt. Ich hab nichtmal Buecher zu dem Thema gekauft oder Seminare besucht. Einfach nur das Lesen der kostenlos ergoogelbaren Sachen und was man hier so in diesem Forum lesen kann, hat mir viele Anregungen geben, meine eigenen Erfahrungen und die Erfahrungen andere aus anderen Gesichtspunkten auswerten zu koennen.
Ich bin frueher einfach ziemlich assozial mit mir selbst und auch anderen Menschen umgegangen, konnte mich aber deutlich bessern. Man koennte also sagen, dass eine wissenschaftliche Herangehensweise des Lesers zum Material auch zu einem guten Ergebnis beitragen kann.
Aber vielleicht bist du auch einfach nicht die Zielgruppe dieser Literatur, weil du die Erkenntnisse schon in anderen Bereichen deines Lebens gemacht hast und konntest deshalb nicht mehr aus dem Ganzen fuer dich gewinnen.
Nehmen wir zum Beispiel das Niceguy Syndrom. Es gibt Menschen, die von Natur aus zu wenig Respekt vor sich selbst haben und sich deshalb in unsinnigen Situationen zum Hund andere Leute machen. Es gibt aber auch das Gegenteil. Leute die dazu tendieren, andere manipulieren zu wollen, um sie auszunutzen. In der PU Umgebung ist der erste der Niceguy, der alles fuer eine Frau tut und der zweite der Macho, der von einer Frau nur vordert was ihn gluecklich macht ohne dabei die Interessen der Frau zu beruecksichtigen. Davon ausgehend, dass jeder Mensch ohne allzu umfangreiche moralische Konzepte geboren wird, faellt wohl jeder instinktiv in die eine oder andere Kategorie. Welche Kategorie passt mehr zu dir? Wie hast du dich davon loesen koennen?
Und ich finde auch, dass PU-Artist ein Top Businessmodell ist. Viele Menschen koennten einen Kurs in korrektem Sozialverhalten gebrauchen und Maenner die ein Problem damit haben, Frauen kennen zu lernen sind perfekt motiviert. Aber ich habe das Gefuehl du hast deinen Kommentar nicht als Lob sondern als Kritik gemeint. Ich verstehe nicht, was an diesem Businessmodell schlecht ist, bzw schlechter als an jedem anderen. Kannst du das weiter ausfuehren?